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a.a. Könige. etc. In den Di plomen der deutschen Kaiser.

In den Dis

plomen der

nien und Hungarn.

So ist die Ueberschrift eines Diploms beschaffen, welches Heinrich 7. von Lügelburg im Jahr 1309 ertheilte. Er låsset Nos weg in den jenigen, welches er im folgenden Jahr dem Kloster zu St. Gallen verwilligte: Heinricus, (f) etc. unive fis facri imperii fidelibus, præfentes litteras infpecturis, gratiain fuam et omne bonum. Ughelli hat ein ander Diplom vom Jahr 1 3 1 1. bekannt gemacht, worinnen dieser Fürst sich vorn an titulirt: Heinricus feptimus Dei gratia Romanorum imperator femper auguftus. Ludwig von (1) Baiern nahm in der Vollmacht, welche er seinen Abgesandten ertheilte, den Kaisertitul an che er zu Rom gekrönet worden. Der Pabst Johannes 22. ließ seinen Verdruß darüber völlig merken. Ludwig fångt seine Diplome blos mit seinem Namen an, oder feket Nos vor denselben vorher; seine Diplome aber in deutscher Sprache führen diese Ueber: schrift vern an: Wir Ludewig von Gotes Genaden Römischer Rayser u. s. Rarl 4. fångt mit der Anrufung an, wenn er die Freyheiten der Abtey Qued: linburg bestätiger: In (m) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis feliciter, amen. Carolus quartus divina favente clementia Romanorum imperator femper auguftus et Bohemiæ rex, ad perpetuam rei memoriam. Er läffet die Anrufung weg und schreibt sich: Romani imperii femper auguftus in andern nicht fo feyerlichen Diplomen. Diejenigen, welche er deutsch ausgiebt, fangen also an : Wir Karl von Gottes Gnaden Röm. Keyser zu allen Zytten merer des Richs und König zu Bebeym u. f. w. Wenzeslaus bedienet sich der gewöhn lichen Anfangsformul: Wenzlaus (u) Dei gratia Romanorum rex femper auguftus et Boemiæ rex: notum facimus tenore præfentium univerfis. Nach dem Wort rex setet er bisweilen hinzu, ad perpetuam rei memoriam, welches eine in den königlichen und kaiserlichen Freyheitsbriefen dieses Jahrhunderts gewöhnliche Formul ist. Die mehresten Diplome Deutschlands find in der Landsprache abge: fasset.

S. 186.

Man trift in Italia facra ein Diplom von Karln 2. dem hinkenden, dem KdKönige von nige von Teapel, an, dessen Ueberschrift in diesen Worten abgefaffet ist: Carolus feNeapel Spa, cundus Dei gratia rex Hierufalem et Sicilice, Ducatus Apuliæ et principatus Capuæ, Provinciæ, Forcalquerii comes, univerfis præfentes litteras infpecturis, etc. Das Diplom, vermittelst dessen Heinrich 2. König von Caftilien und Leon das Herzogthum Mecheln Bertranden von Guesclin übergab, fångt mit einer großen viereckigen Figur an, in welcher ein doppelter Kreis eingeset loffen ist, der das Labarum oder den Namenszug Jefu Chrifti nebst dem Alpha und Omega enthält. Darauf folgt eine (3) sonderbare Anrufung. Nach einer langen Vorrede nimt der

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(m) (n) WENCKER de

(f) Ibid. p. 597.
(1) HERTIUS differt. de diplom. imperat. p. 40.
KETNER antiquit. Quedlinburg, diplom. p, 361.
cancellar. p. 384.

(3) "En el nombre de DIOS Padre et Fiio
"et Spiritu fancto, que fon tres perfonas et un

"Dios verdadero que bive et regna per fiempre "'jamas et de la Virgen gloriofa fancta MARIA

"fa

E

König die Titel seiner Königreiche und seiner Städte an. Uladislas, König von
Hungarn macht auch einen Aufzug mit (A) seinen Titeln vor dem Bestätigungsbrief
über die Kanzlerwürde des Königreichs Sicilien, dem Abt zu Monte Cassino von
Rain 3. König von Teapel zugestanden worden.

S. 187.

1

Eduard 2. König von England, schreibt sich: Edwardus (0) Dei gratia rex In den Dis Angliæ. Dominus Hiberniæ et Dux Aquitaniæ omnibus ad quos præfentes plomen der litteræ pervenerint, falutem, Wenn er an den Pabst schreibt um ihn zu bitten, England und Könige von daß er dem Bruder Robert von Duffeld, einem Dominicaner, seinem Beichtvater, Schottland. die Erlaubniß ertheilen möchte, daß er bey Hof das Stillschweigen nicht beobachten dürfe ut in menfa loqui valeat, so fångt er seinen Brief mit dieser Höflichkeitsbezeigung an: Papæ (p) rex devota pedum ofcula beatorum. Die Ueberschrift des: jenigen Briefes, den er an den König Philipp den schönen im Jahr 1310. schrieb, verdienet bemerket zu werden: Excellentiffimo (4) principi, domino et patri kariffimo domino Philippo Dei gratia regi Franciæ illuftri, Edwardus eadem gratia rex, etc. Salutem in eo perquem reges regnant, et principes dominantur, cum honoris et profperitatis votivæ continuo incremento. Als Eduard sein geheimes Siegel verloren hatte, so befahl er seinen Bedienten, daß fie diejenigen Briefe, welche damit besiegelt seyn würden, nicht zur Vollstreckung brin gen sollten bis auf weitern Befehl. Der Befehl, den er deswegen an sie gerichtet, fångt mit diesen Worten an: REX (r) vicecomiti Eborum falutem, und schließet mit diesen: TESTE REGE apud Berewicum fuper Twedam vicefimo feptimo die junii. PER IPSUM REGEM, fub privato figillo reginæ. Der Brief, den der Graf von Flandern im Jahr 1314. an ihn schrieb, führer diese Ueber: schrift: "dem höchsten, (s) mächtigsten und fürtreflichsten Fürsten, Herrn Lduard, "von Gottes Gnaden, König von England, Herzog von Aquitanien und Herrn von

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(r)

* 2
(0) RYMER, tom. 3. p. 866. (p) Ibid. p. 869. (q) Ibid. p. 237.
Ibid. p. 483.
($) Ibid. p. 490.
"sa madre, à qui' en nos tenemos per fegnora
"et per abogada en todos noftros fechos, etc.
"... Nos Don ENRIQUE, por la gracia de
"Dios, Rey de Castiella y de Toledo, de Leon,
"de Gallizia, de Sevila de Cordoua, de
"Murcia, de Jahen, de Algarbe, de Alge-
"zira et fegnor de Molina, regnante en uno
"con la Reina Dona JUANA mi muger, et con
"l'Infante Dom. JUAM mio fijo primero, etc."
Wir haben eine beglaubte Abschrift von die
fem Diplom vor Augen, das von der Jahr:
zahl 1406. datirt ist, welches mit dem Jahr
Christi 1368. übereinkomt. Diese Zeitan:
gabe beweiset, daß Heinrich schon im Mo

nat May 1368. regieret habe. Die Neus
ern segen ihn also unrecht erst im folgenden
Jahr auf den Thron.

(2) Ladislaus (o) Dei gratia Hungariæ, Je-
rufalem, et Siciliæ, Dalmatia, Croatia, Rama,
Serviæ, Galitiæ, Lodomeriæ, Cumarii,“Bulga.
tiæque Rex, Provincia, Forcalquerii ac Pede-
montis Comes, R. in Chrifto Patri Fratri, Pe-
tro Tartario, de Urbe, abbati venerabilis mo-
nafterii Caffinenfis, ordinis S. Benedicti, regni
Siciliæ cancellario, collaterali confiliario, et
fideli noftro dilecto, gratiam et bonam volun-

tatem.

(0) GATTOLA acceff. ad hift. Caffin. p. 459.

V. Mancher: fen Gebrau che in den

nige bestätiz

"Irrland, entbietet Robert, Graf von Flandern seinen Gruß Ehrfurcht und Eh"renbezeigung." Eduard. machte zu seinem Statthalter und Hauptverweser den Herzog von Brabant und Lorbringen Kraft eines Briefes vom Jahr 1337 dars innen er (B) den Titul eines Königs von Frankieich annimt. Er fezet seinen Namen nach des Kaisers seinem in (C) demjenigen Briefe, worinnen er ihn bittet, daß er dem Dauphin Humbert den Namen und Titul eines Königs beylegen möchte. Die Charten der Kömge von Schottland in diesem Jahrhundert fangen sich also an: Robertus Dei gracia rex Scottorum omnibus probis hominibus tocius terre fue falutem. ciatis nos, etc. Nach den Worten terre fue sehen David 2. und feine Nachfolger noch clericis et laicis hinzu.

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S. 188.

Der alte Gebrauch die Charten durch unsere Könige bestätigen zu laffen dauret noch in diesem Jahrhundert. Man lieset zu Ende der Charte wegen des Bürgerrechts, Charten. die den Inwohnern der Stadt Busency von Heinrich von Grandpre, einem Gebrauch die Ritter dem Herrn dieser Stadt, verwilliget worden: "Und flehen (t) und bitten den Charten "fürtreflichsten Fürsten, unsern liebsten und hochgefürchteten Herrn, unsern Herrn den Durch die Ko»> "König von Frankreich (Johannes 2.) unterthänig, er wolle geruhen diese gegengen zu lassen. "wärtige Charte zu bestätigen und seinen Brief obbenannten Einwohnern aushändigen. Wenn man ein königliches Schreiben von dem Könige (u) beståtigen lassen wollte und besorgte, man möchte die Urschriften unterwegs verlieren, so ließ man bez glaubigte Abschriften davon machen, welche in dem Bestätigungsbrief vidimiet wur den, und dergleichen Brief wurde vidimus genannt. Wenn der König heutiges Tas ges eine alte Verordnung bestätiget, so heftet man solche unten an dem Gegenfiegel des königlichen Briefs an, welcher dieselbe bestätiget; im 14. Jahrhundert aber schrieb man die bestätigte Verordnung in den Bestätigungsbrief hinein. Die Bedienten des Chatelet und anderer Gerichtshöfe vidimirten die Verordnungen auch und ließen sie Surch ihre Notarien unterzeichnen und besiegeln

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Sinnbilder

Man ertheilte oft die Belehmung über Lehngüter und Würden mit der Möchne: Verschiedene kappe, hauptsächlich in Languedok wo solches unter den Geistlichen, dem Adel und bey der Bes Bürgerstand überein gebräuchlich war. "So belehnte (v) Jacob, König von Mas lehnung. "jorca, im Jahr 1304 den Procurator des Grafen von Foir mit dem Schlosse zu "Lez in dem Thal von Castelbon vermittelst einer Mönchskappe, und der Senes "schall zu Toulouse sette den 23. des Herbstmonats im Jahr 1413. Petern von "Gaillac, einen Edelmann, in den Besitz des Amtes emes Burkgrafen von Puicelsi "ein, indem er ihm die Mönchskappe des Peter Raymund von Rabastens über: "reichte, als welcher ihm diese Bedienung aufgefagt hatte." Als Johann von Chas Ion, der erste dieses Namens, Graf von Auxerre und von Tonnerre im Jahr 1309. gestorben war, so suchte Margaretha von Beaujeu, dessen Gemahlin, nach und erhielt (w) eine Acte darüber, daß sie ihren Gürtel in seinem Grabe gelassen habe, zum Zeichen, daß sie der Theilnehmung an seinen Gütern entfage Da der Tempelherren Orden auf der allgemeinen Kirchenversammlung, die zu Vienne im Jahr 1313. ges halten wurde, aufgehoben war, und dessen Güter dem Johanniterorden von Jerusa lem zugeschlagen worden, so hatte Philipp der schöne, ihm der Besih durch einen Schluß des pariser Parlements eingeräumet. Den 4. May eben dieses Jahres erz theilte Robert de la Güeftre, der Seneschall zu Beaucaire dem Bruder Raymund von Olargues, dem Verweser des Großmeisters, die Belehnung über die Güter, welche die Tempelherren in seiner Seneschauffee beseffen hatten, indem er ihm einen göldenen Ring an den Finger steckte. Die Belehnungen mit einem filbernen Stäbgen, mit einem grünen Zweig, mit dem Degen, mit einem göldenen Kalbu. d. g. sind bez kannt genug. Peter von Tartaris, Abt zu Montecassino, wurde (r) mit der Kanzlerwürde vom Königreich Neapel vermittelst eines Buches und der Einhändigung des großen und kleinen Siegels, belehnet, wie gemeldet wird in dem Briefe Karls 3. Königs von Sicilien unter der Zeitangabe vom ersten April 1382, der 5. Indiction.

$. 190.

treter.

Die Geldbusen, die Drohungen und Geldstrafen, so den Verbrechern und Uebers Drohungsfretern zuerkannt worden sind in den Verordnungen der Oberherren und in den Urteln formeln ge und Sprüchen ihrer Gerichtshöfe nichts feltenes. Im Jahr 1330. ertheilte Pbilipp gen die Uebers von Valois einen Brief. welcher die Wechsler und Kaufleute betraf, worinnen er sich also ausdrucket: "Wenn wir euch befehlen so genau als möglich ist u. f. w. Und dieses thut, und "nehmet euch der Sache auf eine solche Weise an, daß ihr nichts ermangeln lasset, welches "wir an leib und Gütern nachdrücklich strafen würden." Der König Karl‹.beschließet die (1) Lebensstrafe von tausend Mark Goldes in derjenigen Charte, welche die Freyheiten der * 3 Stadt

(D) VAISSETTE, hift. de Langued. tom. 4. pag. 519.

maison de France, tom. 8. pag. 417.

hift. Cafin. pag. 45K

(w) Hift. de la

(r) GATTOLA, acceffiones ad () Ordonn. tom. §. pag. 227.

Verwah: rungs; und Vorbehalts clauseln.

Stadt Romans im Delphinar bestätiget. Der Kaifer Heinrich 7. leget eben diese (D) Etrafe auf, nachdem er die Widerspenstigen mit seiner Ungnade bedrohet hatte. Ughelli führet einen Freyheitsbrief von Wenceslas an, worinnen die Formul der päbstlichen Kanzley, Nulh ergo omnino hominum liceat etc. Vor (E) der Auf: legung der Strafe von hundert Mark echten Goldes vorher gehet. Eben diese Re: densart wurde bey der Kanzley Rarls 4. beobachtet. Hr. de la Thaumafsieres hat unterschiedliche Charten gesammlet, worinnen die Herren die Geldbusen aussehen, welche in ihren kleinen Gerichtshöfen entrichtet werden sollten.

S. 191.

Die Verwahrungsclauseln sind in den Diplom unserer Könige gemein. Im Jahr 1366. gab Rarl 5, einen Brief aus, welcher (3) enthält, man solle auf andere Briefe keine Rücksicht nehmen, welche ihnen entgegen seyn könnten; wenn sie auch gleich auf der Rentkammer genehmiget, und daselbst für richtig erkannt worden wären. Die Clauful non obstante wird in demjenigen Briefe angebracht, welchen er im Jahr 1364. ausgab wegen Verminderung der Anzahl von Feuersbrünsten in den Städten und Dertern des Kirchensprengels von Mende: Ordinacionibus (a) regiis in contrarium factis feu faciendis non obftantibus quibuscunque. Die Clauful falvo jure etc stehet gemeiniglich nach der Anmeldung des Siegels: Quod (6) ut firmum et stabile perpetuo perfeveret, noftrum præfentibus litteris fecimus apponi figillum, Salvo in aliis jure noftro, et in omnibus quolibet alieno. Eben diese Clauful wird in den französisch abgefaßten Acten also ausgedruckt: Sauf fon droit et l'autrui. Nichts ist gemeiner in diesem Jahrhundert als diese Vorbe: haltsclauseln. Die Ausdrücke de grace fpeciale, fcience certaine, et autorité royale, find in den königlichen Briefen eben so gewöhnlich. Rarl 5. verwilliget den Inwohnern zu St. Mande Freyheitsbriefe de noftris (c) auctoritate regia, certa fcientia et gratia fpeciali, certis caufis ad hoc nos moventibus. Im Jahr 1369. machten die Bedienten des Königs Schwierigkeit einen Brief Ludwigs, des Herzogs von Anjou und Verwesers des Königs in Languedok, zu vollstrecken, weil solcher (d) nicht ex certa fcientia ertheilet worden. Karl 6. feßte den Herzog von Berri, zu seinem Statthalter in Languedok ein, Kraft eines Briefes, welcher die Formul enthält: Quia (e) fic fieri volumus, et de noftra certa scientia et aucto

(3) Ordonn. tom. 4. p. 659.
tom. 6. pag. 246.
P. 529.

(a) Ibid. p. 487.
(b) Ibid. tom. 5.. p. 422.

(D) Si quis vero contra prædicta facere præfumpferit, indignationem noftram graviffi mam, et pœnam mille marcarum examinati et collectiffimi aùri fe noverit incurfurum, cujus medietatem noftræ imperiali Cameræ, reliquam palatio epifcopali Cumano decernimus perfolvendam.

(b) Ibid.

ritate

(c) lbid. (e) Ibid. tom. 6.

(E) Nulli ergo, etc. fi quis autem, etc, præter indignationem noftram graviffimam poenam centum marcharum auri puriffimi`se noverit irremiffibiliter incurfurum, quarum medietatem regali noftro ærario five fifco, refiduam vero partem etc.

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