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andere (I) Anrufungen vor ihre Diplomen vorn an und fangen sie bisweilen mit

Eingången an.

1060. Das folgende Jahr gegensiegelte für
ihn Gervasins das Diplom, das für die
Abtey zu St. Nicafü in Rheims ertheilet
worden. Dieser Gervafius, Erzbischoff u
Rheims, war von dem König Philipp jum
Großkanzler gewählet worden am Tage seis
ner Salbung im Jahr 1059. Es ist zu ver:
wundern, daß man diesen Prälaten das Amt
eines Unterkanzlers ad vicem Balduini im fol:
genden Jahr verrichten siehet. Vielleicht
gab es damals zween Kanzler, deren einer
für den andern das Amt verrichtete. Es ist
gewiß, daß Gervafius den dem Kloster zu
St. Martin des Champs ertheilten Brief
im Jahr 1065 aufgefeßet habe. Peter, Abt
zu St. Germain des Pres, schrieb als
Kanzler des Königes zwey Diplome, eins
vom Jahr 1067. und das andere von 1071.
Seit dieser Zeit wurden die königlichen Briefe
ohne Unterschied von Gottfried, dem Bischoff.
zu Paris, im Jahr 1075 bis 1092, von Wil-

(+) Pag. 527.

helm in den Jahren 1073 und 1074, von
Roger im Jahr 1074. 1079. 1080. aufges
fest. Für diesen Kanzler unterschreibt_bisz
weilen Gislebert. Ursio, Bischoff zu Sene
lis, im Jahr 1090, und Hubert, der auch
Humbert oder Imbert genennet wird, schrie:
ben im Jahr 1095 die Diplome. Hr. Maz
billon feget die Kanzler Gislebert und Ste
phan von Garland hinzu, den ersten ins
Jahr 1095, und den zweyten ins Jahr 1106.

(I) Man trift in der Bibliothek (c) zur
Cluni ein Diplom von Philipp an mit dies
ser Anrufung: In nomine Patris et Filii er
Spiritus fancti, ego Philippus Rex Francorum
Der Brief eben dieses Königes für die Abtey
zu Melun fångt also an: Eterni (d) Regis
miferante gratia, a quo extat omnis poteftas,
per quem dignitas viget regia, Ego Philippus
Francorum tenens gubernacula, cunctis quos
Chrifti gignit virgo mater accclefia,

(d) De re diplom. pag. 589.

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Auf den
Charten der
Herzoge von
Bretagne.

Auf den
Charten der
Herzoge von
Burgund.

Auf den
Charten ver
schiedener
Grafen.

nante providentia, oder divina auctoritate Normannorum Dux et Rector. In nomine Patris et Filii et Spiritus fancti, Ego Robertus filius fecundi Richardi nutu Dei Normannorum Ducis. Ego in Dei nomine Rotbertus Normannorum Dux. Die Vorrede, mit welcher die Urkunde der Stiftung der Abtey zu Cérisi anfängt, hat diese Worte zum Anfang: Sanctorum Patrum auctoritate docemur. Nach sich hat sie diese Ueberschrift: Ego Rotbertus Normannorum Comes omnibus Chrifti fidelibus etc. Wilhelm 2. der Bastard genannt, bringt diese Anfangsformul an: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis,. Guillelmus fuperna difponente clementia Normannorum Princeps gloriofus. Er fängt ferner seine Charten mit der Ueberschrift an ohne Anrufung: Willelmus Dei gratia Dux Normannorum omnibus ad quos litterae iftae pervenerint, falutem. Sciant tam praefentes quam futuri etc. Die Charte, vermöge wel cher Robert 2. der älteste Sohn Wilhelms, die der Abtey zu St. Benigni von Ludes, dem Bischoff zu Bayeur, gemachte Schenkungen bestätiget, fängt mit der gewöhnlichen Anrufung der heiligen Dreyeinigkeit an, welche diese Ueberschrift nach sich hat: Ego Rotbertus Dux Normannorum. Robert hatte den Radulph zum Kanzler: Ego Hugo Divionenfis ecclefiae monachus, juffu ejusdem Rotberti Ducis Normanniae fcripfi et fubfcripfi, vice Cancellarii Radulfi.

S. 5.

Im Jahr 1088 ertheilte Constantia, die Herzoginn von Bretagne, dem Kloster zu Kimperley eine Charte, deren Anfangsformul sonderbar ist: In nomine aeternae et individuae Trinitatis et in virtute Dominicae crucis, Ego Conftancia Britanniae Comitiffa, et Regis Anglorum Guihelmi filia. Der Herzog Alan Fergent, der Gemahl der Constantía; fångt eine Charte vom Jahr 1089 also an: In nomine fanctae et individuae Trinitatis, Ego Alanus Britannorum Conful, Hoëli Confulis filius, omnibus notum facio etc.

S. 6.

Die Charte, welche Robert 1. dieses Namens, der Herzog von Burgund, im Jahr 1043 für St. Benigni in Dijon ertheilte, fångt an: In nomine Dei aeterni ac Salvatoris noftri Jefu Chrifti, Rotbertus gratia ejusdem omnipotentis Regis Dux et Rector inferioris Burgundiae. Arnulph 3. Graf von Flandern, fångt die Schenkung, welche er im Jahr 1071. dem Kloster zu St. Hubert machte, mit der Anrufung der heiligen Dreyeinigkeit an Gleich darauf komt der Eingang, welcher von dem Beystande handelt, welchen man den Todten durch die Fürbitten und Almosen verschaffet. Dieser Eingang hat den Namen und den Titul des Arnulphs nach sich.

S. 7.

Die Charte über die Stiftung der Abtey zu St. Denys in Hennegau fångt mit der Ueberschrift an: Ego Richildis Comitiffa, mater Balduini Comitis, filii magni Balduini, qui tenuit Principatum utriusque fcilicet Flandrenfis et

Haine

Hainecenfis pagi, cernens totum mundum ruere ad occafum, atque cunctos mortales magis fubditos peccatorum tenebris quam veritatis luci etc. Wil helm 4. Graf von Toulouse, fångt seine Charten auf verschiedene (K) Weise an, wie die andern Fürsten seines Jahrhunderts. Im Jahr 1062 befreyete Gottfried, Graf von Anjou, die Benedictiner zu St. Florent in Saumur von unterschied: lichen Toren und beschwerlichen Abgaben, vermöge einer Charte, deren Anfangs formul angemerket zu werden verdienet: In (6) nomine Domini, notum fore volumus ego Gaufridus ipfius gratia non pauci populi fui Princeps et Francorum Regis Comes, chriftianae fidei cultoribus, maximeque noftris fuccefforibus.

S. 8.

Die gewöhnlichste Anrufung der Diplomen Heinrichs 2. genannt des heilis II. Anfangs: gen, des Königs von Hermanien und nachherigen Kaisers, ist an die heilige Drey: formeln der einigkeit gerichtet. Die andern sind folgende: In nomine Domini Dei æterni: Raifer In nomine Patris et Filii et Spiritus fancti: In nomine Domini Dei et Salva. Deutsch: toris noftri Jefu Chrifti. Da Heinrich nur noch König war, so schreibt er sich: lands, der Henricus divina favente, difponente clementia Rex. Nachdem er zu Pavia Könige von Spanien, gegen das Jahr 1004 gekrönet worden, so nannte er sich König der (1) Franzosen England und und der Lombarden. Als er zum Kaiserthum im Jahr 1013 gelanget war, so Schottland. nahm er den Titul Kaiser (M) der Römer an. Vor und nach seiner Krdnung zu Anrufungen Rom titulirte er sich zum öftern König der (c) Römer, weil die Namen König in den Diplos und Kaiser mit einander verwechselt wurden. Er titulirte sich bisweilen auf eine men Hein richs 2. sonderbare Weise (N), die jedoch seiner Gottseligkeit gemäß war. Er hatte nach einander drey (D) Großkanzler für Deutschland und zween für Italien.

§. 9.

(c) Chronic. Godwic. p.233.

(E) Diplome vom Jahr 1006 und 1009: Henricus divina favente mifericordia Franco. rum et Longobardorum Rex. Henricus Fran corum pariterque Longobardorum divina favente clementia Rex.

(6) Cartufaire rouge de S. Florent, fol. 29. (K) Eine Charte von 1078: Omnipoten-, tis Dei miferatione compunctus multorum peccatorum meorum multitudine, timens quoque de futuri judici magna difcuffione ego Willelmus Tolofanæ civitatis Comes etc. Eine Charte vom Jahr 1079 ohngefähr: In nomine Patris et Filii et Spiritus fancti, Amen. Ob reverentiam et honorem ejusdem omnipotentis Dei, ego Guilelmus Tolofanen. fis, Albienfis feu Caturcenfis ac Lutevenfis, nec ne Carcaffonæ ordinante Deo Comes et Dux etc.

Omnipotentis Domini gratia et mifericordia difponente, ego Willelmus Tolofanen fium, Albienfium feu Caturcenfium, Lutevenfium, Petragorenfium, Carc ffonenfium, Aginnenfium, necne Aftarachenfium Comes

et Dux etc.

Diplom. 9ter Th.

(M) Diplome vom Jahr 1014. 1023.. 1024: Henricus Dei omnipotentis difpofitione Romanorum Imperator Auguftus. Henricus fecundus divina favente clementia Roma-' norum Imperator Auguftus.

(N) Henricus fecundus fervus Chrifti et Ro. manorum Imperator femper Auguftus fecun.' dum voluntatem Dei Salvatoris noftrique Liberatoris.

(D) Diese deutschen Erzkanzler waren Willigis, Erkambaid und Aribo, welches Erzbischöffe von Mainz nach einander gewes sen. Der erste hatte zu Unterkanzlern Egils

B

betten,

In den Dis plomen Kon Fads 2.

In den Dis

S. 9.

Ronrad 2. fångt seine Diplomen mit der Anrufung der hochheiligen Dreneis ni keit an, und mit den Formeln: In nomine Dei æterni etc. In nomine omnipotentis Dei etc. In nomine Domini noftri Jefu Chrifti etc. Єhe er zu Rom gefónet wurde, so schrieb er sich, Conradus divina favente clementia Rex, oder invictiffimus Rex, oder divina favente providentia Rex pacificus, oder endlich Dei gratia Rex excellentiffimus fecundum voluntatem Dei falvatoris noftrique liberatoris. Nach seiner Krönung zu Rom nennet er sich in seis nen Diplomen: Rex, Imperator Auguftus; Rex Romanorumque Imperator Auguftus; Infuperabilis Romanorum Imperator Auguftus, oder femper Auguftus; Rex Francorum, Longobardorum et ad Imperium defignatus Romanorum. Diese lehtern Titel machen das Diplom, worinnen sie sich befinden, um so verdächtiger, um je mehrere Monate seine Zeitangabe nach derjenigen Zeit angesett ist, da (P) Ronrad zum Kaiser gekrönet worden.

S. 10.

Heinrich 3. der schwarze zugenamt, bringt in seinen Diplomen die Anrufunz plomen Heins gen an: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis: In nomine Dei æterni etc. richs 3. Vor dem Jahr 1047 nennet er sich: Divina favente clementia Rex, und seit diesem Zeittermin, Romanorum Imperator Auguftus, oder femper Auguftus. Er nimt () bisweilen sonderbare Titel an, dergleichen diese sind: Heinricus Dei gratia Rex, fervus fervorum Dei.

In den Dis plomen Hein richs 4.

S. II.

Heinrich 4. rufet die hochheilige Dreyeinigkeit an zu Anfang seiner Diplomen, und braucher allezeit diese ordentliche Formul: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis. Bis auf 1084 schreibt er sich König: Henricus Dei favente clementia, oder divina favente clementia Rex oder Romanorum Rex Augustus.

betten, Bruno, Eberharden und Gunthier.
Die Großkanzler Heinrichs in Italien wa
ren Eberhard, Bischoff zu Bamberg, und
Piligrin, Erzbischoff zu Köln.

(P) Seine Erzkanzler waren Aribo und
Bardo, Erzbischöffe zu Nains, Pillegrin,
Erzbischoff zu Köln, Hermann, Archidia:
conus bey eben dieser Kirche und Capellan
des Kaisers. Die Erzbischöffe zu Mainz ver:
walteten das Amt eines Großkanzlers. In
Deutschland waren Kanzler ad vicem oder
Unterkanzler Udalrich, Burchard, und ein
anderer Udalrich. In Italien versahen
Hugo, Bruno, Hermann, Radelhohus und
Heinrich eben dieses Amt für die Groß
tanzler.

(Q) Seine Großkanzler für Deutschland

Er

sind Bardo und Leopold, Erzbischöffe zu Mainz; und für Italien Hermann und Anno, Erzbischöffe zu Röln (dieser lchtere war auch Erzkanzler des heiligen Stuhls.) Die Kanzler, welche ihre Stelle in Deutschland versahen, waren Dietrich, Bischoff zu Coftnig, Winther, Eppo, Eberhard, Adalger und Hartwich; und in Italien Hunfried, Erzbischoff zu Ravenna, Heinz rich und Gotebold. Die deutschen Kanzler gegenzeichnen bisweilen die kaiserlichen Dis plome, welche die Geschäfte Welschlands betreffen. Man trift in ihren Unterschriften den Titul Erzkapellan fast nicht mehr an. sons dern den eines Erzkanzlers. Beyde wurden ferner ohne Unterschied unter Houtad 2 angebracht,

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Er bedienet sich bisweilen des Fürworts Ego und des Tituls humilis: Ego (d)
Henricus humilis Romanorum Rex. Er nennet sich bald den dritten, Henri-
cus divina favente clementia tertius Romanorum Rex; und bald den vierten,
Henricus quartus divina favente clementia Rex fecundum voluntatem Dei
Salvatoris noftri Liberatoris. Heinrich 4. war nur der dritte dieses Namens in
Ansehung seiner (R) Kanzler, welche Heinrichen 1. nicht mitzählten, weil er die:
Krone nicht aus der Hand des Pabsts erhalten hatte; aber diejenigen, welche mit
Recht glaubten, daß die königliche Gewalt nicht von dieser Cärimonie abhange,
nennten ihn Henricus quartus. Da dieser Fürst die kaiserliche Krone aus den
Händen des Gegenpabsts Clemens 3. empfangen hatte, so nahm er den Titul eines
Kaisers und Patricius (S) in der Ueberschrift seiner Diplomen an.

S. 12.

Spanien.

Die Diplome der Könige in Spanien fangen mit sonderbaren Formeln an. In den Die Wir wollen ein Beyspiel geben: Ad honorem (e) fummi et æterni Regis, Pa- plomen der tris et Filii et Spiritus fancti. Hoc eft privilegium quod ego Sancius Rani. Ronige von miri Regis filius, non meis meritis, fed fola Dei omnipotentis miferatione Aragonenfium et Montifonis Rex facio ad monafterium S. Salvatoris, Legerenfis. In dem Text des Diploms schreibet sich der König Sanctius einen sehr demüthigen Knech: der Knechte GOttes: Nunc igitur ego humillimus fervorum Dei fervus, dono Dei Sancius Rex. Im Jahr 1085 ertheilte Alphons 6. ein Diplom, weiches also anfängt: In nomine Domini, qui eft trinus et unus, Pater et Filius et Spiritus fanctus. Ego Alphonfus Dei gratia totius Hifpaniæ imperator.

S. 13.

Die Könige Englands sehen gemeiniglich den Namenszug JEsu Christi oder In den Dis das Zeichen des Kreuzes vor die eiste Zeile ihrer Diplomen. Aethelrid fängt seine plomen der

A

3.2

(D) MIRÆUS, tom. 2. donat. Belgic. pag. 385.
pag. 241.

(R) Die Erzkanzler Heinrichs 4. für Deutschland find Luitpald oder Leopold, Sifried Abt zu Fulde und nachher Erzbi: schoff zu Mainz, Wizile und Rudhard. Vier Erzbischöffe zu Roln folgten auf einan der unmittelbar in der Würde eines Erzs kanzlers in Italien. Der erste ist Anno, welcher im Jahr 1076 starb. Der zweyte ist idulf, welcher im Jahr 1078 gestorben, dem Sigwin oder Siguin im Jahr 1089 folgte. Der leste ist erm.inn. Diese hohen Reichsbedienten hatten bis auf zwölf

bald Könige vor

(e) Concil. Hifpan.

deutsche und drey wälsche Kanzler unter sich,
welche nach einander die Diplome gegensies
gelten.

(S) Henricus divina favente clementia
Romanorum tertius Imperator Auguftus. Re-
fpectu divinæ miferations electus tertius
Henricus gratia, Dei Romanorum Imperator
Auguftus et Patricius. Henricus Dei gratia
Romanorum Imperator et femper Auguftus.
So find die Ueberschriften der kaiserlichen
Diplomen Heinrichs 4. beschaffen.

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