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Drohungs formeln ge gen die lle:

bertreter.

Anmeldung der Gegen wart, der Mamhaft

S. II2..

Die Anathema und Verwünschungen wurden auf den Privatcharten der Layen dieses Jahrhunderts hauptsächlich nach dem Jahr 1150. etwas feltenes. Ludes de Linieres, welcher zu unterschiedlichen malen Princeps genennet wird, ob er schon nur Herr von Jumiege in Berri war, bringt diese (C) geistlichen Strafen sehr häufig an in der Schenkung, welche er der Abtey zu St. Sulpitii in Bourges machte. Die Originalurkunde der Stiftung von Eroile in Poitou, von Guido von Cenuis se Het zu der Verwünschung eine Geldstrafe (D) von hundert Pfund Goldes. Ughelli hat eine Acre vom Jahr 1112. bekannt gemacht in welcher ein Edelmann, Namens Sugo von Clermont (E) den härtesten Fluch androhet. Die Clauful Renunciantes (m) omni privilegio crucis fumptæ et fumendæ wird nur in einigen Acten angetroffen; in dem 13. Jahrhundert aber wird solche sehr gemein. Wenn es SchenFungen betrift, welche der Kirche gemacht worden, so leget der Wohlthäter zum öftern die Charte auf den Altar in Gegenwart der Zeugen, wie man aus einer Schenkung fiehet, welche dem Johanniterorden von Jerusalem von Bertrand dem Grafen zu Forcalquier mit demjenigen Antheil gemacht worden, welchen er zu Manosque im Jahr 1168. besaß. Er legte die Acte über diese Schenkung auf den Altar zu St. Petri in Gegenwart des Erzbischoffes zu Aix und des Bischoffes zu Apr.

S. 113.

Da der Gebrauch der Siegel unter den Herren erst mitten in dem zwölften Jahrhundert gemein geworden, so melden diejenigen, welche dergleichen nicht haben, blos (F) die Gegenwart, die Namhaftmachung und die scheinbaren oder die wirklichen Unters

(M) LA THAUMASSIERE coutume de Berri, ch. 45. pag.60.

(C) Si (p) vero aliquis, quod abfit, judicia-
tiæ poteftatis vel aliquis ex parentela noftra
vel extraneus aliquis hanc noftram donatio
nem qualicumque ingenio tulerit vel fubftra-
xerit, iram Dei pattis omnipotentis incurrat,
fanctorumque omnium focietatem non habeat
et fanctum Sulpicium femper fibi contrarium
inveniat, et cum Dathan et Abyron in inferno
habeat, et cum Juda proditore æternam damna-
tlonem fufcipiat ; nifi fe velociter emendave-
it etc. Actum apud Bituricas in monafterio:
S. Sulpicil. kal. junii, regnante, Philippo
Rege, anno LI. rēgni ejus. S. Odonis de Li-
meriis etc. Hæc funt nomina filiorum ejus
etc. Hi funt teftes qui hoc viderunt etc.
Hi funt teftes S. Sulpicii. 3ehen Zeugen des
Eudes von Linieres und zehen von der Ab;

'

(P) Archives de S. Sulpice de Bourges.
(r) Gall, Chrift, vetus, t. 4. p. 134.

zeich

teh zu St. Sulpitii werden ohne Unterzeich nungen namhaft gemacht.

(D) Qui autem (q) hanc eleemofynam fran. gere aut violare voluerit, iram fummi Dei incurrat, ut centum libras auri reddat, viginti ecclefiæ Romanæ, viginti ecclefiæ Pictavienfi, viginti Regi Franciæ, quadraginta ecclefiæ Stel. lenfi.

(E) Si quis autem hujus confirmationis noftræ violator extiterit, ftimulis diaboli agitatus gladio anathematis percutiatur, et usque ad exitum mortis communione careat., Amen.

(F) Eine Charte von Walthern, dem Grafen von Brenne: Ad (r) hanc autem doni inftitutionem confirmandam, teftes adhibere curamus eorumque nomina fubfcribendo fignamus. Signum Airardi filii fui., S. Andreæ filii

fui:

(9) Gall, Chrifti vetus, t. 4. p. 842.

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jeichnungen der Zeugen an. Zu der Anzeigung der Zeugen sehen die Herren noch machung und die von den (G) Siegeln, wenn sie deren eigne oder entlehnte haben. Wenn die Unterzeich Urheber der Charten und die Zeugen nicht schreiben konnten, so setzten sie oder ließen nung der Beugen. ein Kreuz zu Anfang, "in der Mitten oder zu Ende ihrer Namen sehen, welche unten auf den Acten hingeschrieben waren. Oft vertrat das vor die Namen hingesetzte Wort Signum die Stelle des Kreuzes. Gemeiniglich beschloß der Notarius oder der Schreiber das Verzeichniß der Zeugen mit seinem eignen Namen, und besiegelte die Acte mit dem Siegel des Herrn, wenn er eins hatte. Jedoch war der gewöhn lichste Gebrauch dieser, daß man (H) schlechtweg die Zeugen ohne Unterzeichnungen namhaft machte. Ihre Namen haben die Formeln: Teftes, Hi funt teftes, His adftantibus et teftificantibus, His teftibus, Teftium itaque qui interfuerunt hæc funt nomina etc. und andere dergleichen vor sich her. Dieser lehte Gebrauch ist in diesem Jahrhundert so gemein und unter den Gelehrten so bes kannt, daß man die Zeit verdürbe, wenn man hier Beweise und Beyspiele davon anführen wollte. Des Hickes Meynung nach war in England (n) ein einiger glaubhafter Zeuge zur Gültigkeit eines Bermächtnisses hinreichend. Er beweiset es aus dem Beyspiel des H. Dunstan, welcher herzugerufen war, um ben einer lehten Willenserklärung einen Zeugen abzugeben, welche nachgehends durch die Versammlung der Stände bekräftiget wurde. Daher komt diese sonderbare Fors mul auf unterschiedlichen Charten Englands, der Normandie und einiger Provinzien, Tefte meipfo, Tefte meipfa. Eine Charte von Ranulph, dem Gras fen von Chester, ist nicht anders bezeuget. Tefte (o) me ipfo apud Martillum. Wenn eine Ucte im Namen etlicher Personen aufgescht worden war, so bezeugten sie die Wahrheit derselben durch die Formul: Teftibus nobis metipfis. Die Zeugen werden bisweilen zusammengenommen angezeigt: Tefte tota curia. Die blos ges siegelten (p) Charten ohne Zeugen oder mit einem einigen Zeugen waren seit dem 1 iten Jahrhundert gebräuchlich, und wurden (9) in den beyden folgenden gemein. N 2

(n) Differt. epiftol. p. 56. 57.
HICKES differtat. epiftol., p. 74-
$.379. f.

fui: Mariæ filiæ fuæ etc.
Hoc autem deffini-
tum et corroboratum notificamus anno ab In-
carnatione Domini MCXLIII. XI. cal. febr. luna
XXIII. Ludovico Rege Francorum regnante,
præfidente quoque venerabili Hatone, Trecen-
Gs urbis Præfule.

(G) Die Originalcharte Wilhelms von Garland zur Stiftung der Abtey Livry: Quod (s) ut ratum et inconcufum permaneat, præfentem chartam figilli noftri munimine roboratam eis indulfimus et figna teftium fub fcripfimus. Signum Theobaldi de Goneffa, Archambaudi militis. S. Johannis Rotundi etc.

(s) Gall. Chrift. vetus, t. 4. p. 570.

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Die n

(0) Monaft. anglic. tom. 2. p. 1013. (p)
(4) Man sehe uns. 6. Th. S. 204. f.

Actum anno Dominicæ Incarnationis MC
LXXXVI.

(H) "Der Verfasser des Werks de re di.
"plomatica, fagt ) Hr. Danti, feßet im 2.
"B. 18. Cap. hinzu, gegen das eilste Jahre
"hundert begnügte man fich in Frankreich
"sein Siegel oder Perschaft auf die Acten
"ju seßen, anstatt sie zu unterzeichnen, und
"der Notar habe nur die Namen der Zeugen

ausgedruckt, welche dabey zugegen gewez "sen." I Dieser legte Gebrauch, der im 11. und 12. Jahrhundert so gemein war, ist weit älter als es Hr. Mabillon geglaubet.

(t) Traité de la preuve par semoins, p. 37.

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XIII. Zeitan:

ten von

Die bloße Beyfügung des Siegels des Radulphs, des Herru von Coucy vertritt
die Stelle der Unterzeichnungen auf einer Originalcharte ohne Zeitangabe, welche
mit dieser Formul schließet: Quod (t) ut ratum et ftabile perfeveret, fcriptum
hoc inde fieri, et figillo noftro fecimus infigniri. Wenn die Acten mit Kreu
zen oder andern Zeichen unterzeichnet werden, so sehet man bisweilen Valete nach
den Unterzeichnungen, wie wir in einer Originalurkunde vom Jahr 1176 angemer:
ket haben. Oft dienete ein einiges und einerley Zeichen etlichen Zeugen anstatt der
Unterzeichnung. Hr. Fontanini (s) führet eine Charte vom Jahr 1106 an, welche
auf diese Weise unterzeichnet worden: Signum
manuum Ermanni

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de Menzano et Neponis Vicecomitis, et Toringi Vicecomitis, et Fedrici Legisperiti. In Spanien bedienet man sich des Wortes Poteftas in den Unter schriften, um einen großen Herrn dadurch anzuzeigen. Die Schenkung, welche die Gräfinn Beatrix mit der Grafschaft von Melgueil dem Grafen zu Toulouse im Jahr 1172 machte, ist also unterschrieben: Badonus (t) notarius, Radulpho Caufidico et Cancellario componente, hoc inftrumentum fcripfi, complevi, dedi et tradidi, et teftis interfui.

S. 114.

Die Privatpersonen enthalten sich öfters ihre Charten zu datiren. Wir könne gaben in den ten deren eine große Menge anführen, welche ganz und gar keine Zeichen der Zeit Privatchars haben. Man bringt am allergewöhnlichsten die vom Jahr der Menschwerdung, Frankreich, von der Regierung des Oberherrn und von der Sitzung eines Bischoffes desselbigen Italien, Ortes an. Einer Namens Dionyfius mit dem Zunamen Pagarius datirt eine Spanien, Charte, die nicht besiegelt ist, und die wir in der Urschrift gesehen haben, also: Haec Deutschland (u) acta funt menfe januario anno ab Incarn. Domini MCI. indict. IX. Phiunb England. lippo Rege regnante, Willelmo Rotomagenfi Archiepifcopo praefidente. auf Charten Die Charte wegen der Stiftung der Abtey zu Savigny von Radulph von Fouges von Frank: res verbindet beynahe (I) alle Arten von Zeichen der Zeit. Man nimt auch dar: reich. innen wahr, daß die Schenkung, welche sie enthält, etliche Jahre vorher geschehen fen. Man fehet zum öftern zu den Zeitangaben (K) historische Stücke. Olivier

Zeitangaben

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ven. Dínan datir£ eine Urte von der Uneinigkeit des Königs von England mit seis nem Sohn: XIV. Kal. julii, tempore diffenfionis Regis Angliae Henrici et filii fui Henrici; welches auf das Jahr 1182 trift. In einer Schenkung Berns hards von Anduse, der ein Fürst titulirt wird, heißet es zu Anfang, sie sen genehs miget worden: "da Philipp, (v) der König der Franzosen, regierte, und Wils "helm d'Ilsez, Bischoff zu Tismes war, in eben dem Jahre, da der Friede der "Seligsten Marien anging, und fund gemacht wurde; das ist im Jahr 1183. Man giebt vor, diese Weise zu datiren habe ihren Ursprung von der Wiederher Fellung des Friedens, welcher die Folge gewesen von einer vorgeblichen (w) Offens barung, welche ein Wagner aus der Stadt Pui gehabt, dem GOtt ein Papier zugeschickt, auf welchem das Bildniß der heiligen Jungfrau gemalt gewesen, wie sie das JEfuskindlein in ihren Urmen gehalten, nebst diesen Worten ringsherum : Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, dona nobis pacem. Ermengard, Die Vicomtesse von Narbonne, ertheilte im Jahr 1155 eine Charte, deren Zeits angabe der Zurückkunft Ludwigs 7. von der Wallfahrt nach St. Jaques Mels dung thut: Factum (r) eft autem hoc apud Montempeffulanum, menfe januarii, XVIII. Kal. februarii, die fabbati, fub Ludovico Francorum Rege de fancto Jacobo redeunte. Simon von Verruca bestätigte den Abt zu St. Mairent in dem Besitz eines Landes, durch eine Acte, welche von der Erscheinung eines Schwanzfterns datirt ist: Actum (n) anno ab Incarnatione Domini MCV, quo cometa apparuit, regnante Philippo Rege et Guillelmo in Aquitania.

S. 115.

aus Italien

Ein Vertrag des Pabsts Clemens (3)-3. mit den Römern, dem Rath und Zeitangaben römischen Volk, ist vom lekten Man datirt, von der sechsten Indiction, welche im auf Charten Jahr 1188 im Laufe war, und von dem vierten Jahr des Raths. Die Romer hatten folglich ihren Rath erst im Jahr 1144 wieder eingeseht unter dem Pabst Lucius 2. ob sie schon dieses Unternehmen seit dem vorhergehenden Jahre unter Innocenz 2., angefangen gehabt. In dem Kirchenstaat stehen, die Zeitangaben gemeiniglich zu Anfang, und die Sihung der Päbste wird dabey nicht vergessen. Zu Florenz und zu Pifa bediente man sich einer Jahrzahl, welche um neun Monat (a) der gemeinen Jahrzahl zuvorkomt, so daß man den 25. März des Jahres 1129 schon zu Pisa das Jahr 1130 zählte. Die allgemeine Bibliothek der Poly graphie von Spanien, liefert Muster von vier Charten der Privatpersonen des 12ten Jahrhunderts, die alle blos vom Monatstage und von der spanischen Jahr: zahl datirt sind. Da die Grafen von Barcelona das Königreich Arragonien in 12ten Jahrhundert erlanget hatten, so machten sie alsbald Anstalt sich von der Obers Hertschaft loszumachen, welche die Könige von Frankreich über ganz Catalonien hatten. Seit diesem Abfall führten die öffentlichen Ucten dieses Landes nicht mehr NF

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(MENARD hift de Nifmes tom. T. pag. 244.

den

(W) GAUFÀI Volg.

P-3397 RIGORD↓ pag. 12. Ben (r) Baltz. addition, ad lib, de con-
cords facerda es imperity p. 346. 11 (1) Annak. Bened. t. 5. p.478.8m
Apud Baron. ann. 1188. (a) MURATOR. Kripel retum stalle tom.19.

lands.

den Namen und die Jahre des Königs von Frankreich, sondern die von der Mensch; werdung unsers HErrn.

§. 116.

Zeitangaben Auf den Privatcharten Deutschlands seßet man nach den Zeitangaben des auf Charten Fürsten und des Erzbischoffes (6) zum öftern hinzu: Regnante autem fuper nos Deutschlands Domino noftro Jefu Chrifto. Seit der Eroberung Englands von den Tors und Eng mannen, würden eine geraume Zeit hindurch unterschiedliche Charten in diesem Königreiche datirt; jedoch gab es eine (c) weit größre Anzahl derselben, welche nicht datirt waren. Eduard Coke, ein gelehrter engländischer Rechtsgelahrter, giebt zur Ursach, warum man die Zeitangaben weggelassen, an, weil die Acten, welche Zeits angaben geführet, vor der Verjährung nicht hätten zum Beweis angeführt werden können. Über Mador zweifelt daran, und zwar mit gutem Grunde, ob dieß die wahre Ursach des Gebrauches sey, daß man in England, in der Normandie und anderwärts im 12. Jahrhundert nicht datirt habe. Die Privatcharten, welche datirt sind, stellen unterschiedene (1) Formeln dar. Einige sind blos von dem Jahr unsers HErrn und von der Regierung des Königs datirt, andere von einem Festtage, und endlich noch andere blos vom Monate. Die unbestimmten und historischen Zeitangaben sind ganz gemein. Madox führet eine eigenhändige Schrift an, Die also datirt ist: Anno quo mortuus eft Henricus Rex junior, filius Alianorae et Henrici Regis, poft mortem ejusdem junioris Henrici, ad proximum feftum fancti Michaelis fequentis.

S. 117.

Verschiedener In Frankreich fing das Jahr im 12. und 13. Jahrhundert mit Ostern an, Anfang des und die drey ersten Monate unsers Jahrs waren damals die lehten. Jedoch wurde Jahrs auf dieser Gebrauch nicht durchgängig weder in den Charten noch von den Schriftstellern Den Charten beobachtet. In Burgund fing das Jahr den 25. des Christmonats an. "Peter Frankreichs, ??(d) der ehrwürdige, Abt zu Cluni, starb den Christtag im Jahr 1156. welchen Burgun diens, aus "man der Gewohnheit des Landes zu Folge für den ersten Tag des folgenden Jahres Languedok "zählte." In einem Meßbuche von eben diesem Jahrhundert, welches in die Abtey undSpanien. zu St. Denys in Frankreich gehört, wird der Christmonat der erste Monat ger nennet, der Jänner der zweyte, der Hornung der dritte u. f. w. In Languedok (e) gab es einige Landschaften, als der Kirchensprengel von Tarbonne, die Graf

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(b) Chronic. Godwic. p. 357. (6) MADOX prefac. p. xxx.
hift. ecclef. t. 15. l. 70. pag. 35.j
- pag. VI.

(E) Anno Domini MCLXXII. Kal. april.
apud Abbatiam de S. Laurentio, in tempore
Hugonis Abbatis. Datum anno Domini
MCXCV. littera dominicali A, prima die poft
feftum S. Benedicti. Apud Cliburne anno XIII.
Regis Johannis, VIII. Kal. maii die fabbati..

"schaft

(D): FLEURI

(e) VAISSETTE, t. 3. avertiffement,

Anno fecundo coronationis Regis Johannis, es anno fecundo poftquam idem Willelmus uxorem fuam Isabel duxit. Ad illud Pafcha quando Rex juffit parentes Archiepifcopi transfre. tare. Anno interdicti fexto.

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