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Monogrammatum ufus et fubfcriptiones quatuor principum regni perfonarum in regiis litteris ab co defierunt. Dieß ist ein Fehler wider die Geschichte, deffen Anzeigung in dies fem sechsten Bande die Wahrheit uns auferlegt hat, ohne jedoch die schuldige Ehrerbietung und Achtung für diesen großen Mann aus der Acht zu lassen. Es hat daher nicht ohne Grund ein geschickter deutscher öffentlicher Lehrer (U) im Jahr 1726. gesagt, es sey in den besten Büchern, welche von der Diplomatik handeln, noch vieles hinzu zu sehen ja auch zu verbessern.

Niemanden ist unbekannt, daß seit dem Meisterstück des P. Mabillon sehr viele Etreitigkeiten über eben diesen Inhalt von allen Seiten ausgebrochen find. Wie viel wichtige Anmer: Fungen und neue Einwürfe haben solche nicht veranlasser! von der Nothwendigkeit diese Schwierigkeiten aufzuklären und die Arbeit unsers berühmten Mitbruders zu ergänzen eingenommen, haben wir uns vorgeseht nicht nur das Leere in seiner Diplomatik auszufüllen, sondern auch eine Menge Schriften und Bücher nüßlich zu machen, die wegen der kritischen Anmerkungen, damit fie angefüllet worden, mehr oder weniger Achtung verdienen.

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Endlich so gehöret auch die Liebe zur Wahrheit und zur Gerechtigkeit; das Verlangen der Kirche und den Staat nüßlich zu seyn, und die Unschuld dererjenigen achtungswürdigen Gesell schaften ans Licht zu bringen, welche die Bosheit des menschlichen Herzens in Verdacht hat, als hätten sie die alten Archive mit einer ungcheuren Menge von untergeschobnen Urkunden angesteckt; die Begierde endlich einmal einen Haufen falscher Vorurtheile zu dämpfen und Streitigkeiten, die immer etwas verdrüßliches ben sich führen, ein Ende zu machen; alles diefes, fage id), gehéres genau mit zu den Bewegungsgründen, welche das Ihrige bengetragen haben uns zu ermunten und bey der überaus großen zu übernehmenden vielfachen Mühe zu unterstüßen.

Wenn man sich nicht erkühnet sich mit der Hofnung zu schmeicheln als habe man den vors geschten Entzweck vollkommen erreicht, so kann man doch wenigstens sagen, daß unsere neue Abhandlung der Diplomatik einige Stücke darreiche, welche den Gelehrten felber nüglich sind, unterschiedliche für diejenigen, welche sich bestreben es zu werden, und viele für die, welche dabey nur Aufklärungen suchen, so wie solche die sich darstellenden Zweifel und Schwierigkeiten erheis schen. Die Gelehrten, welche solche lesen, werden leicht einsehen, daß die fünf lehten Bücher des Perks neu find so wohl in der Sache selber als der Einrichtung und Lehrart nach. Sie rocrden überdieß gestehen, daß die Vermehrungen dieser neuen Diplomatik wenigftens um drey Viertheile das Ganze der alten übertreffen, von welcher man demohnerachter nichts wesentliches weggelaffen hat Mau verarge es uns nicht, daß wir die Hardouins, die Germons, die Lenglets, die Simons und die andern Feinde der alten Archive so oft bestritten haben. Schriftsteller, welche die Beurs theilungskunft über die Denkmäler des Alterthums übertreiben, sind noch weit gefährlicher als die Urkundens micde selber. Diese haben deren nur eine ziemlich eingeschränkte Anzahl untergescho ben oder verfälschet, deren Betrug leicht zu merken war: jene haben alles angewandt eine Menge dererjenigen ums Ansehen zu bringen, welche die Kennzeichen der Wahrheit bey sich führen.

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Obschon unsere Liebe für dieselbe uns keinen Augenblick bey der Ausführung unsers Vorhabens verlassen hat, so sind wir doch nicht allezeit genug auf unsrer Hut gewesen manche Fehler vermeiden Man hat in den vorhergehenden Bänden gesehen, daß wir diejenigen nicht verholen haben, worein wir gerathen waren. Hier sind einige ucue, deren aufrichtiges Geständniß uns die Nachsicht der gelehrten Welt erwerben kann.

Auf das Zeugniß des Herrn Marquis Maffei haben wir gesagt (a) die berühmte Rolle von Leder, die bey den Dominicanern zu Boulogne in Italien aufbehalten wird, enthalte die beyden Bücher des Efra. Inzwischen hat Herr Trombelli (b), welcher dieses alte Denk maal untersucht hat, diese beyden Bücher darauf nicht wahrgenommen, wohl aber die 5 Bu cher Mosis. Herr Bernhard de Montfaucon legt in seiner Reise von Wälschland eben diefes Zeugniß ab.

Die Gelehrten führen Diplomen von den Königen Philipp 1. Ludwig dem di cken, Ludwig dem jüngern, Philipp. August und Ludwig. 8. an um unsern Monarchen den Titul Kaiser von Frankreich oder der Franzosen zu versichern. Ich habe mit Unrecht (c) diesen Beweis aus dem Grunde zu schwächen gesucht, weil die Originale diefer Stücke nicht vorgezeigt worden.

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Man hat (d) eine Urkunde, die vom Jahr tausend datirt ist, vermittelst welcher Gas fton, Vicomte von Bearn verspricht dem Sanctius, den Prinz des Königs von Caftilien, feine Tochter zur Ehe zu geben. Nun aber trift man vor 028. keines König von Cafti: lien an. Uebrigens machen die Schreibart und die Einrichtung der Acte sie mehr als vers dächtig. Ich hatte den Freyheitsbrief des Ibbo, des Bischoffes zu Tours, der in der Diplo matik des Herrn Mabillon abgedruckt worden, vor Augen, da ich schrieb, (e) diese Urkunde führe weder eine ausdrückliche Anrufung noch Ueberschrift vorn au. Und doch finden sich beyde vorn an vor der eigenhändigen Schrift, die in dem Archiv zu St. Martin in Tours auf behalten wird.

Man hat (f) der Constantia, der Gemahlinn Gottfrieds, des Herzogs von Bretagne, den Titul einer Prinzeßin Heinrichs 2. des Königs von England, beygelegt; obgleich diese Prinzeßin nur seine Schwiegertochter und vom Herzog Conan 4 erzeuget war.

In der Anmerkung (N) §. 622. S. 349. unsers 7. Theils muß nach den Worten inviolata permaneat hinzu gesetzt werden apoftolica auctoritate fubnixa. Auf der 392. S. in der Anmerkung (H) auf der 1. Sp. in der 20. 3. in eben dem 7. Th. ist vor præfentis das Vorwort per außen gelassen, und in der 22. Z. eben daselbst ist nach eidem das Wort loco vergessen worden. Diefe doppelte Verbesserung haben wir der Scharffich: tigkeit des gelehrten Akademisken zu danken, welchem in dem Journal des favans die Auge züge des vierten und fünften Bandes unseres Werkes zu machen gütight belieber hat. Zum Glück haben die Fehler, welche wir jekt zurück genommen weder auf die Sache selbst noch auf die Regeln unserer neuen Abhandlung der Diplomatik einen Einfluß.

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(6) Arte di conofcere l'eta de' (c) S. unf. 5 Th. §. 522. (T) S. 342. (e) Man sehe uns. 8. Th. §. 91. S. 63.

(d) linf.

(f)

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Da wir in der Vorrede des ersten Baudes, von denen Schriftstellern redeten, welche von dieser Wissenschaft etwas geschrieben haben, so wußten wir nicht, daß August Galland, Staatsrath, mit unter diese Anzahl gehöre. Er hat eine "Abhandlung von den Kanzlern "Frankreichs, von ihrer ersten Einführung vo der Zunehmung ihrer Würde und Verrichtung, "von den Unterschriften und Unterzeichnungen der offnen Briefe, von den Namenszügen und "von der Form der alten Siegel von den erstern Linien unserer Könige nebst Fignien und "Geprägen, welche er mit vieler Mühe aus unterschiedlichen Abteyen und Klöstern so wohl "in Paris und den benachbarten Gegenden als in den entlegensten Landschaften genommen, Dieses lieset man in der Nachricht vor den Memoires pour Phiftoire de Navarre et de Flandre, welche von eben diesem Herrn Galland verfertiget, und zu Paris bey Matthäus Guillemot im Jahr 1648 in folio gedruckt worden.

Es war uns gleichfalls unbekannt, daß der berühmte Ludwig Emmerich Bigot bey sei: nem Tode Nachrichten von der Diplomatik hinterlassen hat. Unter andern Handschriften von seiner Arbeit bemerket daß hinter seiner Bibliothek gefehte Verzeichniß eine Sammling, die folgende Schriften enthält: "1) Regeln zur Unterscheidung der falschen alten Urkunden "von den echten. 2) Von der Weise in Frankreich zu datiren. 3) Anfrage, ob Bafilius "die leste Privatperson gewesen, welche den Namen Conful geführet. 4) Von dem Namen "Chriftianiffimus, welcher den Königen von Frankreich bengeleget worden. c) Von den "Formeln der Alten." Wenn man von diesen kleinen Abhandlungen und des Herrn Galland seiner benachrichtiget gewesen wäre, fo hätten diefelben zur Vollkommenheit unsers Werks etwas beytragen können, davon ein Gelehrter Deurschlands schon einen guten Theil in seine Sprache übersetzt hat. Die Anmerkungen, welche er beygefügt hat, würs den ohne Zweifel unsere legte: Bånde bereichert haben, wenn solche bis zu uns gekommen, wåten.

Man würde wegen einer neuen Ausgabe einige Nachricht zu geben haben, wenn sie je Statt fände. Das zweyte Buch, welches von den alten Buchstaben und Schriften handelt, ist zu weitläufig gerathen. Es würde füglich sich in zween Theile haben theilen lassen, so daß das dritte Buch mit dem 10. Abschnitt von den lateinischen Schriften im 3. Theil S. 179. §. 152. den Anfang nehme. Das fünfte Hauptstück im 5. und 6. Th. welches eine Abhandlung von den Siegeln enthält, würde das vierte Buch des Werks werden u. f. w. so daß es aus zehen Theilen bestehen würde, welchen man den Namen der Bücher beylegen möchte.

Die 23. Kupfertafel im 3. Th. S. 36. welche die alphabetische Vergleichung der in den Urkunden der Nationen von Europa gebrauchten Buchstaben enthält, ist eine Arbeit von acht Monaten, welche uns unsägliche Mühe gekostet hat. Zum Unglück wird diese Platte bey nahe den meisten Lesern unnüge wegen der Verwechselung der kleinen Buchstaben, die Es würde daher nöthig seyn zwo daraus zu machen, allzu eng zusammen gerückt worden. worauf die Buchstaben nicht so klein und deutlicher wären.

Unter den andern Tafeln müßte man die sechste im 2. Theil, die 33. im 3. Theil, die 79. und 86. im 7. Theil, die 90. im 8. Theil von neuem stechen lassen, einiger andern nicht zu gedenken, welche nöthig haben noch einmal durchsehen zu werden. Wenn übrigens XX 2

die

die Schönheit des Stiches mit der treulichen Abbildung übereinkäme, so würden eben diese Kupfertafeln die Liebhaber vollkommen vergnügen.

Die geneigte Aufnahme, womit man unser neues Lehrgebände der Divlomatik zu beehren belieber hat, erheischer von uns die vollkommenste Erkenntlichkeit. Wenn dieses Werk der Kirche und dem Staat nüßlich zu seyn scheint, wenn es glückliche Würkungen hervorbringt, so sey aller Ruhm und Ehre JEsu Christo, der ewigen Wahrheit, wel cher alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen, und in welchem alle Schage der Weisheit und Erkenntniß verborgen find.

Verzeichniß

der in diesem leßten Theil enthaltenen Kupfertafeln.

Tafel 97. Diplom Roberts, des Königs in Frankreich für die Abtey Coulombs, das nachs her von dem Pabst Benedict 9. unterzeichnet worden. E. 19

98. Diplom Ludwigs des jungern, Königs von Frankreich und Herzogs von _Aquis tanien für die Abtey zu St. Denys.

S. 5.6 : 99. Worinnen zwey Diplome abgebildet worden, eins von Philpp August und des andere von St. Ludwig, Königen in Frankreich. S. 123 100, und lehte, enthält Muster von Verordnungen des Königs Karls 7. wegen téc Volljährigkeit unserer Könige im 14 Jahr, und einen offnen Brief Koris 6. betreffend die Verdammung der legerischen und mörderischen Lehre des Doctor Jean Petit.

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S. 156

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Regles

de Diplomatique

Wole. Erfurt

For t se z ung

des sechsten Buches,

worinnen

die Formeln und Gebräuche historisch abgehandelt werden, welche in den Diplomen und Urkunden vorkommen, die in jedem Jahrhundert von den Kaisern, Königen, Fürsten, Herren, obrigkeitlichen und andern weltlichen Personen

ertheilet worden.

Diplom. 9ter Th.

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