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derselben gibt die Wiener landwirthsch. Zeitung (1870) folgende Mittheilung: Die Anstalt wurde im Jahre 1867 in Angriff genommen und besteht gegenwärtig aus 30 Bassins von je 400 bis 500 Quadrat-Klftr. Flächenraum, die sich auf einer mit Tannen bewaldeten Berglehne cascadenartig aneinander reihen. Die hierzu erforderlichen Ausgaben für Herstellung, Gesammteinrichtung u. s. w. belaufen sich auf 1200 fl., die in den zwei Jahren 1867-69 für UeberAls wachung, Fütterung u. s. w. auflaufenden Kosten kommen auf 500 fl. erzeugtes Product sind vorhanden vom Jahre 1868: 4000 Stück Salblinge, Seelachse, Lachsforellen, deren jede nach 18 Monaten eine Länge von 11 Zoll und ein Gewicht von 23 Loth hatte, dann noch 2000 Barben und 3200 Krebse; vom Jahre 1869 sind vorräthig 18000 Stück u. z. Bastarde von Salblingen und Lachsforellen, dann Salblinge, Rheinlachse u. m. a. Diese alle zusammengenommen können bis zum October d. J. eine Gewichtssumme von 17,800 Pfund erlangen und hiefür einen Erlös von 9380 fl. Von dem Erträgnisse die Betriebskapitalien u. a. Auslagen bis October d. J. im Betrag von 1376 fl. abgerechnet, verbleibt ein Reingewinn von 8004 fl. = oder 1 Joch Wasserfläche gibt einen jährlichen Nettogewinn von 1067 f. 20 kr. Sn.

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Fortpflanzung eines Flatterhundes in dem zoologischen Garten zu London. Der zoologische Garten im Regentspark zu London hat eine reiche Sammlung an fruchtfressenden Fledermäusen („fliegenden Hunden"). Obgleich diese Thiere aber jetzt schon mehrfach in Gefangenschaft gehalten wurden und auch zahm und zutraulich werden, ist eine Fortpflanzung derselben in Gefangenschaft bisher nicht bekannt geworden. Der in London kürzlich vorgekommene Fall verdient deshalb besonders erwähnt zu werden. Die zur Fortpflanzung gelangte Art ist der Halsband-Flatterhund, Cynonycteris collaris, von Natal. Das alte Männchen lebt in dem Regentspark seit Mai 1868 und war am 1. März desselben Jahres bei dem St.-John-Flusse in Natal gefangen. Es wurde in einen Behälter zusammengebracht mit dem indischen Flatterhund, Pteropus medius, der schon seit October 1863 in dem Garten lebte. Das Weibchen wurde am 1. November vorigen Jahres gekauft, das Junge am 27. Februar 1870 geboren. Da die Reise von Natal einige Monate dauert, so ist es sehr wahrscheinlich, dass das in dem Garten befindliche Männchen der Vater zu dem jungen Thiere ist.

Das Junge, das an der Alten angeklammert hing, von ihr gesäugt und meistens mit der einen Flughaut bedeckt wurde, ist sehr munter, hat die Mutter bereits verlassen und lebt von Brod und Milch, gekochtem Reis und Obst, das es besonders liebt.

Bemerkenswerth ist die Zahmheit sämmtlicher fruchtfressenden Flatterthiere in der Gefangenschaft. Wenn man die Thüre ihres Käfigs öffnet, dann kommen sie mit einer Lebhaftigkeit hervor, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Ihre Gelehrigkeit ist höchst überraschend; sie liebkosen den Finger desjenigen, der sie streichelt, und benagen die Spitze sanft, um sich zu vergewissern, ob sie geniessbar sei.

Die Structur der Flügel ist eine sehr hübsche. Wenn man sie gegen das Licht betrachtet, zeigt sich das feinste Netzwerk von Adern. Die Flughaut ist sehr empfindlich, und das Thier zeigt einen grossen Widerwillen gegen die ge

ringste Berührung derselben. Die Flugkraft dieser Flatterer ist bedeutend. Die in dem Garten versuchen sie jedoch selten zu erproben, wohl wegen des kleinen Raums, der ihnen zugetheilt ist. Sie können übrigens, einer vorherrschenden Meinung entgegen, von dem flachen Boden aufflicgen. (Field.)

N.

Nutzbarkeit der Känguruhs. Es ist bekannt, dass das Fleisch des Känguruhs von feinem Geschmacke ist, dem des Hasen und des Rehes nahekommend. Die Haut wird in England bereits vielfach zur Anfertigung von Leder für Schuhe benutzt und in neuster Zeit hat der Handschuhfabrikant Kübert in Paris Versuche gemacht, dieselbe zu Handschuhen zu verarbeiten. Er ist der Ansicht, dass das Leder von alten Thieren dazu nicht gebraucht werden kann, dass aber das von jungen Känguruhs, die man mit der nöthigen Vorsicht, wie bei den zum gleichen Zwecke bestimmten jungen Ziegen, behandelt, sich vorzüglich eignen dürfte. N.

Das Rebhuhn in Neu-Seeland. „,Canterbury Press" erzählt: Ein Flug von 22 Rebhühnern war den Tag vorher bei Byreton gesehen worden. Es sind höchst wahrscheinlich Nachkommen der von Mr. H. J. Wood vor einigen Monaten eingeführten Thiere und kann deren Acclimatisation als gelungen betrachtet werden. Field.

Literatur.

Gefangene Vögel. Ein Hand- und Lehrbuch für Liebhaber und Pfleger einheimischer und fremdländischer Käfigvögel von A. E. Brehm. Leipzig und Heidelberg, C. F. Winter. 1870.

Zahlreiche Mittheilungen in unserer Zeitschrift wie in verschiedenen populären Blättern bekunden, dass die Liebhaberei an der Zucht von Vögeln im Zunehmen begriffen ist. Einen wesentlichen Antheil an der Beförderung derselben haben die zoologischen Gärten, um deretwillen ein lebhafter Handel mit ausländischen Thieren in das Leben getreten ist. Durch die dadurch gebotene Gelegenheit, fremde Vögel mit Leichtigkeit zu erwerben, durch den Reiz der Neuheit und theilweise auch durch die Einsicht, dass man den einheimischen Vögeln am besten ihre Freiheit lässt, hat die Zucht in neuerer Zeit vorzugsweise auf die niedlichen Bewohner fremder Erdstriche ihre Aufmerksamkeit gerichtet und mancher Zuchterfolg ist bereits erreicht.

Dem Liebhaber, der sich bis jetzt vergebens nach einem Buche umsieht, das ihm in allen Fällen Rath und Belehrung gewährt, wird nun von einem Verfasser, der durch seine ererbte Liebhaberei, durch seine reichen Erfahrungen und die Beihülfe zahlreicher Freunde (zum grossen Theile Mitarbeiter an unserem Blatte) mehr als irgend ein Anderer dazu berufen sein dürfte, ein Handbuch geboten. Brehm, der Verfasser des „Illustrirten Thierlebeus," wird in einem Bande die Stubenvögel im engeren Sinne, in einem zweiten die Parkvögel behandeln. „Der erstere begreift in sich die einleitenden Kapitel (Liebhaber und Vögel, Ge

bauer, die Vogelstube, Vogelhäuser und Fluggebauer, Vogelfutter, Wartung, Eingewöhnung und Zähmung, Erziehung und Unterricht, Empfang und Versand, Vogelzucht, Krankheiten und Krankenpflege, Vogelhandel und Vogelhändler), die Papageien, die Körner- und Weichfresser; der zweite Theil wird umfassen: die Raubvögel, Tauben, Hühner, die Stelz- und Schwimmvögel. Alle Arten, die erweislich in Gefangenschaft gehalten wurden, finden Erwähnung; die regelmässig auf den Markt gelangenden Arten werden so genau beschrieben, dass jeder Liebhaber danach bestimmen kann; kurz das Werk verspricht das umfassendste seiner Art zu werden und wird nicht verfehlen, sich zahlreiche Freunde zu erwerben.

Die erste Lieferung, die uns vorliegt, bespricht die oben erwähnten Abschnitte der einleitenden Kapitel bis zu „Erziehung und Unterricht." Jeder Band des vortrefflich ausgestatteten Werkes wird etwa 30 Bogen enthalten und 3 bis 4 Thaler kosten. N.

Lehrbuch der Zoologie von B. Altum und H. Landois. Freiburg im Breisgau, Herder. 1870.

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Die beiden auf dem Gebiete der Zoologie vielfach bekannten Verfasser der erste unser Mitarbeiter beide als Lehrer thätig, haben gemeinsam ein Lehrbuch für Zoologie ausgearbeitet, dem wir nach sorgsamer Durchsicht unseren Beifall nicht versagen können. In aufsteigender Reihenfolge, von den Rhizopoden bis zu dem Menschen, werden die einzelnen Thiergruppen zunächst scharf definirt und charakterisirt, dann ist ihr äusserer wie innerer Bau, ihre Lebensweise, ihre Bedeutung in der Natur angedeutet, die Einzelheiten mit Auswahl entweder nur kurz berührt oder ausführlicher behandelt."

Die Ausführung der einzelnen Abschnitte ist fast durchweg eine gut gelungene und zeugt von der Bekanntschaft der Verfasser mit ihrem Gebiete wie auch von ihrer Befähigung, den Gegenstand klar und anziehend darzustellen. Eine Menge einzelner Hinweise, die anderen Lehrbüchern fehlen, sprechen dafür und sind zum Theil, wie z. B. die »Zugformen der Wandervögel durch gute Holzschnitte illustrirt. Von letzteren enthält das Buch eine beträchtliche Anzahl ganz neuer.

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Denjenigen unserer Leser, die Altum's Richtung aus seinem Buche Der Vogel und sein Leben" kennen (s. Band IX, S. 159) und ähnliche Tendenzen in dem Lehrbuch finden zu können glauben, bemerken wir, dass letzteres sich nur an den Thatsachen hält und dass nirgends eine subjective Anschauung durchblickt. N.

Anzeige.

Diesjährige Uhu sind zu verkaufen im

Zoologischen Garten zu Frankfurt a. M.

Eingegangene Beiträge.

F. G. in L.: Antwort durch den Verleger. F. A. in E. — A. M. in C.O. D. in L. A. R. in W. O. D. in H.

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Druck von Mahlau & Waldschmidt in Frankfurt a. M.

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Lehrer an der höheren Bürgerschule, Lector für Zoologie am Senckenbergischen Museum in Frankfurt a. M.

No. 10.

Frankfurt a. M., October 1870.

XI. Jahrg.

Inhalt: Vogel und Pflanze; von dem Herausgeber. - Die dickschnäbeligen Schmuckfinken; von Dr. Carl Russ in Berlin. - Sonderbarer Zug aus dem Leben einer Gabelweihe ; von Alexander Naumann in Zittau Bericht über die kgl. zoologisch-botanische Akklimatisations - Gesellschaft im Haag; von dem Herausgeber. Correspondenzen. Miscellen. Literatur. Anzeigen. Beiträge.

Vogel und Pflanze.

Von dem Herausgeber.

Zu den anziehendsten Gegenständen der Forschung gehören unstreitig jene Wechselbeziehungen, in denen Naturkörper von ganz fremdartiger Beschaffenheit zu einander stehen. Manches merkwürdige Verhältniss ist unserer Kenntniss bereits erschlossen, sehr Vieles liegt aber noch geheimnissvoll vor uns, den Scharfsinn der Naturfreunde herausfordernd.

Leben und Leben lassen, Leistung für Gegenleistung ist das grosse Princip, das sich in allen Regionen des Lebens geltend macht. Sehen wir doch sogar, wie das Unorganische in nächste Beziehung

zum Organischen tritt, indem es letzterem die Substanzen zum Körperbau liefert, wie dafür aber die geologischen Neubildungen zum grossen Theil eben durch die Lebensthätigkeit der Pflanzen und Thiere bedingt werden.

So sehen wir durch den verschiedenartigen Athmungsprocess des Pflanzen- und Thierreichs das Gleichgewicht in dem Mischungsverhältniss des sie umgebenden Mediums, der Luft wie des Wassers, erhalten und wissen, dass, abgesehen von den Ernährungsverhältnissen, schon ohne diese Wechselseitigkeit die Existenz jedes der beiden Reiche für die Dauer gefährdet wäre.

Von auffallenden hierher gehörigen Beispielen sei nur noch der merkwürdigen Beziehungen, in denen Insekten und Pflanzen zu einander stehen, erwähnt. Von den Pflanzen nährt sich die grösste Masse der Insekten, durch die Insekten hinwiederum wird ein grosser Theil der Pflanzen erhalten; von letzteren könnte eine grosse Zahl keinen Samen erzeugen, sie müssten folglich aussterben, wenn sie nicht durch ihre duftenden Aushängeschilde, die Blumenblätter, die kleinen Gäste zum Schmause einzuladen verständen, dem durch Uebertragen des Blüthenstaubes auf die Narben reichlich gedankt wird.

Sorgen so die Insekten für die Bildung des Samens, so sehen wir die Vögel für die Verbreitung desselben thätig, denn auch zwischen Vogel und Pflanze findet ein ähnliches merkwürdiges Verhältniss statt. Die Pflanzen bieten einem grossen Theile der gefiederten Geschöpfe den Lebensunterhalt, letztere dagegen sorgen nicht nur für die Ausbreitung ihrer Nährpflanzen, sondern in vielen Fällen selbst für die Erhaltung der betreffenden Pflanzenart. Die beiderlei so verschiedenen Geschöpfe gehören also zusammen, hängen eins von dem anderen ab und beweisen dies schon durch ihren gemeinsamen Verbreitungsbezirk.

Ein grosser Theil der Samen wird freilich durch den Wind, durch Wasser, durch besondere Schleudervorrichtungen oder zufällig durch Thiere und selbst den Menschen verbreitet, ein grosser Theil der Gewächse aber ist auf die Beihilfe der Vögel angewiesen, ja in manchen Fällen sind es, wie gesagt, nur die Vögel, die allein das Aussäen der Samen zu besorgen haben.

Und diese Hülfe wird auf verschiedene Weise gewährt, selbst solchen Pflanzen, die dem Vogel vielleicht keinen Gegendienst erweisen. So mögen Vögel, die in feuchtem Grunde umhergehen, bei dem Auffliegen in der Erde, die an ihren Füssen hängen bleibt, Samen mit umher schleppen. Andere wieder mögen, wenn

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