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In Bezug auf die schon oft in Ihrem Journale erwähnte und besprochene künstliche Schwammzucht in Dalmatien schreibt mir Herr Buccich, welchem die Durchführung der betreffenden Versuche anvertraut ist, dass der Bohrwurm, Teredo navalis, welcher sich in dortigen Gewässern früher nie gezeigt hatte, die Kisten, in welchen sich die Schwämme vorfinden, arg beschädigt habe; um diesem Feinde entgegenzutreten, habe er die Kisten versuchsweise mit Steinkohlentheer bestrichen, und dies nutzte, ohne den jungen Schwämmen Nachtheil zu bringen. Ferner habe er beobachtet, dass die jungen zertheilten Schwämme anfangs sehr schnell wachsen, und zwar bis sie mit einer neuen Haut bedeckt sind; dann aber sehr langsam, wie es in ihrem natürlichen Zustande der Fall ist; es scheint fast, das Thier wolle alle Kräfte anwenden, um so rasch als möglich die durch das Zerschneiden, Durchlöchern und Durchbohren verlorene Substanz (Sarcode) wieder neu zu ersetzen. Herr Buccich bedauert, den Schwamm in seinem natürlichen Leben

nicht fortdauernd beobachten zu können,

das kleinste Stückchen entgeht nicht den raubsüchtigen Händen der Fischer. B. hatte an einer versteckten Stelle nahe am Ufer ein junges Exemplar entdeckt, er hoffte dieses zu seinem Studium erhalten zu können; nach wenigen Tagen war es weg, obschon kaum 5 Kreuzer werth.

Die jungen Schwämme sind alle gesund, sie haben ihre runde Form; in Folge der neuen Manipulation und der neu angewendeten Instrumente hat sich die Anzahl der abgestorbenen beträchtlich vermindert.

In Bezug auf die Hülfsmittel, den Bohrwurm fern zu halten, soll nach Blumenbach das Seegras (Zostera marina) gute Dienste leisten. Herr Buccich will dasselbe in getrocknetem und frischem Zustande versuchsweise anwenden.

Dr. A. Senoner.

Miscellen.

Zufolge London Illustrated News vom 18. Sept. ist der zoologische Garten im Regent's Park zu London kürzlich durch eine Aeffin neuer Species bereichert worden. Sie steht zwischen Macacus nemestrinus und Mac. Rhesus in der Mitte, stammt von den Andaman-Inseln im Golf von Bengalen, ist 2 Fuss 4 Zoll hoch, 8 bis 9 Jahre alt, und war unter dem Namen Jenny seit 1864 in der Erziehung der Mannschaft des Schiffes Vigilant. Sie ist reinlich und gesellig und geht leicht auf den Hinterfüssen. Sie ist nicht nur gewöhnt Grog und Sodawasser zu trinken, sondern auch zu rauchen, während sonst Affen nur dahin zu bringen sind, die Pfeife in den Mund zu nehmen, nicht den Rauch wirklich einzuziehen.

Dr. W. Str.

Im Hamburger zoologischen Garten starb am 24. August 1869 ein männlicher 111⁄2 bis 2jähriger Schimpanse an Diphtheritis, die die beiden Tonsillen, die Zungenwurzel und die hintere Fläche des weichen Gaumens ergriffen hatte. Die Lungen waren vollständig ohne Tuberkel. Der Affe war mit einem weiblichen Schimpanse über ein Jahr lang in einem gemeinschaftlichen Käfig zusammen; er wurde erst 2 Tage vor seinem Tode isolirt, nachdem er Tags zuvor erkrankt war, aber weder bei dem weiblichen Schimpanse, noch bei einem anderen Affen konnte vor oder nachher eine ähnliche Erkrankung constatirt werden.

(Centralbl. f. d. med. Wissensch. 1869 No. 47.)

Herr A. Kloger gibt in der „Wiener landwirthschaftlichen Zeitung" eine ausführliche Beschreibung der Agriculturverhältnisse am Rio de la Plata. Unter anderem wird auch Einiges über das dortige Jagdwesen mitgetheilt, was von einigem Interesse ist.

Häufig gejagt wird besonders der Nandú oder sog. südamerikanische Strauss und zwar im September und October, wenn die Thiere eben aus dem Winter kommend mit grossen Federn bewachsen sind, von denen nur die Flügelfedern, deren jeder Nandú etwa 1/2 Pfund gibt und die per Pfund mit 2 fl. Silber bezahlt werden. Der Indianer jagt ihn mittelst Volas, die er, ihn verfolgend, ihm um den Hals wirft und so tödtet. Die Eingebornen schiessen ihn mit oft alten

schlechten Büchsen. Zu Pferd kann man den Nandú nicht einholen; man muss ihn zu Fuss jagen. Der Jäger versteckt sich zwischen Disteln, legt sich auf den Rücken und schlägt mit Füssen und Händen abwechselnd in der Luft herum; die Nandú nähern sich aus Neugierde, und sind sie in Schussweite, so wird darauf geschossen. Ist einer getroffen, so laufen die andern noch nicht weg, sondern man kann nochmals laden und schiessen. Der Nandú legt im November und Anfangs December 10 bis 40 Eier in ein Nest zwischen Disteln, nachdem er vorher einige Eier zerstreut gelegt hat, die dann als Futter für die ausgeschlüpften Jungen dienen. Die Eier sind gross genug, um für 3 Mann genügende Eierspeise daraus zu bereiten, und sehr fett.

Der Puma und der Jaguar finden sich in der Nähe des Rio Negro und Rio Salado, spärlich in Buenos Ayres, ziemlich zahlreich an den Ufern des Rio Uruguay, Rio Daymann etc. Diese Thiere werden nur von den Grundbesitzern meist gejagt, um sie zu vermindern, da sie in den Schafherden grossen Schaden verursachen. Der Puma flieht selten beim Anblick eines Menschen, greift diesen aber auch nicht an, so lange er nicht verwundet ist das unpräparirte Fell wird mit 8 bis 12 fl. bezahlt. Der Jaguar ist nicht so leicht zu schiessen, er greift den Menschen an; Fell 10 bis 15 fi.

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Die Rehe und Hirsche, welche bedeutend kleiner sind als in Deutschland, werden selten gejagt. Die Felle haben geringen Handelswerth, die Geweihe gar keinen. Hasen gibt es nicht. Von AuslänFüchse werden nicht gejagt. dern werden zum Zwecke des Genusses vielfach gejagt wilde Truthühner, Waldhühner, Wildenten, Wildtauben und Rebhühner; sie haben schmackhaftes Fleisch. Die Schnepfen sind im Winter sehr zahlreich und ihr Fleisch sehr gut. Das Carapin cho oder Wasserschwein zeigt sich zahlreich an den Ufern der Bäche und Flüsse, an heissen Tagen sich sonnend. Das Fell ist sehr stark und dient gegerbt zu verschiedenen Lederarbeiten, die wohlfeiler als von Schwein-, Rindsoder Pferdeleder sind. Das Fleisch ist ungeniessbar. Dr. A. S.

Die k. ungarische Regierung hat zur Förderung der künstlichen Fischzucht einen Betrag von 20,000 fl. ausgesetzt, von welchem 10,000 für Gründung einer Landesfischzucht-Anstalt nach dem Muster der in Salzburg bestehenden, und zur Unterstützung der 2 schon bestehenden Privatanstalten je 5000 fl. bestimmt sind. Eine solche gehört dem Grafen Moriz Palffy zu Szomolany im Presburger Comitat; sie ist gegründet im Jahre 1866, steht unter Leitung eines in Salzburg ausgebildeten Fischers und erfreut sich eines günstigen Erfolges. Die Anstalt ist mit 45,000 Stück Forellen verschiedener Altersklassen bevölkert, und nur diese Fischgattung wird gezüchtet. (Wien. Landesztg.)

Literatur.

Die Thierzucht von H. Sette gast. 2. Auflage. Breslau. W. G. Korn. 1869. Die vorliegende zweite Auflage, die nach Jahresfrist schon nöthig wurde, zeigt uns, dass das Buch als ein wichtiges erkannt worden ist. Und in der That ist es als eine wesentliche Bereicherung der deutschen Literatur anzusehen; eine

grosse Lücke wird durch seinen Verfasser, den Director der landwirthschaftlichen Akademie zu Proskau, ausgefüllt, indem er die Thierzucht zu einer Wissenschaft erhebt. Nicht finden wir in dem Werke eine systematische Aufzählung aller Thierracen nebst ihren Abänderungen, vielmehr werden die Resultate, die bisher aus der Thierzucht gewonnen sind, in ihrem inneren Zusammenhang dargelegt und daraus die Gesetze entwickelt, die bei der Thierzucht massgebend sind, sowie die Grundsätze aufgestellt, nach welchen der Züchter verfahren muss. In dem ersten Kapitel „Bedeutung der Thierzucht in ihrer Verbindung mit dem Ackerbau" tritt der Verfasser den Vorurtheilen entgegen, die dem Aufblühen der deutschen Viehzucht bis jetzt im Wege standen, und zeigt letztere in ihrer grossen Bedeutung. Möchte gerade dieser Abschnitt die richtige Beachtung von Seiten der Landwirthe finden; es wird zu ihrem Nutzen sein! In dem zweiten Kapitel wird an der Hand der Darwinschen Theorie die Veränderlichkeit der Species gezeigt, um dieselbe dann in noch höherem Maasse bei den Racen zu constatiren. Zeugung und Vererbung bilden den Inhalt des 3. Abschnittes. Zahlreiche Belege erläutern diese Punkte und mit ihnen werden zugleich ältere Ansichten, wie die Constanz- und Infectionstheorie, beseitigt. Die 3 folgenden Kapitel sind die werthvollsten für den Züchter, da sie Uebereinstimmung der Körperform mit dem Werthe des Thieres, deren normale und ausschreitende Bildung, dann die Methoden und die Kunst der Züchtung behandeln. Auch der Ernährung und Fütterung, der Haltung und Pflege der landwirthschaftlichen Hausthiere sind eingehende Betrachtungen gewidmet. Zahlreiche von Künstlern nach der Natur ausgeführte Abbildungen über Racen der Hausthiere, deren normale und fehlerhafte Gestalt, können wesentlich dazu beitragen, das Auge des angehenden Züchters zu üben.

Das Buch wird sicher Vieles zur Erreichung des von ihm angestrebten Zieles beitragen, die deutsche Thierzucht auf den hohen Stand, wofür sie die Befähigung in sich trägt, zu bringen.

N.

Fragmente für Jäger und Jagdfreunde v. E. v. Thüngen. Stuttgart und Leipzig. Cohen u. Risch. 1870.

Einzelne Themata aus dem Bereiche der Jagd, die besonders interessant sind oder als bestrittene Fragen gelten, werden in eingehender klarer Schilderung in dem Büchlein dargelegt in Artikeln, die theilweise schon einzeln in verschiedenen Fachschriften erschienen. Sie verrathen die Begeisterung des Verfassers für seinen Gegenstand sowohl wie auch das Eingeweihtsein in die Praktik desselben und werden Liebhabern wie Fachleuten aus diesem Grunde willkommen sein. Sie finden Belehrungen über die Dressur der Hunde, über Feld- und Fuchstreibjagden, über Schnepfen- und Mövenjagd. Mehr naturgeschichtlichen Charakters sind die Abschnitte über abnorme Rehbockgehörne, den Biber in Bayern (gegenwärtig nur noch in den Salzach-Auen) und die Lebensweise der Waldschnepfe. Zur Geschichte der Jagd gehören „Betrachtungen über den Verfall der hohen Jagd, die Jagdfolge in ihrer zweifachen Bedeutung und die Jagd in historischer Beziehung.

Eingegangene Beiträge.

E. Schw. (E. K.) in St. Besprechung im nächsten Hefte.

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N.

D. u. H. in L.

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Druck von Mahlau & Waldschmidt in Frankfurt a. M.

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Lehrer an der höheren Bürgerschule, Lector für Zoologie am Senckenbergischen Museum in Frankfurt a. M.

No. 2.

Frankfurt a. M., Februar 1870.

XI. Jahrg.

Inhalt: Aus dem Leben der grauen Pelekane und verwandten Vögel auf der westlichen Erdhälfte; von L. Martin in Stuttgart. Aus meinen Erfahrungen über Singvögel in der Gefangenschaft; von Pfarrer Karl Müller in Alsfeld. (Fortsetzung.) - Der Zoologische Garten von Friedrichsberg bei Kopenhagen; von Assessor E. Friedel in Berlin. Das thierische Seelenvermögen; von Alph. Marmann in Mannheim. Correspondenzen: Attacus Ethra ein neuer Seidenspinner; von A. Ernst in Caracas. Nachträgliches über meinen Racoon; von Th. A. Bruhin in New-Cöln. Miscellen. Literatur. Anzeigen. Beiträge.

Aus dem Leben der grauen Pelekane und verwandten Vögel auf der westlichen Erdhälfte.

Von L. Martin in Stuttgart.

Nach langer Fahrt auf offenem Meere, wo nur Haifische und Boniten, Delphine, fliegende Fische und Schildkröten, Seetang und Physalien die krystallenen Wogen des azurnen tropischen Oceans beleben, macht es einen ganz eigenthümlichen Eindruck, die ersten Boten und Kinder eines noch fernen Landes und einer andern Zone am dunkelblauen Himmel umher kreisend zu erblicken. Merkwürdigerweise sind es pelekanartige Vögel, welche in unbeschreiblich schöner Linie die Höhengrenze des organischen Lebens über dem Ocean zu

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