Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

zierlichste und vortrefflichste ausgearbeitet haben, im geringsten nicht gefehlet hat: so ist dennoch ihre Bemühung nur meistentheils gelehrten Leuten zu statten kommen, und die Jugend hat wenigen Vortheil davon zu geniessen gehabt. Denn ihre Sum marien und Anmerckungen geben offtermahls dem Text Selber, an Dunckelheit und Schwierigkeit, nichts nach. Mancher erkläret auch nur solche Stellen, welche ihm schwer düncken, und berühret nicht, was er verstehet, in der Meinung, es verstün. Den es andere gleichfalls, da er es begreiffen kan. Ein anderer hält sich offt ben leichten Sachen uns nöthig auf, und überhüpfft dunckle Derter, welche über seinen Begriff gewesen sind. Erliche wollen eintig und allein ihre groffe Gelehrsamkeit durch überhäuffte Anmerckungen sehen lassen: da sie doch den Verstand des Textes selber nicht recht fas fen, noch vielweniger geschickt sind, einen schweren Periodom in ihre Mutter Sprache nett und wohl zu übersehen. Wenn nun bey folchen Umständen ein treuer Lehrer einen Auctorem der Jugend zum Besten hat erklären wollen: so ist wiederum neue Mühe und neue Einrichtung nöthig gewesen, wo.. durch sowohl Er, als der Lernende, mit vielen Um. schweiffen aufgehalten worden ist.

§. 1. Diesen Dingen bemühten sich Einige im vorigen Jahrhundert aus guter Meinung abzus helffen. Dannenhero kamen so viele Uberfehungen und exponitte Auctores hin und wieder heraus. Weil sie aber in beyden Sprachen die gehörige Ordnung versetzten: so brachten sie, wiewohl wider ihr Vermuthen, der Jugend schlimmes Latein

und

und verderbres Teursch bey. Johannes Minellius und feine Nachfolger kamen dem Zweck näher; indem sie den vorgelegten Text deutlich und grund. lich erklärten, und auch zu Verstehung derer Sachen zulängliche Anweisung gaben. Allein, da fie dieses in Lateinischer Sprache verrichteten: so ler. nete zwar die Jugend das schwere Latein durch ein leichteres verstehen, aber doch dasselbe nicht in die Teutsche Sprache übersetzen.

6. IV. Deswegen treffen es, meinen ohnmas geblichen Gedancken nach, diejenigen besser, welche Clafficos Auctores in Teutscher Sprache erklären. Denn die Jugend soll sie ja verstehen lernen. Was heißt aber einen Auctorem verstehen? Wenn ich denselben in meine Sprache nett und wohl übersetzen kan. Allein diese Geschicklichkeit wird nicht erhalten, wenn man schweres Latein durch ein leichteres erkläret, und niemahls das Band Der TeutschenZunge durch fleißiges übersehen löset.

§. V. Dannenhero schäße ich mich glücklich, daß ich in meiner Jugend dieUnterweisung des fel. Hrn. M. Gottfr. Hoffmanns, weyland Hochverdiens ten Laubanischen und Zittauischen Rectoris, in dies fem Stück genossen habe. Denn dieser gelehrte, fromme und geschickte Schulmann, erklärte uns nach Art feines ehemaligen Rectoris, des weltbes rühmten Herrn M. Chriftian Weifens, die vorge legten Auctores Teutsch, und brachte uns mit leichter Müh den Verstand derselben bey. Ich erfreue mich auch bey dieser Gelegenheit höchlich darüber,daß einige Jahre her, unterschiedne Schul Bücher, auf gemeldete Weise zu sonderbarem Nu.

ken der fludirenden Jugend heraus gegeben wor Den find. Ob ich nun zwar Herrn Emanuel Sincerum, und den Herrn Herausgeber Iulii Caefaris nicht kenne: so hoffe ich dennoch es werde mir es niemand verdencken, wenn ich mich Ihnen an die Seite stelle, und da ich bey nahe XV. Jahr her, im Schul-Amt fike, auch meine gute Absicht hierinnen an den Tag lege.

S. VI. Es ist aber mein Vorsaß dieser. Ich bemühe mich ben Herausgebung meines Plinii fos wohl Lehrenden, als Lernenden, zu dienen. Ob ich es nun treffen werde, darüber mag ein billiger Leser urtheilen. Für die erstern gehören die häufs fig angeführten Schrifften und nöthigen Anmer dungen, welche man in feiner Edition in fo groffer. Anzahl beysammen antreffen wird. Eben Ihnen zu gefallen habe ich aus denen vornehmsten Commentatoribus die besten Anmerckungen heraus ges sucht, viel neue aus eignem Nachfinnen hinzu ge than, und keinen Fleiß gespahret, damit ich eine gründliche Nachricht für sie zusammen bringen möchte. Denen legtern zum Besten ist das ganke Buch in eine ganz neue, leichte, und mügliche, Form gegossen worden; so daß Plinius in Teutsche Land in dergleichen Gestalt noch niemahls ers Schienen ist.

S. VII. Allenthalben habe ich mich der Deuts Lichkeit und Ordnung befliffen. Und dieses macht nunmehr der Jugend einen so schweren Auctorem Leicht. Ein treuer Lehrer kan also dieses Buch eher als sonst,mit seinen Untergebenen zu Ende brin gen. Da auch insgemein blos die ersten Capitel

oder

oder der Anfang eines Auctoris mit jungen Leuten gelesen werden; theils, weil offt der Praeceptor in feinen jungen Jahren selbst nicht weiter kommen ift, theils auch aus Faulheit oder andern Ursachen nicht weiter gehen kan, oder will: so zeige ich hiers mit den Weg, wie man Plinium instanfftige vom Anfang bis zum Ende glücklich durchwandern kön ne. Deßwegen habe ich nicht leichtlich und mit Fleiß einen schweren Ort vorbey gelaffen, sondern ihn zulänglich erkläret, und mit allem Ernst die . II. angezeigten Fehler zu vermeiden gesuchet.

§. IIX. Die Summarien derer Briefe find aus des vortrefflichen Cellarii Edition genommen, weil diefelben der Plinianischen Schreib-Art ohnstreitig nåher, als anderer ihre, kommen. Die Phrases habe ich mit gutem Bedacht nicht allemaht gang Lateinisch unten an gefeßet; damit die Jugend Ges legenheit fände dieselben durch eigne Bemühung herauszusuchen, und fie auf solche Weise desto fester im Gedächtniß zu behalten. Z. E. p. 23. liefet man: mm) adornare, seine Guttbaren mit Worten beraus streichen. Das übrige zeigt der Text, so daß alles zusammen: benefacta fua verbis adornare, heissen muß. Darnach habe ich auch offt unten, ben gehörigen Buchstaben, nur die Teut sche Erklärung, beygefüget; indem die Lateinische Redens Art vollständig im Text selber gefunden wird. 3. E. p. 5. steht unter denen Anmerckun gen b) Eine stets grünende Gallerie, bedeck ter Gang, Sommerlaube. e) Lin Trages Plan, ein Ort, wo man sich hintragen läsfer: a 4 und

und oben im Briefe findet man es Lateinisch. Sol ches ist aus dieser Ursache geschehen; damit ich das Buch nicht ohne Noth dicker und gröffer machte,da ich ohnedem meinen Endzweck erhalten konnte. Da auch hin und wieder Synonyma oder gleichgiltige Redens-Arten angebracht worden sind: so ist dies ses gar nicht meine Meinung, als wenn ich mir felbst zuwider wäre; sondern es ist der Jugend zum Besten geschehen, damit fie bey Zeiten copiam vocabulorum und phrafium bekommen möge. 3. E. P. 5. liejet man: i) Wechselt er mit ihnen ab? Ist er Wechselsweise, bald da, bald dort ? k) Unter den gemeinen Pöbel gehören, nicht zu leben wissen: Dieses aber ist alles einerley; ob es gleich mit unterschiedenen Worten gegeben worden ist.

§. IX. Im übrigen hat man mit allem Fleiß dars nach getrachtet, daß dieses Buch richtig gedruckt würde. Ich befinde auch in der That, daß bey so kleinem Druck die größte Sorgfalt angewendet worden sey. Ich habe auch selbst darauf gedrun gen, daß meine gewöhnliche und wohlgegründete Rechtschreibung behalten werde. Denn ich laugare hier nicht, was mir mit meiner Übersetzung derer drey Bücher Ciceronis de Officiis &c. für ein Zus fall begegnet fen. Es hat sich nehmlich jemand, welcher nicht die geringste Erlaubniß darzu gehabt hat, unterstanden, mein ganzes MSS. in der Rechts fchreibung zu ändern, und an statt: ff, th, wohl, mahl, Gärte, von Neptuno, anbiengest, bey Terentio, werden ic. f, ht, wol, mal, Garten, vom Neptu

« VorigeDoorgaan »