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lebertriebe:

nés Klügeln.

fchaft glaubwürdigers und dem Irtume weniger unterworfenes aufzuweifen? Darf man wohl bey dieser Beschaffenheit noch den Beweis von der Wahrheit solcher Denkmale fordern, denen ein dermassen vielgeltiges Ansehen beironet, daß selbiges ganz alleine zum Beweise der allerseltsamsten Begebenheiten hinfänglich wäre, woferne anders nichts von gleichgrossem Ansehen gegen sie ange füret noch sonst ihre unächte Beschaffenheit dargethan werden könte. Eben Deswegen ist es bey den Rechtsgelehrten zu einer Regel gediehen, daß sie jede. Urkunde, die keiner Falschheit beschuldiget worden ist, für gültig halten; ja es bringet sie nicht einmal diese Beschuldigung um ihre Gültigkeit, woferne selbige nicht durch unwidersprechliche Beweise unterstütet wird.

Historische IV. Nichtsdestoweniger hat es Leute gegeben, bey welchen die historische Zweifelsucht. Zweifelsucht das Licht der Vernunft dermassen verdunkelt hatte, daß sie sich uns terstunden die Frage aufzuwerfen, ob man beglaubte Urkunden für gültig oder falsch, für gewis oder zweifelhaftig halten müsse? und daß sie verlangten, man folle ihnen die Gültigkeit derselbigen beweisen. Ist es also nötig die Beweise selbst zu beweisen? Oder vermögen etwa mutwillige, aus der Luft gegriffene Zweifel eben die Wirkung gegen die åchte Beschaffenheit einer Urkunde zu erzeus gen, als wahrscheinliche und wichtige Einwürfe? Zu was für Thorheiten, zu was für einem Misbrauch der Vernunft verleitet nicht ein solches übertriebenes Klügeln? Denn man gebe nun entweder Lügen für Wahrheit aus, oder man peme der Wahrheit ihre Gerechtsame weg und halte sie für Unwahrheit, so bes nimmet man doch in einem Falle wie im andern dem Tage sein Licht, und es erfolget aus jenem wie aus diesem nichts als eine gänzliche Verwirrung und Zerrúttung.

Urkunden für desto verdächtiger ausgeben, je ålter sie sind; alle (*) vor dem zwölften Jahrhundert verfertigte deswegen ausmustern, damit niemand einige Beweisgründe daraus nemen könne, um das Ansehen der historischen und dogs matischen Bücher zu behaupten, von denen man vorgiebt, sie feyen, um die katholische Religion umzustürzen, alle miteinander im dreizehnten Jahrhunderte verfertiget worden; den Verfasser (**) einer Bulle Innocentius 3. nicht für einen römischen Papst halten, sondern für einen Erzbetrieger, der seine Kunst auf die Nachkommenschaft fortpflanzen wil; ja den Samler der Decretalien eben dieses Papstes für einen in dergleichen Betriegerey ungemein geübten Mann ausgeben; heiffen das nicht Ausschweifungen einer Tadelsucht, die bis zu den allers deutlichsten Kenzeichen einer zerrütteten Einbildungskraft freiget? Man

(*) Vnum eft quod fpecto dum vetera diplomata ajo esfe pleraque (über dieses Wort hats te der Verfasser, dem Ansehen nach, mit eigener Hand omnia, als schicklicher gesetzt) falfa. Nolo inquam ex illis argumentum peti vel teftimonium proferri, vnde exiftimetur conciliari auctoritas vel vetuftatis opinio libris hiftoricis vel dogmaticis, quos fcimus non ante Se culum XIV. ad labefactandam Catholicam re

ligionem esfe exaratos. Hardouin in einer Handschrift der königl. Bibliothek n. 6216. A. p. 232.

(**) Eiusdem artis peritisfimus idemque Decretalium artifex qui fub nomine Innocer tii III. libro V. tit. 20. De crimine falfi cap. §. Licet. etc. novem modos falfandi litteras papales docet. Non eft hoc argumentum dignum Pontifice, fed falfario artem tradente. Ebendaf.

Man mag nun die ehrwürdigen Denkmale des Altertums zu verschreien, entweder offenbar gegen sie zu Felde ziehen, oder durch unendliches Zweifeln einen Verdacht gegen sie erwecken: fo bringet man doch einmal wie das andere blos dieses zuwege, daß keine einzige Begebenheit, auf deren Gewisheit man fus fen könte, mehr übrig bleibet. Eben also macht Ja und Nein, wenn es unter des Bayle Hånden zweifelhaftig worden ist, ein verwirretes Mischmasch, durch welches die Wahrheit für der Finsternis einer ausgekünftelten Zweifelsucht, darunter sie begraben lieget, kaum zu dringen vermag.

Kritik.

V. Da die falsche Kritik in ihren Grundsägen sehr unbeständig ist, so Bodenlose pfleget sie ihre Aussprüche auf keine andere als sehr unerhebliche Beweggründe Kunstgriffe der falschen zu bauen. Bald verwirft man eine Urkunde, daran übrigens nicht das geringste Merkmal eines Betruges erscheinet, blos wegen eines einzigen Wortes, davon man sich einbildet, es schmäcke nicht nach der Schreibart des in der Unterschrift bemerkten Jahrhundertes. Bald verwirft man einen in gehöriger Form ausgefertigten Freiheitsbrief, darum weil er meldet, es habe eine gewisse Kirche ein gewisses Regale auszuüben gehabt, ohnerachtet es eine offenbare, auf eine Menge Urkunden gegründete, und von den größten Gelehrten bekräftigte Wahrheit 1st, daß die Fürsten zu einer gewissen Zeit mit vielen solchen Vorrechten im gerings sten nicht neidisch thaten, sondern sogar das Münzrecht an Bischöfe und Aebte vergaben. Ein in demselbigen Lande oder Orte lebender Geschichtschreiber hat von dieser oder jener Urkunde nichts erwänet: also ist sie falsch (c). Eben als wenn dem Fleisse eines Schriftstellers ja auch eines Samlers nicht die geringste Urkunde entgehen könte. Eben als wenn manche es nicht für besser befänden, eine Bes gebenheit wegzulassen, eine gewisse Stelle nicht anzufüren, oder eine Urkunde nicht beizubringen, als sich mit vieler Mühe und Zeitverlust darum zu bekümmern. Eben als wenn endlich ein solches Weglassen nicht von einer Menge anderer guter oder schlechter Ursachen herrüren könte. (*)

b 2

Ist

rumue fpecimina exhiberem; quafi ea respue
rem quorum nullam mentionem fecerim. Id
enim mihi nunquam in mentem venit, nec
hac de re monendus esfet lector, nifi hac re-
ticentia abuterentur nonnulli ad reiicienda
quaedam authentica etc. De re Diplom. Sup-
plem. p. 56.

(c) MABILLON de re diplom. Supplem. p. 56. (*) Der V. Dubois vom Oratorio (1) hielt den Freiheitsbrief, welchen die Abtey zu St. De nis im Jahre 862 auf dem Concilio zu Piftres erhielt, deswegen für falsch, weil Dom Mabil: lon anstat ihn herauszugeben, kein Wort davon meldet, ohnerachtet er Gelegenheit seiner zu ers wanen hatte. Doch dieser gelehrte Benedis criner nam den Misbrauch seines Stilschweiz gens, daraus eigentlich gar nichts gefolgert wer: den foute, zu Herzen, und erklärete sich wegen dieses Umstandes etwas deutlicher. Monen. dum lectorem puto, fagt er, mei propofiti non fuisfe, vt omnia Dionyfiani archiui, multo minus aliorum vetera archetypa recenferem, eo

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(1) Hift. Ecclef. Paris. L. VII. c. 7.

Man folte glauben, es würden die Kunstrichter unserer Zeiten nach einer so ausdrücklichen Weis fung, nimmermehr auf eben diesen falschen, Schlus verfallen feyn. Gleichwol vermeinte ein gewisser Gelehrter, den wir aus. Bescheidens heit nicht nennen, er könne eine beglaubte Urs tunde des König Dietrichs vom Jahre 723 un

ter

Ist etwas lächerlicher, als eine Urkunde König Philips r. deswegen für falsch ausgeben, weil unter den Reichsbeamten, welche damals alle Fertigungen ohne Unterscheid unterzeichneten, auch folgendes vorkommet: Signum Pagani Aurelianenfis Buticularii, S. Galeranni Camerarii? "Ich betrüge mich entwe "der gewaltig, merket der gelehrte V. Hardouin hiebey an (*), oder der Verfäls scher hat zum Spas einen Buticularium Paganum aus Orleans geschnißet, um dadurch anzudeuten, man habe ihm eine Bouteille Orleanischen Wein vorgefeget; gleichwie er auch einen Galerannum zum Kämmerer machte, um hiemit zu melden, er sey auf der Galeere einquartiret gewesen.

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Es ist unglaublich, was für Kleinigkeiten man zum Bestreiten der alleråchtesten und beglaubtesten Urkunden hervorsuchte, ja man bekümmerte sich nicht eine mal darum, ob die Mängel, die man ihnen Schuld gab, wirkliche oder nur ver meinte seien? Ob sie in Geselschaft noch mehrerer Irrungen, oder nur allein und ohne Folge erschienen (d)? Bald stehet ein Siegel die Quere; bald fehlet es einer Bulle an einem Puncte. Hier ist ein Fehler gegen die Rechtschreibung: Dort ist ein unrechter Buchstabe hingefeht. Freilich sind dergleichen Verwechs Fungen auch in den besten Handschriften etwas gewönliches: allein was hilft das? Zum Unglücke sind die allerverwegenften Tadler nicht eben diejenigen, wel che die alten Gewonheiten am allerbesten inne håtten.

Indem man überal etwas falsches mit Gewalt herauszwingen wil, verfållet man wirklich in falsche Begriffe. Man hält Blendwerk für Wahrheit, man fuchet das Altertum in eine dickere Finsternis einzuhüllen, als bisher weder alle Betrüger mit ihren unächten Hirngeburten, noch unsere Vorfaren mit ihrer alzugroffen Leichtglaubigkeit gethan hatten. vermeiden. Wir müssen nichts für wahr untrügliche Kenzeichen davon aufweiset.

Diese Klippen müssen wir sorgfältig. oder für falsch ausschreien, als was Bey Sachen, welche blos einer histo rischen

(b) MABILLON de re diplom. p. 624. GERMON. Difcept. 1. p. 122. ter dem Vorwande doch wenigstens verdächtig machen, weil sie Dom Selibien feiner Geschich; te der Abtey S. Denys nicht angehänget habe. Gleichfals verwirft nurbesagter Gelehrte eine Urkunde Carls des einfältigen vom Jahre 917. Darin das Lagny, welches Dagobert befag: tem Kloster schenkte, an die Marne gesetzet wird, darum, weil D. Mabillon sie weder seis ner Diplomatik einverleibet, noch auch jemals einen Gebrauch davon gemachet habe. Gleich wol hatte Mabillon diefe leztere so wenig vers achtet, daß er vielmehr im dritten Theile seiner Jahrbücher p. 356. sich darauf beruft. Was die vom K. Dietrich betrift, so fand er nicht die geringste Schwierigkeit darin, gleichwie aus seinen Anmerkungen über die Altertumer son. S. Denys erhellet.. Oeuvres pofthumes

Tom. 2. p. 336. D. Selibien hielt sie für der: massen beglaubt, daß er ihsen. Inhalt in seiner Hiftoire de S. Denys L. 1. p. 37. Brauchte Ja in dem Vorberichte zu den Beilagen, fehet er diese Urkunde unter die Denkmale,, welche die. alte Sage, daß S. Dionyfius vom H. Clemens gesendet worden sey, bekräftigen; eine Sage,, die folglich älter ist als der Abt Silduin,, den. einige neue zu ihrem Urheber machen.

(*) Fallor, aut falfarius jocofe Buticularium. finxit Paganum. Aurelianenfem, vt fignificaret fibi fubminiftratum e pago feu rure Aurelianenfi: une bouteille de vin d'Orleans: et Galerannum Camerarium, pro eo quod eft gal. lice, logé à la Galére. MS, 6226. A. des târ nigl. Büchersales p. 7.6.

rischen oder fitlichen Gewisheit fähig find, mus man nicht diejenigen Grundsäs ge, welche blos der metaphysischen Gewisheit eigen sind, anbringen wollen. Es find dieses zwar ganz verschiedene Gattungen der Gewisheit, die man unmöglich miteinander verwirren kan, ohne alle Wissenschaften und absonderlich die allernüßlichßten völlig umzustossen.

Vi. Allein unter dem Vorwande, die Irrungen der Kritik zu verbessern, Wie nötig die mus man die blinde Leichtglaubigkeit, welche alles ohne Unterschied für wahr Beurthei lungskraft annahm, keinesweges wieder einführen. Wir wandeln auf einem schmalen. bey Begeben Fussteige, der auf beiden Seiten durch jåhe Tiefen beschränket wird: Wir fin- heiten, altea den die Spur der Wahrheit sonst nicht, als wenn wir auf der rechten Mittel- Denkmalen fraffe bleiben. Die Kritik leistet ihr höchstwichtige Dienste, so lange sie sich von und der Kritik Teinem Eifer, der mit einer Wissenschaft schlecht übereinstimmet, hinreiffen läsfet. selbst sey. Eine vernünftige Kritik war der Kirche schon in den ersten Jahrhunderten bekant, und wurde sorgfältig bearbeitet. Tertullianus, der heil. Cyprian, der heil. Dionysius von Alexandrien, der heil. Arhanafius, Eusebius, und absonderlich der heil. Hieronymus und Auguftinus, der Papst Gelafius und noch viele andere Kirchenschriftsteller mehr haben sie mit vieler Gefchicklichkeit gebrau chet. Die Concilia haben sich ihrer zum öftern bedienet. Das zwölfte und dreizehnte Jahrhundert liefern uns noch Beispiele hievon. Zwar verfiel dieje nige Kritik, welche mit der Geschichte und dem Leben der Heiligen zu thun hatte, wie nicht zu läugnen, gleichsam in die Kindheit, dahingegen der Eigennut, die größte Triebfeder des menschlichen Herzens und Verstandes, diejenige, welche mit den neuen Fertigungen ja auch mit alten Urkunden umgieng, immer im Stan de erhielt. Selten betros sie sich in diesem Stücke. Unterdeffen, wiewol fie feit der Erneurung der anmutigen Gelehrsamkeit in allem und jedem eine gröffere Volkommenheit erlanget hat, so hat sie doch bis auf diese Stunde eine gewisse Neigung zum Sylbenstechen, damit sie von dem scholaßtischen Wortgezánke an gestecket wurde, noch nicht loswerden können. Die bodenlosen Gründe, die sie Daher entlenet, verdienen allerdings Verachtung. Allein sodann, wenn sie sich auf tüchtige Gründe ftüßet, vermag man nie zuviel Achtung gegen sie zu tragen. Es fållet also der Gebrauch der Beurtheilungskraft bey allen Dingen nötig, auch sogar bey der Kritik. Man lege bey Untersuchung einer Urkunde das Richts fcheid und die Wage nie aus der Hand! dieses heiffet vorsichtig handeln. Da eine und die andere falsche Urkunde sich unter die unendliche Menge achter, entz weder wirklich eingeschlichen hat, oder doch hat einschleichen können; da es möge lich ist, daß einige verfälschet worden wären, so ist dieses ein hinlänglicher Grund, Feine einzige ungeprüfer anzunemen. Nur mus die Kritik in keine VerdrehungsBunst ausarten. VII. Eben diejenigen, welche sich so ängstlich hin und her winden, um alle 68 fället zu Archive ja die Diplomatik selbst zu vernichten, müssen doch dabey eingestehen, weilen schwer,, nie aber une es fehleten die falschen Urkundenschiede sehr oft in wesentlichen Dingen, in um möglich bas Rånden, die sie verriethen; es sey nichts neues, daß man in dergleichen Schrif wahre vom ten gleich beim ersten Anblicke Merkmale einer Betriegerey wahrnehme. Allein falschen zuunz

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die terscheiden..

die Wahrheit ist, nach ihrem Vorgeben, weit ftårker verhüllet, und hat es keis nesweges im Gebrauche, sich durch dermassen deutliche Anzeigungen zu offen baren.

Die Warheit hat es nicht im Gebrauche (e) sich mit offenbaren Kenzeichen sehen zu lassen! Also lässet sie sich wenigstens doch zuweilen auf eine solche Weise sehen? Folglich hat die Diplomatik gleichwol sichere Mittel ächte Urkunden von untergeschobenen zu unterscheiden, ohnerachtet dieselbigen nicht bey jedem Falle angewendet werden können.

Man giebt vor, das heisse einen Markschreier vorstellen, woferne man, wie D. Mabillon gethan hat, vorgebe: es könne eine falsche Urkunde nie so künst⁄ lich geschmiedet seyn, daß ein geschickter Kenner den Betrug nicht merken solte; die Wahrheit sey allemal an ihrem eigenen Glanze kentlich; sie habe allemal so vielerley Umstände in ihrer Geselschaft, daß die Unwahrheit, sie verhülle sich so sehr als sie wolle, dieselbigen nimmermehr alle zusammenbringen könne.

Dergleichen lichtvolle Grundfäße antasten, heisset sehr schlecht zeigen, daß man richtige Begriffe von der Wahrheit und vom Irtum habe. Gleichwie die Lügen ihre Merkmale hat, also hat auch die Wahrheit die ihrigen ebenfals. Da sie wesentlich nur eine ist, so zeiget sie sich auch in allen zu ihr gehörigen Stücken, in allen ihren Umständen auf eine unveränderliche und gleichförmige Weise, allemal dieselbige. Sie bleibet allemal sich selbst ähnlich, sie tråget nie einiges Merkmal an sich, das nicht mit dem Wahrzeichen der Aufrichtigkeit ges stämpelt wåte. Die Betriegerey hingegen widerspricht sich alle Augenblicke selbst. Sie wandelt auf einer in lauter Krümmen laufenden Bahn. Eben dies felbige Sache bejahen und auch verneinen, das ist ihre Sprache, das ist ihr Merkmal.

*

Der Mensch ist zur Warheit geboren. Eine gewisse verborgene Neigung treibet ihn beständig zu ihr hin. Wil er sich auf immer von ihr entfernen, fo mus er seinen Verstand auf die Folter spannen, damit er seiner Natur unaufs hörlich widerstreben möge. Es mag aber selbige durch die Sünde so sehr verdorben seyn, als sie immer wil, so gehet doch ihre Verderbnis nicht bis zur gänzlis chen Ausrottung aller Liebe zur Warheit. Diese Liebe lebet in ihr, und die Eitelkeit selbst wird ihrer mit Vergnügen an diesem Orte gewahr. Daher ist es unmöglich, daß ein Mensch in dem wirksamen Vorsage verharren könne, er wol le in allen und jeden Fällen das Gegentheil von der Warheit ergreifen. Ein dermassen gezwungener Zustand ist seiner Natur zuwider, und was also beschafs fen ist, das kan ohnmöglich Bestand haben. Dergestalt wird der Betrüger als lemahl, gleichsam wider feinen Willen, und ohne es zu merken, wieder auf die Warheit kommen. Sie wird sich an unzåligen Orten Luft machen, ja auch sodann, wenn er nichts anders suchet, als sie zu ersticken, darum, weil sein Herz und sein Verstand nicht miteinander einig seyn werden, und weil weder eines noch das andere zum Lügen gemachet ist. Auf der andern Seite: wie kan er

(e) GERMON, discept. 2. p. 61.

doch

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