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Nachrichten

von der

Gesellschaft der Wissenschaften

und der

Georg-Augusts- Universität

aus dem Jahre 1872.

Göttingen.

Verlag der Dieterichschen Buchhandlung.
1872.

342.141

L Soc 1721.50

1926 Does Not Cinculate

COLLEGE LIBRARY

18745 Bene 13.

1980
48-53

16-3

Nachrichten

von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der G. A. Universität zu

Göttingen.

10. Januar.

No. 1.

1872.

Königliche Gesellschaft der Wissenschaften. Sitzung am 6. Januar.

Marx, über die Anfälle mit dem Gefühle des Verscheidens, den intermittirenden chronischen Herzschlag, das Leiden des Philosophen Seneca<. (Erscheint in den Abhandlungen).

Benfey, die sanskritische Femininalendung kní (vermittelst tkni) für tnî von einem masculinoneutralen tna = dem griechischen vvo oder δυο.

Enneper, über die Flächen mit eiuem System sphärischer Krümmungslinien.

Die sanskritische Femininalendung kni (vermittelst tkni) für tni von einem masculino neutralen na = dem griechischen τνο oder δνο. Von

Th. Benfey.

§. 1.

Die Hauptaufgabe des folgenden Aufsatzes wird den Kennern bezüglich des Resultats wenig. Neues bringen. Einen gewissen Werth kann er überhaupt nur insofern in Anspruch nehmen, als der Versuch gemacht wird dieses Resultat

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streng zu beweisen; und in der That scheint uns in einer jungen Wissenschaft wie die des Indogermanischen Sprachstammes, trotz aller bedeutenden Ergebnisse, welche ihr schon verdankt werden, in Rücksicht auf die grosse Anzahl der noch ungelösten Probleme, noch immer genannt werden muss der Werth einer entschieden erwiesenen, wenn selbst geringfügigen, Thatsache bedeutend genug, um ihrer Feststellung einige Worte widmen zu dürfen. Fehlt es doch dieser Disciplin keineswegs an mehr oder weniger geglaubten, oder selbst, wie man zu sagen pflegt, plausibel gemachten Annahmen, während die Zahl der streng erwiesenen bis heute noch so gering ist, dass selbst das ganze Princip, auf welchem sie beruhen, noch jüngst in Frage gestellt ward.

Ausserdem berührt sich der zu behandelnde Gegenstand mit einer weitgreifenden Conjectur des scharfsinnigen und hochverdienten Sprachgelehrten Professor Theodor Aufrecht, welcher wir bei dieser Gelegenheit um so mehr gedenken müssen, da Manchem scheinen möchte, dass das Resultat dieses Aufsatzes in Bezug auf das Affix tna geeignet sei, ihr eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit zu verleihen.

Aufrecht bemerkt nämlich in einer Note zu S. 275 nr. 90 des Appendix, welchen er seiner trefflichen Ausgabe von Ujjvaladatta's Commentary on the Unâdisûtra's, Bonn 1859 angefügt hat, in Bezug auf das sanskritische Affix ta des Participii Perfecti Passivi:

The change of ta and na in the past partic. 1) combined with the fact that some names

1) Man vgl. z. B. vom Verbum sad 'sitzen' vedisch salla (für sad + ta) gewöhnlich sanna (für sad + na).

of colours ending in ta form their fem. in ni 1) gives rise to the conjecture that the original form of ta was tna. Comp. the affix sna. (Dieses wird nämlich zwei Seiten weiter =tna gesetzt). The remark applies also to the termination ti 2).

Doch zur Sache!

§. 2.

Albrecht Weber hat in seiner Ausgabe des Vâjasaneyi - Prâtiçâkhya (im 4ten Bande der 'Indischen Studien' S. 65-171 und S. 177331) zu IV, 114 S. 248 eine eigenthümliche Schreibweise angemerkt, welche in den Chambers'schen Handschriften der Vâjasaneyi - Samhitâ nr. 27. 28. 31 und 32 (beziehungsweise 160. 161. 155 und 156 der neuen Bezeichnung) erscheint. Es wird nämlich zwischen und einem nachfolgenden m oder n durchweg ein k eingefügt. Weber giebt davon folgende Beispiele: tkmanâ für tmand, âtkman für átman, patkman für patman, garutkmant für garutmant, pratkna für pratna, raikna für ratna, vitatknire für vitalnire, patknî für patni, adhipatknî für adhipatni, sapatkna für sapatna, pâtknîvata für pâlnivata.

Von dieser Schreibweise giebt das VâjasaneyiPrâtiçakhya keine Kunde, eben so wenig, so viel bisher bekannt, irgend ein andres grammatisches Werk. Wir wissen aber schon aus manchen anderen Beispielen, dass es in Indien man

1) Man vergleiche éta 'bunt' fem. élá und énî.

2) Statt des primären Abstract affixes ti tritt nämlich wesentlich in denselben Fällen, wo statt ta im Ptcp. Pf. Pass. na erscheint, ni ein (vgl. Vollst. Gramm. d. Sskrit S. 161, 2 ti und S. 165 ni).

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