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Nr. 18), der an Stelle der Bronzestatue treten sollte. Die InschriftenAkademie, und speziell Sacy und Quatremère de Quincy, beratschlagten über die Ausstattung des Obelisken1) an Reliefs 2) usw. Aber die ganze Angelegenheit zog sich, nicht nur wegen mangelnder Gelder 3), derartig in die Länge, dass z. B. erst am 23. April 1836 die längst bereit liegenden Bronzereliefs aus Paris abgesandt wurden. JacquesJoseph seinerseits war nämlich so sehr verstimmt über das Nichtzustandekommen eines würdigeren Denkmals, dass er sich allerdings weder gegen die Kommission, noch gegen seine Vaterstadt zuvorkommend erwies. Die wieder beginnenden Angriffe Jomards und Dujardins auf seines Bruders wissenschaftliche Ehre hatten überdies seine Gereiztheit noch verschärft. So musste denn auch der Kommissar Calvet noch vier Monate später ernstlich bitten, man möge ein Ende machen in Paris mit dem Zurückhalten einiger noch fehlender Gegenstände. Es wurde nunmehr in Figeac der Wunsch laut, dass die Einweihung des dortigen Obelisken zur selben Stunde stattfinden möchte, wie die Aufstellung des Luksor- Obelisken auf der Place de la Concorde.

Dieses Ereignis hielt am 25. Oktober 1836 ganz Paris in Spannung: es gestaltete sich zu einer Art von Gedächtnisfeier für Champollion! 200 000 Menschen schauten von 8 Uhr Morgens an den Vorbereitungen zu. Um 11 Uhr 30 Minuten übernahm der MarineIngenieur Lebas das Kommando: genau vier Stunden später richtete sich der Monolith empor und stellte sich langsam, aber sicher, auf sein Postament. Nach langer, angstvoller Stille endlose Jubelrufe! Die eigenartige Illumination des Obelisken machte den Anblick fesselnder noch am Abend für die Menschenmassen, die auf dem ungeheuren Platz, längs der Seine, und in den Champs-Elysées hin und wieder wogten: Ein Name beherrschte die Gedanken und die Gespräche Aller, der

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1) M. Dubois du Louvre voulut bien] offrir le modèle et les proportions du monument".... „Obélisque d'un style sévère, formé d'une pierre grise d'un grain très dur, extraite d'une carrière voisine de Figeac. [Hauteur totale 9 m 49 cm.] Sur les 4 faces du fût de l'obélisque et vers le milieu de sa hauteur [quatre signes hieroglyphiques] dont le sens est: In aeternum. Chacune des faces [recevra] des tables en plaques de bronze, sur lesquelles il y aura 2 Ins, une commémorative, l'autre votive, et 2 bas-reliefs égypt., l'un historique, l'autre allégorique, d'après les propositions faites et les sujets indiqués par l'Acad. des Ins ̧."

2) .... Si l'on veut y mettre de l'économie, on pourra se borner à deux sujets symboliques, comme seraient un Sphinx, un cynocéphale etc. ou quelque autre symbole égypt.] auquel on pourrait joindre quelques instruments des sacrifices, ou quelque ustensile de la vie commune, copié d'apres les peintures égyptiennes...." Sacy an Crazannes, 5. Juli 1834.

3) Le Roi et les Ministres n'ont donné qu'une] approbation comme un certificat de bonne conduite. Ne serait-il pas possible de nous aider à payer

la grille?...." Crazannes an Ch.- Figeac.

Hartleben. Champollion. II.

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Name des „Ägypters," dem dieser Zeuge aus des Sesostris' Tagen so teuer gewesen war und der nun unter den Zuschauern fehlte, unter denen ihm der Ehrenplatz gebührt hätte“. (Zoë Champollion-Figeac.)

Ob wirklich an diesem Tage das Denkmal in der Stadt Figeac, wenn auch ohne offizielle Feier, der Öffentlichkeit übergeben wurde, ist nicht zu sagen, denn es liegt Nichts darüber vor1). Jedenfalls fand die Einweihung noch vor Jahresschluss statt und bildete den letzten Lichtpunkt in dem seit ihrer Schwester Tode schwer verdüsterten Dasein von Therese Champollion. Obwohl stets leidend, stand sie doch bis zu ihrem am 20 November 1851 erfolgenden Tode2) der Buchhandlung vor, die ihr Vater um 1770 gegründet hatte.

Im Gegensatz zu Therese erlebte es Jacques Joseph, dass in seiner Vaterstadt die Denkmalsfrage zum zweitenmal angeregt wurde, indem der Bildhauer Friedr. Aug. Bartholdi aus Colmar sich am 24. Januar 1866 brieflich erbot, unentgeltlich eine Bronzestatue von Champollion anzufertigen, so dass die Stadt Figeac, wie er meinte, mit 20 000 fr. höchstens sich das Denkmal (den Sockel aus Bronze inbegriffen) verschaffen könnte. Der Maire hatte nicht sobald den Brief erhalten, als er eine Kommission bildete und als ersten Beitrag zum Denkmalsfonds 1000 fr. bewilligte.

Bartholdi, der sich bereits durch mehrere Werke seinen Künstlerruf gesichert hatte, war in Ägypten gewesen und kannte Mariette, dessen grossartige Funde ihn begeisterten. Er empfand lebhafte Verehrung für Champollion und wünschte, wenn nicht dessen fertige Statue, so doch wenigstens das Modell) dazu inmitten der prunkvollen ägyptischen Abteilung zu sehen, die der Pariser Weltausstellung von 1867 auf Befehl des Kaiserpaares besonderen Glanz verleihen sollte. Und das tat sie, dank Mariettes Eifer und des Khedives unbegrenzter Zuvorkommenheit. Zur Seite eines ungeheuren Tempels) zu dessen Riesenpylonen eine Allee antiker Sphinxe aus Rosengranit führte, wurde anfangs Mai 1867, inmitten blühender Sträucher, Bartholdis

1) Dies bestätigt uns noch eine soeben eintreffende gütige Mitteilung von Herrn Soulié, Receveur municipal der Stadt Figeac.

2) Das Haus wurde bald danach verkauft, doch nahm Teullié, avoué, zur Erinnerung an die Familie das gesamte Mobiliar an sich. Seit April 1892 ist das Haus im Besitz des Buchhändlers Delbos. Zahlreiche Reparaturen waren nötig geworden, doch wurde die Eigenart des Gebäudes aussen wie innen pietätvoll gewahrt.

3), „Bartholdi, après avoir exécuté la maquette, l'offrit à la Ville (de Figeac) en demandant seulement le paiement de ses déboursés = 1500 Fr. qui lui furent payés par un envoi par la poste de cette somme le 12 Août 1867. . . " Natürlich musste dieses Modell vorläufig in Bartholdis Händen zurückbleiben.

4) Pour le temple de Philoé seul on parle de plusieurs centaines de mille francs." L'Impartial vom 21. Mai 1867.

Gipsmodell zum Denkmal des „Ägypters" auf Anordnung der Kaiserin aufgestellt und mit allseitigem Beifall begrüsst. Die Kunde hiervon war eine letzte Genugtuung für Jacques-Joseph'), der wenige Tage

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später, an der Schwelle des neunzigsten Jahres stehend, sein inhaltreiches Leben beschloss.

1) Er verwaltete die zwei Bibliotheken und die Kunstschätze im Schlosse von Fontainebleau. Von seiner Familie waren ihm nur seine Kinder Aimé und Zoe übrig geblieben. Was alles er seit François' Tode erlebt hat, kommt für unsere Zwecke nicht in Betracht und ist deshalb nicht erwähnt,

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Dass die Sammlungen für das Denkmal, die durch ein kaiserliches Dekret vom 2. März 1867 autorisiert waren, wirklich sogleich begonnen hätten, ist unwahrscheinlich; immerhin verursachte der Krieg von 1870 eine totale Unterbrechung der Angelegenheit, die seitdem ruht. 1874 skulpierte Bartholdi das Modell in Mormor und stellte das etwas über lebensgrosse Denkmal im Salon von 1875 aus. Bald nachher erhielt es seinen Platz im Collège de France, wo es in der Eingangshalle steht, nur wenige Schritte entfernt von der dort in die Steinfliesen eingelegten alten Devise des Hauses: DOCET OMNIA.

Die Darstellung Champollions entspricht keineswegs den Anforderungen, die man an sie zu stellen hätte, doch wird bereits der Hoffnung Raum gegeben, dass Frankreich gelegentlich der Zentenarfeier des Briefes an Dacier (am 27. Sept. 1922), wenn nicht schon eher, dem Begründer der Ägyptologie ein wahrhaft würdiges Standbild errichten wird.

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