Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

Jahresbericht über griechische Historiker (aufser Herodot, Thukydides, Xenophon). Von Dr. J. Kaerst in Gotha 314-386 Hecatäus 316. Charon Lampsacenus 320.

Logographen 314.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Die Berichte über Griechische Redner von Dr. Hüttner in
Ansbach; Rhetoren von Prof. Dr. Hammer in München;
älteste Philosophen von Prof. Dr. F. Lortzing in Berlin;
Xenophon von Oberlehrer Dr. Weissenborn in Mühl-
hausen, Thür.; über Plato von Prof. Dr. M. Schanz in
Würzburg und Prof. Dr. G. J. Schneider in Berlin; über
Aristoteles von Prof. F. Susemihl in Greifswald; spätere
Philosophen von Prof. L. Haas in Passau und über Plu-
tarch von Dir. Dr. H. Treu in Dresden folgen später.
Bericht über die griechischen Grammatiker.
Dr. P. Egenolff in Heidelberg

Von Prof.

265-313

Herodian 265. Metriker. Hephaestion 279. Lexica. Eudo-
ciae Violarium 294. Hesychius 297.

Apion 311.

Apollonius 301.

Die Berichte über Erotiker von Prof. Dr. A. Eberhard in Braunschweig und über die Byzantiner von Dr. Krumbacher in München folgen später.

Jahresbericht über Thukydides für 1877-1887.

Erster Teil.

Von

Dr. phil. Franz Müller

in Salzwedel.

Im vorigen Jahre als Mitarbeiter an dem seit langer Zeit angekündigten Jahresbericht über Thukydides berufen, habe ich, um sein Erscheinen nicht noch länger hinzuziehen, mich im wesentlichen darauf beschränken müssen, über die Litteratur meines Anteils, welche den stattlichen Zeitraum von elf Jahren umfafst, in objektiver Weise zu berichten, ohne indes meine eigene Meinung zu verschweigen, wenn ich auch eine weit ausholende Begründung nicht allemal beigeben konnte. Es kam mir bei der Kürze der Zeit vor allem darauf an, die litterarischen Erscheinungen in möglichster Vollständigkeit beisammen zu haben und nach ihren Hauptmerkmalen zu kennzeichnen.

I. Ausgaben.

In diesem Abschnitte sind zunächst die älteren bekannten Ausgaben nach den seit 1877 erschienenen Auflagen aufgeführt und möglichst kurz gekennzeichnet. Die neueren, die an dieser Stelle das erste Mal genannt werden, sind, soweit es rätlich schien, eingehender besprochen, zum Teil auch nach der kritisch-exegetischen Seite, um gleich ein Gesamtbild von ihnen zu geben. In dem letzten Abschnitt dieses Berichts (VIII), wo ich die wichtigeren in Zeitschriften, Programmen, Dissertationen und anderswo zerstreuten Emendations- und Erklärungsversuche zu den einzelnen Büchern zusammenzustellen gedenke, werde ich namentlich auch auf das, was Classens, Poppo-Stahls, Böhme-Widmanns und van Herwerdens Ausgaben für Text und Erklärung Neues bieten, zurückkommen; vielfach wird sich auch schon vorher dazu Gelegenheit finden.

1. Thukydides. Erklärt von J. Classen. Erster Band. Erstes Buch. Dritte Auflage. Berlin 1879, Weidmann. CX, 290 S. 8. Recensionen: Zeitschr. f. das Gymnasial-Wesen (Berlin) 1881, S. 458 -469, H. Schütz. Zeitschr. f. österr. Gymn. 1881, S. 818 f., W.

Jerusalem.

Jahresbericht für Alterthumswissenschaft LVIII. (1889. I.)

1

2. Derselbe. Zweiter Band. Zweites Buch. Dritte Auflage. Ebenda 1879. I, 208 S.

Zeitschr. f. d. Gymn.-Wesen 1879. S. 81-121.

3. Derselbe. Vierter Band. Viertes Buch. Zweite Auflage. Ebenda 1877. 244 S.

4. Derselbe.

Fünfter Band. Fünftes Buch. Zweite Auflage.

Ebenda 1882. VI, 194 S.

5. Derselbe. Sechster Band.

von H. Kiepert. Zweite Auflage.

Sechstes Buch. Mit zwei Karten
Ebenda 1881. XI, 216 S.

Ztschr. f. d. Gymn.-Wesen 1883. S. 345–347, H. Schütz.

f. österr. Gymn. 1884. S. 585-587, W. Jerusalem.

Ztschr.

6. Derselbe. Siebenter Band. Siebentes Buch. Zweite Auflage. Ebenda 1884. VI, 177 S.

(Rec. des 6. und 7. Buches vom J. 1876. 1877. Ztschr. f. d. Gymn.Wesen 1879. S. 81-121, H. Schütz.) Blätter für bayer. Gymn. 1884. No. 9. S. 441-447, J. Sörgel. - Ztschr. f. d. Gymn.-Wesen 1884. S. 737 f., J. Sörgel.

7. Derselbe. Achter Band. Achtes Buch. Zweite Auflage. Ebenda 1885. XXVIII, 200 S.

(Rec. der Ausgabe vom J. 1878. Ztschr. f. d. Gymn.-Wesen 1879. S. 655-665, H. Schütz.) - Allgemeine österr. Litteraturzeitung 1885. I. 15, Isler.

Die Vorzüge der Ausgaben von Classen sind so bekannt und haben denselben eine so stetig wachsende Verbreitung gegeben, dass, wenn auch nicht eine blofse Erwähnung genügt, wie es im letzten ThukydidesJahresberichte von A. Schöne hiefs, sie doch nur einer verhältnismässig kurzen Besprechung bedürften, wenn es nicht des Vergleiches wegen nötig wäre, hier und da näher auf Einzelheiten einzugehen und den von früher festgehaltenen oder aufs neue begründeten oder auch aufgegebenen Standpunkt des Herausgebers zu betonen. Es giebt kaum eine Seite der Thukydidesforschung, auf der nicht für alle Zeiten der Name Classen, man möchte sagen mit derselben Ehrfurcht wie der des Thukydides selber genannt werden wird. Freilich teilt mit dem grofsen Geschichtsforscher sein grofser Interpret das Los, dafs er Feinde und Neider hat, die ihn nicht verstehen wollen oder nicht verstehen können. Doch ich verweise auf J. M. Stahls Worte, die er (Berl. Phil. Wochenschr. 1888. VIII. Nr. 9. Sp. 265) in richtiger Würdigung von Classens Bedeutung dem neuen französischen Thuky didesherausgeber Alfred Croiset gegenüber gebraucht, der nämlich dem Kommentar oeuvre d'une science et d'une conscience égale

ment admirables den Vorwurf einer »skrupulösen Subtilität nicht erspart: Es mag zugegeben werden, dafs Classen in dieser Beziehung, d. h. in der Ausdeutung der Nuancen des Ausdrucks und der feineren Gedankenbeziehungen, mitunter des Guten zu viel gethan und mehr in die Worte des Thuk. hineingedeutet hat, als dieser selbst sagt; aber in dem Streben nach einer genauern und tiefern Erfassung des Sinnes und Zusammenhanges liegt ein Hauptverdienst seiner Ausgabe. Darum denn auch gründen sich alle im folgenden zur Besprechung gelangenden neueren Ausgaben mehr oder minder auf Classen, von dem auch die Bearbeiter der älteren ohne Ausnahme sich Rats erholen oder mit dessen Ansichten sie sich erforderlichen Falles auseinander zu setzen Veranlassung haben. Am weitesten in der Bewunderung und am offensten in der Nachahmung Classens gehen die Amerikaner, welche den Thuk. einfach »on the basis of Classen's edition « zu bearbeiten angefangen haben. Im Jahre 1805 geboren, hat Classen erst vom Jahre 1862 ab den Autor nach den von Haupt und Sauppe vertretenen Grundsätzen herauszugeben begonnen, und 1885 im achtzigsten Lebensjahre hat er die Freude gehabt, sämtliche Bücher durch die zweite Auflage, das erste und zweite sogar durch die dritte Auflage, hindurchgeführt zu haben. Die Neubearbeitung des verdienstlichen Werkes ist in die Hände von J. Steup gelegt worden, und da die drei ersten Bände im Buchhandel vergriffen sind, so erwartet man schon lange sehnsüchtig, aber leider vergeblich, neue Auflagen von seiten dieses um die Thukydides forschung wohlverdienten Gelehrten.

Classen hat den neueren Resultaten der Wissenschaft in den neuen Auflagen stets mit der peinlichsten Gewissenhaftigkeit Rechnung getragen. Man wird kaum eine wichtigere Monographie bei ihm nicht erwähnt und jenachdem verwertet oder in feiner Weise zurückgewiesen finden. Vorwort, Einleitung, Vorbemerkungen und vor allem der kritische Anhang zeugen von den weitgehenden, alle Teile der Kritik und Exegese gleichmäfsig umfassenden Studien des Hrsg., die Text und Kommentar direkt überall da zu gute gekommen sind, wo eine Änderung not that. So hat es Classen sich nicht versagen können, auf Grund der neueren Forschungen die Orthographie im wesentlichen zu ändern, namentlich nach Weckleins curae epigraphicae (Lpz. 1869) und Stahls quaestiones grammaticae ad Thucydidem pertinentes. Somit hat er zwar die S. V und VI des Vorwortes zur ersten Auflage und S. V zur zweiten Auflage des dritten Buches ausgesprochenen allgemeinen Grundsätze nicht aufgegeben, aber, durch die genauere Betrachtung der alten Grammatiker bestimmt, manches neue eingeführt: z. B. I 34, 1 lesen wir noch μadétwoav, für μadóvtwv, als die ältere, feierliche Form des Imper., wie IV 92, 7 xráodwoav für xτáodwv (vgl. III 39, 6. 67, 2), da Classen die Verkürzung in -όντων, έντων, -είσθων, -άσθων nur in den Vertragsurkunden mit den Handschriften (V 18. 48. VIII 18) gelten lassen will, nicht aber an den

andern Stellen des Textes, wo allerdings, wie auch I 34, 1 sämtliche Hdschr. die vollere Form haben (vgl. Stahl, quaestt. gramm. 2, S. 63). I 9, 4 steht einσav (vergl. I 33, 3 eμev), Stahl elev. I 136, 1 in àπέχθεσθαι (ΙΙ 63, 1 ἀπήχθεσθε) hält Classen noch die Praesensaccentuation trotz der Aoristform fest gegen Stahl (quaestt. 2 S. 66), so auch V 26, 5 alodɛoda (wie II 93, 3. III 83, 4. VII 75, 2) Inf. Praes. von aïodopaι, während Vi 58, 1 aiodéodai (vgl. I 69, 5. II 40, 2. VIII 45, 5) zu lesen ist. An geeigneten Orten der zu besprechenden Litteratur wird wiederholt auf Classens Zusätze und Nachträge zu seinen Ausgaben die Rede kommen, ich verweise hier nur auf seine Auffassung von der Bedeutung der Steinurkunde für die Textgestaltung im Anhang zu V 47 und in den Vorbemerkungen zu Buch VIII, auf die Mitteilung der ältesten Thukydideshandschrift im Anhang zu VIII 91, auf seine Beurteilung und Wertschätzung des Cod. Vaticanus B in den inhaltsreichen Vorbemerkungen zu dem 1878 zuerst erschienenen 8. Buche.

8. Thukydides. Für den Schulgebrauch erklärt von G. Böhme. Ersten Bandes erstes Heft. Buch I und II. Fünfte Auflage besorgt von S. Widmann. Leipzig 1882, Teubner. XXIV. 220 S. 8.

9. Derselbe. Ersten Bandes zweites Heft. Buch III und IV. Vierte verbesserte und vermehrte Auflage. Ebenda 1885. 204 S.

10. Derselbe. Zweiten Bandes erstes Heft. Buch V und VI. Vierte Auflage. Ebenda 1885. 174 S.

Gymnasium 1884. II. Nr. 18. Sp. 649-653; 1888. VI. Nr. 14. Sp. 477-482, R. Dorschel.

In Widmann, der sich zuerst 1875 durch seine Göttinger Dissertation de finalium enuntiatorum usu Thucydideo als scharfsinnigen Thukydidesforscher bekannt gemacht hat, ist der vielgebrauchten und wegen ihrer feinfühligen Erklärungsweise und gesunden Art der Kritik ausgezeichneten, wenn auch lange nicht allen Anforderungen entsprechenden Böhmeschen Ausgabe ein hochschätzbarer Bearbeiter erstanden. Die Grundsätze desselben sind im Vorworte ausgesprochen: Keine umgestaltende Neuausgabe, sondern nur Revision und Nachbesserung! Daher hat Widmann bei Änderungen und Korrekturen sich weniger von subjektivem Urteil leiten lassen, sondern lieber seine persönlichen Ansichten denen von Böhme zum Opfer gebracht »aus Pietät gegen das von dem verdienstvollen Manne Geschaffene«, die ihn aber doch nicht und mit Recht

verhindern konnte, auch eigene Wege zu wandeln. Soweit Böhme der Schule dienen soll, hätte Widmann einen tüchtigen Schritt weiter thun können, namentlich durch noch umfangreichere Vermehrung der historischen und geographischen Erklärungen, da der Kommentar stellenweise

« VorigeDoorgaan »