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rippe jederseits zwei oder höchstens drei starke primane Seitenrippen in die Blattfläche ein; die secundanen Rippen gehen unter mehr oder weniger spitzen Winkeln von den primanen aus und verlaufen unter sich parallel; die tertianen sind, wie bereits bemerkt, nur spärlich vorhanden, so dass das eigentliche Blattnetz vorzugsweise aus den rhomboidischen Maschen zwischen Primen- und Secundanrippen besteht. Die zarten tertianen Rippen verlaufen meist den primanen nahezu parallel und die lineae pellucidae besitzen eine etwas stärkere Neigung nach aussen, so das sie unter einem spitzen Winkel auf die tertianen Rippen zulaufen Dieses Kennzeichen besitzen nun auch die beiden hierher gehörigen Pflanzen aus Texas von Drummond (coll. 1, No. 422, eine interessante Form mit an der Basis nicht herzförmigen, sondern verschmälerten Blättern*) und coll. 3, No. 421; hb. reg. Gött.), die auch sonst in allen Stücken mit Echinodorus rostratus Eng. übereinstimmen. - Wenn daher auch alle diese Pflanzen als eine Species vereinigt werden müssen, so glaube ich doch nicht, dass sie alle unter dem Namen Ech. (Alisma) cordifolius (L.) Gris. zu vereinigen sind; denn Alisma cordifolium L. ist eine davon verschiedene Pflanze, mit grossen, tief herzpfeilförmigen Blättern ohne lineae pellucidae. Ich besitze davon einen Blüthenstand (leider ohne Früchte) und ein paar Blätter aus dem königl. botanischen Garten zu Schöneberg bei Berlin. Die Blattstiele und die Primanrippen sind bei ihr rauh; es finden sich in jeder Blatthälfte 4 oder 5 starke Primanrippen; die Secundanrippen entspringen unter nahezu rechten Winkeln von ihnen; sie gabeln sich oft, anastomosiren und stehen auch durch zahlreiche tertiane Rippen mit einander in Verbindung, so dass ein dichtes Blattnetz entsteht. Hierher glaube ich auch die von Plumier unter dem Namen: Alisma foliis cordatis, obtusis (L. Plumierus, Plantarum american. fasc. X Tab. 234, Fig. 2) abgebildete Pflanze ziehen zu müssen, wenn auch der Umriss des Blattes bedeutend breiter ist; als an den mir vorliegenden Exemplaren **). Ich glaube also, dass der Name Echinodorus rostratus Engelm. der Pflanze mit lineis pellucidis in den Blättern bleiben muss, einer Pflanze, welche Nord- und Mittelamerika angehört und in den heisseren Gegenden grösser und stärker wird, als in der Gegend von St. Louis. Ob die andere Pflanze, deren Blätter keine lineae pellucidae haben, den Linné'schen Namen fortführen, oder, falls dieser zweifelhaft bleibt, einen neuen erhalten muss, kann ich jetzt noch nicht entscheiden und will daher die Synonymie nicht etwa noch durch einen neuen Namen vermehren. Möglich ist es ja auch immerhin, dass die Linné'sche

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*Torrey (Reports of Explorations and Surveys the Mississippi River to the pacific ocean, 1856, IV, pag. 143) erwähnt dieselbe Form aus Drummonds Coll. 2, No. 432; Torrey erwähnt an der angeführten Stelle auch das Vorkommen von Ech. rostratus Eng. in Key West und Georgia.

**) Nach dieser Abbildung scheinen auch die Früchte einen wesentlichen Unterschied darzubieten, da die Griffel nicht so lang auswachsen, und die Früchte daher kein so gestacheltes Ansehen haben.

Pflanze lineae pellucidae besitzt, wo dann der Name Ech. cordifolius (L) Griseb. voran zu stellen wäre. Beim fernern Studium der hier vorliegenden Gruppe ist auch der Echinodorus muricatus Griseb. zu beachten, von welchem ich nach der Beschreibung vermuthe, dass er mit der Pflanze des Schöneberger Gartens und der von Plumier abgebildeten identisch ist; die unterwärts rauhen, vielnervigen Blätter und die kurzen Griffel scheinen mir sehr für diese Ansicht zu sprechen. Auch Alisma grandiflroum Cham. et Schl. gehört wahrscheinlich hierher.

7) Die über einen grossen Theil des tropischen Amerika's verbreitete Alismacee mit gestachelten Früchten wurde zuerst von Kunth im ersten Bande der Nova genera et species plantarum unter dem Namen

Sagittaria guayanensis H. B. K. beschrieben. Später beschrieb Martius sie unter dem Namen: Sagittaria echinocarpa in den Amoenitat. bot. monacenses 1829 und bildete sie auf Taf. III dieses Werkes sehr gut ab. Seubert setzte die Art dann in das Genus Alisma, da sie hermaphroditisch sei und nur einzelne, durch Abortus männliche Blüthen untermischt besitze, er nannte sie Alisma echinocarpum Seub., obwohl der Kunth'sche Name unzweifelhaft die Priorität besass. Gleichzeitig beschrieb und bildete er in demselben Werke (Endlicher und Martius, Flora brasiliensis 1847, fasc. VIII, p. 110 Tab. XV) ab die Sagittaria Seubertiana Mart., eine der vorigen Pflanze unleugbar sehr nahestehende Art, welche sich aber durch eingeschlechtige Blüthen, spitzere Blätter und ungestachelte Früchte von ihr unterscheidet. Grisebach endlich übertrug die Sagittaria guyanensis H. B. K. *) in die Gattung Echinodorus (als Echinodorus guyanensis Griseb.) und vereinigt die Sag. Seubertiana Mart. mit ihr, als „a form with rounded leaf-auricles" (Grisebach, Flora of the british West. Ind. Isl. 1864, p. 505). Gegen diese Vereinigung muss ich mich aber doch erklären, denn die eben angegebenen Kennzeichen sind zu bedeutend, als dass wir beide Pflanzen als Varietäten einer Art vereinigen könnten, überdies läuft bei Grisebach ein kleiner Irrthum mit unter, denn nicht die basilären Blattlappen sind bei Sag. Seubertiana Mart. abgerundet, sondern das Blatt selbst, wie denn auch Seubert selbst in der Diagnose dieser Pflanze sagt: Folia . . . . . Alismatis echinocarpi foliis simillima, sed obtusissima. Ob beide Pflanzen oder nur eine von ihnen in das Genus Echinodorus zu versetzen sind, wage ich noch nicht zu entscheiden, da ich noch zu wenig Material untersuchen konnte. Läugnen lässt sich aber nicht, dass die beiden Genera Sagittaria und Echinodorus sehr nahe an einander grenzen, denn wenn wir Sagittaria durch diclinische (monöcische oder diöcische) Blüthen und zahlreiche spiralig-gestellte Staubgefässe und Echinodorus durch monoclinische Blüthen mit wenigen in einem Kreise stehenden Staubgefässen charakterisiren, so finden sich doch

*) Da das betreffende Land jetzt allgemein Guyana, nicht mehr Guayana geschrieben wird, so werden wir am besten thun, diese Orthographie auch für den Namen unserer Pflanze zu adoptiren.

mannichfache Uebergänge, welche die strenge Begrenzung ver(Vergl. auch das oben über Alisma ancile Mart.

wischen. Gesagte).

8) In Withering, a botanical arrangement of british plants, 1787, I, p. 380 u. 381 suchte ich vergeblich nach Al. lanceolatum. Es sind dort nur Al. Plantago, Damasonium, natans und ranunculoides aufgeführt.

9) Denselben Irrthum wie Pollich, nämlich eine kleine. schmalblättrige Varietät von Al. Plantago für Alisma natans zu halten, begeht auch Gmelin in der Flora badensis, 1806, II, p. 126 (vergl. dasselbe Werk, Band IV, p. 256); Mertens und Koch (Deutschland's Flora, 1826, II, p. 631) fügen beiden Citaten noch folgende Stellen zu: Wett. Fl. I, 526, Hagenb. Fl. basil. I, 353. Gmelin versteht aber nicht die eigentliche Varietät graminifolium unter seinem Alisma natans (denn diese Varietät beschreibt er ja unter einem eigenen Namen als Al. graminea), sondern eine Uebergangsform zwischen dieser Varietät und der gewöhnlichen Form v. Al. Plantago.

10) Was Pursh. unter der Bezeichnung Alisma natans versteht, ist mir unklar geblieben, und habe ich auch in den Werken der amerikanischen Schriftsteller nach einer Aufklärung darüber vergebens gesucht. Pursh sagt 1. c. über diese Pflanze nur:

A. fol. ovatis obtusis, pedunculis solitariis Willd. Sp. pl. II, p. 278. In stagnant waters on the banks of the St. Lawrence. 4. July; v. s.

Vielleicht ist es überhaupt nicht möglich, zu ermitteln, was Pursh darunter verstanden hat, wenn man nicht die von ihm selbst bezeichneten Pflanzen zur Vergleichung vor sich hat. Nuttal (Genera of north american plants) hat ebenfalls Al. natans Pursh, erklärt sie aber für eine europäische Art.

11) Linné nennt diese Pflanze in seinen frühern Schriften im Anschlusse an die bis dahin übliche Benennung: Alisma Plantago aquatica, so namentlich (nach Richter, codex botanicus Linnaeanus) in der ersten Auflage der Species plantarum. In der zweiten, mir vorliegenden Auflage (1753, p. 487) bezeichnet er sie: Alisma Plantago, wobei das beigesetzte Zeichen nach der damaligen chemischen Zeichensprache „, aquatica" bedeutet. Später (nach Richter, p. 351 zuerst in der zehnten Auflage des Systema naturae 1758-59) hat er selbst diesen Zusatz aufgegeben. Ich kann es demnach nicht billigen, wenn neuere Schriftsteller, z. B. Ascherson in Brand. bot. Verhandl., VIII, p. 158) wieder die Benennung: Alisma Plantago aquatica aufnehmen. Wozu diesen ganz unnützen Ballast des Wortes aquatica mit herumschleppen, welchen der Autor selbst aufgegeben hat, nachdem überdies alle Welt in Folge hundertjährigen Gebrauches weiss, was unter dem abgekürzten Namen zu verstehen ist?

12) Diese Bezeichnung führt Kunth mit Unrecht auf; Sprengel stellt nämlich an der angeführten Stelle gar keine var. obtusifolia auf, sondern erwähnt nur beiläufig in einer Klammer: A. triviale et parviflorum Pursh varr. fol. obtusis. Dies begründet doch gewiss nicht eine Varietät,

13) Man findet zu dem Namen Al. repens häufig Cavanilles als Autor citirt; dies ist aber irrig, denn Cavanilles selbst giebt (A. J. Cavanilles, Icones et descriptiones plantarum 1791, I, p. 41) Lamarck als Autor an, dessen Originalbeschreibung ja auch aus dem Jahre 1790 datirt.

13a) Lamarck selbst setzt an dieser Stelle hinter den Namen Alisma stellata die Buchstaben Fl. Fr. Es ist mir danach wahrscheinlich, dass dieser Artname bereits in der ersten, 1778 erschienenen Auflage der Flore française gebraucht worden ist, welche demnach als Originalstelle zu citiren wäre; ich kann aber dieses Werk nicht vergleichen.

14) Häufig wird Pursh als Autor zu dem Namen Al. subulatum citirt, so z. B. auch in As. Gray, Manual ed. V, 1867, p. 494. Ich glaube aber, dass Pursh's Pflanze wirklich dieselbe ist, welche Linné gemeint hat, und überdies citirt Pursh (Fl. Amer. sept. 1816, I, p. 253) selbst die Willdenow'sche Ausgabe der Species plantarum; Pursh darf also nicht etwa als eine zweite Autorität für diesen Namen angesehen werden.

15) Ich vermochte nicht einen stichhaltigen Unterschied zwischen meinen Exemplaren (südamerikanischen von Para, San Paulo und Venezuela, sowie nordamerikanischen von St. Louis) beider Arten (Alisma tenellum Mart. und Echinodorus parvulus Eng.) zu finden. Sie haben dieselben langgestielten, allmählich in den Blattstiel verschmälerten Laubblätter, welche allerdings bei den nordamerikanischen Exemplaren breit-lanzettlich, bei den südamerikanischen dagegen schmal-lanzettlich oder selbst linealischlanzettlich sind, worauf aber natürlich gerade in dieser Familie wenig Werth zu legen ist. Beide haben denselben schwachen, bogig-aufsteigenden Stengel, welcher meist nur eine Etage von Blüthen, selten mehrere besitzt. Die Bracteen sind zugespitzt (nur bei einer Gollmerschen Pflanze aus Venezuela, die aber sonst ganz mit Al. tenellum übereinstimmt, sind sie abgerundet stumpf). Blüthenstiele schlank, nach der Blüthezeit zurückgebogen. Kelchblätter stumpf. 9 Staubgefässe. Zahlreiche hellkastanienbraune dickwandige Früchtchen, mit drei starken Rückenrippen und zwei schwachen Seitenrippen, sowie oft noch zwei schwachen Rippen an der Bauchseite. (Die Abbildung in der Flora brasil. stellt sie alle etwas zu scharf dar, auch vermisse ich in der Natur die dort angegebenen Höckerchen zwischen den Rippen). Bei meinem Exemplare von Echinodorus parvulus sind die Früchtchen zahlreich; bei einem von Alisma tenellum von Para (leg. Spruce) fand ich bedeutend weniger; dies hatte auch auf die Form Einfluss gehabt, denn im letzteren Falle sind sie halbkreisrund mit breiter Basis, im ersten dagegen liefen sie nach unten keilig verschmälert zu. Dies war aber doch wohl nur dem Drucke zu verdanken, welchen die zahlreicheren Früchtchen aufeinander ausüben. Einen specifischen Unterschied vermag ich nicht darin zu erblicken.

16) Die Gattung Cycnogeton R. Br. wird von Steudel in Endlicher und Martius, Flora brasiliensis, fasc. VIII, 1847, p. 101 den Alismaceen zugezählt. Sie bildet in der That mit ihren freien

(nicht verwachsenen) Fruchtknoten und den gekrümmten Samen ein Bindeglied zwischen den Juncaginaceen und Alismaceen; indessen schliesst sie sich durch den Bau des Perigons und der Staubfäden doch so innig an die erste Familie an, dass es mir naturgemässer erscheint, sie mit ihr vereinigt zu lassen. Ueberdies sind die Samen, wenn auch nach innen übergebogen, doch weit entfernt von der Hufeisenform der Samen bei den Alismaceen, so dass das einzige, allerdings beachtenswerthe Kennzeichen, welches die Gattung mit den Alismaceen gemein hat, die freien Fruchtknoten sind; indessen steht sie ja hierin nicht einmal in der kleinen Familie der Juncaginaceen allein da, sondern hat an der Gattung Scheuchzeria ein Analogon.

17) Die Gattung Damasonium wurde bereits von den VorLinnéschen Autoren richtig aufgefasst und trefflich charakterisirt. So giebt z. B. Tournefort in den Institutiones rei herbariae 1700, Tab. 132 recht gute Abbildungen der Blüthe und Frucht des Damasonium stellatum und charakterisirt auf pag. 256 die Gattung folgendermassen:

Damasonium est plantae genus, flore rosaceo, tribus petalis in orbem positis plerumque constante: ex cujus calyce surgit pistillum quod deinde abit in fructum stelliformum, multicapsularem, seminibusque foetum ut plurimum oblongis. *)

Es ist danach fast unbegreiflich, wie Linné diese Gattung wieder mit Alisma vereinigen konnte. In der mir vorliegenden vierten Auflage der Genera plantarum, 1752, p. 128 tritt Damasonium als einfaches Synonym von Alisma auf und am Ende der Diagnose findet sich die

Observ. Damasonium Tourn. capsulis sex, acuminatis, magnis, distinctum fuit.

Alisma Dill. vero capsulis numerosis, obtusis, parvis.

Es ist dies nur begreiflich, wenn man den Widerwillen kennt, mit welchem Linné sich zur Aufnahme von Charakteren, welche der Frucht entnommen waren, in die Gattungsdiagnosen entschloss; dieser Widerwille äussert sich in Bezug auf die Gattung Alisma in dem merkwürdigen Satze (Linné, hortus Cliffortianus 1737, p. 141): Tot sunt diversae in hoc genere formae fructus, quot species, ergo a fructu characteres desumere non licet.

Nach Linné nahm A. L. de Jussieu die Gattung Damasonium wieder auf (Genera plantarum secundum ordines naturales disposita 1789, p. 43) und stellte sie im Tournefort'schen Sinne wieder her; er ist also, wenn man Tournefort als Vor-Linnéisch nicht berücksichtigen will, der Autor der Gattung. Leider wurde derselbe Name später von Schreber noch in einem anderen Sinne verwendet, indem dieser die Stratiotes alismoides L. (jetzt Ottelia alismoides Pers.) mit dem Namen Damasonium indicum bezeich

*) Tournefort begeht übrigens auch den Fehler, zu dieser Gattung ausser dem D. stellatum auch das Damas. americanum maximum, die jetzige Limnocharis flava Buchen., des Plumier zu ziehen, was dann später zur Entstehung des Namens Damasonium flavum Veranlassung gab,

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