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Anm. zu Dominica. Die Introitus missarum der Sonntage nach Pfingsten sind nach dem alten und durch Pius V. 1570 wieder eingeführten Missale angegeben. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts theilte man dem Trinitatissonntage nur eine Messe zu, und setzte den Introitus Domine in tua misericordia auf den zweiten Sonntag nach Pfingsten, wodurch sich die Messen sämmtlicher Sonntage nach Pfingsten um einen Sonntag verschoben. Dass diese Berechnung auch in die Datirung übergegangen, ist nicht nachweislich.

Tafel XIV.

Deutsches Glossar.

A.

Abend, abunt, abot, Vigilie, siehe S. 36.
Ablasswoche, siehe antlasswoche.
Abrellen, abrello, abrille, abrulle, April.
Achtetag, actintag, actentag, achtiste tag,

achter, achtet, a chtode tag, achtede tag, achtoste tag, die Octave, siehe S. 37. Achte tag unsers heren, die Weihnachtsoctave,

1. Januar. An deme achten tage unsers heren den man nennet den tak des jares 1364 (Sudendorf).

Achtet des heiligen blutes, Frohnleichnams

octave.

Acht tage vor (nach), der achte Tag (Anfangsund Endtermin mitgezählt) vor (nach) einem Feste oder Heiligentage.

Achzehnte tag, achczentag, achtegeden dag, 13. Januar, die Epiphaniasoctave. Uff den nechsten dornstag vor dem achtczehensten tag den man nennet zu latin octava epiphanie Domini 1408 (Helwig).

Achztag, wohl Achatius, 22. Juni.
Ackermond, März.

Adamtag, Aschermittwoch (Zinkernagel).
Aetentag, Agatha, 5. Februar.
Afent, afint, Vigilia, siehe S. 36.
Aferntag, Afruntag, Afra, 7. August.
Affertstag, affterstag, Christi Himmelfahrt.
Aflat der barfoten, der broder, Sonntag Can-
tate. To der broder aflat avende im Stadt
Hannoverschen Lohnregister von 1492 zwischen
des sunnavendes na sunte Johannis dage vor
der gulden porten und des sonnavendes na
sunte Urbanes dage.

Aftermontag, Dinstag (schwäbisch), siehe S. 35. Agapt, Agapitus, 18. August (Zinkernagel). Agest, Agst, siehe Augst.

Agetentag, Agthentag, Agtuntag, Actentag, Aytentag, Aetentag, Agatha, 5. Februar.

Agnetentag, Agnitentag, Angnesentag,
Angnetentag, Agnes, 21. Januar.
Agsttag, noch unerklärt. Des mitiken in dem
agstag in der vasten 1377.

Ailfte, aindlefte tag nach Christes unsers
lieben herren und heylandes geburt,
wird auf den 6. Januar bezogen.
Aitentag, Agatha, 5. Februar.
Aleizzentag, Elisabeth, 19. November.
Aleke, Alheide, Adelheid, 16. December,
Allechsentag, 1437 (Helwig), Alexius, 17. Juli.
Allelujah niderlegung, Sonntag Septuagesimae,

oder Sonnabend vorher. Von dem Tage an
bis zum Osterfeste fiel das Allelujah im Got-
tesdienste aus, zu gleicher Zeit aber waren
alle öffentlichen Festlichkeiten (meyde, hochge-
zite) verboten. An sand Eulalientach des
samztages so man laet daz vraeuden gesanch
alleluja 1278 (Helwig); an dem suntage cir-
cumdederunt, als man die meyde verbutet
1355 (Haltaus); sontag da man das alleluja
legt und hochzeit verbeut (Pilgram); sontag
da man das alleluja hinlegt bis angehent den
ostern (Helwig).

Aller aposteln tag, siehe Aposteltheilung. Aller gläubigen seelen dag, siehe Aller seelen tag.

Aller gots heiligen tag, aller heiligen tag, 1. November. An dem avende der leven weerden alle gades hilligenn 1412 (Lisch, Behr); an dem heylign abent aller heyling mit aynander 1425 (Pilgram).

Aller heiligen mond, November.
Aller kindlein tag, siehe Kindertag.
Aller mann fastnacht, siehe Vasten.
Allerseelentag, aller selen gedechtuustag,
aller gläubigen seelen tag, seltag,
2. November. Commemoratio animarum.
Aller zwölf boten tag, siehe Aposteltheilung.
Alte Vassnacht, siehe Vassnacht.

Ambrosientag, Ambrosistag, Ambrosius, 4. April.

Anburtung Marie, siehe Frauentag erer anburtung.

Andag, siehe Antdag.

Andreis, Andres, Andristag, Andreas, 30. November.

Andresmond,` December.

Angeenden monat, siehe S. 34.
Angeende vasten, siehe Vasten.

Angnesentag, Angnetentag, Agnes, 21. Jan.
Antdag, antag, andagh, andaegh, Octave.

Siehe S. 37. Auffallend ist es immerhin, dass man bei der Formulirung der Daten mit antdag den Octavenbegriff des ant- ganz ignorirt und z. B. schreibt des saterdaichs na unser vrouwen andage dat man heiszit purificacio 1327 (Lacomblet). Antlasstag (fälschlich anclasstag gelesen), Gründonnerstag. An dem heiligen antlosstag alz unser herre Jesus Cristus mit seinem leichnam speisath sein jünger (Zinkernagel); phineztags an dem antlaztag in der vasten 1365 (Brandl, Teufenbach). Siehe Blutstag. Antlasswoche, der antlass, die Woche vor Ostern. Pfincztag vor Ostern in der antlazwoche (Helwig); der Erchtag in dem antlass 1344 (Mon. boica I, 445).

Antonientag ohne nähere Bezeichnung, stets der 17. Januar.

Antonientag des heiligen abts, des einsiedlers, des heiligen heren, des bekenners, des bichtigers, stets der 17. Januar, letztere trotz der irrigen Epitheta, wie sich aus vielen Beispielen ergiebt. Antonientag der do gefelt vor send Johannis tag 1407 (Bresl. St.-A.), Antonius von Padua, 13. Juni. Aposteltheilung, apostelscheidungstag, aller apostel tag, 15. Juli. An aller heiligen apostolen tage als se in die welt zursand worden, 1363 (Sudendorf); in dem hiligen daghe der delinghe der twolf aposteln 1395 (Hoyer Urkbch.).

Aren, arne, eren, erne, bezeichnet nicht einen bestimmten Monat, sondern die Zeit der Erndte, Juli und August. Vorzugsweise wird dann später der August der Arnemond (Erndtemonat) genannt.

Artzetag, siehe Drei artzetag.
Ascentientag, 1340 (Cod. dipl. Warm.), Christi
Himmelfahrt.

Aschtag, aschermittwoch, aschentag ze

fasten, ascheriger mittwoch, Mittwoch vor Invocavit. Den Ursprung des Namens giebt folgendes Datum des Urkundenbuchs der Stadt Lüneburg an: des ersten midwekens in

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Bannfasten, Vigilie, siehe S. 36.

Barmherzigkeit des herrn, Sonntag misericordias Domini, der 2. Sonntag nach Ostern. Bartilmies, Bartilmes, Barthel, Bartholo maeus, 24. August.

Bastian, Sebastianus, 20. Januar.
Beclibunge, siehe Frauentag.
Bela, Sibylla, 10. September (Weidenbach).
Belaken pinxten, siehe Pfingstwoche.
Benedictus, 21. März. An sunte Benedictes

daghe in der vasten 1400 (Marienwerd. Urkb)
zum Unterschiede von der Translatio Benedicti
am 11. Juli, die in einer wohl nicht gleich-
zeitigen Uebersetzung 1267, an sente Bene-
dictus tage der ymme somer vert genannt
wird (Ludew. rel. msc. I, 96).

Berchtag, Berhtag, 6. Januar, siehe Perchtag. Bertelmees, Berthel, Bartholomaeus, 24. Aug. Beschneidung unsers herrn, 1. Januar. In

dem dage der bosnydynge unsers heren Christi 1439 (Lisch, Behr); an dem tage alse unser herre besnitten wart 1390 (Bresl. St.-A.) Betwoche, bettwoche, bittwoche, bet fartswoche, bethtage, die Woche nach dem Sonntag vocem jocunditatis (5. Sonntag nach Ostern), eigentlich Sonntag, Montag, Dinstag dieser Woche.

Bewerunge, Canonisation, so Cunigundis bewerunge am 29. März.

Bittwoche, siehe Betwoche.

Blasentag, Blesentag, Blasius, 3. Februar. Blane ostertag (Corruption von blumostertag), Palmsonntag.

Bluomostertag, Palmsonntag.

Blutstag, Gründonnerstag. Hierfür wenigstens

zeugt nach dem oben bei Antlasswoche gesagten, das Datum pfincztag in dem antlezz an unsers herren plutez tag 1321 (Mon.boica VIII). Bodeschup, siehe Frauentag erer bodeschup. Bolaigentag, siehe Polaigentag.

Brachmonat, braemaend, bramaynt, brachet, brachot, brache, Monat Juni. Bratesonntag, der Sonntag Estomihi (Weidenbach).

Brehentag, Brechentag, 6. Januar, siehe
Perchtag.

Breidentag, Bridentag, Brigitta, 1. Februar.
Briccentag, Bricentag, Brickentag,
Briczentag, Brizentag, Bruttius,
Britius, Briccius, 13. November.
Broder aflat, siehe Aflat.
Brosek, Brosi, Ambrosius, 4. April.
Brüder Kirchweih, das Portiunculafest der

Franziscaner (nach Helwig, der eine Urkunde aus dem Wiener Hausarchiv anführt. Geben Lynncz, freitag nach bruederchirchweich 1434). Bruttius, siehe Briccentag.

C.

Die Wörter bei denen C wie K gesprochen wird, sowie Ch siehe unter K.

Cervais, Cirvais, Cirbis, Servatius, 13. Mai (Weidenbach).

Cistag, Cinstag, Dinstag, siehe S. 35.

D. Dartienstag, dartiende dag, dertien tag, druttiende dag, druzehende dag, drutzeyn misse, 6. Januar. Epiphania Domini. Na dem druttienden dage geheiten epiphania Domini 1393 (Lacomblet). Dinxschedag, Dinste dag etc., Dinstag, siehe S. 35.

Dinstag, fetter, feister, siehe veister Sonnabend.

Dionisentag, Dionysius, 9. October.
Dobroschken, siehe Drauschken.
Dominike, Sonntag.

Dorentage, Dorledage, Montag und Dinstag vor Aschermittwoch. Unde was in dem vastel avende des mandages in den dorletagen 1483 (Chron. pict. Bothonis). In festo conversionis b. Marie Magdalene quod peragitur feria 3. post Estomihi, hoc est in den doren

dagen. Dorlen, wirbeln (vgl. Grimm Wörterbuch II, 1287). Siehe auch Torkeltage. Dorothentag, Dorthentag, Dorothea, 6. Febr. Dorstag, Dorndag, Donrdag, Donnerstag, siehe S. 35.

Drauschken montag, drauschken woche, dobroschken, in Schlesien der Montag, die Woche nach Quasimodogeniti, und dieser Sonntag selbst, so Sonntag am drewsgen tage (Br. St.-A.).

Drei artzetag, nach Zinkernagel der 6. Januar, wohl der 28. Juli Pantaleon (medicus), Nazarius et Celsus.

Dreifaltigkeitsonntag, dryfaldikeitsontag, Sonntag Trinitatis.

Drei königstag, 6. Januar.

Drei nägel tag, der zweite Freitag nach Ostern. Am montag nach der heyligen drey nägel tag nach Ostern 1426 (Helwig). Dreissigste tag unser frauen. Der dreissigste Tag nach Assumptio Mariae, der

13. September, wovon auch der ganze Zeitraum zwischen Mariae Himmelfahrt und Kreuzerhöhung die dreissigste genannt wird. Dreizehnte tag, druttiende dag, siehe Dartiens tag.

Dult, tult ist eine Bezeichnung für höhere Festtage, siehe S. 37.

Dustermette, siehe Finstermette.

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für achtzehender tag, 13. Januar. Eychter tag, echtertag, Octave (rheinisch). Elspet, Elseben, Else, Elisabeth, 19. Novbr. Uff den dag der heil. frauwen s. Elyzabeht lantgravinne vortzyden zu Thuryngen 1383 (Baur, Arnsb. Urkb.); an sand Elspeten tag in dan winter 1313 (Font. rer. Austr. II. XXI), im Gegensatz zu der in den Sommer fallenden Translatio.

Emoharstag, Hermagoras, 12. Juli (Pilyram). Empfängniss Mariae, siehe Frauentag erer emphohunge.

Endris, Andreas, 30. November (rheinisch). Engelweihtag, Michaelis, 29. September, von dem an diesem Tage begangenen festum angelorum.

Entscheynung unsers herrn 1502 (B. St.-A.), 6. Januar.

Erbar, erlik, ersam, Beiworte, die hervor-
ragenden Festen gegeben werden.
Erbland, Ermelandus, 25. März.

Erdraudt, Erintrudis, 4. September.

Erhartstag, Erharcztag, Erhard, 8. Januar.
Eritag, ertag, erchtag, erichtag, Dins-
tag (bairisch), siehe S. 35.

Erne, eren, ernemonat, siehe aren.
Eschtag, eschemittewochen, eschrige
mitweken, der Mittwoch vor Invocavit.
Evenmaend, September. Dez drutzehenden

dages in dem evenmaende genant zu latine
September 1359 (Günther).
Ewigtag, ewigabend, Neujahrstag, Neujahrs-
abend. An dem tage des ingenden jars den
man nennet ewigtag 1377 (Lünig, Rchsarch.
p. spec. cont. IV, 503), siehe Ebenweichtag.
F siehe V.
G.

Gangwoche, Gangtage, die Bitttage, Montag,
Dinstag und Mittwoch vor Himmelfahrt, siche
Bettage, Kreuztage.

Ganze vastenwoche, siehe Vastenwoche.
Gebundene Zeit, die Zeit von Septuagesimae

bis zum Ostersonntage, so: am nehisten sonn

abunde vor dem sontag Exurge quare etc. in
der gebunden czeit 1451 (Bresl. St.-A.). Siehe
Alleluja.

Geburt Mariae, siehe Frauentag irer geburt.
Gedechtniss der himelfart Christi 1532

(Bresl. St.-A.), die Commemoratio ascensionis, die am 5. Mai begangen wird. Gedechtnuss unser frawen schidung nach Bartholomaei 1407 (Font. rer. Austr. II, XXI.), ist wohl weniger der mit dem Namen dreissigster unser frauen bezeichnete 13. September, der in mehreren Diöcesen begangen wird, als der 23. September, der 40. Tag nach der assumptio Mariae, der im Passauer Missalkalender als commemoratio assumtionis erwähnt wird.

Gedenke widder Sontag, der Sonntag Re-
miniscere, der 2. Fastensonntag.
Gehügnütz Pauli, Pauli Gedächtniss, 30. Juni.
Geiler montag, Montag nach Estomihi: Geben

an dem gayllen montag in der vasnacht
(Weidenbach).

Gemeine woche, gemeinde woche, meinweken, meyndweken, die volle Woche nach dem Michaelisfeste, ein Ueberrest der heidnischen Bedeutung dieses Tages als Erndtefest und Jahresbeginn. An deme Dinstage an sente Franzisci abend in der gemeynen wochen, uf den sonntag ausgehende der gemeinde wochen (Haltaus). Letzteres ist der Sonntag am Schluss dieser Woche, dagegen

ist der sondag in der myndweken 1411 (Riedel, c. d. Br.), da der Sonntag die Woche beginnt, der Sonntag nach Michaelis, der auch einfach wochen sonntag genannt wird. Gengolfstag, Gangulphus, 13. Mai. Georgentag, Georientag, Gergentag, Gerientag, oft mit dem Zusatze des heiligen mertelers, des heiligen ritters, Georg, 23./24. April. Geperchtentag, wie Perchtentag der 6. Januar. An dem geperchtentag den man haizet der zwelfte 1334 (Innicher Stifts-Arch.). Gerbontag, Gereon, 10. October, oder wohl der an demselben Tage in südlichen Gegenden gefeierte Cerbonius.

Gertrudentag, Gertrawdtentag, Gerdra-
wentag, Gertrud, 17. März. Vor sand ger-
trauwtentag in der vasten 1392 (Helwig); nae
sent Gertruden dage der heiliger joncfruwe
toe halben meerte 1394 (Lacomblet).
Geschworner montag, siehe S. 32, Anm. 1.
Gewer, Gewar, Goar, 8. September.
Ghurghenstag, Georg, 23./24. April.
Gilgentag, Gilingtag, Gyliestag, Gilges-
tag, Gillistag, Egidius, 1. September.
Glänz, Glänzen, Glenz, Lenz (allemannisch).
Glaristag, Hilarius, 13. Januar (allemannisch).
Gloytag, Gleytag, Eligius oder Elogius, 25.
Juni oder 1. December.

Godenstag, Goenstag, Mittwoch, siehe S. 25.
Goldene messe, goldenes ampt, Samstag
in der gemeinen Woche, der vollen Woche nach
Michaelis.

Goldfasten, Qualember. Siehe S. 32.
Gorgentag, Görgentag, Görntag, Goeris-
tag, Georg, 23/24. April.

Gotramyn, Gontramyn, Guntramus, 28. März.
Gottstracht, in der Diocese Köln der zweite
Mittwoch nach Ostern.

Gots geburt, für Christi Geburt, wie denn über-
haupt das Mittelalter es liebte, für Christus
Gott zu setzen. Siehe S. 22.
Gotsleichnamtag, Gotzleich amtag, Frohn-
leichnamfest.

Goychkentag, noch unerklärt. Helwig hat fol gendes Datum: der prieff ist geben dez mentags nach dem Goychkentag am newnten tag nach ostern 1377 (Wiener Hausarchiv), was auf den Montag nach Quasimodogeniti führt. Sollte es ein Lesefehler für drauschken tag oder dem ähnliches sein. Siehe dieses. Grasmaend, April. Imme Aprile de men noemt Graesmaent 1420 (Weidenbach). Gregorientag, Gregorntag, Grejorgentag, Grigorien tag, Gregurgentag, oft

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