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mit dem Zusatze des hilligen paweses, des hilligen lerers oder beders. Gregorius, 12. März. S. Gregoriustag in der heiligen vasten 1459 (Rein, Thur. sacra, Ettersburg). Grosser sonntag in der vasten, Sonntag Invocavit; den grossen sonntag als man singet Invocavit me in der vasten (Haltaus), aus dem Ausdrucke grosser vastelavend entstanden. Siehe das letzte Wort.

Grosser vastelavend, grosse vastnacht, siehe das letzte Wort.

Grosse woche, die Woche vor Ostern. Grossfasten scheint nach den Beispielen bei Narrenkirchweih, Veister Sonnabend, Frassgerdag und Schurtag die Fasten vom Aschermittwoch an zu bedeuten. Siehe dagegen grosse Vastnacht und grosser Vastelavent. Grüner donnerstag, Donnerstag vor Ostern. Auch der Palmsonntag führte den Namen Grüner sonntag, die Passionswoche Grüne woche. Siehe Guter donnerstag. Gumbrecht. Sowohl Cuthbertus, 20. März, als Cunibertus, 12. November, werden in deutschen Kalendern mit diesem Namen bezeichnet. Gumpete donnerstag, die Weiber- Fassnacht in Köln, der Donnerstag vor Estomihi (Weidenbach).

Gut, ein Beiwort, das ohne weitere Bedeutung vielen Heiligen beigelegt wird.

Gutentag, Godenstag, Mittwoch, siche S. 35. Guter donnerstag, der Donnerstag vor Ostern.

Am guden donredage vor Paschen 1459 (Lisch, Oertzen); op eynen goeden donnersdach in die passie weche die man noembt die groene 1210 (Weidenbach. Wohl eine Uebersetzung). Guter freitag, Freitag vor Ostern. An dem

neesten guten fritage vor Ostern 1398 (Cod. d. Sil. IX.).

Gute mittwochen, Mittwoch nach Ostern. An dem guden middeweke in der martelweke 1383 (Riedel, c. d. Brand.).

Gutprecht, Cuthbertus, 20. März.

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Datum:

Heiliger abend ohne weitere Bezeichnung ist stets die Weihnachtsvigilie. Allgemein werden mit heiliger abend die drei Vigilien von Weihnachten, Neujahr und Epiphanias bezeichnet, denen die Zeit der zwölf tage (siehe weihnachDas ten) eine besondere Heiligkeit verlieh. Datum: an dem mittern heiligen abend ze weinnachten 1391 (Helwig) ist daher der Neujahrsabend, wie dieser auch aus dem an dem andern heyligen abent in circumcisione 1371 (Steyerm. Arch) sich ergiebt. Heiligmond, heligmond, helmaent, December. Op Thomas dag imme helmaent, dorin unser trost geboren wart 1415 (Weidenbach). Heilthumsfest, festum reliquiarum. (Siehe S. 80.) Herbst, eine Bezeichnung für die drei Monate September, October, November.

Herbstmonat, ebenfalls September, October und

November, doch mit Vorliebe für den September verwandt. Man unterschied die 3 Monate auch mit der erste, der andere, der dritte herbstmonat.

Herr, here, wird häufig hervorragenden Heiligen beigesetzt. Alleinstehend bezeichnet es die Apostel in dem Datum: op den zwelf herentag den man noembt divisio (Weidenbach). Sonst bezeichnet es besonders mit dem Beisatze unser Christus, analog dem lateinischen Dominus, so: am achten tage der entscheynunge unsirs herrn 1502 (Bresl. St.-Arch.), octava epiphaniae Domini.

Herren Vassnacht, siehe Vassnacht. Herrmesse, hermisse, soll nach Pilgram den Mauritiustag, 22. September, bezeichnen. Heumond, hawmonat, houmanot, hoimaent, hoemanot, der Monat Juli. Heuwét, heuet, hoewat, howet, houwet, die Heuernte, speciell den Monat Juli bezeichnend.

Hieronymustag

des heiligen beders, Hieronymus, 30. September.

Himmelfahrt Christi, gottes unsers herren, Donnerstag nach dem 5. Sonntage nach Ostern. Das Gedächtniss der Himmelfahrt wird am 5. Mai begangen.

Himmelfahrt Mariae, siehe Frauentag irer himmelfahrt.

Hochgelobt, ein Beiwort, das nur hervorragenden Festen zugetheilt wird.

Hochtid, hochtyd, hochzeit, eine Bezeichnung für höhere Feste. Siehe S. 36. Hochzeit verbieten, siehe Alleluja niederlegung.

Hohe mittwochen, Mittwoch nach Pfingsten. Des hohen mitichens in der pfinchstwochen 1377 (Font. Austr. II, XXI).

Hoher samstag, Sonnabend vor Ostern. Von der krummen mittwochen uncz an den hohen samstag (Helwig).

Hornung, horner, Februar.

Hoewat, houwat, houwotse, siehe Heuwet. Hundstage, dies caniculares, erst vom 6. Juli

bis 17. August, später vom 14. Juli bis 15. August, jetzt vom 22. Juli bis 22. August gerechnet.

1. J. Y.

Jacobstag, Jacoffstag, des groteren, des meren, Jacobus, 25. Juli. In dem hilghen daghe sunte Jacobi des groteren des hilghen Aposteles 1362 (Lüneb. Mich. Klost.); nauch s. Jacobstage des merren zwölfbotten 1410 (Mon. Zoll. I.); nach sant Jacobstage der da gevellet in die eren (Mon. Zoll. III.); sant Jacobstag ze hoewat 1370 (Mon. Zoll. I.); sant Jacobstag im snitt 1414 (Helwig); sant Jacobstag in dem hawersnitt 1347 (Weinhold, Mon 39); an sand Jacobstag in dem augst 1340 (Helwig); an sente Jacobsdach in deme somer 1393 (Riedel, c. d. Br.); na sunte Jacobesdaghe des hilgen apostoles de na middensomere kumt 1351 (Sudendorf). Jaresdag newen, nyen jarsdag, jaresavent, der Neujahrstag und seine Vigilie. Uf jarestag den man nennet in latyne circumcisio 1344 (Sudendorf); na nyenjayrsdaighe geheiten circumcisio Domini 1393 (Lacomblet). Jengerung, siehe Frauentag erer jengerung. Jenner, jener, jänner, Januar.

Ilientag, Ylgentag, Ylientag, Egidius, 1. September.

Ilsebeen, Ilzebeen, Ilsbeten,

Ilse,

Elisabeth, 19. November. Siehe Elspet. Ingehenden monats siehe S. 34. Jobst, Jost, Joist, Jodocus, 13. December. Johannstag mit dem guldein munde, Johannes der guldin mund, Johannes Chrysostomus, 27. Januar.

dem Johannstag vor wälschen thor, vorm guldein thor, to den porten, vor der latinisch porten, Johannes (evang.) ante portam latinam, 6. Mai. Johannstag nach ostern, nach Walpur

gen, Johannes ante portam latinam, 6. Mai. Nach sand Johannstage evangelist als man in beget noch hostern 1305 (Font. rer. Austr. II, XXI); an sunte Johannes daghe des hilghen evangelisten de dar komet na sunte Walburge daghe 1362 (Sudendorf). Johannstag, als he ward in dem oley gebraten, also he ward ghesoden in der oleye buddene, 1321 (Riedel, c. d. Br.), Johannes ante portam latinam, 6. Mai. Grotefend, Handb. d. histor. Chronologie.

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herbste, decollatio Johannis baptistae, 29. Aug. In s. Johannis babtisten daghe, alze em syn hoft afghehowen ward an dem herveste 1434 (Lisch, Meckl. Urk.)2). Johannstag zu weihnachten, gichten,

ze

ze wünwinigichten, Johannes evangelista, 27. December. In sunte Johannis evangelisten daghe de in den winachten kumt 1348 (Sudendorf).

Johannstag des evangelisten als er seinen namen verschenkte, 27. December (Haltaus).

Johannis minne, liebe, 27. Decbr. Johannes und Paulus die lichten, 26. Juni.

An des lychten sente Johannis unde sente Pauli der merterer tak 1361 (Cod. dipl. Sil. II, 162). Eine Halberstädter Urkunde von 1389 sagt: to sinte Johannis daghe des lichten als me under de kronen waket (= sich bewegt, eine Beziehung auf das statthabende Sommer- und Erndtefest). Dass die Beziehung dieses Datums, sowie des Datums bei Korn (Bresl. Urkb.) in sante Johannestage des lichten 1263, auf den 26. Juli berechtigt ist, zeigt ein niederdeutscher Cisiojanus (Meckl. Jahrb. XXIII, 126), Johan johan licht Pe Pau.

Jorgentag, Jorgstag, Joringtag, Jorentag, Georg, 23./24. April.

Ypolitentag, Hippolytus, 13. August. Julianentag, ohne Beisatz stets der Tag der heiligen Juliane, 16. Februar.

Junge vassnacht, siehe Vassnacht, junge.
Jurgentag,
Jurienstag, Jurigenstag,

Georg, 23./24. April.

1) Auch das Datum: an sente Johannes abend baptisten des heiligen zwelfboten 1343 (Lacomblet) ist wohl auf den 24. Juni zu reduciren.

2) Vielleicht gehört diesem Tage auch das Datum an: am sondage der affindunge (wohl afsnidunge) Johannes baptisten 1484 (Riedel, c. d. Br.), da der Wochentag mit der inventio capitis Joh. bapt. nicht stimmt.

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K. C. Ch.1)

Chotember, Quatember, siehe S. 32.

Caiphas freitag, Freitag vor Palmar. (Helwig). Krautweihe, siehe Frauentag Wurzweihe.

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Charwoche, Woche vor Ostern. Karst, Christus. In des hyllyghen Karstens avende 1497 (Lisch, Meckl. Urk.).

Katreintag, Catreitag der heiligen nothelferin, Katharina, 25. November. Cheris, Cherist (alleman.), Kerst, Kersten (niederdeutsch), Christus.

Kerzweihe, kerzmesse, kerzentag, siehe Frauentag der Lichtweih.

Ketra wttentag, Ketraudtentag, Gertrud, 17. März.

Kette, Kettherin, Ketterlein, Katharina, 25. November.

Kettenfeier, kettenlose, 1. August, Petri ad vincula.

Kindertag nae mitwinter, aller kindleintag, unschuldiger kindertag, chindlintag, 28. December. Op Chindelentag do de unscholdige kindere alle geschindelet wurden (Weidenbach); am sonnabinde aller kindelein tage in den wynach heyligen tagen 1438 (Riedel, c. d. Br.); an dem heiligen tage der kindlein die do gethodith wurden um gotis willen 1405 (Bresl. St.-Arch.) 2). Kirchweihtag, kirchmess, kirmess, die dedicatio ecclesiae. Siehe auch Brüder Kirchweih, Prediger Kirchweich.

Kirst, Kirs (rhein.), Christus. Na Kirstis daghe

den man nennit in latine nativitas Domini 1334 (Günther); op ten heiligen kirsavont nativitatis Domini 1360 (Lacomblet).

Chlarntag, Klaren tag, Clara († 1253), 12.
August.

Clementen tag, Clemens, 23. November.
Klibeltag, siehe Frauentag der cliben.

Clitentag, Cletus, 26. April.
Cholmannstag, Colomannus, 13. October.
Kopseliger montag, kopsaliger mandag,
kopshillige mandag, in Meckelnburg der
Montag nach Estomihi.

1) Die mit Ch beginnenden Worte sind nicht zusammengestellt, sondern nach den darauffolgenden Buchstaben mit eingeordnet worden.

2) Die Daten Weidenbachs für den 27. Dec. lösen sich sämmtlich durch Berücksichtigung des Jahresanfangs mit Weihnachten.

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Kreuztag, ohne nähern Beisatz ist, falls nicht Gründe z. B. Ferienbezeichnung den 3. Mai erfordern, auf den 14. September zu beziehen, da dieser Tag wegen der von ihm abhängigen Quatember stets mehr beachtet zu werden pflegte. Das Datum: am montage des heiligen creuzestag in der creuzwochen 1434 ist durch das zufällige Zusammentreffen der inventio crucis mit dem Montag vor Himmelfahrt entstanden.

Kreuztage, kreuzwoche, chreutzfahrt, crucen, kreuzen. Die Tage vom Sonntag vocem jucunditatis bis Himmelfahrt, die Litaniae minores (der minneste Kreuzgang), während die Litaniae majores (der mereste Kreuzgang), wenn auch liturgisch bedeutender, wegen des auf denselben Tag fallenden Marcusfestes, diplomatisch von fast gar keiner Wichtigkeit sind. Des donredages vor crucen also alse use here ghot to hemele varet 1351 (Lüneb. Urkundenb. Michael. Kloster)'); des maindages in den crucedagen 1263 (Weidenbach); am suntag in der crewzwochin 1379 (Bresl. St.-A.); der erst mentag so ist die crewzvart vor der auffart unsers hern (Helwig). Der sontag vor der creuczwochen 1402 (Cod. d. Sil. VI.) ist der Sonntag voc. juc selbst. Kreuzerfindung, kreuzestag als es gevunden ward, 3. Mai.

Kreuztag im Mai, chreuze stag sam man in beget nach ostern (1309), 3. Mai. Kreuz erhöhung, als es erhöhet (ghehoghet, vorheven) wart, 14. September. Uf des heyligen cruces dag als id ward irhaven daz man nennet exaltatio zu latine 1330 (Günther).

Kreuztag im herbst, der vor Michaelis tage kommt, 14. September. Nach des haligen crutzdag ze herpst als es erhöhet ward 1397 (Mon. Zoll. I.). Christabend, 24. December, Weihnachtsvigilie. Christtag, 25. December, Weihnachtsfest. Am freitage vor des heiligen crist tage seyner hylgen geburd 1446 (Bresl. St.-A.). Christi himmelfahrt, Donnerstag nach dem Sonntage vocem jucunditatis. Ihr Gedächtniss wird am 5. Mai begangen.

Christmond, December.

Krumme mitwochen, Mittwoch vor Ostern; an

der mittewoche vor ostirn den man den krummen mittewoche nennt 1425 (Riedel, c. d. Br.). Crucen, siehe Kreuztage. Chuermisse, siehe Frauentag erer Bodeschup.

1) Dadurch erklärt sich auch das Datum bei Sudendorf: des mondages vor crucen als id to himmele vor 1343.

Kümmerniss, die heilige, Liberata alias Wilgefortis, 20. Juli.

Kündung, kündigung, siehe Frauentag ze der Chündung.

Kündung in deutschen Uebersetzungen von Urkunden für Kalendae. Chunigund, Chungen, Kungolt, Kunigunde, siehe Tafel XV. Vor sand Chunigundentag in der vasten 1408; nach Chunigunden in der ersten vastwochen 1365 (Helwig), zum Unterschiede von der translatio Kunigundis (9. oder 10. Sept.), die sich vorfindet unter der Bezeichnung: sant Chungund tag in dem herbst (Mon. boica. XXIX, 537). Kurin, Quirinus, Cyrinus (Pilgram).

Lambrecztag, Lampertstag, Lambertus: am leerden tage sant Lamberti 1423 (Riedel, c. d. Br.), wo entschieden werden zu lesen ist. Lanz, länczen, Lenz, Frühling. Lasmaend, Januar, sante Agnetendag en den mande der da heisset Lasmand 1343 (Lünig, corp. jur. feud. III, 107).

Latere dag, identisch mit crastinus dies, der Tag nach einem Feste, siehe S. 37. Laubreise, laubrost, Herbst, speciell October.

Auch wird das jüdische Laubhüttenfest damit bezeichnet.

Laumaend, louwmaend, (niederdeutsch), Januar. Koppmann (Hanserecesse II, no. 196. 197) liest fälschlich Lanmaend. Vgl. Weinhold, Monatsnamen, S. 48. Laurenczentag, Larenczentag,

Laurentius,

1511

10. August. An sand Larennczn abennt des heilligeun notthelffer und marttrer (Brandl, Teuffenbach). Leichamstag, leichnamstag unsers hern, Frohnleichnamstag, siehe Lichamentag. Lenhardttäge, baierische Bezeichnung des Juli (Schmeller II, 473; Bavaria I, 383). Lenzmonat, März.

Lesen (ntr.), die Weinlese (im September) so: an sand Rueprechtestag in dem lesen (24. Sept.). Letzte vastelavend, siehe Vastelavend, letzter. Lichamentag, lichnamtag, lyghames

tag, leychamentag, Frohnleichnamsfest. In des werden hilghen lichames avende na pinxten des hochgeloveden ffestes 1440 (Lisch, Behr). Dass das Datum in dem frydag der hochtiet des hilligen lichnames 1322 (Riedel, c. d. Br.) sich auf den Freitag nach dem Feste bezieht, braucht wohl kaum gesagt zu werden.

Licht, liecht, siehe Johannes und Paulus.

Lichtweih, liechtmesse, siehe Frauentag der Lichtweih.

Loupreise, siehe Laubreise.

Loytag, Gloytag, Eligius, 1. December, so z. B. in dem deutschen Kalender bei Bachmann (über Archive S. 139). Vergleiche das Heiligenverzeichniss, Tafel XV.

Lucentag, Luxentag, Luchsentag, Lucas, 18. October.

Lucientag, Luceintag, Luczentag, Lucia, 13. December. Doch findet sich auch ein Datum: am dienstage nach Lucie evangeliste 1343 (Hennebg. Urkb. V.), wie auch umgekehrt Georgisch das Datum anführt: freitag nae Luce der heiligen junkfrauen tage 1473. Lütke vastelavent, siehe Vastelavent, lütker.

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Maitag, Maientag, Mayertag, der grosse Maiertag, Meigentag, der 1. Mai, das alte deutsche Maifest.

Mandag, etc., Montag, siehe S. 35. Mangentag, Magnus, siehe Tafel XV. Mannfasten, siehe Vasten, aller manne. Marchsentag, Marchstag, Marchenstag, Marcus, 25. April. Marcustag des evange listen nach Ostern als man die creuze treget (Haltaus), nach den Litaniae majores so bezeichnet, die auf diesen Tag fielen.

Marientag, siehe Frauentag.

Marientag von Egypten, Maria Egyptiaca, siehe Tafel XV.

Marien schneefeier, siehe Frauentag als der Schnee fiel.

Marien Magdalenen der büsserin tag, 22. Juli.

Marien Magdalenentag da sie bekehrd ward 1383 (Helwig), conversio Mariae Magdalenae, siehe Tafel XV.

Marterwoche, martirweken, mertelweke, auch hillige mertelweken, die Woche vor Ostern.

Martinstag, Marteinstag, Morteinstag, Merteinstag, Mertynsdach, Martisdach, Martinus, 11. November. An sand Merteynstag vor weihnachten 1320 (Font. rer. Austr. II, XXI.); sente Mertynsdach in den herwist 1344 (Lacomblet); up sente Mertyns avend in den wyntere 1370 (Sudendorf), im Gegensatz zu dem Martinus aestivalis, der am 4. Juli gefeierten Translatio Martini1).

1) Ueber die Identität der Ausdrücke Martinstag im herbst und im winter siehe S. 32, Note 2.

*

Martinsmant, November.

Marzana sonntag, in Polen und Ober-Schlesien der Sonntag Laetare an dem als Anfang des Sommers der Winter ausgetrieben wurde. Märzmesse, siehe Frauentag im Merz und Quatember (Seite 32).

Mathias, Mathies, Matheis, Mattheus sind in den Urkunden schwer zu unterscheiden und sind in ihnen selbst offenbar mit einander verwechselt. Der Zusatz evangelista bezeichnet stets den Mattheustag (21. September) so: am s. Matthisabende des heiligen evangelisten 1414 (Cod. d. Sil. IX.).

Mathyastag, Matheistag in der vasten, vor vaschanges, Mathias, 24. Februar. Mattheustag, Mathiestag im herbst, Mattheus, 21. September.

Mauricientag, 22. September.

Nach sente

Mauricii und seiner gesellschaft des stiffts zu Magdeburg heubtherren tage 1472 (Ludew. rel. Msc. V, 199).

Meide verbuten, siehe Allelujah niderlegung. Meindwoche, meinweken, mendweken,

mentweke, die volle Woche nach dem Michaelisfeste. Siehe gemeine woche. Meinden (1452), meindentag (1369), beide Ausdrücke lässt Riedel unerklärt. Ich möchte sie auf die Meindwoche und den Meindentag auf den Sonnabend in derselben, den Tag der aurea missa beziehen.

Mendeltag, Gründonnerstag, vom Austheilen der Mandelbrote. Vgl. Müller-Benecke, Wörterbuch III, 6.

Mentag, Meintag, Montag, siehe S. 35.
Merteinstag, Mertynstag, Merttentag
des heiligen peychtiger, Martinus, 11.
November.

Mertelweke, die Woche vor Ostern.
Metach, Mechen, Mittwoch, siehe S. 35.
Michelstag, Michaelis, 29. September. An sand

Michelsabend des heyligen furstenengel 1394 (Mcn. Zoll. I.). An sand Michelstag in dem herbst 1313 (Fontes rer. Austr. II, XXI.), wohl im Gegensatz zur apparitio Michaelis am 8. Mai. Helwigs Michelstag zu dem liecht, sowie sand Michelstag der im schnee ist 1416 (Gleispacher Archiv) sind mir unerklärlich. Michtes, Mittwoch, siehe S. 35.

Milde, ein Beiwort der mehr hervorragenden
Heiligen.

Mindere Zahl, siehe S. 22.
Mittfasten, Mitterfasten, Midfasten,

Middevasten bedeutet alleinstehend den
Sonntag Laetare, sonst auch die ungefähre
Mitte der Fastenzeit, die Woche von Oculi bis
Laetare. Ersteres bezeugen unter andern die
Daten: donerstag vor mitvasten als die kirche

singet Laetare 1405 (Cod. dipl. Sil. IX.) und donirstag nach mittevastin alse man singit Letare Jerusalem 1327 (Korn, Bresl. Urkb.) ; sonndach mydfasten 1436, 1443 (Riedel, c. d. Br.). Die Daten: am donrsdag vor mittervasten 1353 (Mon. Zoll. III.) und des donredages tho midvasten 1369 (Riedel, c. d. Br.) zielen daher auf einen Tag, den Donnerstag vor Laetare. Sonntag zu mittvasten bedeutet

stets Laetare.

Mittichen, Mittach, Michten, Mittwoch, siehe S. 35.

Mittsommer, middenzomer, das Sommersolstitium, siehe S. 32.

Mittwinter, Midwinter, das Wintersolstitium siehe S. 32.

Morentag, 15. Oct., Mauri martyres. Mornendes, mornetz, crastinus dies, so: geben Wien mittwochen oder mornendes nach Elisabethentag 1359 (Wiener Geh. Staats-Archiv). Siehe S. 37.

Morteinstag, Martinus, 11. November.

etc.

N.

Nacht. Die Zählung nach Nächten statt nach Tagen ist altgermanisch, Ueberreste finden sich noch im spätesten Mittelalter: vierzehen nacht Der mittelalterliche Sprachgebrauch setzte es auch oft in der Bedeutung von Abend, dem Morgen gegenüber: zu nacht analog dem englischen to night.

Nägeltag, siehe drei Nägeltag.
Nameloser Sonntag, Sonntag Judica. Freitag

vor judica das man nennet den namelozen
suntag 1407 (Cod. d. Sil. IX). Vgl. Mitthei-
lungen des Geschichtsvereins in Frankfurt a./M.
IV. Jahrg. 1. Heft. S. 174 .ff.

Narrenkirchweih, der Sonntag Estomihi. op maendag na narren kirchwichendach vor beginn der grossvasten 1394 (Weidenbach). Neujahrstag, 1. Januar, siehe Jarstag und S. 25. Neujahr, grosses, hohes, zweites, Epiphania, 6. Januar.

New (masc.), niuwe (fem.), Neumond. Vergl. Müller Benecke Wörterbuch II. 1, 388 b. Geben des nechsten michtes nach S. Jacobstag in dem new des snittes 1345 (Wiener Haus-Archiv).

Nichlastag, Nyclostag, Nicklastag vor weihnachten, ja auch ze weihnachten. Nicolaus, 6. December. Dagegen zu sand Niclastag im summer translacionis 1452 (Steyerm. Archiv) bestimmt die Translatio Nicolai (siehe Tafel XV) anzeigt.

Nicomedistag in der fronleichnamswoche 1314. 1499. (Helwig) deutet entschieden auf den 1. Juni als Tag des Nicomedes, siehe Tafel XV.

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