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daher die Schenkung nicht für verdächtig halten, welche der Abtey zu Sr. Victor in Marseille im Namen eines Bischoffes von Cavaillon, seiner Gemahlin und seiz nes Sohnes gemacht worden: Ego () Ingilranus, gratia Dei Epifcopus et fidelis mea Adalgude nomine, facimus donationem S. Victori martyri, ejusque monafterio .. Ego Amelius filius Epifcopi Ingilrani facio donationem fancto Victori etc. Die Formul von GOrtes Gnaden wurde in diesem Jahrhundert (i) nicht allein von den Bischöffen, sondern auch von den Aebten und Priestern gebraucht. Die rauhe Schreibart und die Sprachschnitzer kome men noch in den geistlichen Acten zum Vorschein. Wir wollen kein ander Beyspiel davon vorbringen, als die Charte des Veits, des Bischoffes zu Put, welche von dem P (k) Mabillon bekannt gemacht worden. Man führet eine Schrift vom (T) Adalbert 1. Bischoff zu Mezz, an, die im Jahr 940. in romanischer Mundart geschrieben worden.

S.: 152.

Charten in

Die Acten dieses Jahrhunderts fangen auf unterschiedene Weise an. Ben uns III. Unters terschiedlichen erblicket man das Labarum oder den Namenszug JEsu Chrifti voran, schiedene vornehmlich seit dem Jahr 946. Eine große Anzahl fangen mit Anrufungen an, Weise die deren Formeln sehr veränderlich find. Im Jahr 911. fängt Arnufte, Erzbischoff diesem Jahr: zu La bonne, eine Schenkung, die er an seine Kirche macht, also au: In nomine hundert an (1) Domini, ego Arnuftus fanctæ Narbonenfis ecclefiæ humilis Archipræ- zufangen: ful, pro remedio etc. Das Vermächtniß des Heriveus, Bischoffes zu Autun und zwar mit vom Jahr 920. fängt sich also an: In (m) nomine Domini Dei æterni, falva. der Anrufung auf den Chars toris noftri Jefu Chrifti, Heriveus ejusdem propitiante miferatione humilis Eduorum Epifcopus etc. Theotolon, Erzbischoff von Tours, bedient sich im reichs. Jahr 943. dieser Anfenzsformul: la (n) nomine Domini noftri Jefu Chrifti, qui eft totius boni principium et finis. Stephan, Bischoff zu Wende, seker die Zeitangabe von der Regierung Ludwigs von jenseit des Meets zu der Anrufung: In (0) nomine Dei omnipotentis, qui trinus eft in perionis et D2

(h) Gall. Chrift. nov. tom. I. inftrum. pag. 155. col. 2.

P. 233 235. 259. 333- 444.
Chrift. tom. 6. col. 14.
dot. t. I. col. 73-

(0)

(F) de re diplom. (m) Ibid. t. 4. p 68. diplom. p. 566..

de re

(T) "Borel führet (i) gegen das Ende "feiner langen Vorrede zu seinem Trefor des "recherches et antiquites Gauloifes et Fran"coifes eine Stelle dieser Charte an, welche "in solchen Ausdrücken abgefasset ist, die dazu "dienen können, daß man beynahe die Zeit "anderer Stücke von eben der Beschaffenheit "angeben kann: Bonvis fergens et feaules en"joietis car pour ceft que tu as esteis feaules

unus

(i) Hift. litter. t. 7. pag. 577. (1) Gall. (n) MARTEN E anec

"fus petites cofes, je taufuferay fus grands co-
'fes, entre en la joie de ton Seignour. Diese
"aus dem Evangelio (k) genommene und
"also überfeßte Stelle bedeutet so viel als:
"Du frommer und getreuer Knecht, erfreue
"dich, weil du bey geringen Dinger getreu
"gewesen bist, so will ich dich über wichtige
"legen, gehe ein zu deines Herrn Freude.”

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ten Frank:

AufdenChar

unus in effentia: notum fit omnibus fidelibus chriftianis tam præfentibus quam futuris, quod anno VII. regni Ludovici Regis, ego Stephanus ecclefiæ Mimatenfis Epifcopus etc. Im Jahr 995. drucket sich Rainold, Bischoff zu París, vor einer der Abtey zu Marmourier gemachten Schenkung also aùs: In nomine (p) fanctæ et individuæ Trinitatis, Rainoldus non meis exigentibus meritis, fed gratia præveniente Redemptoris Parifiacenfis Epifcopus, notum etc. Hr. Mabillon (9) führet eine Charte von Arnulph, dem Erzbischoff zu Rheims, an, deren Anfangsformul ist: In nomine Patris et Filii et Spiritus fancti fanctæ et individuæ Trinitatis, ego Arnulfus Dei gratia Remorum Archipræful notum volo fieri omnibus etc. Transmar, Bischoff zu Noyon, giebt sich vorn vor einer Acte, die vom Jahr 947. datirt ist, diesen Titul: ́Ego (r) in Dei nomine Transmarus fanctæ ecclefiæ Vermandenfis ac Noviomenfis indignus Epifcopus, notum facio fanctæ ecclefiæ fidelibus etc.

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Die geistlichen Urkunden Wälschlands, welche mit Unrufungen anfangen, bratk ten Italiens. chen ordentlicher Weise die Formeln: In nomine Domini: In nomine Domini noftri Jefu Chrifti et fanctæ et individuæ Trinitatis: In nomine Domini Dei falvatoris noftri Jefu Chrifti Domini æterni: In nomine Patris et Filii et Spiritus fancti etc. Aber diese Formeln haben fast allezeit die Zeitangabe von der Regierung der Fürsten und unterschiedlicher anderer in dem Italia' facra nach sich. Johannes, Erzpriester der Kirche zu Benevent, fängt eine Charte vom Jahr 913 also an: in nomine Domini falvatoris noftri Jefu Chrifti, anno XV. mperii divinorum noftrorum Romanorum Conftantini ac Chriftophori magnorum Imperatorum et XII. anno Domini Landulfi Antipatris Patricii et Principis, et Domini Atenulfi eximii Principis, menfe februario, I. indictione, nec non XII°. anno Domini Joannis venerabilis Epifcopi, quando, favente Deo, Bene ventanæ ac Sipontinæ ecclefiæ Antiftes confecratus eft. Nos Joannes etc. Eine Synodalcharte von Ravenna lautet von vorn an alfo: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, anno Dominicæ Incarnationis DCCCCLXXIII. Apoftolatus Domini Benedicti 1. imperii vero Dom. Othonis VIII. Pontificatus Domini Honefti Ravennatis Metropolitani III. Herr Christoph Rodriguez hat in der Bibliotheca univerfali polygraphiæ hifpanicæ eine Charte vom Jahr 931 befant gemacht, welche mit der Anrufung der heiligen Dreyeinigkeit anfängt: Sub fancte et infeparabilem Trinitatem, Patris et Filii et Spiritus fanctus. Da wir an verschiedenen Orten von der rauhen Schreibart gehandelt haben, so verlohnt fichs nicht der Mühe, daß wir uns über den Sprachschnitzern einer Acte aufhalten, die in einem Jahrhundert und in einem Lande aufgefeht worden, wo die Erlernung der fchönen Wissenschaften beynahe was unbekanntes war.

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Charten

In Deutschland ist die gewöhnlichste Formul der Anrufung diefe: In nomine Auf den fanctæ et individuæ Trinitatis. Im Jahr 936. fängt Folkmar, der Abt zu Deutsch: Corvey in Sachsen, eine Charte mit diesen Ausdrücken an: In (8) nominé Dei landes. omnipotentis, Folkmarus novæ Corbeiæ indignus Abbas, omnisque Congregatio inibi Deo ferviens, omnibus fanctæ matris ecclefiæ filiis falutem. Die Verordnungen des Odo, des Erzbischoffes zu Canterburi fangen mit der Anruš fung der heiligen Dreyeinigkeit und der einigen Gottheit an. Sein Synodalschreiben an seine Suffragane führet diese Ueberschrift: Mirabili cunctipotentis polo rum præfulis clementia opitulante, ego Odo ecclefiæ Salvatoris Domini noftri Jefu Chrifti Archiepifcopus, Dorobernis civitatis Metropolitanus, Coepifcopis fidei catholicæ compaginatoribus fpiritali charitate, etiam comitatus rigore, meis confratribus, præfentium profperitatem æthereique decoris beatitudinem. Der Friedensgruß begleitet die Anrufung zu Anfang der Acten der zu Londen im Jahr 948 gehaltenen Kirchenversammlung: Pax in fummæ Trinitatis nomine Patris et Filii et Spiritus fancti, amen.

S. 155.

gaben.

Zum öftern erscheinen die Zeitangaben ohne Anrufung vor den geistlichen Acten Anfang ders voran. Dergleichen ist die von Adalard, dem Bischoffe zu Clermont: Anno (t) felben mit den Zeitan: Incarnationis Dominicæ DCCCCV. indict. VIII. dum exifteremus nos Adalardus videlicet Arvernenfis ecclefiæ præful. So ist ferner die von Walo, dem Bischoff zu Autun, beschaffen: Anno (u) facratiffimæ incarnationis Domini noftri Jefu Chrifti DCCCCXVIII. indict. VI. Walo fuperna difpenfante miferatione humilis Eduorum Epifcopus. Man trift in Italia facra cine Sys nodalacte vom Jahr 997. an, welche mit den folgenden Zeitangaben anfängt: Regnante Domino noftro Jefu Chrifto tempore pii Cæfaris Othonis III. in anno II. imperii ejus, XI. indict. fub imagine Salvatoris, infra valvas majoris ecclefiæ Ravennatenfis, Gerbertus ejusdem ecclefiæ Præful residens cum pluribus Epifcopis etc.

S. 156.

der Uebers

schrift.

Die Geistlichen fangen bisweilen ihre Charten mit der Ueberschrift an. Ders Anfang ders gleichen ist der Anfang einer Charte des Frotar, des Bischoffes zu Perigueur: Ego-felben mit (v) in Dei permiffu, quamvis non meis meritis Pétrágoricenfis Præful Frotarius etc. Man trift in den (w) Actis Sanctorum ordinis S. Benedicti eine Synodalacte an welche also anfängt : Adalbero divina propitiante clementia fanctæ Remenfis Ecclefiæ Archiepifcopus: notum fiat univerfis tam præfentibus

(u) (r) Tom. 7.

(8) Ampliff. collect. t. I. p. 283. (t) Ga'l. Chrift. tom. 2. col. 130.
lbid. com. col. 67,
(1) Gall. Chrift. tom. 2, p. 4851

Pag. 358.

IV. Verwüns

fentibus etc. Wir haben in dem Archiv zu St. Pierre-le-Vif in Sens eine Orig ginalcharte gesehen, deren erste Zeile mit großen Buchstaben mit dem verzognen Namen JEsu Christi anfängt, welcher die Zeitangaben und die Ueberschrift nach sich hat:

Anno ab Incarnatione Chrifti DCCCC. LXXX. indictione VIII. cum federem ego Sewinus Archiepifcopus Senonum etc. Ughelli hat eine Charte vom Jahr 978 bekannt gemacht, deren Ueberschrift folgende ist: Gerbertus fanctæ Capuanæ fedis gratia Dei Archiepifcopus fidelibus omnibus Orthodoxis. Clero et Ordini et Plebi confiftenti Cajaciæ ecclefiæ per apoftolicam inftitutionem noftro archiepifcopatui fubjectæ dilectiffimis filiis in Domino falutem. Es fehlet nicht an geistlichen Charten, welche die Einrichtung der Briefe beybehalten, und sich mit Bene valete endigen. Diejenigen, merimien man Schenkungen macht, werden ordentlicher Weise an JEsum Chriftum, an die Heiligen, an die Kirchen und an die Personen, von denen die Schenkung geschiehet, gerichtet. Die der Kirche zu Romans im Jahr: 950 gemachte Schenkung fängt also an: Sacro fanctæ (F) Dei Ecclefiæ, quæ eft ædificata in, honore duodecim Apoftolorum five trium Martyrum, Severini, Exuperii, et Feliciani . . . una cum ibidem Deo fervientibus ego in Dei nomine Roftagnus gratia Dei Epifcopus etc. Das Vermächtniß des Gennadius Bischoffes zu Astorga, hat folgende Anrede: Sanctiffimis (1) gloriofiffimis Dominis triumphatoribus, poft Deum mihi fortiffimis patronis, Coelorum claviculario, in arce Apoftolatus conftituto, electiflimo Petro, æquali vocatione Andreæ almifico, Iberia terminis Jacobo clariffimo, atque hero Thomæ, affeclis Chrifti et ejus Martyribus a conftitutione mundi Deo notis Apoftolis: Cliens fervus vefter Gennadius, pauper meritis, abundans (celeribus, indignus Epifcopus. In diesen beyden Beyspielen zeigen die Bischöffe ihre Siße nicht an. Eine grosse Anzahl Acten fangen schlechterdings mit einer Vorrede an, die mehr oder weniger ausgedehnt ist, oder mit den Formeln Notum fit etc. Noverint etc. Univerfis etc. Sciant omnes etc. Placuit atque convenit inter etc. ohne Anrufung.

S. 157.

Nichts ist den geistlichen Urkunden dieses Jahrhunderts gewöhnlicher, als die schungs- und Verfluchungen, die Anathema, die Verwünschungen und die Geldbusen. Wir wollen Verbietungs: formeln: und nur einige Formeln derselben mittheilen. Die vom Arnulph, dem Erzbischoff zu zwar auf den Rheims, wider sich selbst gethane Verwünschungen in dem Huldigungseid, welchen er Charten den Königen Hugo und Roberten leistete, find sonderbar: Omnis benedictio mea, Frankreichs. sagt er, convertatur in maledictionem et fiant dies mei pauci et Epifcopatum

meum accipiat alter; recedant a me amici mei, fintque perpetuo inimici. Eine der gewöhnlichsten Formeln ist die, welche Gottschalk, der Bischoff zu Pui, auf einer Charte vom Jahr 938 gebraucht. Si quis (3) autem hæc temerarie præ

(*) MARTENE, Thefaur. anecdot. t. 1. col. 76..”
pag. 172. (*) De re diplom. p. 569.

fum.

(p) Concil. Hifpan. t. 3.

fumpferit infringere,) tam noftra quam Coepifcoporum præfentium excommunicatione et æterna damnatione fe janodandum fciat, nifi refipuerit et fatisfaciendo emendare ftuduerit. Auf einer Charte ohngefähr vom Jahr 990 bringe Guido, Bischoff zu Pui, folgende Drohungen an: Si vero (a) aliquis raptor ferit aut maledictus, qui hanc, inftitutionem infregerit et tenere noluerit; fit ipfe excommunicatus et anathematizatus, et à limin:bus fanctæ Dei' eccclefiæ fegregatur, usque (ad) fatisfactionem veniat. Quod fi non fecerit, Presbyter ei Millam non cantet, divinum ei officium non faciat! ct fi mortuus fuerit, Presbyter eam non fepeliat, neque ad ecclefiam fit fepultus, communionem non donet ei fe fciente. Et fi aliqui Presbyter hoc infregerit fe fciente, ab ordine deponatur. Hildegarius, Bischoff zu Beauvais, verbindet in der Acte über die Versperrung einer Kirche folgende Berfluchungen; Quicunque (b) contra hæc interdicta etc. ex parte Dei Patris omnipotentis et Filii et Spiritus fancti, et ex parte S. Petri atque SS. omnium, fit excommunica tus et maledictus, et a confortio Chriftianorum fegregatur et a limitibus fanctæ matris Ecclefiæ ubi fit peccatorum remiffio feparatus, et fit anathema maranata usque in finem fæculi cum diabolis in inferno, fiat, fiat, fiat, Amen. Perard (c) hat eine Charte bekannt gemacht, Kraft deren einer Namens Durand bey Annehmung der Mönchskutte alle seine Güter dem heiligen Benedict schenket, und diejenigen, welche solche zurück fodern würden, mit dem unglücklichen Ausgang des Hannas und Raiphas, des Teufels und seiner Engel bedrohet und noch überdieß dens jenigen, welcher einigen Streit hierüber erregen würde, zu einer Geldbuse von zehen Pfund Goldes verdammet, davon die Helfte der Kammer heimfallen sollte. Quicumque aliquid horum quæ dicta funt, repetere aut infringere temptaverit, cum Juda proditore et Anna et Caipha, damnationem accipiat, cum Diabolo et Angelis ejus, in ignem aeternum; eique qui litem intulerit, fociante fifco, auri libras decem perfolvat et fua omnimodis fruftretur repeticio. Im Jahr 997. wünschen die Vollzieher des Vermächtnißes des Aimerichs, des Erzs bischoffes zu Tarbonne, nachdem er den Domherren zu St. Juft und dem Pfarre herrn ein Erbgut zugewendet hatte, denenjenigen (U), welche diese Schenkung handhas ben

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