Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

Hens.

ben würden, alle die von Mose auf dem Berge Garizim ausgesprochene Segensvers Heißungen und alle diejenigen, welche JEsus Christus ben seiner Himmelfarth feinen Aposteln ertheilte. Aber sie schütten zu gleicher Zeit alle in dem Buch Moses und im alten ́und neuen Testament geschriebene Flüche auf die Verleger des Schenkungss briefes aus.

S. 158.

Auf den Die Formeln des Bannes und der Verfluchung sind auf die Charten Wälsche Charten Itas lands eben so gewöhnlich. Aber ausserdem, daß sie ungekünftelter find, so find fie auch öfterer von Segenswünschen begleitet. Hier folget ein aus dem Ughelli ges nomnes Beyspiel: Si quis igitur, quod non credimus etc. fi non fatisfactione congrua emendaverit, reum fe de perpetrata iniquitate cognofcat, atque a facratiffimo corpore et fanguine Domini Jefu Christi alienus fit: cunctis autem bene obfervantibus fit pax et benedictio Domini noftri Jefu Chrifti, quaténus apud diftrictum judicem proemia æternæ pacis percipiat. Adelbert, Bischoff zu Bergamo, füget noch eine Geldbuse von zweyhundert Pfund echten Goldes hinzu, wenn er von GOttes des allmächtigen und des H. Alexanders wegen einen jeden, welcher seiner Urkunde widersprechen würde, in den Bann gethan und mit Flüchen belegt hatte: Infuper CC. libras de optimo auro perfolvat medietatem Cameræ Regis, medietatem ecclefiae. Podion, Bischoff zu Florenz, schonet auch nicht einmal der gekrönten Häupter (V) in den Verfluchungen, welche er wider die Vers Leger einer Acte ausspricht, welche von eben (d) dem Ughelli angeführet worden.

Muf den
Charten
Spaniens.

S. 159.

In Spanien wurden die Verfluchungen noch weiter getrieben. Der S. Gens nadius von Astorga bringt diese erschreckliche Formul an, nachdem er seiner Kirche im Vermächtniß einige Gefäße und Bücher ausgefeht hatte: Siquis (e) præruptor Princeps vel judex Pontifex, Abbas etc. hoc votum meum infringere aut immutare voluerit etc. imprimis orbatus hac careat luce, ulcere peffimo divinitus ultus a planta pedis usque ad verticem, rivos vulnerum percurrentes madefactus, fcaturiens vermibus, terror et horror fiat omnibus rifibus, et in futuro cum impiis et fceleratis obrutus flammis ultricibus; infuper fecularia damna multatus etc. Die. Rudesinde wünschet in ihrem legten Willen denenjenigen, welche solchen übertreten würden, valida (f) et terribilis ul

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]
[ocr errors]

tio divina, fcatebra vermium carnalium, exutus tunica, anima ejus cum te-
terrimo ululatu fft ex corpore extorta.

S. 160.

1

Da in Deutschland die Layen sich kein Gewissen machten sich der Güter der Kirs Auf den ̧chen und Klöster zu bemächtigen, so vergaßen die Geistlichen dieses Landes keine Art Charten von Flüchen und Verwünschungen um der Habsucht und dem Geiß der Räuber Furcht Deutschlands, einzulagen. Die schrecklichste Formul der Verfluchungen ist diejenige, welche zum Be -sten der Abtey Eisen in Westphalen in einer Versammlung der Erzbischöffe von Köln und von Maynz, der Bischöffe von Hildesheim, Minden, Halberstadt, Osna brügg und Utrecht (g) aufgescher worden. Diese Formul (W) ist eine der vollstäns digsten Sammlungen von Anathema, die man in dem geistlichen Alterthum anzutref fen vermag. Solche beweiset den brennenden Eifer der Bischöffe und den Abscheu, welchen sie vor den Räubern der Gott geweiheten Güter hegten. Bernhard, Bis schoff zu Halberstadt, bedienet sich einer andern in diesen Ausdrücken abgefaßten For: mul: Vos pradonum autores, fautores, cooperatores, a liminibus ecclefiæ feparamus: obtenebrescant oculi veftri, qui concupiverunt, arefcant manus, quæ rapuerunt; debilitentur omnia membra, quae adjuvarunt; fit portio veftra cum Juda. Ju England machten die Prälaten auch Gebrauch von den Verfluchungen. Auf einer Charte, die detirt ist anno a Paffione Domini 996. bes drohet der Erzbischoff Sigerich einen jeden, welcher sich erfrechen würde seinem Freyheitsbrief Eintracht zu thun, also: Sciat (h) fe reum effe in tremendo judicio, et cum impiis habere portionem et cùm Plutone et Tricerbero manfionem fortire.

Biblioth. germaniq tom. 6. art. 8. p. 172.
P. 988.

(W) Die Prälaten verordnen, daß dicies jenigen, welche die Freyheiten der Abtey Ben beeinträchtigen würden, Non habeant partem cum Sanctis; deleantur de libro Dei, et cum Juftis ejus non fcribantur; obfcuren tur, oculi eorum ne videant; aures eorum et nares fic obftruantur, ut non-audiant nec ol faciant, guftus eorum et olfactus inutiles fiant. Deftruat eos Deus et migrare faciat de tabernaculis eorum; evellat radicem eorum de terra viventium ; veniat mors fuper illos et defcendant in infernum viventes, prævaleant fuper eos peccatores et diabolus ftet a dextris corum; oratio eorum fiat in peccatum et dies eorum pauci; mendicent et ejiciantur, de ha bitationibus fuis, et diripiant alieni laborem

Diplom. 8ter Th.

[ocr errors][merged small]

eorum; clament ad Deum et non mifereatur corum, fed potius difperdat de terra memoriam eorum induantur confufione perpetua & irreverentia. Sint inter omnes miferos miferrimi et inter perditos perditiffimi. Induant hanc maledictionem ficut veftimentum et intret ficut aqua in interiora eorum et ficut ole um in offibus eorum. Fiat eis ficut veftimentum quo operiantur, et ficut Zona qua præcingantur, & in Dei judicio primi deputen. tur in ignem æternum, ubi vermis eorum non extinguetur, fed crucientur cum Diabolo & An. gelis ejus fine fine, annuente Domino Jesu Chrifto, qui vivit et regnat in fæcula fæcules rum, Amen.

[ocr errors]

V. Anzeige

der dabey ge

brauchten Siegel, Une terzeichnun gen und Zeu

gen.

Formeln bey
Meldung der

Siegel.

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]

Wenige geistliche Charter dieses Jahrhunderts find mit Siegeln versehen wor den, und diejenigen, welche gesiegelt worden, melden solches nicht allezeit an; wie die ses die Charten (i) Walberts und Roricons, der Bischöffe zu Laon, bezeugen. Beyde haben sich hangender Wachsstegel bedienet, ohne dieses Gebrauchs Meldung zur thun. Auf einer Charte vour Jahr 989, die von Arnulphen, dem Erzbischoff zu Rheims, ertheilet worden, wird die Anzeige der unterzeichneten Namen und des Sie gels in diesen Ausdrücken abgefaßt: (F) Et ut fixum et roboratum hoc permaneat, ego ipfe propria manu firmavi et autenticarum perfonarum annotatione et figilli noftri impreffione roboravi. In einem Gemeinschafts- oder Empfeh lungsschreiben vom Jahr 906, der IX. Indiction meldet Radbod, der Erzbischoff zu Trier, das Siegel seiner Kirche also an Hanc (1) ergo epiftolam græcis litteris .hinc inde munire decrevimus, et anulo ecclefiæ noftræ bullare cenfuimus. Herr Mabillon hat (m) ein Muster von einem Gemeinschaftsschreiben bekannt ge macht, bey dessen Beschluß der Bischoff die griechischen Buchstaben und das Siegel meldet, welche solches glaubhaft machen: Ut igitur nullius interpellationis obfcurationisve nebula hæc noftra promulgatio fufcata cenfeatur, fecundum ftatuta fanctorum Patrum græca elementa cum fuis fupputationibus fubter adnotavi et figillo noftri Patroni juffimus infigniri. Die Erzbischöffe zur Bene vento melden nicht nur (X) ihr Siegel an, sondern auch die Unterschriften und den Berfaffer ihrer Charten.

S.. 162.

Formeln Bey Die mehreffen geistlichen Acten unterlassen die Anzeigung der Unterzeichnungen
Meldung der and kommen alsbald zu den Zeitangaben oder zu den unterschriebenen Namen. Die
Unterzeich
Charten, welche die Unterschrift oder die Gegenwart der Zeugen anzeigen, bringen ver
schiedene Formeln an. Im Jahr 966, meldet Manosses, Abc zu Difon, in einer

mungen.

(i) De re diplom. p. 133. 451. 568.
(1) FERRARI lib. I. cap. I.

241.

Auf einer Charte vom Jahr 913. ber Bienet sich Johannes, der Erzbischoff, dieser Formul. Et ut hæc ab omnibus incunctanter etc annulis imaginem Genitricis figurantibus, in una parte fignum fanctæ Crucis cum arcu in utraque crucis latere cum duabus columbis aftantibus, atque in altera parte nomen fan etæ Mariæ in cruce affixum depinximus robo tum quod videlicer præceprum ribi Leoni Diacono er Subdiacono fcribere injunximus, nec non et Sacerdotes propriis manibus, reFiquosque Cleros noftros fefe fubfcribere juf fumus, er per confirmationem fupra dictorum

Frey

(E) Annal. Bened. t. 4. p. 56. (m) Museum italic. t. 1. parte 2. pag.

omnium fecundum confuetudinem præcepte rum manu noftra subscripfimus. Actum Be neventi in facratiffimo Epifcopio. Im Jahr 975. bringt der Erzbischoff Landulph eben diese Formul an, und beschreibt das Siegel feiner Kirche, davon die heilige Jungfrau die Schußheilige war, auf gleiche Weise. Dies fes Siegel, welches er einen Ring nennet, stellte auf einer Seite ein Kreuz mitten zwis fchen zweenen Bogen und zwischen zwoen Tauben vor, und auf der andern den Namen der Mutter GOttes kreuzweis geschrieben.

[ocr errors]

Frenlassungsurkunde, die er einem Leibeignien zugestehet, um zu den heiligen Orden be
fördert zu werden, die unterschriebnen Namen in diesen Ausdrücken an: Et (n) ut
ingenuitatis carta in perpetuum obtineat firmitatis judicium propriis ma
nibus fubternotamus nomina. Auf einer Synodalcharte vom Jahr 906. bedies
net man sich dieser Formul: Ut (0) autem hoc certius ab omnibus credatur,
propriis manibus fubterfirmanda roboravimus. Im Jahr 949. drucket sich
Ragenfior, Bischoff zu Chartres, also aus: Quatenus (p) vero hæc pagina
validius firmitatis obtineat robur, manibus propriis firmavimus et cano-
nicis noftræ ecclefiae roborandam decrevimus. Im Jahr 954. ertheilet eben
dieser Prålat einen Freyheitsbrief, dessen Schlußclausul ist: Ut (q) autem hujus
privilegii auctoritas inconvulfam perpetualiter obtineat firmitatem, tam
noftra quam Coëpifcoporum noftrorum manibus fubter roborandum de-
crevimus. Eine Acte vom Jahr 950. ohngefähr, welche die Kirche zu Macon
betrift, weiset folgende Formul auf: Quo (r) vero facta firmius etc. prædictus
Pontifex, etiam prænominati Principes etc. hoc foliditatis decretum fieri
jufferunt, quod propriis manibus corroborare dignati funt et Pontificum
ac fidelium laicorum digitis fignandum tradiderunt. Auf der Charte, welche
im Jahr 977. zur Wiedererbauung des Klosters zu Reole ertheilet worden, verz
bieten Gombaur Bischoff zu Bazas, und Wilhelm, Herzog von Gascogne, einem
jeden Grafen und Prälaten von den den Mönchen geschenkten Gütern michts zu ents
wenden, und bestätigen diese Acte durch die Heiligkeit eines Eides: Et ut (8) hæc
charta firma etc. non folum fubter firmavimus et fideles noftros fubter fir-
mare rogavimus; fed adhibitis fanctorum pignoribus omnes pariter jura-
vimus cum obfecratione nominis Domini, nos hæc obfervaturos.

§. 163.

Zeugen.

Darauf wird die Gegenwart der Zeugen durch diese Formul angezeigt: Hi funt Formeln bey teftes etc. Die Formeln: Pro remedio animæ etc. Quod repetit non va- Anzeigung leat vindicare, fed ftabilis permaneat, omnique tempore cum ftipulatione der gegen: annixa, oder innixa, oder fubnixa, oder adnexa und andere gleichgeltende Aus: wärtigen drücke sind in den Kirchenacten dieses Jahrhunderts gewöhnlich. Im Jahr 947. bringt Transmar, Bischoff zu Toyon, diese Schlußformel an: Et ut (t) hoc donum inviolabile permaneat et inconvulfum, hanc chartam fcribere præcepimus et figno Crucis infignivimus, auctoritateque fanctæ Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti excommunicavimus et a limitibus fanctæ ecclefiæ omnes illos, qui præfatum altare a loco fanctæ Hunegundis vi aut ingenio abstulerint.

[blocks in formation]

Formeln bey Meldung der die Charte billigenden Bischöffe.

S... 16408

Adalbero, Erzbischoff zu Rheims, meldet nicht allein seine eigenhändige Unters zeichnung an, sondern auch die Genehmhaltung der Bischöffe, die in Auflegung deri Hände auf das Decret, welches bestätiget werden sollte, bestund: Ego (u) Adalbero jam prædictus Archiepifcopus eidem concilio Deo auctore præfidens manu noftra fubfcribens idem roboravi; fed et cæteri haud fecus cenfuerunt: manibus impofitis folidare hoc ipfum decretum. Der Erzbischoff fehet fub, fcripfi nach seinem Namen hinzu. Die andern Prälaten, welche das Decret bestå tiget haben durch Berührung mit der Hand, sind bemerket; aber ihre Namen haben fubfcripfi nicht nach sich, eine Formul, welche die eigene Hand des Unterschreibenden bedeutet. Diese Namen sind folglich durch einen Geheimschreiber geschrieben worden." Die italiänischen Prälaten bedienen sich auch verschiedener Formeln zur Anmeldung der Genehmigung und der Unterschriften ihrer Acten. Auf einer Charte vom Jahr 996. drucket sich Johannes, der Bischoff von Modena, also aus: Et ut hoc noftrum teftamentum omnibus clareat, et ftabile et inconvulfum permaneat, manu propria firmantes, diverfi ordinis clericis nec non et laicis obtulimus roborandum. Da im Jahr 963. die Domherren von Lüttich die Schenkung bestätigen wollten, welche sie mit interschiedlichen Ländereyen der Stiftskirche zu St. Martin machten, so bitten fie (Y) ihre Nachfolger über dieselbe zu halten und durch ihre Unterschriften zu bestätigen.

S. 165.

VI. Verschie Es giebt eine Menge geistlicher Acten, die in Frankreich im 10. Jahrhundert. bene Zeitan ertheilet worden, welche der Zeichen der Zeit ermangeln. Dergleichen ist eine (v) gaben auf den Charte von Guido, dem Abt zu Cormeri, welche sich selbst den Namen editio ben geistlichen legt. Dergleichen ist die Charte des Ragenfroi, des Bischoffes zu Chartres, wel Charten,wor: che (w) von dem P. Mabillon bekannt gemacht worden, der sie in das Jahr 950 auf keine Zei fetzer. Dergleichen ist ferner die Charte über die Schenkung, welche Sr. Odilo (f) chen der Zeit der Kirche zu Clunk machte, mit Einstimmung seiner Mutter und seiner Brüder. anzutreffen.

Charten.

Charten mit

unvollkom:

S. 166.

Zum öftern haben die Charten blos unvollkomme Zeitangaben. Man wurde vers nen Zeitan: geblich eine andere suchen, als die von der Mitte des Weinmonats in der (y) Acte

gaben,

(1) Acta SS. Bened. t. 7. p. 358.
(v) Annal. Bened. t. 3. p. 624.
Acta SS. Bened 7. P283) Ibid, t. 8. pag. 633.
diplom. pag. 577-

(Y) Omnes (m) fucceffores noftros rogamus atque ob reverentiam B. Martini conteftamur, ut quemadmodum jam fua rationabiliter facta a fuis fuccefforibus confervari cupiunt; ita et

(m) Ampliff collect. t. 1. col. 329.

wegen

(a)

(1) De re

hæc noftra non folum inviolabiliter confervent s verum etiam fi neceffe fuerit, fuis auctoritati burs et fubfcriptionibus perpetuum manfura alacriter corroborent.

« VorigeDoorgaan »