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wegen des Stillstandes und des Friedens, welche den Namen des Guído, des Bir schoffes zu Pui, führet. Hr. Mabillon urtheilet, diese Schrift sen ohngefähr vont Jahr 990 her. Der erste Abt zu Cluni, Bernon, läffet es (3) in seinem Vermächtniß bey der Jahrbestimmung von der Regierung Radulphs des Königs in Frankreich bewenden: Anno quarto regnante Radulpho Rege. In der Acte über die Schenkung des Orts Cluni, die durch die Aebrißinn Ava ihrem Bruder Wilhelm dem gortfeligen, dem Herzog von Aquitanien gemacht worden, verbindel man mit der Zeitangabe von dem Tage und dem Monat noch die von demjenigen Kriege, welcher zwischen den Königen Ludes und Karln dem einfältigen entstanden: Ego Ratbodus (a) indignus Levita fcripfi, et datavi in menfe novembri, fub die V. id. novembr. anno primo certantibus duobus regibus de regno, Odone videlicet et Carolo. Da Hugo Caper in Aquitanien noch nicht als König ers kant worden, so datirte man von der Regierung GOttes und des zu hoffenden Königes. Also datirt Fulchram, der Bischoff zu Lodeve, die Schenkung, welche er GOtt und dem heiligen Holz des Kreuzes machet, welches man in der Kirche zu Sr. Guils lem aus der Einode aufbewahrete: Facta (6) eft carta donationis VII. Kal. decemb. Deo regnante, Regeque fperante, das ist, fperato. Man lieset auf einigen Charten: Chrifto imperante ac Rege fperante.

S. 167.

von der

Die gemeinfte unter den Zeitangaben in diesem Jahrhundert ist die von der Gebrauch der Menschwerdung des HErrn, aber sie wird verschiedentlich ausgedruckt und stehet fast Zeitangabe niemals allein. Die Charte, kraft deren Odo, der Abt zu St. Miel an der Maas, 1 Menschwers unterschiedliche Ländereyen gegen einen Zins austhut von fünfzehen Sols, die jährlich dung. an die Bibliothek des Klosters zu zahlen waren, und von dreyfig Ohmen Wein auf das Fest St. Remigii, führet diese merkwürdige Zeitangabe: Actum (c) publice in atrio fancti Michaelis, regnante Ottone Imperatore in regno Lotharif, Luthario in Francia, Friderico Duce, Rainardo Comite, anno nongentefimo feptuagefimo fecundo Incarnationis Domini, indictione quinta decima. Roricon, Bischoff zu Laon, datirt die Charte wegen Wiedereinsehung der Mönche in die Abtey zu St. Vincent in eben derselben Stadt also: Actum (8) Lauduno anno Incarnationis Domini noftri Jefu Chrifti DCCCCLXI. indictione III. kal. Octobris, in anno Lotharii Regis II. Auf einer Charte aus dem Cartulario zu Tisines liefet man, daß Bernhard von GOttes Gnaden, Bischoff dies fer Stadt, und die Domherren an eine Privatperson eine Trift überlassen, um sie umzureiffen. Die Acte wurde den 16. März an einem Dienstage im 34. Jahr, nach; dem der König Lothar zu regieren angefangen hatte, genehmiget, welches auf das Jahr 986 trift. "Es war zwar, sagt der gelehrte Geschichtschreiber von Tismes,

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(i) Biblioth. Cluniac. col. 12.
nal. Bened. tom. 4. p. 43.

plom, p. 450. tab. LII.

P 3

(a) Acta SS. Bened. t. 7. p. 76.
(c) Ibid. tom. 3, p.613.

"diefer (b) An

(8)De re di

Zeitangabe von der Tra

beatione Dómini,

"dieser Herr damals todt, jedoch nur seit einigen Tagen, nämlich seit dem zweytew
"dieses Monats, so daß man zu Wismes noch nichts davon wußte, da diese Acte
"genehmiget wurde." Zum Beweis, daß unter dem zweyten Stamm unserer Könige
das Jahr mit Weihnachten oder mit dem Jánner angegangen sen, führet Herr Maz
billon eine Originalcharte von Stephan, dem Bischoff zu Clermont, an, deren
Zeitangabe in der That auf unsere Art das Jahr anzufangen hinausläuft: Acta (e)
funt autem hæc anno DCCCCLXII. Nativitatis Dominicæ, indict V. menfe
februario, fub imperio Clotharii clariffimi Regis Francigeni feu Aquitageni,
tempore etiam incliti Marchionis Willelmi. Die Schwierigkeit, die man in
einigen Provinzen machte, den Hugo Caper ́als König zu erkennen, ist offenbar aus
einem Vergleich zu ersehen, welcher zwischen Guigue, dem Bischoff zu Glandeve,
dem Abt zu St. Chafte und den Ordensleuten dieser Abtey getroffen worden: denn
diese Acte ist also datirt: Facta (f) eft inde carta congadiaria anno ab incar-.
natione Domini DCCCCXCI. regnante Domino noftro Jefu Chrifto, Francis
autem contra jus regnum ufurpante Ugone Rege. Perard (g) hat eine Sys
nodalcharte bekant gemacht, worinnen zum erstenmal eines beständigen oder vielmehr
eines wieder abzuschaffenden Vicarius Meldung geschiehet. Girard, Bischoff zu Tul,
schenket die Zehenden von Bretigny an St. Benigni in Dijon mit der Bedins
gung, daß die Ordensleute auf jede Synode einen jährlichen Zins von zweenen Deniers
entrichten sollten, daß ein Priester als Vicarius daselbst sich aufhalten sollte, welcher die
Seelsorge auf sich hätte, welcher bey seinem Absterben oder bey seiner Absehung durch
einen andern erschet werden sollte. Die Charte ist also datirt: Actum Tulli in
plenaria fynodo, III. idus junii, anno ab Incarnatione Dominica DCCCCXCII
indictione V. Die Zeitangabe der Menschwerdung wird ben weiten nicht in allen
geistlichen Acten angetroffen. Man hat eine Originalnotiz von Waldebert, dem
Bischoff zu Toyon, welche blos von dem Orte, vom Monatstage und von der Rea
gierung Radulphs datirt ist: Actum (h) Noviomo civitate fub die id. april.
anno XI. regnante Rodulfo Rege,

§. 168.

Das Jahr der Menschwerdung des HErrn wird bisweilen durch das Jahr des Fleisch gewordenen Worts oder durch das Jahr der (1) Trabeationis ausgedruckt, Man seßet zum öftern die Zeitangaben von der Einweihung der Bischöffe, der Autres tung ihres Bisthums, der Regierung der Aebte, der Concurrente und der Epacte, der feria, dem Monden und der Finsterniffe hinzu. Hier folgen einige Beyspiele. Das Cartularium von St. Paul zu Tarbonne weiset eine Acte auf, deren Zeichen der Zeit diese sind; Anno (f) DCCCCLVIII. Trabeationis Domini, indictione I. anno II. regnante Leutherio Francorum Rege. XVI. kal. novemb. Die Acte der Wahl, der Salbung und der Einfegung des Gausbert, Bischoffes zu Tas hors,

(e) De re diplom. p. 193- (f) Annal. Bened, tom. 4. p. 76.
(g) Pag. 166.
(h) De re diplom. pag. 567. (i) Man sehe unsern 6. Th. S. 494. f.
$.823. () Hift. de Lang. tom. 2. preuy, col. $100. -

3

hors, ist auch von der trabeatione datirt, die jedoch anders ausgedruckt wird? Acta (1) fchedula hujus indaginis a corporea trabeatione Verbi divini anno DCCCCXC. indictione III. Facta electione ifta nonas januarii, regnante Carolo Rege. Die Zeitangaben vom Palast, vom Jahr des ins Fleisch eingekleis deten Worts, von der Indiction und von der Einweihung eines Bischoffes werden zusammen angetroffen auf einer Charte Arnulphs von Rheims Actum (m) Remis, in palatio, anno Verbi incarnati DCCCCLXXXIX. indictione fecunda, anno tertio ordinationis Domni Arnulfi Archiepifcopi.

S. 169.

Bisthums,

Das Decret des Adalbero, Bischoffes zu Mers, zur Behauptung der Ein- Zeitangabe führung der Mönche in die Kirche zu St. Arnalph an die Stelle der weltlichen Geiste von der An lichen führet die Zeitangabe des Bisthums: Actum (n) Metis publice, fub die tretung des idus martii, indictione XV. concurrente V. anno XXIII. adeptionis epifco der Regie: patus Domni et venerabilis Epifcopi Adalberonis: hoc teftamentum fuir rung der Lans coram cunctis in Palatio recitatum, et ab omnibus voluntarie corrobora desfürsten. tum. Herr Mabillon hat (o) eine Charte von Gottschalk, dem Bischoff zu Pui, befant gemacht, welche von den Jahren Ludwigs von jenseit des Meers, und des Abts Dalmatius datirt ist: Anno II. regni Ludovici II. V. autem anno Dalmatio Abbate. Die Epacte erscheinet unter den Zeichen der Zeit auf einer Charte des Transmar, Bischoffes zu Noyon: Actum (p) Lauduno clavato anno Dominicæ Incarnationis DCCCCXLVII, quarto idus aprilis, indict. V. epacta XXVI. regnante Ludovico Roge anno XII. Oddo Diaconus fcripfit, relegit vice et juffu Erchamboldi cancellarii Domini Transmari Noviomenfis Epifcopi.

§. 170.

der von der

Berengar, Bischoff zu Verdun, verbindet mit den Zeitangaben der Mensch Verbindung werdung und der Indiction die von der Concurrente und der Epacte: Data (q) anno anderer Zelte Incarnationis Dominica DCCCCLII. indict. IX. concurrente IV. epacta XXII. angaben mit Die Zeitangabe von der feria komt mit zu den Zeichen der Zeit auf der Urkunde über Menschwers den Tausch, der im Jahr 926. zwischen der Kirche zu Vienne und dem Kloster ur dung. St. Martin in Aurum getroffen worden: Acta (r) anno DCCCCXXVII. ab Incarnatione Domini, indictione IIII. menfe martio, VIII. idus ejusdem menfis, feria IIII. anno III. regnante Rodulfo gloriofo Rege. Gererius humi lis fubdiaconus per juffionem Aimonis Abbatis fcripfi et fubfcripfi Die dem Gausbert, Abt zu Savignt, von einem Geistlichen, Namens Bernhard, gemachte Schenkung ist von der feria, von dem Monatstage und vom Monden and

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Zeitangabe von Festtagen und Sterbe jahren.

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von einer Sonnenfinsterniß datirt: Actuni (8) VII. kal. novembris, feria VIJuna XXVIII quo anno fuit natalis fancti Petrt in feria VI. et magnum fignum apparuit in fole. Diese Zeichen der Zeit treffen auf das Jahr 977. Anstatt des Worts feria bedienet man sich des Namens, welcher.jedem Tag der Woche beygelegt wird. Die Zeitangabe von dem Freytage komt beym Beschluß einer (3) Charte von Amblard, dem Erzbischoff zu Lyon, vor.

S. 171.

Die Urkunden werden zum öftern von einem Festtage datirt. Wir wollen keis nen andern Beweis anführen als das Vermächtniß (t) des Foucher, des Bischoffes zu Avignon, deffen Zeitangabe folgende ift: Actum publice Avenione civitate, anno ab Incarn. Demini 916. indict. IV. VI. nonas maii, in die Afcenfionis Domini, XIII. anno Imperatore filio Bofonis. Die Geistlichen dieses Jahrhunderts datiren ferner nach dem Tode der Rönige, wie man aus den folgenden » Charten wahrnimt. Das Vermächtniß des Heriveus, Bischoffes zur Aurun; endiget sich also: Datum (u) IX. kal. maii, indict. VIII. anno XXIV. Karoli Regis, poft obitum Domni Odonis quondam Regis. Die Vollzieher des Vermächt nisses des Reginarts, Bischoffes zu Beziers datiren die Urkunde wegen Uebergebung der von diesem Prälaten vermachten Güter also: Facta (v) charta donationis traditionis XIV. calendas aprilis, anno IV. regnante Radulfo Rege poft obitum Caroli Regis.

VII. Zeitan: gaben in den geistl. Urkun den Italiens

Die Ausdru

S. 172.

In Italien befinden sich bisweilen die Ausdrücke Plus minusve bey dem Jahr u. Spaniens. unsers HErrn. Das Decret der Kirchenversammlung zu Ravenna zu Aufrichtung des de plus minus Erzbischums zu Magdeburg ist also datirt: Anno (w) Incarnationis Dominica ve bey 3eitan: PLUS MINUSVE nongentefimo fexagefimo feptimo, regnante Ottone gaber der Imperatore Augufto.

Menschwerds ons

S. 173.

Verbindung Die Zeitangaben von der Situng der Bischöffe und von der Regierung der Kais der Zeitanga fer folgen ordentlicher Weise auf die von der Menschwerdung des HErrn. Die Charte be der kaiser kraft deren Andreas, Bischoff zu Lodi, dem Kloster zu Sr. Perri einige Zehenden

lichen und

schen

(u) (1) LABB. Concil, tom,

(8) Annal. Bened. t. 3. pag. 633. (t) Gall. Chrift. tom. 1. p. 138.
Ibid. t. 4. p. 68. (v) Ibid, tom. 6. col. 127.

9. col. 676.

(3) Ego (n) Lambertus humilis clericus hanc eleemofynae firmitatem in menfe Augufti, V. Idus, in die Veneris dictavi, anno DCCCC LXXVIII. Domini incarnati, indică. VI. Lotha

T

(n) Ibid. tom. 4. col. 5,

rio piiffimo Rege feliciter regnante in Francia. Actum Lugduni in publico coram populi mul titudine.

werdung.

schenker, ist also datirt: Actum (p) XIV. kal. decembris, anno Incarn. Domi- päbstlichen
nice DCCCCLXXII. imperii vero Domni Ottonis clementiffimi Cæfaris X. Regierung
pontificatus ejusdem Domni Andreæ piiffimi præfulis XI. indict. XI. Man mit der von
lese I oder XV. Die Venetianer erkanten ferner die morgenländischen Kaiser für der Mensche
ihre Oberherren gegen das Ende des 10. Jahrhunderts, wie aus der Charte über die
Stiftung des Klosters zu St. Georg in Venedig erhellet, welche dem Johannes
Maurocen, einem Venetianischen von Adel, der das Klosterleben in Frankreich
ergriffen hatte, zum Besten geschehen. Die vom P. Mabillon (y) angeführte
Zeitangabe lautet alfo: Anno ab Incarnatione Chrifti DCCCCLXXXII. impe-
rantibus Vafilio, oder Bafilio, et Conftantino fratribus populo Romano, ma
gnis et pacificis Imperatoribus, anno autem imperii eorum poft obitum
Johannis Cimiftei XI. menfis decembris die XX. indictione XI. Rivo - alto.
Eine Charte von Landulf, dem Erzbischoff zu Benevento, führet keine andere Zeits
angabe als die von dem Monat und der Indiction. Dieses Stück vom Jahr 970.
ist wie ein Brief eingerichtet und schließet mit † Bene valete. Die Gemeinschafts:
oder Empfehlungsschreiben (U) der Bischöffe Wålschlands sind blos von dem Jahr
der Menschwerdung und von der laufenden Indiction datirt.

(y) Annal. Bened. tom. 4. p. 12..

(r) Italia facra tom. 4. p. 897. (A) Hier folget eins von einem Bischoff gegen das Jahr 934 ausgestelltes. In (0) nomine Patris et Filii, et Spiritus fancti, reverendiffimo, omaique facra veneratione colendo patri Andreæ fanctæ Mediolanenfis ecclefiæ Archiepifcopo, Regembertus fanctæ Vercellenfis ecclefiæ humilis Epilcopus, præfentem et æter nam in Domino felicitatem. Quia facris apicibus noftris Walfredus ecclefiæ noftræ Subdia. conus vobis confecrandus ecclefiæ Hyporedien fis ad votum cleri et populi præful expetitur: nefas a nobis aliquid fanctis petitionibus denegari exiftimantes, juxta morem et reverentiam canonicæ diffinitionis usque ad gradum Sub diaconi noftrorum prædecefforum follicitudine promotum, paternitati veftræ ad epifcopalem cathedram Domino amminiculante concedimus, promovendum. Ne ergo de ipfius transacta converfatione, five præfenti conceffione quid piam almitati veftræ neceffe fit ambigere; præ fentibus humilitatis noftræ litteris eum profe. cuti fumus, quibus illum in facrofancta religio ne, in quantum audivimus, et cognovimus, atque humana fragilitas exiftimare fufficit, hactenus converfatum fuiffe teftificamur, eum

§. 174.

que ad id minifterium peragendum fatis prófi-
temur idoneum. De cujus etiam commendatio-
ne omnis ambiguitas abftergatur, græca
elementa cum proprii fubputatione numeri
dignum duximus inferenda, Patris fcilicet et
Filii, et Spiritus fancti primas: Petri apostoli
primam litteram nominis quoque noftri pri-
mam, veftri fecundam, fratris proficifcentis
tertiam, civitatis noftræ quartam: quarum
numerus in fumma ductus ipfis habetur litte-
ris confequenter adjunctus. Sed et numerum
præfentis indictionis eidem fubputationi, ficut
ratio dictat, credimus adjiciendum. Addimus
præterea nonagenarium et nonum numeros,
quibus divini figura jurisjurandi fine dubio
patenter exprimitur. Datum ill. anno Incarna
tionis Domini noftri Jefu Chrifti ill. indictione ill.

Nach diesem Gemeinschaftsschreiben liefert
der P. Mabillon ein anders, welches mit dies
fer leverschrift anfängt: Virtutum omnium
privilegio fulgoranti domno ill. Papienfis Ec-
clefiæ venerando Epifcopo, Radaldus, quamvis
indignus Aquilegenfis cathedræ humilis Patriar
cha, æternæ felicitati gaudium et præfentis vi
tæ obfequia,

(0) Museum italic. tom. I. part. 2. pag. 240. Diplom. 8ter Th.

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