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der ersten

S. 174.

Unrichtige Die Notarien sowohl in Deutschland als in Wälfchland haben öfters die Berechnung Jahre der beyden ersten Orten unrichtig berechnet. Herr Schannat führet (z) zum der Jahre Beweis eine Acte an, welche ohne Schwierigkeit von dem gelehrten Leuckfeld anger brydenƆtten. nommen worden. Es ist die Notiz des Gero, Erzbischoffes zu Röln, welche die Stiftung einer Kirche betrift. Die Zeitangabe lautet also: Actum (a) publice in ecclefia IV. Kal. feptembris anno ab Incarn. Domini noftri Jefu Chrifti DCCCCLXX. indictione XIII. regnantibus divis Auguftis Ottone, ejusque nobiliffima prole, Imperii majoris XI. regni autem XXXVI. minoris quoque Imperii VI. regni vero ejus XI.

taloniens.

§. 175.

Zeichen der In Catalonien begleitet die Jahrzahl Spaniens die Zeitangaben der Menschs Seit in den werdung des Heilandes und der Regierung der Könige Frankreichs, wie man es Urkunden Ca: aus einem (B) Statuto siehet, das durch diejenigen Bischöffe gemacht worden, welche der Einweihung der Kirche zu St. Benedict ohnweit Manresa beywohnten. Die Urkunde über die Stiftung des Klosters zu unsrer lieben Frauen von Monte Taxo im Kirchensprengel von Urgel führet die folgende Zeitangabe: Facta (b) eft hæc charta anno Trabeationis Chrifti DCCCCLXXVII. æra MXV. indict. V. idibus octobris, anno XXIII, regnante Leuthario Francigeno Rege, apud nos autem imperante Domino Jefu Chrilto. Diese Acte enthält, das Kloster sollte die große (C) Kirche des ganzen Landes seyn, und man solle darinnen taufen und das Begräbniß für alle diejenigen verstatten, welche sich dahinein begeben würden, um darinnen zu sterben.

S. 176.

Vin. Unters Da im 10. Jahrhundert wenig Leute schreiben konnten, so giebt es eine Menge geichnungen Urkunden, die nicht unterzeichnet, sondern nur durch die blofe (c) Gegenwart der ber Charten. Zeugen beglaubiget find, deren Namen von den Notarien, oder von Clericis und Beniemung der Zeugen Mönchen geschrieben worden, welche ihre Stelle vertraten. Zum öftern ersparten

(1) Vindic. archivi Fuld. p. 25. 26.
quit. Halberstad. n. 34.

fic

(a) LEUCKFELD in append. ad anti(b) Annal. Bened. t. 3. p. 644.

sehe uns. 3. Th. S. 131. §.119.

(B) Die Zeitangabe deffelben lautet also: Acta (p) funt hæc fub æra Chrifti poft mille. Lima, anno Trabeationis DCCCCLXXII indi. ctione XV. die nonarum tertium decembrium, Juna XXIII, anno bis novennis regnante Leuthario, tempore Borelli Ducis Gothicæ, anno primo quo natus eft filius ejus Raymundus.

(p) MARCA, Hifpan, p. 896.

ingleichen 7. Th. S.99. S. 194.

(c) Man

(C) Ut ipfum cœnobium fanctæ Mariæ fiat major ecclefia de toto Bergitano (Comitatu) ad baptizandum et fepeliendum omnes homines, qui ibi fe dedicant ad obitum aut quicquam donare voluerint de fua proprietate, fiant abfoluti de omnibus peccatis eorum,

fle fich die Mühe, die Namen der Zeugen vollständig zu bemerken, indem sie nur über: anstatt ihrer haupt ihre Gegenwart ausdruckten. Die Einwilligung der Kirche zu Albi in die Ers unterzeiche bauung einer Brücke wird in einer Urkunde vom Jahr 987. also bezeuget: Iftius (d) nung. promiffionis, conceffionis et donationis teftes funt quatuor prætaxati Epifcopi et fupra dictus Albia Princeps B. Ato, qui totum hoc, ut fupra fcriptum eft, fieri voluit, conceffit et firmum habuit. Teftis eft maxima multitudo tam incolarum quam eorum qui ad conferenda fuffragia in tam utiliffimo opere convenerant. Die Gegenwart der Zeugen wird auf derjenigen Char: te überhaupt angemerkt, Kraft deren Amalcich, Erzbischoff zu Tarbonne, eine von der Gräfinn Adelais gemachte Schenkung bestätiget: Data (e) a Domino præfule, Almarico in confpectu Principum et Canonicorum et fidelium Chriftianorum, Archinrico Abbate de monafterio Montismajoris et Monachis ibidem Domino famulantibus.

S. 177.

gnum oder

Buchstab.

Das Wort fignum, oder S ganz allein, vor den Unterzeichnungen ist das Unter: Unterzeich scheidungskennzeichen derer, welche nicht schreiben können. Man kann diesen Gats nung mit dem fungen von scheinbaren Unterschriften fast alle diejenigen benfügen, welche von Kreuzen Worte sibegleitet werden. Beyde find gemeiniglich von denen gemacht worden, welche die Char: Beffen ersten ten geschrieben haben, und nicht von den unterschriebenen Personen. Aber der Notar oder derjenige, welcher dessen Verrichtung besorget, seget fast allezeit seine Unterschrift unten auf die Acte, welche er geschrieben hat. Also giebt es gar keine wirklichen Unterschrif: ten als nur diejenigen, worinnen man in der ersten Person redet, und wo man bezeuget, daß man eigenhändig unterschrieben habe. Die Acte, kraft deren Herveus, der Bis schoff zu Autun, sein Jahrsgedächtniß einführet, ist also unterschrieben: Heriveus (f) humilis Eduorum Epifcopus firmavi et fubfcripfi. Girbaldus humilis Abbas et Archidiaconus SS. Girardus Levita SS. Diese beyden SS. find die Ab: kürzung von fubfcripfi. Im Jahr 914. unterschrieb Foucher, der Bischoff zu Avignon, die Acte über die Wahl des Pontius, des Bischoffes zu Orenge, in dies sen Ausdrücken: In (g) nomine Domini æterni Fulcherius fanétæ Avenionenfis fedis humilis Epifcopus legit et fubfcripfit manu fua. Im Jahr 966. be: stätiget Manasses, der Abt zu St. Benigni in Dison die Freylaffung, die einene von seinen Leibeignen verwilliget worden, durch diese Unterschrift: Ego Manaffes humilis Abbas fignavi. Ermenaldus facerdos fecundus. Lauterius facerdos fcriptor. Man seker die Namen von sechs andern Personen hinzu und gleich barauf: Vaddo infans, Radulfus infans, Benado infans. Es tamen also die Kin: der auch mit in die Urkunden, und ihre Mamen wurden unten von dem Notar beye gezeichnet.

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Von dem No: tar unter:

men der Zeu: gen.

S. 178.

Die Originalnotiz des Waldeberts, Bischoffes zu Toyon, die von (h) P. Mabillon bekannt gemacht worden, führet diese Unterzeichnung: Ego Waldebertus fchriebne Na Noviomenfis ecclefiæ Epifcopus, hoc fcriptum in præfentia clericorum, nec non et nobilium laicorum fieri præcepi et propria manu firmavi. Darauf folgen acht und dreyfig Namen, welche fignum vor sich haben ausgenommen dieser lette: Evrevertus Presbyter indignus fcripfit. Herr Mabillon (i) merket an 1) daß alle diese Unterschriften sowohl die von Waldebert als andere blos von einer und eben derselben Hand geschrieben worden, nämlich vom Notar; 2) daß der Name des Bischoffes weder vor noch nach sich ein Zeichen des Kreuzes noch einiges anderes Zeichen habe sondern daß sich ein S, das mit einem Strich durchstrichen ist, vor den Namen der Zeugen befinde ausgenommen den ersten; 3) daß diese Notiz vom Jahr 934 mit dem Siegel Waldeberts auf weißes Wachs gesiegelt fey in enförmiger Ges stalt und ohne Gegenfiegel. Das Band dieses hangenden Siegels ist von Pergamen. Wir fügen noch hinzu, daß da die Unterschrift Waldeberts von demjenigen geschries ben worden, welcher das Stück aufgefeßet hat, diese Worte propria manu firmavi nicht bedeuten, es habe der Prålat unterschrieben, sondern daß er die Urkunde mit seis ner Hand berühret habe zum Zeichen der Genehmhaltung. Dieß ist der Verstand, welchen man gemeiniglich den Ausdrücken firmare, fubterfirmare, roborare corroborare, die man in den Unterschriften der Charten dieses und des folgenden Jahrs hunderts liefer, geben muß.

Gebrauchte

und tironische

ten.

§. 179.

Man bringt die griechischen Buchstaben und die tironischen Zeichen in den Untere griechische schriften unterschiedlicher Charten an. Theorolon, Erzbischoff zu Tours unterschreis Buchstaben ber eine Charte also, die er im Jahr 943 der Abtey zu St. Lupi ertheilte, die an der Zeichen in den Kirche zu St. Martin liegt: HEOno (t).......... voluntaric fubfer pfi. Unterschrif: Ein Mönch Namens Gosbert, setet seinen Namen mit (1) griechischen Buchstaben unten auf einer Charte vom Jahr 999 indem er die Verrichtungen eines Notars vers fieher. Denn die Mönche dienen in den Acten ja auch in den Schenkungen, die ihren Gemeinheiten gemacht worden, zu Notarien, wie es verschiedene Charten beweisen, auf welchen man unten liefet; Rainaldus (m) Monachus ícripfit dictante Alterio Abbate gnum (m) Notebaldi Monachi qui relegit et fubfcripfit. Ego (0) frater Rotbertus Monachus ejusdem congregationis (fancti Juliani Turonenfis) juffu Sigefredi Epiicopi (Cenomanenfis) et Odonis Thefaurarii nec non Bernardi cancellarii, ac pæne omnium canonicorum, five hortatu Domni Hugonis Comitis (Cenomanenfis,) scripsi et subscripsi.

S. 180.

(h) De re diplom. pag. 567.
faur. anecdot. tom. 1 col. 74.
Ibid. tom. 3. p. 566.

(i) Ibid. p. 568.

(n) Ibid. p. 601

(f) MARTENE, the(1) Anal Bened. 1. 4. p 135. (m) (0) Ibid: F 611

S. 180.

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und Klöster

Die Notarien der Bischöffe schreiben, lesen durch, oder erkennen die Chårten für Verrichtung richtig anstatt (p) ihres Kanzlers oder Erzkanzlers. Die Kanzler der Klöster sehen der Notarien, bisweilen (4) das chrifinon oder den Namenszug JEfu Chrifti zu Anfang ihrer Uns der Bischöffe terschriften. Die Charte vom Jahr 969. durch welche Arduin, Erzbischoff zu Tours, in Ansehung die Schenkung bestätiget, die von Ingelbert, einem Priester feines Kirchensprengels, ihrer Chars an Amalb rt, den Abt zu Sr. Florent in Saumur, gemacht worden, ist zum Theil ten. mit gewöhnlichen Buchstaben zum Theil in tironischen Noten darneben unterzeichnet. Da Herr Martene (r) die Noten in der Urschrift nicht lefen konnte, so hat er diese Unterzeichnung nur halb geliefert: Darannus..... ab Ingelberto Antigrapho. Ganz lautet sie also: Durannus Levita dictus dictavit, juffus fecit, et rogatus: ab Ingelberto Antigrapho fcripfit et fubfcripfit. Es ist niemanden unbekannt, daß Antigraphus so viel als Kanzler bedeute. Zum öftern werden die Unterzeich nungen vor (8) den Zeitangaben gefekt, und wir haben beglaubigte Acten dieses Jahre hunderts, die etliche Jahr (t) nach ihrer Verfertigung unterschrieben worden. Die Verfasser des neuen Gallia Chriftiana merken, bey Meldung der Unterschriften einer Charte Gerhards, des Bischoffes Autun, an (D), daß man die Namen dieses Prälaten und des Walthers, seines Nachfolgers, darunter erblicke.

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der ersten

In Italien werden die mehresten Unterschriften der Prälaten in der ersten Pers Unterzeichs fon ausgedruckt. Hier folgen einige Beyspiele, die aus verschiedenen Charten, welche nungen der Ughelli heraus gegeben hat, hergenommen find: Ego Adeibertus gratia Dei humi. Prälaten lis Epifcopus in hac oblatione a me facta fubfcripfi. Ego Rodulphus fancta taliens in Vincentinæ ecclefiæ Epifcopus in hoc decreto ante facto manu mea fub- Person mit fcripfi. Ego Joannes Presbyter fanctæ Capuanæ ecclefiæ Cardinalis me einer großen fubfcripfi. Die Unterschrift der Prälaten hat eine große Menge Zeugen nach sich, Anzahl von deren Namen meistentheils Kreuze oder den Namenszug JEsu Chrifti vor sich her Zeugen. haben. Die Notarien oder Kanzler der Bischöffe unterschreiben am letzten nach den Zeitangaben, und bedienen fich dererjenigen Formeln, welche man (E) zu unterst der

(p) CAN G. tom. 4. col. 1222.

Thefaur, anecdot. t. 1. col.93..
t. 4. p. 133. (t) Ibid. t. 3.

(D) Non mirum, fagen diese Gelehrten, a duorum Epifcoporum qui fibi fuccefferunt in eadem caita fubfcripta reperiantur nomiña. Nemo enim harum rerum peritus ignorat ean dem certam a deceffore fcriptam, fucceffori fubfcribendam offerti. Plurima quippe fuppe tunt moris iftius exempl..

(F) Aurum pergami in fecretario fancil Vin cent in Chrifti nomine feliciter. Amen.

Ego Lupus Presbyter per juffionem Domini

a 3

Seite

(9) Annal. Bened. t. 3. p. 613. (r)

(6) PERARD, pag. 167. Annal. Bened. p. 622. (u) Tom. 4. col. 73. Inftrum.

Alberti Epifcopi feripfi & complevi. Ego Andreas
Notarius feripfi, poft traditum complesi &
dedi. Ego Julianus Subdiaconus et C ncella
rias paginam donationis & tranfactionis: fub-
fcripfi. Ego Joannes fanctæ Mutinenfis Ecclė-
fiæ Diaconus hoc decretum ex juffiobe Domini
Joannis S. Mutinenfis Ecclefiæ Epifcopi liben
ter fcripfi, poftque roboratum complevi &
dedi,

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Seite erblicket oder anderer dergleichen. Nach der Zeitangabe und den Unterschrif ten einer von Gerbert, dem Erzbischoff zu Capua, im Jahr 978, ertheilten Charte lieset man: Datum per manum Johannis fubdiaconi noftri bibliothecarii in kal. jam dictis per fupra fcriptam indictionem. BENE VALETE. Die Erzbischöffe zu Capua schrieben ihre Unterschriften mit Zinnober, oder Scharlachrother Dinte.

S. 182.

Die Unterschriften der Bischöffe Spaniens find blos wegen ihres schlechten Lateins merkwürdig. Zween Bischöffe unterschreiben eine Charte vom Jahr 935. also: Ego () Obeto gerens paftorali cum Ovetenfi ecclefiæ et regia fide. Ego Ermoigius Epifcopus confeffor fubfcripfi. Wir haben anderwärts bemerket, daß man in Spanien den Titul eines Bekenners den Mönchen beygelegt habe. Der H. Rudesindus unterzeichnet sein Vermächtniß in diesen Ausdrücken: Sub (m) -divina providentia ego Rudelindus Epifcopus hunc teftamentum a me factum, et post nomen Salvatoris mei, et ejus cultoribus ultro firmavi. Die Unters zeichnung eines andern unterschreibenden wird also, ausgedruckt: Manus Gatierri omnem axem teftamenti confirmat. Herr Mabillon führet (F) eine Acte vom Jahr 962. an, in welcher Arnulph, Bischoff zu Girone, am ersten unterschreibet, nach ihm die Mönche an der Zahl fiebenzchen, darauf zween Grafen und unterschieds lichen Layen. Die Mönche (y) sehen alle ein Kreuz vor ihren Namen, keiner giebt sich den Titul Bruder oder Herr, sondern sie verbinden mit ihren eignen Namen den von ihrem Orden, darinnen sie stehen und zuleht den Ehrennamen eines Mönchs.

S. 183.

Die Charte des Capituls zu Lüttich für die Stiftskirche zu St. Martin ift hinreichend einen genauen Begriff von den Unterschriften der Geistlichkeit Deutschs lands zu geben: Ego (3) Everacrus Epifcopus hanc confcriptionem fubfcripfi atque Canonicorum ejusdem monafterii five laicorum, quorum nomina subter adfcripta tenentur, manibus ad roborandum contradidi. Signum Johannis præpofiti. Signum Guntramni. Darauf folgen fünf und sechzig ähnliche Unterzeichnungen, welche alle von der Hand des Schreibers der Charte sind, welcher in diesen Ausdrücken unterschreibet: Ego Heribertus ad vicem Adelvifi cancellarii recognovi et fubfcripfi. Datum publice Leodio fub die XII. calendarum maii anno Domini DCCCCLXIII. indictione VI. regnante vero Ottone Rege XXVII. Wenn die Zeugen blos genennet werden, so bedienen sich die Notarien dieser Formul: Hujus traditionis teftes funt per aures tracti, Sarhilo comes etc. oder auch wohl Teftes hujus rei funt aftantes more Bavarico tracti auribus etc. S. 1840

(p) Concil. Hifpan. 1. 3. p. 179.

t. 3, p. 562.

&. I. col. 321.

(m) Ibid. p. 183€ (p) MARCA Hifpan, s. 882.

C) Annal. Bened (1) Ampliff, collect

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