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S. 200..

Die Uebte nehmen bisweilen den Titul Vater, eines Knechtes der Knechte Titel der GOttes, der Knechte des Schußheiligen des Orts, wo sie Vorsteher sind, an. Aebte. Vindrich, der Verfasser des Lebens des H. Gerhards, Bischoffes zu Toul, nimt feinen andern Titul in der Ueberschrift seines Zueignuugsschreibens an, als den eines Knechtes des H. Evre. Und doch war er (1) schon damals Abt, aber seine Bescheidenheit bewegt ihn, diesen Ehrennamen zu verschweigen. Der eines Brus ders, eines Sünders und eines Abrs erscheinen vorn vor dem Briefe, welchen Bovo, Abt zu Sr. Berrin, an Guido, den Erzbischoff zu Rheims, richtet. Ursion, (1) Abt zu Haumont, im Kirchensprengel von Cambrai, nime nebst dem Ubtstitul den eines Bruders an in einer Zurignungsschrift, die an den H. Lies bert, den Bischoff dieser Stadt, gerichtet ist. Eben dieser Brudertitul wird von Arnulph, dem Abt zu St. Pere von Chartres, in einer Urkunde angenommen, Peren Anfangsformeln also lauten: In nomine Domini noftri Jefu Chrifti, Ego Frater Arnulphus fancti Petri Carnotenfis cœnobii licet indignus Abbas cum fratribus mihi commiflis, notum effe volo etc. Johannes, Abt zu Fecam, bringt, wenn er an Varin, den Abt zu St. Arnulph in Mers, schreibt, diese Ueberschrift, an: Domino (m) Patri W. venerando Abbati frater Johannes Crucis Chrifti fervulus, quidquid in Chrifto felicius. Wenn Gottfried Malaterra, ein Mönch und Geschichtschreiber, seine Werke dem Bischoff zu Cas tanea bey dessen Leben zueignet, so giebt er ihm den Titul beatæ memoriæ, und nime den Brudertitul an: Beata (n) memorie Catanenfi Epifcopo frater Gaufredus ab antecefforibus Malaterra agnomen trahens etc. Herr River hat angemerket, daß seit dem 10. Jahrhundert unterschiedliche andere Benedictiner, Aebte oder Mouche vor ihren Schriften voran eben den Titul angenommen. Man fiehet hieraus, sagt er, daß dieser Gebrauch nicht von dem Bettelorden auf die ans bern Orden, welche vor demselben gewesen sind, gekommen sey, wie man es gemeis niglich glaubt.

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S. 201.

Titel der
Geistlichen.

Unter den von den Bischöffen, Uebien und andern Geistlichen angenommen Seltsame Titeln giebt es sehr sonderbare. Ein Erzbischoff zu Cantelberg wird Alterius (0) orbis Papa et orbis Britannici pontifex genennet. Er datirt seine Acten von feinem Pontificat: Pontificatus noftri anno. Hugo, Abt zu Cluni, wird mit dem Titul fanctiflimus beehret von dem Pabst Urban 2. nicht nur in der Uebers schrift der Bulle, wodurch die Freyheiten dieses berühmten Klosters bestätiget wers den, sondern auch in der Bulle selber: Tibi (p) ergò, fanctiflime, reverendisfime, ac dilectisfime frater etc. Wir kennen keinen Prälaten, welcher bey seis

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Veränderung der eignen Namen.

nen Lebzeiten eine dergleichen Lobeserhebung von dem Pabst erhalten hätte. Fulbert, Bischoff zu Chartres, titulièt (K) den Leoterich, den Erzbischoff zu Sens, Er cellenz. Herr Mabillon (q) fagt, die Titel fummus Sacerdos und Archipræful wurden den Bischöffen und Erzbischöffen zu Anfang des 11. Jahrhunderts nicht mehr gegeben. Er gestehet unterdessen doch selber ein, daß Guido 1. welcher auf den Stuhl zu Rheims im Jahr 1033. kam, fummus Præful und fummus Pontifex genennet worden sey. Ives von Chartres, und Lambert von Arras nennen den Pabst Pater Patrum: welcher Titul mehr als einmal blosen Bischöfe fen von einer ausnehmenden Tugend beygeleget worden, welcher jedoch in dem Jahr hundert, dessen Formeln wir erklären, mit der Titulatur eines Bischoffes der Bi fddffe gleichviel bedeutet. Der Titul Cardinal wird andern Prälaten als den Cars dinalen der römischen Kirche beygelegt. Lambert, Bischoff zu Arras, wird in einer Bulle Urbans 2. (r) Cardinalis Antiftes genennet, aber diese Benennung bedeutet nichts anders, als daß Lambert, Bischoff zu Arras, einer der vordersten wäre, ohne einige Unterwürfigkeit unter den Bischoff zu Camerich. Wenn Frols land von Senlis an den berüchtigten Berengar, einen Scholastiker zu Tours, schreibt, so nennet er ihn (s) nicht nur seinen Bruder, sondern auch seinen vielge: liebten Herrn, und nennet ihn (1) eher als sich in der Ueberschrift seines Briefes. Eusebius mit dem Zunamen Bruno, Bischoff zu Angers, nennet (t) gleichfalls eben diesen Berengar eher als sich, heißer ihn seinen Bruder und vielgeliebten Amtsgehülfen in dem Priesterthum. Wenn Lorger, Bischoff zu Lüreich, einen blosen Abt anredet, so macht er keine Schwierigkeit (u) ihn seinen seligsten Water Pater beatiffime zu benennen.

S. 202...

Bisweilen werden die Namen der Uebte in den Schenkungen, so an die Klöster gemacht werden, außengelassen. In diesem Jahrhundert sind die eignen Ramen eben sowohl in den Büchern als auf den Charten (M) veränderlich. Die zu Ende

(r) Hift. litter. tom. 10. 44.
p. 102.

(4) De re diplom. p. 63.
tom. 8. p. 18. (t) Ibid.
(R) Memini, fagt (v) der P. Mabillon,
aliquod privilegium falfi poftulatum fuiffe in
saufa forenfi, propterea quod Excellentia no-
men Papæ affignatum fuiffet. Eandem nihilo
minus excellentia titulum Leutherico Senonum
Antiftiti tribuit Fulbertus (w) Carnurenfis Epi-
fcopus, eundemque fanctus Bernardus (x) Ri-
Caino Tullenfi; et Celfitudinis Guilenco (y)
Eingonenfi; fed longe ante eum Montanus
Toletanus Antiftes Turibio viro religiofo.

(2) Antiqui mittentium (epiftolas) nomina
emper folebant præferre vel præponere: mo-

Des

(8) Ibid.

(u) Ibid. ton. 7. p.212.

derni humilitatis caufa, nifi excellentiffima fit perfona mittentis, femper eam confueverunt poftponere. Interdum excellentiffimæ perfonæ præcipuæ humilitatis gratia fua poftponunt nomina. Dieses ist aus einem alten Schrifte fteller durch den (z) P. Mabillon herausz gegeben worden unter dem Titul: Syntagmata dictandi.

(M) Aimoin, einer von unsern bekann: testen Geschichtschreibern dieser Zeiten, wird Annonius, Ammonius, Hafmonius, Haymon oder Heimon, und endlich Aimœnus geschrie: ben v) De re diplom. pag. 90. fq. (w) Epist. 33. (x) Epist. 6138 (y) Epist. 60. (z) De re diplom. p. 618. n. CCVIL

des 10. Jahrhunderts eingeführten Zunamen sind in diesem noch selten. Aber der Gebrauch, die Mannsnamen nur mit (v) dem ersten Buchstab zu schreiben, ist ganz gewöhnlich.

S. 203.

Es ist nichts seltenes, daß man zu Anfang der geistlichen Acten dieses Jahr: IV. Zeichen hunderes Kreuze sicher. Crufius führet sechzehen Briefe vom Callist, dem Me: und Formeln zu Anfang tropolitan zu Rhodes an, in welchen drey (w) also gestellte Kreuze † sich voran ber geistlichen Acten. befinden. Wir haben in dem Urchiv zu St. Ouen in Rouen unterschiedliche be: Kreuze, das glaubigte Schriften gesehen, welche große Kreuze vor der ersten Zeile aufweisen, das Labarum und Alpha und Omega gehet vor der Anrufung der drey Personen der heiligen Dreyeis das A und nigkeit vorher zu Anfang (r), einer Schenkung Raymunds, des Bischoffes zu Bas vor den geiste 3as. Der Namenszug JEsu Christi erscheinet vorn vor einer Charte des Vulstan, lichen Acten. des Bischoffes zu Worchester, Largiente (1) gratia falvatoris nostri Domini Jefu Chrifti, ego Wiftanus Wigornienfis prælatus Antiftes. Man erblicket zu Anfang einiger bischöflichen Charten das Labarum, die beyden Anfangs: buchstaben des Namens JEsu Christi und das a und das à, alles beysammen in der Einrichtung eines Namenszuges.

§. 204.

Die mehresten Charten fangen gerade zu mit den Anrufungen an, deren Formeln Anfangsfore wie der Ueberschrift ihre, feht mannichfaltig sind. In Frankreich ist die gewöhnlichste mein der Anrufing die von der heiligen Dreyeinigkeit, deren Fest (8) damals auf denjenigen Anrufung. Sonntag gefeyret wurde, welcher unmittelbar auf Pfingsten folgt. Die Originalnos fiz des Bruno, des Bischoffes zu Toul, die Wiederaufbaung des Klosters zu St. Evre gegen das Jahr 1030 betreffend, fängt mit dieser Formul an: In (a) nomine, fanctæ et individuæ Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti. Ego Bruno

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gratia

(f)
(1)

Umbert; bisweilen mit einem doppelten V,
Wlpert, daraus man Wilpert gemacht. Man
machte (d) bisweilen aus dem Namen Asce
lin Anselm. Man schrieb bisweilen Afelm
oder Azelm für Anselm; und da man damals
keine Tüpfelgen über die I machte, so war
es leicht geschehen, daß man Azeliai anstatt
Anzelmi oder Anfelmi lag.

(b) Ibid. p. 252.

(c) Ibid. p. 261.

(d)

gratia Dei Leuchorum præful, clero et populo præfenti, atque univerfis ecclefiæ filiis, tam viventibus quam et fucceffuris. Eine beträchtliche der Abtey zu St. Amand in Rouen gegen das Jahr 1045 von Hugo, dem Bischoff zu Bayeur, gemachte Schenkung fängt also an: In (b) nomine fanctæ et individue Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti: Pax omnibus tam præfentibus quam futuris. Nach dem Eingange titulirt sich Hugo also: Ego Hugo Bajocaffinæ urbis Dei gratia Epifcopus. Im Jahr 1075. schenkte Goscelin, mit dem Zunamen Lenfant, da er auf dem Todbette lag, zu seinem Jahrsgedächtniß der Kirche zu St, Lucian in Beauvais ein Lehn in Gegenwart und vermittelst des (N) Guido, des Biz schoffes dieser Stadt. Die Urkunde, welche er darüber aufsehen ließ, fängt mit dieser Formul an: Iu (c) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis. amen. Wido divina miferatio. ne Belvacenfis Epifcopus, univerfis fanctæ matris ecclefiæ filiis, in perpetuum. Die Anrufung hat eine sonderbare Ueberschrift nach sich auf einer Originalcharte vom Jahr 1096, kraft deren Philipp, Bischoff zu Chalons, die Schirmgerechtigkeit dem Kloster zu St. Bafle bey Rheims erlässet: in (d) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti. Noverit Chriftianæ religionis fidelis et beata devotio: noverint præfentes cum co quem fecit Dominus populo, quod ego Philippus gratia Dei Cathelonenfis Epifcopus, Comitis quidem Tetbaldi ex Domina Alaide Comitiffa carnalis filius, fanctæ vero Remenfis ecclefiæ alumnus. Die Anrufung der heiligen Dreyeinigkeit ist in den geist: lichen Urkunden Italiens, Deutschlands und Englands gewöhnlich. Die andern Formeln der Anrufung, welche zu Anfang der geistlichen Urkunden dieses Jahrhunderts fowohl in Frankreich als in den benachbarten Staaten angebracht worden, find sehr (D) zahlreich.

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(b) Hift. de l'abb. de S. Amand. pag. 79.
Ibid. p. 589.

(N) Die Schenkungen an die Kirchen ge: schaben gemeiniglich in Gegenwart und un ter Aufsicht des Bischoffes des Kirchenspren; gels. Herr Mabillon gibt (e) davon drey Ursachen an. Id fiebat, fagt er, ut publice fieri cenferi poffent. Ad hoc enim exigebatur præfentia publicæ perfonæ. Deinde ut per Epifcopum a donatore in Ecclefiam transmitte setur rei traditæ poffeffio. Priorem ob caufam fæculares aliquando coram Epifcopis le fifle. bant ad faciendas inter fefe chartas venditionis, commutationis, aliasque: cujus rei exempla bene multa in chartario Ducum Burgundiæ.

(0) In Dei omnipotentis nomine. In Dei nomine. In nomine Dei æterni. In Dei nomine, amen. In nomine Domini, amen. In

(e) De re diplom, pag. 240.

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In nomine

nomine Dei miferatoris er pii.
Dei omnipotentis Patris et Filii et Spiritus fan-
cti. In nomine Domini fummi et Salvatoris
noftri Jefu Chrifti. In nomine Patris et Filii
et Spiritus fancti In Chrifti nomine. In no-
mine Dei Salvatoris noftri Jefu Chrifti Domini
æterni In nomine Domini omnipotentis no-
ftri Jefu Chrifti, et in nomine fanctæ et indivi.
duæ Trinitatis. In (f) Dei omnipotentis no-
mine, et fancti Victoris martyris Maffilienfis
honore. In nomine fanctæ fempiternæque in-
dividuæ Trinitatis et fancti Sepulchri Domini
noftri Jefu Chrifti: ego Anfelmus, magna Dei
opitulante clementia, fanctæ matris ecclefiæ Ar-
chiebifcopus Mediolanenfis.

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(f) Gall. Chrift. tom. 3. p. 209.

FS. 205
S.201

Die Charte, wodurch Lambert, Bischoff zu Langres, im Jahr 1018. die Stiftung des Klosters zu St. Valentín, das von der Ermengarde, der Gräfin zu Fortsegung. Vermandois ausgesteuret worden, fångt mit dieser trèflichen Anrufung an: In no mine fummæ Divinitatis, æternæ et incomprehenfibilis majeftatis, cuncta mirabili incommutabilitatis fuæ difpofitione regentis, cujus virtus, poteftas, regnum, et imperium fine fine permanet in fæcula fæculorum, amen. Igi tur ego Lambertus facro fanctæ Lingonenfis ecclefiæ humilis antiftes, notum fieri cupio etc. Zum öftern beschließet die Formul: In perpetuum die Wee berfchrift der Schenkungsurkunden. Diejenige, welche Theobald, Bischoff zu Amis ens, im Jahr 1080. an die Kirche zu St.Martin machte, fångt sich also an: In (e) nomine Patris et Filii et Spiritus fancti, amen: Ego Theobaldus Dei mife. ratione Ambianenfis Epifcopus, dilectis in Domino filiis Odoni Abbati totique capitulo fancti Martini in porta Ambianenfi eorumque fuccefforibus in perpetuum.

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§. 206.

Die geistlichen Charten, welche mit der Ueberschrift: ohne Anrufung anfangen, Anfang der find sehr zahlreich. In Wälschland feßet Adelfred, Bischoff zu Bologna, funf: Charten mit zig Domherren in seine Domkirche ein, kraft einer Acte vom Jahr 1045. welche sich den Uebers also anfange: Adelfredus fervus fervorum Dei, fanctæ ecclefie Bononienfis fchriften ohne Anrufungen Epifcopus. Ein mit lombardischen Buchstaben geschriebenes Original vom Jahr 1066 fångt mit dieser Ueberschrift an: Alfanus (f) fanctæ Sedis Salernitanæ gratia Dei Archiepifcopus, omnibus fidelibus orthodoxis, Clero, Ordini, et Plebi confiftenti Sarnenfis ecclefiæ per Apoftolicam inftitutionem noftro Archiepifcopatui fubjectis, dilectis filiis in Domino falutem. In Frankreich macht Örger, ein Domherr zu Angouleme, eine Schenkung an die Domkirche vermoge eis ner Acte von 1021, deren Anfangsformul in diesen Ausdrücken abgefaßt ist: Ego (g) Dei fervus fancti Petri Engolis menfis ecclefiæ matris Canonicus nomine Otgerius etc. Die Charte des Hugo, Bischoffes zu Digne, welche im Jahr 1038 zum Besten des Klosters zu Sr. Victor in Marseille ertheilet worden, fångt sich also an: Ego Hugo (h) vocitatus, in fancta fede Dignenfi officio Præfulatus gratia Dei fublimatus. Im Jahr 1085. schenker Roricon, Bischoff zu Amiens, einigen Clericis die Kirche zu St. Acheul kraft einer Acte, welche mit dieser Ueber. fchrift anfängt: Rorico (i) patiens Dei pietate et gratia humilis Præful Ambianis, licet peccator, nec infula dignus tantæ dignitatis, fidelibus parvitatis meæ officio creditis, de valle lacrymarum feliciter exire, ac cum domefticis Dei in monte fancto ejus perenniter requiefcere. Die Urkunde, kraft

(e) Archiv, de l'ev. d'Amiens..
Chrift. hov. t. 2. p. 445.
10, col. 293.

S 3
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