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und der auf der Charte von 1096 unterschriebnen Namen Meldung, kraft deren
er dem Kloster zu St. Basle die Schirmgerechtigkeit zurück giebt: Et ut (6) no-
ftræ diffinitionis nulla firmitas defit, figilli noftri impreffione fignavimus,
nominisque noftri noftrorumque fubfcriptione firmavimus. Die Meldung
des Siegels erscheinet auch auf vielen Charten der deutschen Prälaten. Im Jahr
1c53 bringt Eberhard, Erzbischoff zu Trier, diese Formul an: Et ut hæc (c)
traditionis noftræ charta fit authorabilior, figilli noftri impreffione eam
roboravimus: quisquis tentaverit infringere, anathema fit. Werner, Biz ·
schoff zu Strasburg, meldet auf einer Charte von 100s das Siegel also an: Ne
(b) autem oblivio deleat, vel pofteritas in pejus vergat, hanc paginam con-
fcripfimus et figillo noftro roboravimus. Gegen das Ende dieses Jahrhunderts
bedienten sich unterschiedliche Bischöffe der (e) hangenden Siegel. Im Jahr 1050
war das Siegel des Capituls zu Trier (f) von des Bischoffes seinem unterschieden.

§. 219.

Die Prälaten ermangeln auch nicht, die Weise die Urkunden mit Berührung Meldung der Berührung der Hand zu bestätigen, und die Namen der Zeugen anzuzeigen, welche von dems der Urkunden jenigen, welcher als Notar sich gebrauchen ließ, gemeiniglich geschrieben wurden. mit derhand. Diese Anmeldung wird in einer Acte vom Jahr 1030. die von Ödolrich, dem Bis

schoff zu Orleans, ertheilet worden, in diesen Ausdrücken abgefaßt: Hanc (g) autem cartam fubterfirmavimus, et nominibus fidelium teftium roborare decrevimus. Ju einer dem Kloster zu St. Martin des Champs im Jahr 1098 gemachten Schenkung drucket man sich also aus: Quod (b) ne prolixitate temporis valeat aboleri, placuit nobis fcripto memoriæ commendari, figna quoque noftra fubfcripfimus, manibus noftris tangendo firmavimus. Man führet bisweilen auf den Charten die Art und Weise an, wie man seine Einwilligung durch Haltung eines Strohhalms ertheilet habe. Wenn Poppo, Probst der Kirche zu St. Simeon in Trier zu erkennen geben will, daß sein Bruder Hermann in die Schenkung gewilliget habe, welche er mit unterschiedlichen Gütern gemacht hatte, so drucket er sich also aus: Huic (i) traditioni interfuit frater prædicti præpofiti Hermannus, qui confenfit et feftucavit. In einer Urkunde von 1033. meldet Arnulph, Ubi zu St. Pere in Chartres, nicht nnr, daß er und seine Mitbrüder (†) solche bestätiget hätten durch Berührung mit der Hand und durch Unterschreibung ihrer Namen, sondern zeigt auch an, daß sie solche in das Evan: gelienbuch hätten eintragen lassen. Drogo, Bischoff zu Macon, beschwöret auf der Charte, wodurch er das Umt eines Probstes seinem Capitul wieder herstellet, feine Nachfolger, (1) daß sie sich in seine Absicht fügen möchten, und bittet den Pabst, den König, die Bischöffe und die Fürsten sehr inständig, diese Urkunde zu geneh migen und zu bestätigen.

S.220.

(0)

(b) De re diplom. p. 590. (c) Hift. Trevir. diplom. tom. I. pag. 394.
Gall. Chrift. tom. 5. col. 467. (e) De re diplom. p. 150. (f) Ibid.
pag. 133. (9) Gall. Christ. tom. 8. col. 493. (b) lbid. tom. 7. col. 41.
(1) Hift. Trevir. diplom. t. I. p. 449. (F) Gall. Chrift. tom. 8. col.297.
(1) Ibid. tom. 4. col. 280.

§. 220.

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gereicht wor

Es war gebräuchlich, daß die Prälaten, welche den Klöstern Schenkungen Meldung der machten, deshalben Geschenke empfingen: welches auf unterschiedlichen Charten die: Geschenke, ses Jahrhunderts gemelder wird. Diejenige, welche Almerad von Riez den Or: welche den densleuten zu Cluni verwilliget, führet diese Clauful: Ut (m) hanc auctoritatem Stiftern der rectam facerem manuque propria corroborarem, accepi ab eis pretium Schenkungen libras IV. denariorum, novemque modios frumenti ac vini, mappulam en. valde bonam, ac fcyphos ad aquam in manibus fundendam adeo optimos. Um die der Abtey zu St. Ouen vom Eudes, dem Bischoff zu Bayeur, zuge: standene Freyheit kräftig und fest zu machen, meldet dieser Prålat, der Abt habe ihm einen sehr kostbaren weißen Chorrock geschenket: Domnus Abbas (n) Nicolaus unam preciofisfimam candidi coloris capam michi pro figno contulit; non tamen mea monitus petitione, fed fpontanea voluntate, quatenus ratum et inconcuffum fcriptum maneat.

S. 221.

nung.

Die Prälaten ertheilten die Belehnung der der Kirche geschenkten Güter durch Meldung der verschiedene in den Urkunden angezeigte Werkzeuge. Wir wollen davon nur zwey Sinnbilder Beyspiele angeben. Das erste ist aus einer Urkunde Johannes, des Erzbischoffes der Belche zu Rouen, genommen, welcher nur den Titul Bischoff annimt: Donum (o) illud, fagt er, quod prius Gaufredus Andegavorum Comes fecerat, confirmantes, monachis habendum jure perpetuo ex tenendum fine cujusquam calumnia ac quiete deinceps paffidendum fuper altare fancti Clementis per fruftum ligni tradidimus. Der Prálat sehet hinzu, sein Wille sey, daß diese Acte, wels che er auctoramentum nennet, an den apostolischen Stuhl geschickt werde, um auf den Ultar S. Petri geleget und in dem Archiv der römischen Kirche aufbehalten. zu werden. Das zweyte Beyspiel befindet sich in der Sammlung (p) von Stücken, die für die Geschichte Burgundiens merkwürdig sind, worunter eine Charte von Robert I. dem Bischoff zu Langres, angetroffen wird. Dieser Prälat macht dars innen eine beträchtliche Schenkung für GOtt und den H. Benignus, den Schuß: heiligen der Kirche zu Dijon, und ertheilet die Belehnung darüber durch eine (Y) Münze, welche an den Beschenkungsbrief gehenkt wurde.

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VII. Verschie dene Weise

§. 222.

Nach einer sehr gründlichen Untersuchung, welche wir mit einer erstaunenden Anzahl geistlicher Urkunden dieses Jahrhunderts vorgenommen haben, haben wir die geistlichen befunden, daß sie auf fünf öder sechs verschiedene Arten unterschrieben oder unters Acten zu un zeichnet werden:

terzeichnen.

ner Hand.

1) Die ganz von den Theilhabern und den Zeugen eigenhändig geschriebne Erste Art der Unterzeichnungen kommen darauf zum Vorschein, obschon sehr selten. Der H. Ful Unterzeich nung mit eig, bert Bischoff zu Chartres, liefert uns ein Beyspiel (q) davon. Da die Mönche zu St. Pere im Valee sich der Aufdringung des Abts Wagenard widersehet hatten, so sehten sie darüber eine Urkunde auf, welche sie unterschrieben, indem einis ge selbst ihre Namen schrieben, und andere durch einen andern dieselben unter: zeichnen ließen. Ifti itaque omnes fua nomina aut fubfcripferunt aut fubfcribi fecerunt, me vidente. Die Charte, kraft welcher der Üb: zu Chaise- Dieu die ersten Schüler des H. Bruno wieder in Besit des Orts la Grande Chartreuse bringt, scheinet von dem Abt eigenhändig unterschrieben zu seyn: Ego (r) Sequi nus Cafa-Dei Abbas fupfcripfi et in præfentia Archiepifcopi Hugonis hanc chartam ex integro confirmavi. Man stehet, daß hier der Titul Erzbischoff dem H. Hugo, dem Bischoff zu Grenoble, beygelegt worden. Bisweilen unterzeich, nete der Schenkende allein eigenhändig, nebst zweenen oder dreyen Zeugen, da hins gegen die Namen der andern Zeugen oder der Antheil nehmenden von dem Notar unterschrieben wurden, welcher es gemeiniglich für alle verrichtete, und welcher (3) zuleht unterzeichnete. Man siehet unterweilen (s) die Notarien bey ihren Unter? schriften diese Formul anbringen: N. TUNC TEMPORIS cancellarius fcripfit et corroboravit. Selbige befindet sich in derjenigen Originalcharte, welche Dietrich, Bischoff zu Verdun, der Abtey zu St. Miel an der Maas im Jahr 1051. ertheilte. Es sind bey weiten nicht alle geistliche Urkunden Frankreichs gegen gezeichnet. Die Bischöffe und die Priester Wälschlands unterschreiben zum öftern auf eine solche Weise, daß man (1) glauben möchte, ihre Unterzeichnungen wären ganz (A) von ihren eignen Händen gemacht worden.

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S. 223.

2) Man unterschrieb mit dem Worte fignum, das entweder ganz ausgeschrieben Zweyte Art wurde oder blos mit seinen Anfangsbuchstab S. Alle Worte, welche diese Art von der unter: Unterschriften ausmachen, sind von der Hand (u) des Schreibers der also unterschrieb: zeichnung mit dem Worte nen Urkunde. Dergleichen ist diejenige, welche Guido, Erzbischoff zu Rheims dem fignum. Kloster zu Mouson im Jahr 1043 ertheilte. † Signum (v) Widonis Remorum præfulis Signum Odonis Archidiaconi S. Albrici præpofiti S. Warini Archidiaconi. S. Conftantii Decani. S. Richardi Cantoris. S. Richerii Presby teri. S. Alberti. Darauf folgen dreyzchen ähnliche Unterzeichnungen von Zeugen, welche keinen Titul annehmen. Die Charte, welche Philipp von Chalons an der Marne dem Kloster zu Sr. Basle im Jahr 1096 ertheilte, ist auf gleiche (B) Weise unterzeichnet. Ughelli liefert einige ähnliche Unterzeichnungen für Jralien. 3. B: Signum † manus ejusdem Avæ vefte fanctæ Religionis induta. Signum manuum Carradi et Theuzi filio Renzi et Theuderichi filio B. M. (beatæ memoriæ) Eriberti rogati teftes. Alle diese Unterzeichnungen, einige Kreuze vielleicht ausgenommen, die zum öftern mitten zwischen die Namen oder zu Ende derfelben gestellet werden, oder welche auf das Wort fignum folgen, find von einer andern Schrift als derjenigen Personen ihrer, deren eigenhändige Unterzeichnung fie anmeldet. Solche wird durch den einzeln Anfangsbuchstaben S. ohne Kreuz in der Schenkung ausgedruckt, welche gegen das Jahr 1045 an die Kirche zu St. Pere in Chartres von Malger, dem Erzbischoff zu Rouen, (w) gemacht worden; auf einer Charte (r) vom Jahr 1050, die dem Abt zu St. Vincent in Mans von Joes, dem Bischoff zu Sees, ertheilet worden, und auf vielen andern.

S. 224.

3) Die Unterzeichnungen mit Kreuzen sind in diesem Jahrhundert gewöhnlich. Dritte Art Auf der Synode zu Arras, die im Jahr 1025 gehalten worden, ließ man, da man der Untezeich

1 2

(u) FONTANINI vindic. diplom. p. 167.
(m) Gall. Christ. tom. XI. inftrum, pag. 11.

et Barenfis ecclefix. † Adalfredus Epifcopus
mea manu fcripfi. Ego Joannes archipresbyter
ex jussione Joannis Epifcopi me fubfcripfi. Ego
Toto presbyter atque præpofitus fanctæ Vero-
nenfis ecclefiæ in hunc libellum a me facto
manu mea fubscripsi.

(B) † Signum (y) ejusdem Philippi Epifcopi S. Lamberti Atrebatenfis Epifcopi. S. Hugonis Sueffionenfis Epifcopi. S. Elinandi Laudunenfis Epifcopi., S. Ingelranni Archidiaconi Sueffio. nenfis. S. Rodulfi Præpofiti Remenfis. S. Le. vini Decani. S. Richeri Cantoris. S, Odalrici

(y) De re diplom, pag. 590.

gewisse nung mit Zeichen des (v) De re diplom, pag. 583. Kreuzes. (r) Ampliff.collect. t. 1. col. 420. Archifcoli. S. Ymmari Cathelonenfis Archidiaconi, S. Odonis Archidiaconi. S. Rotgeri Scolaftici. S. Hugonis Canonici, S. Roberti Abbatis fancti Remigii, S. Roberti Comitis Flandrenfis. S. Hugonis Comitis Regifteftis. S. Guidonis filii Manaffæ. S. Heriberti Badranni. S. Dudonis Vicecomitis Maroili. S. Guillielmi Mo. fomenfis Præpofiti, S. Erlaudi Vicedomini Remenfis. Der Schreiber des Stückes seget nach der Zeitangabe die Unterzeichnung des Grafen von Retel hinzu: S. Hugonis Co

mitis.

Eben diese
Art ist auch

auf den Char:
ten Italiens

gemein.

gewisse Käßer, die in dieser Stadt waren entdeckt worden, der Irrthümer überführet
hatte, ihnen ein katholisch Glaubensbekenntniß unterschreiben durch Machung eines
Kreuzes. Die Bischöffe folgten selbst diesem Gebrauch sehr häufig. Herr (4) Mas
billon führet unterschiedliche Charten an, die mit Kreuzen unterzeichnet sind, welche
eigenhändig von den Bischöffen gemacht worden, da hingegen die Namen der Zeugen,
der Domherren und anderer ohne Kreuze vom Notar geschrieben worden. Dergleic
chen sind die von Guido, dem Erzbischoff zu Rheims im Jahr 1053-und von Radbod,
dem Bischoff zu Toyon im Jahr 1069. Die Charte über die Stiftung der Stiftskirche
zu St. Thimothet in Rheims, die vom Jahr 1064 datirt worden, ist auf diese Weise
unterzeichnet: Signum (3) Domni Gervafii Archiepifcopi. Signum
Elinandi Laudunenfis Epifcopi. Signum Adelardi Sueffionis Epifcopi.
Signum etc. Die Urkunde über die Schenkung, welche Marfred, Bischoff zu
Beziers, seinen Domherren im Jahr 1092 machte, ist auf eben die Art unters
schrieben: Signum (a) Matfredi Epifcopi, qui hoc donum fuprafcriptum
feci etc.
Ego Matfredus Epifcopus firmavi et teftes firmare rogavi.
Signum Petri Theudaldi Prioris de Caffiano. Signum Bernardi Sa-
crifte S. Aphrodifii. Signum Sicfredi capitis Scholarum etc. In einer
Urkunde, worinnen die Ordensleute zu St. Florent denen zu St. Aubin in Angers
die Erlaubniß verstatten ein Oratorium zu erbauen an dem Orte Chalgiacum genannt,
befindet sich dieses eigenhändige Zeichen Sau. ein wenig nach der Mitte und
nicht zu Ende des Textes.

Frilli Epi

S. 225.

Das Kreuz erscheinet ebenfalls vorn vor den Unterschriften in Wälschland. Eine Urkunde von Galbert, dem Bischoff zu Novara vom Jahr 1030 ist mit zehen Unterschriften versehen, die Kreuze vor sich her haben: Ego (b) Gualbertus Epifcopus fubfcripfi. Ego Riprandus Epifcopus manu propria corroboravi etc. Auf unterschiedlichen Charten werden die Kreuze vermehret. Ein zwischen den Geistlichen im Jahr 1038 getroffner Vergleich führet folgende Unterschriften: ††† Signum manibus Ilembertus et Albertus et Gunzo de civitate de Veron. viventes lege Romana teftes. tt Signum manibus Anizo et Ademario teftis. Ego Arderardo notarius atque judex facri palatii rogatus, qui hanc paginam libelli fcripfi, et poft tradita complevi. Ego Albizo Diaconus in hoc libello a me facto manu mea fubfcripfi. Zu Ende der Kirchenversammlung zu Bene: vent, die im Jahr 1075. gehalten worden, drucket der Notarius die Unterzeichnungen durch Kreuze aus: Signum (c) crucis factum per manus Abbatis Leopoldi monafterii Domini Salvatoris de Telefia. Signum crucis factum per manus fupra dicti Alberici Abbatis. Alle oder die meisten diefer eigenhåndigen Zeichen bestes

(p) De re diplom, p. 167.
tom. 6, col 132.

concil, tom. 10. col. 813%

(3) Gall. Chrift. tom. 10. col. 24. (b) Italia facra tom, 4. col, 960,

(a) Ibid. (LABBE

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