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Wilhelm, Bischoff zu Poitiers, einen demüthigen Diener seiner Kirche: Willel mus (f) Dei gratia Pictavienfis ecclefiæ humilis fervus, dilecto fratri Marcho Novi- monafterii abbati ejusque fuccefforibus in perpetuum. Marbod, Bischoff zu Rennes, der im Jahr 1123 gestorben ist, nennet sich nicht anders als Minimus Epifcoporum in allen von ihm abgelaßnen Briefen. Philipp, Bis schoff zu Troyes, nennet sich einen demüthigen Diener seiner Kirche vorn vor einer Charte vom Jahr 1112: Ego (1) Philippus Dei gratia Trecenfis ecclefiæ humilis minifter. In England uenuet sich der Abe von Taristoche, wenn er Heinrich 2. die Beschreibung der von seiner Abtey zu Lehn gehenden Güter übers reichet, Dei gratia Tariftochienfis ecclefiæ minifter humilis. Stephan, Erzs Bischoff zu Vienne, fängt einen Brief, welchen er gegen das Jahr 1145 an Albes rich, den Bischoff zu Ostia, schreibt, also an: A. Dei gratia Oftienfi Epifcopo S. Viennenfis ecclefiæ minifter indignus falutem. Herr Hearn, der Herauss geber des Buches, das liber niger fcacarii e codice calamo exarato titulirt. wird, merket an, daß das Wort minifter an diesem Orte für Abbas stehe, und wundert sich, daß Spelman und Herr du Cange nicht bemerket hätten, daß man dem Wort minister diese Bedeutung gegeben habe. Aber wenn es auf einer Charte von einem Abt so viel als abbas bedeuten soll, so muß es auch auf einer bischöfflichen epifcopus bedeuten. In den Jahrbüchern des H. Victor von Paris führet man eine Charte an vom Jahr 1159, deren Ueberschrift also lautet: Magifter Petrus Parifienfis ecclefiæ humilis minister. Hr. Retner hat zwo Charten von den Jahren 1167 und 1183 heraus gegeben, worauf die Aebtißinnen von Quedlinburg mit dem Bischoffstitul pranzen (m) und die Aebte Söhne nens nen: Dilectis in Chrifto filiis Roteberto abbati etc. Sie nehmen die Schreibe art des römischen Hofes an, und beschließen vermöge der Gewalt St. Petri und der Schußheiligen: Decernimus ergo autoritate B. Petri et fanctorum Patroet noftra. Inzwischen erstreckte sich die Gewalt dieser Aebtissinnen nicht bis auf die Belegung mit dem Bann, wie gewisser Aebre ihre. Sie konnter blos auf eine Zeitlang des Dienstes und der Pfründe entsetzen. Der Hochmeister des Hospitalier Ordens von Jerusalem titulirt sich: Raimundus (n) Dei gratia Chrifti pauperum fervus humilis et fancti Hofpitalis Jerufalem cuftos fidelis etc.

S. 251.

Cardinalpries

Die Titel Bruder und Meister werden den Cardináleň (T) der römischen ster der Kiss Kirche che in Frankreich.

(f) MARTENE, thefaur. anecdot. tom. I. col. 348.
Moleme.

(1) Archiv. de l'abb. de
(n) Codi-

(mt) Biblioth. Germaniq. t. 6. art. 8. pag. 182. ce diplom. del ordine Gerofol. t. I. p. 36. (T) "Es ist merkwürdig, fagt (t) Hr. Paissette, daß Richard, Erzbischoff zu lat:

(A) Hift. de Lang. tom. 2. p. 383. Diplom. Ster Th.

"bonne, welcher der Kirchenversammlung ju
"Toulouse vom Jahr 1119, beywohnte, auf

"wel

abschaffung

Kirche bengelegt. Die Kirche von Frankreich hat auch Cardinalpriester (U) ges habt. Das alte Pontificale, welches die Bischöffe zu Troyes vor sechs bis sieben hundert Jahren gebrauchten, thut der Cardinalpriester Meldung, welche nichts an: ders sind als die Pfarrer, die in dem geschriebnen Rituali dieser Kirche ernennet worden. Sie müssen noch heutiges Tages dem Bischoff beystehen, wenn er das Chrisma und das heilige Del auf den Gründonnerstag einweihet. Theobald, Bis schoff zu Soissons, drucket sich auf der Charte, wodurch er die Stiftung des heis ligen Johannes von Vignes bestätiget, in diesen Worten aus: Presbyter (0) vero Cardinalis ipfius ejusdem loci, mihi de more et Archidiacono de cura parochianorum rationem reddat.

S. 252.

Unter dem Pabst Eugen 3. welcher den 27. Hornung 1 145. erwählet wor der Gemein den, mußten die Gemeinschaftsschreiben (V) noch gebräuchlich seyn, weil Gratian, schafts ein Mönch zu St. Felix zu Bologne, welcher damals feine Sammlung der De schreiben. crete zusammentrug, die Art und Weise lehret, solche aufzusetzen, und unterschied: liche Muster dazu liefert: aber gegen den Anfang des folgenden Jahrhunderts hatte

(0) Chron. S. Joan. apud vineas.
"welcher der Pabst Calixt 2. persönlich prå
"fidirte, und welcher unter der Sihung des
"Pabstes Gregors 7. zur Cardinalswürde er:
"hoben worden, weder in den Acten noch in
"den Unterschriften dieser Kirchenversamm:
"lung unter der Zahl der Cardinale begriffen
"werde: welches beweiset, daß es in diesem
"Jahrhundert üblich gewesen sey, daß wenn
"ein Cardinalpriester oder Diaconus zum
"Bisthum gelangete, er nicht Cardinal geblie:
"ben fey, er habe denn ein Bisthum in dem
"Bezirk der Provinz von Rom besessen. Wir
"nehmen auch wahr, daß Richard den Titul
"eines Cardinals nicht mehr geführet, seitdem
"er zum Erzbisthum zu Tarbonne gelanget.
"Man siehet auch in den Acten eben diefer
"Kirchenversammlung die blofen Bischöffe
"vor den Cardinalspriestern unterschreiben.”
(1) Der P. Lupus (t) merket an, daß
alle Geistlichen mit Aemtern bis auf das 12.
Jahrhundert sich Cardinale titulirt haben:
welches endlich die Gewohnheit des Volks
auf den vordersten Bedienten der Kirchen
singeschränkt hat, jedoch mit einigen Ausnahs

der

men. Dieß ist eine Anmerkung des Hrn. von Tillemont in der hift. ecclef. tom. 15. P. 696.

(V) Dasjenige, welches Friedrich Erzbis schoff zu Köln, gegen das Jahr 1115. an Bruno, den Erzbischoff zu Trier, geschrieben, führet diese Ueberschrift: Reverendiffimo (tt) cultuque almifluæ religionis finceriffimo Brunoni fanctæ Trevirenfis ecclefiæ Archiepifcopo Fridericus reverendæ Colonienfis ecclefiæ ac plebis ipfius humilis famulus in Christo Paftorum principe, manfuram cum gaudio profperitatis et perpetuitatis gloriam. Decrera fanctorum trecentorum octodecim Patrum Niceæ conftitutorum faluberrima fervantes, Deo dignam piamque paternitatem veftram canonice aggre dimur, et fub nomine formate epiftolæ reve. renter veftram fanctitatem adimus etc. Hanc ergo epiftolam græcis litteris hinc inde munire decrevimus, et annulo noftræ ecclefiæ bullare cenfuimus. Chriftus Paftorum Princeps fraternitatem veftram ad cuftodiam fui gregis confervare dignetur incolumen. I. XL. VIII. L DCCC. DCCC. CCC.

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der Gebrauch derselben gänzlich aufgehöret, wie es Acurfius in seiner (p) Glosse über das Decretum bezeuget. Wenn man an Höhere oder an seines Gleichen schrieb, so wurden ihre Namen in der Ueberschrift der Briefe vorn an geseht. Heloise beschweret sih (2) darüber, daß ihr Name vor des Abelards seinem vor einem Briefe voran stehe, welchen diese berüchtigte Mönch an sie geschrieben hatte.

S...253.

Es fangen ben weiten nicht alle Acten dieses Jahrhunderts mit Anrufungen IV. Anfangs an. Unterschiedliche fangen sich mit Eingängen, andere mit notum fit, mit der formeln der geistlichen Zeitangabe und mit der Ueberschrift an. Wir wollen einige Beyspiele von diesen Urkunden: verschiedenen Arten, die Charten ohne Anrufung anzufangen, mittheilen. Leger, ohne Anrus Bischoff zu Apt, machte seinen Neffen eine Schenkung, vermöge einer Charte vom fungen mit Jahr 1113 chngefähe, welche also ansångt: Sancitum eft (q) canonibus et der Vorrede, legibus, quod aliquis volens inftituere hæredes teftibus feptem hoc faciat. Zeitangabe, Quapropter ego Leodegarius Aptenfis Epifcopus etc. Bernhard, Erzbischoff Ueberschrift. zn Arles, schenkte in Jahr 1129 die Kirche zu St. Thomas den Rittern zu St. Johannis von Jerusalem, kraft einer Acte, deren Anfangsformul also lautet: Norum fit (c) omnibus, quod ego Bernardus Arelatenfis ecclefiæ Archiepifcopus communi confilio canonicorum etc. Arnald, Erzbischoff zu Narbonne, fange eine Charte, welche er den regulären Canonicis zu St. Just ertheilte, mit der Zeitangabe an: In (s) anno Dominice Incarnationis MCXXIX. Indict. VII. refidens D. Arnaldus Narbon. metropolitanus Pontifex, et fedis apoftolicæ legatus etc. Die Charte über die von Samson, dem Erzbischoff zu Rheims, dem H. Bernhard im Jahr 1153 gemachte Schenkung ist wie ein B.ief eingerichtet: Samfon (t) Dei gratia Remorum Archiepifcopus, carisfimo ac præcordiali amico fuo Bernardo Clarævallenfis monafterii venerabili Abbati, falutem et in fanctæ religionis propofito beatam perfeverantiam. Der Erzbischoff schließet mit diesem vortrefflichen Abschiedswunsch: Valeat fanctitas veftra, et pro ecclefiis nobis commiffis jugiter Dominum exoret. Eine große Anzahl von Prá aten dieses Jahrhunderts fangen ihre Charten unmits relbar mit der Ueberschrift an. 3. B. Rainaldus (u) divina difpenfatione Remenfis ecclefiæ humilis minifter, dilectis in Chrifto filiis Roberto Igniacen fis monafterii venerabili Abbati, ejusque fratribus in eodem monafterio 32

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Einführung neuer For ́meln.

B. Mariæ monafticam vitam profeffis, eorumque fuccefforibus in eadem obfervantia permanfuris, in perpetuum. Diese lehte Formul ist auf den Ein führungs und Bestätigungscharten gewöhnlich. Wenn Hugo von Amiens, Erzbischoff zu Rouen, St. Martin in Aumale zu einer Abtey errichtet, so fångt er seine Charte (v) also an: Hugo (X) Dei gratia Rotomagenfis ecclefiæ fervus indignus univerfis ecclefiæ catholicæ filiis tam præfentibus quam futuris falutem, commodum, gratiæ profectum intrare, in perpetuum. Sciatis etc. Rotrou, Erzbischoff eben derselben Stadt, bestätigte im Jahr 1168 die Stiftung der Abtey in Valasse durch eine Charte von folgender Ueberschrift: Ego Rotrodus (w) Dei gratia Rotomagenfis Archiepifcopus, dilectis filiis Ricardo Abbati de Voto, ejusque fratribus regularem vitam profeffis, in perpetuum. Philipp, Bischoff zu Bayeur, in der Acte über die Verlegung der Cistercienser nach Valricher im Jahr 1150 titulirt sich blos Priester dieser Kirche: Univerfis fanctæ ecclefiæ Dei filiis, Philippus Bajocenfis ecclefiæ Presbyter, falutem et orationum inftantiam. Wenn Hugo, Erzbischoff zu Lyon, an den zu Bifanz schreibt, so nennet er sich schlechthin, Lugdunenfis ecclefiæ fervus. Die Prälaten bemerken öfters in der Ueberschrift ihrer Charten die Ordnung, in welcher sie unter ihren Vorfahren stehen. Wilhelm, Bischoff zu Poitiers, hat unter andern die: sen Gebrauch in einer Acte vom Jahr 1195 beobachtet: Guillelmus (t) fecundus Dei gratia Pictavorum Epifcopus, G. Monacho ejusque fuccefforibus, in perpetuum.

S. 254.

Seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts siehet man neue Formeln aufkommen in der Ueberschrift der Charten. Diejenige, worauf Wilhelm, Erzbischoff zu Bourdeaux, die Rechte und die Gränzen der Pfarrey zum heiligen Kreuz im Jahr 1175 fest sehet, fängt sich also an: Guillelmus (1) Dei gratia Burdegalenfis Archiepifcopus, univerfis, ad quos præfens cartula pervenerit, in Domino

(v) Gall. Chtift. vet. tom. 4. pag. 21.
pag. 2.

(iv) Ibid. p.886.

(1) Gall. Chrift, nov. t. 2. col. 283.

) Die Neberschrift der Charten dieses Prälaten ist gar mannichfaltig. Auf einer Jieset man: Hugo Dei gratia Archiepifcopus Sanctæ matris ecclefiæ filiis præfentibus atque fururis, falutem in Domino. Auf der andern: Domino. Auf der andern: Hugo Dei gratia Rotomagenfis Archiepifcopus, venerabili fratri fraterno abbati fancti Audoeni, jusque fancto conventui, in perpetuum. Wenn Sugo den Vergleich der Mönche von Ci teaur zu Dalricher beståtiget, so bringt er siese Ueberschrift an: Hugo Dei gratia Rotomagenfis Archiepifcopus, cariffimis filiis fuis Epifcopis, et univerfis Ecclefiafticis perfonis pet Normanniam confitutis falutem et gratiam

falu

(r) Ibid.

in Domino. Man fiehet hieraus, daß Hugo als Metropolitan den Bischöffen seiner Pro vinz als Söhnen begegnet. Wir haben eine Originalcharte vor Augen, vermöge welcher dieser Prälat eine von Johann, bem Grafen u Eu, an die Mönche zu St. Martin in Pontoise gemachte Schenkung bestätiget, deren Ueberschrift also lautet: Hugo Dei gratia Rotomagenfis Archiepifcopus kariffimis filiis fuis W. Abbati cæterisque fratribus in ec. clefia beati Martini apud Pontefaram confiftentibus, in perpetuum. ugo titulirt sich sonst, fanctæ fedis legatus et Rotomagenfis Sacerdos

falutem. Im Jahr 1178 ertheilte der Abt Charoup den Mönchen zu Beaulieu eine Charte, deren Anfangsformul in der folgenden Zeit sehr häufig vorkomt. Sie ist in diesen Ausdrücken abgefaßt: Omnibus (3) præfentes litteras infpecturis frater L. dictus Abbas Cariloci, falutem et pacem perpetuam. Im Jahr 1190. führte Johannes, der Erzbischoff zu Lyon, den Abi zu Cluni zum Dome herrn bey der Hauptkirche ein, vermöge einer Charte, deren Ueberschrift also ausges druckt wird: Johannes (a) Dei gratia primæ Lugdunenfis ecclefiæ humilis facerdos, S. Decanus, et univerfum capitulum, venerabili fratri et amico cariffimo Hugoni Abbati Cluniacenfi, ejusque fuccefforibus, in perpetuum. Wir haben in dem Archiv zu Moleme eine Originalacte vom Jahr 1196 gesehen, welche also anfängt: Garnerius Dei gratia Trecenfis Epifcopus, omnibus ad quos littere ifte pervenerint, in Domino falutem.

S. 255.

gen.

Die geistlichen Charten, welche mit Unrufungen anfangen, sind zahlreicher Anfang de als diejenigen, welche dergleichen nicht enthalten. Die gemeinste ist die Anrufung Charten der heiligen Dreyeinigkeit. Sie hat das labarum oder den Namenszug JEsu Frankreichs Christi vor sich her auf der Charte über die Stiftung der Abten zu unsrer lieben mit AnrufugFrauen zu Ghilenghein. In nomine (6) fanctæ et individuæ Trinitatis. Ego Lietardus divina miferatione Cameracenfis Epifcopus etc. Diejenige Originalcharte vom Jahr 1114, vermöge welcher Adam, Abi zu St. Denys, die Kirche zu St. Petri den Chorherren zu St. Pauli eben derselben Stadt abtrat, fångt also an: In (c) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti, Amen. Adam Dei gratia Abbas monafterii martyrum Christi Dionyfii, Ruftici et Eleutherii, omnibus fanctæ et univerfalis eccle fiæ filiis tam præfentibus quam futuris. Notum fieri volo omnium vestrum caritati etc. Das Urtel, welches im Jahr 1115 von Lambert, dem Bischoff zu Noyon und seiner Geistlichkeit dem Kloster zu St. Crespin le Grand in Soissons zum Vortheil gefället worden, lautet im Anfang also: In (d) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis. Ego L. Dei gratia Noviomorum Epifcopus et pariter Clerus nofter notum effe volumus fic futuris ut præfentibus etc. Der Bes scheid oder das Urtel, das im Jahr 1128 in der Streitigkeit zwischen Lanzon, dém Abt zu St. Mihel, und der Uebtißin zu Juvigni abgefasset worden, fångt mit der Anrufung an: In (e) nomine Domini noftri Jefu Chrifti. Die Notiz des Urtels, das im Jahr 1135 zum Vortheil eben desselben Klosters ausgefallen, weiset Diese Anfangsformeln auf: In (f) nomine Patris et Filii et Spiritus fancti, amen. Ego Teulfus Abbas monafterii beatorum martyrum Crispini et Crispiniani Sueffionis, notum fieri volo tam futuris quam præfentibus etc. Die

33

) Gall. Chrift. nov, tom. 4. col. 187. (a) Ibid. col.287

tom. 3. col. 30.
(e) Ibid. p. 599.

(c) De re diplom. pag. 596.

(f) Ibid. p. 600.

(b) Ibid. (b) Ibid. p. 597.

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