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der Abt zu St. Riquier und sein Capitul ihre Rechte auf die Kapelle zu Thofan abtreten: Quod (s) ut ratum et inconcuffum permaneat, fcripto commendavimus et figilli noftri impreffione firmavimus, et nomina teftium fubtus annotavimus.

S. 279.

Die mehresten bischöfflichen Charten Wälschlands, die von Ughelli herausges Formeln der geben worden, melden kein Siegel an: diejenigen, welche es thun, brauchen dazu vers Anmeldung schiedene Formeln. Im Jahr 1103 bedienet sich Elias, der Erzbischoff zu Bari, des Siegels auf den Char Diefer: Quæ prædicta omnia noftra noftrorumque clericorum fubfcriptione, ten Wall Wälsch ac noftri typarii plumbea bulla munita in perpetuum incommota effe volu- lands. mus, et manibus Andreæ presbyteri scribi juffimus. Im Jahr 1123 meldet Leo der Bischoff einer alten Stadt, welche lag, wo heut zu Tage das Schloß Agromento liegt, auch zugleich den Notarius, das Siegel und das Zeichen des Kreuzes an, welches die Stelle der Unterzeichnung vertritt: Et pro tua tuorumque fucceffo rum fecuritate hanc cartulam Bifantio notario fcribere præcepi, et figillo meo figillavi, et mea manu fignum fanctæ Crucis impreffi. Im Jahr 1190 thut Jorich, lateinischer Erzbischoff zu Sur, der durch die Buchstaben des Alphabets getheilten Cirograph und der Siegel in diesen Ausdrücken Meldung: Quod ut magis ratum et firmum habeatur, et ex utraque parte maneat inconcuffum, chirographo per abecedarium deftinato confcriptum fuit, et auctoritate figilli tam Tyrenfis quam Januenfis Archiepifcopi, et capituli etc.

S. 280.

Eine Charte vom Jahr 1124, welche auf einer allgemeinen Kirchenversammlung Formeln der von Adalbero, Bischoff zu Lürrich, ertheilet worden, führet diese merkwürdige Formul: Anmeldung Quæ (t) conftitutio five traditio ut rata et inconvulfa permaneat, hanc ad der Charten auf den pofterorum memoriam five confirmationem, præfenti fcripto mandavimus Charten et in generali fynodo, cum confenfu fanctæ Leodienfis ecclefiæ, epifcopali Deutschlands auctoritate firmavimus et noftro figillo corroboravimus: teftes quoque ido-. nei funt adhibiti, et in hac carta confcripti, Andreas præpofitus etc. Im Jahr 1130 bedienet sich Adelbert, Erzbischoff zu Maynz, dieser Ausdrücke, um anzuzeigen, daß seine Charte gesiegelt worden sey: Hujus autem (u) rei series, ut ftabilis et inconvulfa perfeveret, paginam hanc imaginis noftræ impreffione fignavimus. Eben dieser Prälat bedienet sich auf einer Charte vom Jahr 1135 einer andern Formul, deren Ausdrücke also lauten: Ut autem (v) hæc donatio rata ad pofteros tranfeat, figillo noftro confirmante fubfcriptis teftibus fig nari juffimus. In einer Urkunde vom Jahr 1146. meldet Rudolph Bischoff zu Halberstadt, sein Siegel und die Namhastmachung der Zeugen in diesen Ausdrücken B5 3

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(u) Ibid, tomay

Anhängung der Siegel mit verschie

benen Bån: dern.

Gebrauch des bleyernen

archen.

9: Ac nequis (m) temeritatis audatia vel in præfentiarum vel in pofterum Præfumat id infringere, præfentis paginæ litteras figilli noftri impreffione juffimus confignari: nomina quoque ipforum in quorum hæc præfentia vel confenfu funt acta fecimus fubfcribi. De monachis Sigebodo etc.

De lai

cis Ludolfus etc. Das angemeldte Siegel ist rund und stellet den Bischoff in Pontificalkleidung vor, in seiner rechten Hand ein offenes Buch haltend, ohne Bischoffshut, mit abgestußtem Haar und der Krone rund herum. Auf dem kreis: förmigen Rücksiegel erscheinet der Prálat auf den halben Mayn, den Krumstab in ber rechten Hand und in der linken ein offen Buch haltend nebst dieser Umschrift: RODULF SOLO NOMINE EPC. HALBERSTAD.

S. 281.

Die mehresten der französischen Prälaten dieses Jahrhunderts (r) hången ihre Siegel an, da andere fie auf die Charten auffleiben. Die Bänder des hangenden Siegels verändern beständig. Der Bischoff zu Foreur, Gilles, Z. B. hàngt féines bald mit seidenen Schnüren, bald mit Pergamenstriemgen an. Im Jahr 1123. bedienet fich Hugo, Bischoff zu Auxerre, der Bindfäden. Manasses 2. Erzbischoff zu Rheims, machet sein Siegel mit Zwirn an. Das Siegel des Sugo von Amiens, des Erzbischoffes zu Rouen, ist mit einem ledernen Riemgen unten an das Original angehängt, welches wir unter Händen haben. Im Jahr 1172 häftet Wilhelm von Langres fein Siegel mit einer gelb, schwarz und weiß seidenen Schuur an. Wir haben in dem Archiv zu St. Martin in Pontoise gesehen, daß des Mauritius, des Bischoffes zu Paris seins, an einem Riemen hänget. Einige Prälaten bedienen sich halb grün und halb violetseidener geflochtener Bänder. Andere brauchen die rothe oder die grüne ohne Vermischung. Im Jahr 1199. nehmen wir wahr, daß Richard, der Abt zu Compiegne, auf weiß Wachs siegelt, da seine Gemeinheit zu gleicher Zeit auf grün Wachs siegelt.

S. 282.

Die morgenländischen Patriarchen siegeln mit Bley. Im Jahr 1104. führet die bleyerne Bulle des Patriarchen zu Jerusalem (y) auf einer Seite eine Aufschrift Eiegels von morgenländis auf griechisch, und auf der andern eine Aufschrift in lateinischer Sprache. Die erstere schen Patris bedeutet: Das heilige Grab unsers Herrn JEsu Christi. Die zweyte: Das Siegel des Ebremar, des Patriarchen zu Jerusalem. Der Brief vom Jahr 1145. durch welchen Wilhelm, Patriarch eben dieses Sizes, den Erzbischoffen und Bischöffen die Findung der Reliquien des H. Johannis des Taus fers, die zu Sebaste entdecket worden, meldet, find mit (3) einem bleyernen Siegel versehen. Man erblicket dabey auf einer Seite das Bildniß des Patriarchen mit die: Fen

m) LEYSER comment. de contrafigill. p. 32.

(x) Man sehe uns. 6. Th. (i) Apud

§. 335. S. 171. (1) Hift. litter. de la Fr. t. 10. p. 56.
BROLIUM ad calcem chronicæ San. Germ. mf. fol. 345.

fen Worten rings herum: WILLELMUS PATRIARCHA. Auf der Rücke feite ist ein Angesicht, welches unsers Herrn seyn mag, nebft dieser Aufschrift: SE PULCHRUM DOMINI JHU XRI.

S. 283.

der Charten.

In diesem Jahrhundert bestätigen die Prälaten noch immer die Charten durch ix. Verschles Unterzeichnungen, die um einige Jahre später gemacht worden als die Zeitangabe dies dene Unters fer Urkunden lautet. "Das Jahr 1106. fagt (a) Herr Vaissette, ist die wahre zeichnungen "Zeitbestimmung des Anfanges des Bisthums des Cardinals Richards, des Erzs Spätere Une "Bischoffes zu Narbonne; ob man schon einige Acten antrift, die von ihm als Erz- terzeich "bischoff zu arbonne unterzeichnet worden, welche vom Jahr 1100 ja car von nungen, 1098. find. Aber diese Unterzeichnungen sind nichts anders als Bestätigungen des "rer Acten, darinnen fie fich befinden, und find erst nachgehends beygefügt worden, um "ihnen mehr Kraft zu ertheilen. Man nimt zum öftern dergleichen in den Acten wahr." Samson, Erzbischoff zu Maynz, welcher erst im Jahr 1140 den Stuhl dieser Kirche bestieg, bestätiger durch seine Unterschrift das (G) berühmte Vermächts niß, welches der Abt Suger (b) seit dem Jahr 1137. aufgefegt hatte.

"

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§. 284.

Die meisten geistlichen Charten dieses Jahrhunderts sind nicht unterzeichnet, son: Ersetzung der dern nur durch eine Anzahl von Zeugen bezeuget, deren (H) von dem Notar eigenhän: Unterzeich dig geschriebene und öfters durch Abtheilungen unterschiedene Namen diese Formeln nungen durch vor sich her haben: Huic traditioni interfuerunt etc. Teftes funt etc. Præ- dieBezeugung

(a) Hift. de Lang. tom. 2. P. 344.

(G) Es fångt sich also an: In (d) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Patris, et Filii et Spiritus fancti. Amen. Sugerius Dei patientia ecclefiæ beati Dionyfii humilis minifter. Sieben und dreyfig Ordensleute unterzeich nen dieses Vermächtniß durch denjenigen, welcher es geschrieben. Alle nehmen die Ti tel ihrer Würden und ihrer Orden an ohne den Mönchsnamen zu gebrauchen. Die zweyte Spalte dieser Unterzeichnungen weiset die von zehen Kindern auf, welche also aus: gedruckt werden. S. Hamelini pueri. S. Er naldi pueri etc. Alle diese Unterzeichnungen werden mit zweener Erzbischöffe, fünf Bis fchöffe und Roberts, des Abts zu Corbie, thren beschloffen. Die Zeitangabe, welche vor den Unterzeichnungen vorhergehet, lautet

(b) Annal. Bened. tom. 6. p. 291.

Lenti- der Zeugen.

also: Actum apud fanctum Dionyfium in com-
muni Capitulo XV. Kalend. julii anno incar.
nati Verbi M. CXXXVII. indict. V. epacta XXVI.
concurrente IV. luna XXIV. anno vero admi-
niftrationis noftræ XV. durch eine andere, wors
innen Suger sich schreibet, divina (e) gra-
tia beati Dionyfii ecclefiæ Abbas, schenket er
unter andern Einkünften eine Ohme Wein
und zehen Sols Zins an die Stiftskirche zu
St. Paul, damit die Chorherren GOtt und
St. Paulo mit desto frölichern und andåchti:
gern Herzen dienen möchten: Ut jocundius e
deyotius Deo fanctoque Paulo deferviant.

() Sæculo XI. paffim, sagt der P. (f)
Mabillon, tum fæculo XII. et fequenti fempes
teftium nomina absque ullo figno adfcripta
funt a notariis, ut fexcenta exempla probant.

(d) FELIBIEN, pieces juftific. de l'hift. de S. Denys, `p. XCIX.
P. CI.
(f) De re diplom, p. 168.

(e) Ibid

Seltenheit

der eigen händigen Unterschrift der Unter: schriebnen.

etc.

fentibus et laudantibus quorum quosdam fubnotamus etc. Hujus rei teftes funt etc. His teftibus etc. Hujus rei teftes affuerunt ete. Iftis videntibus Adfuerunt autem præfentes etc. Iftis videntibus et audientibus etc. Testes autem hi fuerunt præfentes etc. Inftrumenti hujus fuerunt hi teftes et affertores etc. Multis adftantibus, quorum nomina fubfcripta funt etc. Hujus donationis laudatores fimul et teftes exiftunt Rogerius etc. Et (c) ut certiorem cartæ narrationem faciamus, teftes qui præfentes fuerunt fubtitulando adhibeamus. Auf diese legte Formul folgen die Namen von neun Geistë lichen und von sechszehen Layën ohne einige Unterzeichnung. Auf den Charten, welche von den weltlichen und regulären geistlichen Gemeinheiten genehmiget worden, bedienet man sich, anstatt der Namhaftmachung der gegenwärtigen, zum öftern dieser Formul: Teste capitulo.

S. 285.

Die ganz eigenhändigen Unterschriften der Unterschreibenden find etwas sehr sels fenes, wenn man davon der (J) Kanzler, der Notarieu und der Schreiber ihre auss nimt, welche ihre Namen zu Ende der Acten beysetzen. Hr. Chatelain (d) giebt vor, die Nonnen zu Fontevraud hätten ihre Charten lateinisch unterzeichnet. Er führet zum Beweis ein Stück vom Jahr 1129 an, welches auf diese Weise unterschrieben ist: Ego Petronilla abbatiffa F. E. propria manu mea fubfcripfi. Ego Audegardis prioriffa fubfcripfi. Ego etc. Diese Unterschriften scheinen von den Unter schriebnen eigenhändig aufgescht zu seyn. Man kann aber davon nicht anders versis chert werden, als wenn man die Urschrift nachfiehet. Das fubfcripfi kann sich auf die Kreuze oder andere eigenhändig von den Ordensjungfrauen gemachte Zeichen bezie hen. Ee ist eben nichts seltenes, daß man in den Urschriften Unterschriften autrift, welche mit ego anfangen und mit subscripsi oder firmavi schließen, ob sie schon von einer entlehnten Hand herrühren oder vielmehr von dem Schreiber der Charte. Die: jenige

(c) De re diplom. pag. 591.
(I) Man trift zu Ende verschiedener geist:
licher Acten ihre Unterschriften an, die also
oder doch fast auf gleiche Weise abgefaffet
find: Bernardus a prædicto Epifcopo rogatus
fcripfit. Ego Hugo Cancellarius fubfcripfi.
Alexander fcripfit. Frater Guillelmus fcripfit.
Ego Durannus notarius ad vicem Fulconis
Cancellarii fcripfi, datavi et recitavi. Ego
Theobaldus Cancellarius legi et fubfcripfi.
Ego Gregorius Domini Suggerii abbatis Can-
cellarius relegi et fubfcripfi. Robertus Cancel.
larius recognovit, fcripfit et fubfcripfit. Ra-
dulphus Cancellarius per manum Arnulfi no-
barii fcripfit et fubfcripfit, Data pet manum

(d) Martyrolog. rom. traduit en Franç. p. 745,

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jenige welche Hugo von Amiens (K) dem Kloster zu St. Martin in Pontoise im
Jahr 1151 ertheilte, weiset drey Reihen von Unterzeichnungen auf.
Dem Leser zur
linken Hand stehet die vom Erzbischoff, hernach die vom Dechant, von einem Archidias
conus und vom Subcantor. Mitten inne, dem Dechant nicht aber dem Erzbischoff
gegen über, find die Unterschriften dreyer Archidiaconen und eines andern angebracht,
welcher unterzeichnet: Ego magifter Gaufridus fubfcripfi. In der dritten Reihe
unterschreiben der Schahverwahrer, der Kantor, der Kanzler und ein Chorherr. Nun
aber fangen diese Unterzeichnungen mit ego an und endigen sich mit subscripfi, wel
ches durch zwey, wie der Cardinåle ihre, durchstrichne SS angedeutet wird. Inzwis
schen wird man beym ersten Blick gewahr, daß alle diese Unterschriften von einerley
Hand find Derer Charten, welche ganz eigenhändige Unterschriften der Zeugen dars
stellen, sind sehr wenig. Bey nahe alle Charten vom 12. und 13. Jahrhundert also,
worauf die Zeugen unterschreiben, verrichten es durch die Hand desjenigen, welcher die
Urkunde abfasset.

S. 286.

Alle Unterzeichnungen mit Kreuzen, die vorn an, in der Mitten, oder am Ende Unterzeich». der Namen beygefügt werden; ingleichen welche mit einigen S anfangen oder schließen nungen mit und welche fignum ausgeschrieben vorn an haben; welche endlich zu den Namen Namens: Kreuzen neb einigen Soder züge und verschiedene willkührliche Zeichen sehen; alle diese Unterschriften, sage ich, wer fignum und den noch immer in einer beträchtlichen Anzahl Charten vom 12 Jahrhundert angetrof Namenszü fen; wie in denen vom vorhergehenden Jahrhundert. Ein anders ist das eiger händige gen. Zeichen, oder dasjenige welches die Unterschreibenden machen; ein anders ist die Schreis bung ihres Namens. Einige seßen ein Kreuz mit ihrer Hand bey, und andere lassen es durch einen andern beyfügen. Es geschieher zum öftern, daß diejenigen, welche ihren Namen nicht schreiben, nicht einmal ein Kreuz noch einiges anderes Handzeichen beyzeichnen. Wenn man die Charten dieses und des vorhergehenden Jahrhunderts unter: sucht, so nimt man wahr, daß unterschiedliche von denen, welche Urkunden unterschrie: ben haben durch Beyfügung eines Kreuzes vor oder nach ihren Namen, in andern Acten nur als Anwesende bezeuget werden. Die Aebte zeichneten einige Kreuze zu An: fang der Angelöbnisse des Gehorsams, welche sie den Bischöffen thäten und legten solche auf den Altar.

S. 287.

Wir haben in dem Archiv der Abtey zu oleme eine Originalcharte gesehen, Ob die Unters die im Jahr 1106 von St. Godefroi, dem Bischoff zu Amiens, ertheilet worden. zeichnungen Sel mit ego und

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