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Groß- Ponitentiarius des Pabstes, in dem Briefe von 1289 angenommen, worinnen. dem Erzbischoff zu Vienne aufgetragen wird. Dem Dauphin Humbert die Los: fprechung von den ungerechten Expressungen zu ertheilen, die in seinen Staaten ausgeüs bet worden: Venerabili in (1) Chrifto Patri Dei gratia Archiepifcopo Viennenfi, frater Mathæus miferatione divina ecclefiæ fancti Laurentii in Damafo presbyter Cardinalis falutem et finceram in Domino caritatem. Man hat einen Brief von dem . Dominicus, welcher diese Ueberschrift führet: "Bruder "Dominicus von Osina, der leßte unter den Predigern, grüsset alle Glaubigen, welche "diesen Brief sehen werden.” Radulph, Bischoff zu Arras schreibt sich in einer Urfunde: Atrebatenfis ecclefiæ facerdos humilis.

S. 312.

gén.

In den an den Pabst gerichteten Urkunden bieten die Bischöffe ihm den Gruß Was sie dem dar nebst dem Fußkuß. Die Bischöffe zu Langres, und zu Valence bezeigen sich Pabst für also in der Untersuchung, die gegen das Jahr 1223 veranstaltet worden der Wunder: weiche beyle: werke des H. Roberts, des Abts zu Moleme, halber: Sanctiflimo (m) Patri ac Domino Honorio Dei gratia fanctæ Sedis apoftolicæ fummo et univerfali Pontifici, H. Dei gratia Lingnonenfis et G. Valentinenfis Epifcopi, cum pedum ofculo, falutem, et debitæ reverentiæ famulatum. Die Bischöffe der Provinz Narbonne bringen in ihrer Zuschrift an Gregor 10. im Jahr 1272 folgende For meln an: Sanctiffimo (n) in Chrifto Patri ac Domino Gregorio divina providente clementia facro-fanctæ Romanæ ecclefiæ fummo Pontifici, fanctitatis ejus miniftri humiles et devoti P. Biterrenfis etc. beatorum pedum ofcula et feipfos. Der Brief schließet mit diesem Abschiedswunsch: Gratia Domini noftri Jefu Chrifti vos cuftodiat et confervet per longiffima tempora ad regi men ecclefiæ fanctæ fuæ. Der Dechant und Archidiaconus von Beauvais bedies nen sich im Jahr 1210 und 1218 folgender Formeln: Johannes permiffione divina decanus etc. Milo Dei gratia Belvacenfis archidiaconus.

S. 313.

ges

Es muß heut zu Tage einem sehr seltsam vorkommen, daß die Bischöffe des Kö: Der von den Bischöffen in nigreichs Teapel den Titel der Generalvicarien des Abts zu Monte Caßino ange: Neapel ae, nommen haben, und sich eine Ehre daraus gemacht vierhundert Jahr hindurch die Aem: führte Titul ter desselben zu versehen. Dieß ist eine Sache, davon man sehr vielfältige (0) Be: eines Vicarii weisthümer hat. Der Erzbischoff zu Teapel nimt selbst diesen Titul an in einer generalis des Urkunde vom Jahr 1270: Nos Anglerius miferatione divina Neapolitanus Ar- Abts zu Mons te Cassino. chiepifcopus et vicarius reverendi Patris et Fratris D. B. Cafinenfis abbatis, notum facimus univerfis præfentes litteras infpecturis, quod ejusdem fratris noftri fpeciali auctoritate fuffulti etc.

(1) Hift. de Dauphine, t. 2. p. 49.

S. 214.

(m) MARTEN, thefaur. anecdot. t. J.

col. 904. (n) Gall. Chrift. t. 6. col. 68.

Diplom. 8ter Th.

(0) Diarium italic. p. 325.

frau.

Anfang der

S. 314.

Der Gruß in Vorn vor der Verordnung, die im Jahr 1286. wegen der Verwaltung des dem Sohne Erzbisthums zu Lyon und des Bisthums zu Autun, währender Erledigung des der glorreic Stuhls gemacht worden, grüßen die beyden Prälaten und die Capitel dieser Kirchen ehen Jung in dem Sohne der heiligen Jungfrau: Univerfis (p) præfentes litteras infpectu ris Radulfus miferatione divina primæ Lugdunenfis ecclefiæ Archiepifcopus, Hugo ejusdem miferatione Epifcopus Eduenfis, Lugdunenfis et Eduenfis ecclefiarum decani et capitula, falutem in Filio Virginis gloriofæe. Auf einer Charte vom Jahr 1224 schreibt sich Walther, Bischoff zu Chartres: Divina (4) permiffione et APOSTOLICA AUTORITATE Carnotenfis ecclefiæ minifter humilis. Man erblicket hier den Anfang der Formul: Bischoff von des 4. Stuhls Gnaden oder Begünstigung.

Formul: S.
Sedis gratia

oder auto.

zitate.

V. Formeln

S. 315.

Die Bannformul ipfo facto scheinet nicht älter zu seyn als vom 13. Jahr: bey der Bele: hundert. Man trift selbige in den Synodalschlüssen (R) vou antes an, welche gung mit dem gegen das Jahr 1220 oder ein wenig nach der Kirchenversammlung im Latrano Bann. Die Formul ipfo vom Jahr 1215 abgefasset worden. Man bemerket sie auch in den alten Synodal facto. acten von Rouen, von Coutance, von Angers und von Mans. Solche bedeus tet daselbst (r) einen Bann, nach einem bereits gefällten Urtheil, darein schon, ohne weitern richterlichen Spruch die, so die Geistlichen geschlagen haben, die Mordbrenner, die Entheiliger der Kirchen und Gottesacker, und die Verfälscher der apostolischen Briefe verfallen find. Das ipfo facto, welches von älterm Gebrauch in Frankreich ift als in Walschland, ist in den Kirchenversammlungen gebräuchlich gewesen, ehe es in den Befehlen der Bischöffe oder ihrer Witdume erschienen. In den andern geistlichen Acten haben wir es nicht entdecket. Die Belegungen mit dem Bann und die Verwünschungen sind darinnen etwas sehr seltenes.

S. 316.

Enthaltung Es scheinet als ob man in der griechischen Kirche damals aufgehöret habe dieselder griechi ben anzubringen. Der Kaiser (8) Andronicus Palaologus ließ, nachdem er seiz schen Kirche nen ältesten Prinz Michael im Jahr 1294 krönen lassen, eine Acte über diese bannungss Krönung aufseten, und befahl den Prälaten auf gewöhnliche Weise zu unterschreiben. formeln.

von den Ver:

Jedoch (p) Concil. LAB B. t. XI. col. 2537. (4) Gall. Christ. fratrum SAM MARTHAN. 1.4. P. 457. (r) Pouvoir du premier et du second ordre pag. 693. PACHYMER. 1. 9. c. 1. Poff. pag. 568.

() Sciendum eft (n) autem quod funt excommunicati ipfo facto, qui in Clericos vel quascumque perfonas ecclefiafticas manus in

(8)

jiciunt violentas, incendiarii, et ecclefiarum feu cimiteriorum violatores, et qui litteras Domini Papæ falfant.

(a) Statut. Nannet. t. 2. thefaur. Anecd. MARTEN

Jedoch konnte er sie nicht bereden, derselben Flüche und Bannsprüche ohne Hoffnung der Aufhebung benzufügen, gegen denjenigen, der sich erfrechen würde, wider den neuen Kaiser sich zu empören. Es ist nicht billig, sagten der Patriarche und die Bischöffe, und es schicket sich nicht für uns, die wir voller Mitleiden seyn müssen, daß wir zu der Strenge der Gesetze gegen diese Unglückseligen auch noch die Trennung von JEsu Christo segen sollten.

S. 317.

Aber die lateinische Kirche brachte die Verfluchungen und Verwünschungen noch Gebrauch an, wie aus den folgenden Beyspielen erhellet. Amelin, welcher sich auf einer derselben in Charte vom Jahr 1210 schreibt, durch die Gedult GOttes demüthiger Diener der lateinis der Rirche zu Mans, donuert mit dem Bann und (S) den schrecklichsten Ver: schen Kirche. fluchungen auf einen jeden los, welcher die Güter des Klosters Broile zu entwenden sich unterstehen würde. Eben dergleichen Verwünschungen waren noch im Jahr 1257 gebräuchlich, wie solches eine Charte von Volrad, dem Bischoff zu Halberstadt, be weiset, bey deren Beschluß man lieset: Sub (t) interminatione anathematis diftrictius inhibentes, ne quis quocumque aufu temerario contra ejus continentiam venire præfumat. Si quis autem hoc fecerit eterne dampnationis cum Dathan et Abyron habeat porcionem. Gottfried, Bischoff zu Camerich, verbietet nur auf der im Jahr 1229 ertheilten Charte zum Besten des Klosters Beaue pre, unter der Strafe (u) des Anathema, wer die Bräute JEsu Chrifti beunruhigen würde. In dem Vergleich wegen der Vermählung des Theobalds, des Grafen von Champagne mit Margarethen von Bourbon, macht sich Robert der Bischoff zu Troyes anheischig (v) die Bannstrahlen wider den Theobald, seine Erben und Nachs folger zu gebrauchen und ihre lande mit dem Interdict zu belegen, wenn sie es an einis gen der verglichnen Stücke fehlen ließen, welche in der im Jahr des Heils 1232 gench: migten Acte enthalten wären. Datum anno gratiæ MCCXXXII. menfe martio. Wilhelm, Bischoff zu Chalons an der Saone, thut auf derjenigen Charte, Kraft deren er dreyzehen Chorherren in das Hotel - Dieu zu Werlou einführet, (T) alle diejenigen in den Bann, welche dieser Einführung zuwider handeln würden. Die Neigung zur Verdrehung der Geseke, welche das 13. und folgende Jahrhundert kents Ee 2

(1) LEYSER de contrafigil. p. 17. (u) Gall. Chrift. tom. 5. col. 301.
MARTEN. anecdot. tom. I. col. 968.

(S) Districtius (0) fub interminatione anathematis prohibentes ne aliqua ecclefiaftica fecularisve perfona hanc noftræ confirmationis paginam audeat infringere vel prædictas poffeffiones five bona auferre vel minuere. Quod fi quis facere præfumpferit, Dei omnipotentis et beati Juliani confefforis et noftram maledi.

(0) Gall. Chrift, t. 8. col. 427.

lich

(v)

ctionem incurrat, et æternæ damnationi sub
jaceat.

(T) Omnes (p) illos qui contra venerint,
excommunicationis vinculo innodamus. Da
tum apud dictam domum Dei de Merlout, an-
no Domini M. CC. XLIII. die veneris proxima
poft feftum B. Matthiæ Apoftoli,

(P) Ibid. tom. 4. col. 248,

VI. Gebrauch der Siegel.

lich macht, führte die Clausul ein: Renunciantes etc. Sie wird in der Acte des Thomas von Mauleon, des Abts zu St. Germain des Pres im Jahr 1254 also ausgedruckt: Renunciantes (w) in hoc facto beneficio reftitutionis in in tegrüm, et ne poffimus dicere nos vel monafterium noftrum in contractu hujusmodi in aliquo læfos effe.

S. 318.

Dieses und die zwey folgenden Jahrhundert hindurch versehen gemeiniglich die Siegel die Stelle der Zeugen und der Unterzeichnungen. Welches sie so gemein Deren Absicht machte, daß die in Würden an den weltlichen und regulären Kirchen stehende Personen und Gepräge. eben dergleichen wie die mehresten Bischöffe hatten. Unten an einem schiedsrichterli

Entlehnung anderer Siegel.

chen Spruch, welcher den Tag nach dem Fest des heiligen Stephan 1279 gethan worden, erblicket man das Siegel Perers von Chatre, des Kanzlers der Kirche zu Chartres, worauf ein Marienbild stehet mit dem Christkindlein auf ihren Armen. Die Bischöffe lassen sich noch immer auf ihren Siegeln abbilden. Man vermehret sie, nachdem der Theil daran habenden Personen viel sind, ja bisweilen gar nach der Anzahl der Zeugen. Die in der Versammlung zu Pamiers im Jahr 1212 abgefaßten Ver: ordnungen wurden mit den Siegeln aller gegenwärtigen Bischöffe gesiegelt. Zum öftern schrieb man die Namen der Prälaten und der Herren über die Löcher, durch welche sie die Bänder ihrer an den Charten hangenden Siegel steckten.

S. 319.

Die Zeugen fügen ihre Siegel bey anstatt derjenigen Wohlthäter, welche`keine haben, und in eben dem Fall entlehnen die Prälaten ihrer Kirchen ihre, und die Ge meinheiten ihrer Achte ihre. Johannes, Erzbischoff zu Arles, ficgelte mit der Bulle oder dem bleyernen Siegel feines Capituls, da er kein eignes hatte, weil er das Pallium noch nicht hatte. Et (r) quoniam, fagt er auf einer Charte vom Jahr 1233. figillum proprium nondum habemus, cum no pallium fuerimus affecuti, huic inftrumento bullam Arelatenfis Capituli præcipimus apponendam. Da das Kloster zu St. Andreå in Vienne kein eignes Siegel hatte, so ließ der Abt eben dieses Klosters seins auf eine Charte vom Jahr 1288 setzen. In (9) quorum teftimonium nos fupra dictus abbas pro nobis et dicto conventu figillum proprium non habente, figillum noftrum apponi fecimus huic carte. Die Capitel hatten ein grosses und ein kleines Siegel, wie aus der Acte (U)

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des Bündnisses erhellet, welches im Jahr 1281 zwischen den Kirchen zu Lyon und Vienne gemacht worden, zur Beschüßung ihrer beyderseitigen Rechte.

S. 320.

Seit dem 12. Jahrhundert hatten einige Prälaten angefangen Wappen auf ihre Wappen auf Rücksiegel zu setzen; aber in den beyden folgenden lassen sie sich gemeiniglich darauf denselben. fehen. Die gewöhnlichsten Häfte der Siegel find Pergamenstriemen. An der Charte Bänder des Erzbischoffes zu Rheims und seiner Saffraganen, die Heiligsprechung des H. Lue derselben. dewigs betreffend, ist das Siegel nicht anders angehängt. Die Bischöffe nehmen auch Fäden von rother Seide und von verschiedenen Farben dazu, und die Vikdume Schnuren von Hanf und andern Materien.

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Der die Beyfügung der Siegel ausdruckenden Formeln find mancherley und viel. Anmeldung Wir wollen nur einige aus solchen Charten genommene Beyspiele angeben, welche derselben, weder unterzeichnet noch von Zeugen bezeuget worden. Im Jahr 1202 sd,lossen der Bischoff zu Paris und der Abt von Ste. Genevieve einen die Kirche zu St. Stes phan in Mont angehenden Vergleich. Man yahm davon zwo Abschriften, deren eine mit den Siegeln des Bischoffes und des Capituls zu unsrer lieben Frauen, und das andere mit den Siegeln des Abts und des Capituls zu Ste. Genevieve gesiegelt wurde. Die Acte thut beyder in diesen Ausdrücken Meldung: In cujus rei teftimonium et perpetuam firmitatem duo fcripta in eundem tenorem confecta funt, quorum alterum habebit ecclefia Parifienfis fub figillis duobus, Abbatis videlicet et Capituli S. Genovefæ; et reliquum habebit ecclefia de Monte fimiliter fub duobus figillis Epifcopi fcilicet et Capituli B. Mariae Parifienfis. Im Jahr 1205. besiegelte Robert Abolanz, ein Chorherr von Auperre, fein Vermächtniß mit seinem Perschaft, und ließ es mit dem Infiegel seines Capituls unterfiegeln: Ad mandatum itaque Capituli hæc omnia in præfenti cartula annotavi, et appofito figillulo meo, ut figillum Capituli apponeretur, impetravi. Im Jahr 1209. melden Heinrich, Abt zu St. Denys in Frankreich, und fein Capitul die Siegel einer Cirograph in diesen Ausdrücken an: Quod (3) ut inconcuffle et perpetuæ firmitatis inviolabile robur obtineat, præfens chirographum inde confcripfimus, cujus in duo divifi partem unam figillorum noftrorum appofitione munitam præfato Odoni tradidimus, penes nos partem alteram refervantes.

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