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Sortfegung.

S. 322.

Im Jahr 1225 feßten der Abt zu Sens, welcher sich schreibt: Ego H. per Dei patientiam dictus abbas, und seine Gemeinheit eine Acte auf in Gestalt einer Cirograph, deren mit Bindfaden angehängte Siegel also angemeldet werden: Et ne () hæc conftitutionis feries ab aliquo immutari vel alienari queat præ fentis cyrographi cuftodia committere curavimus, et ut prælibata potiori fulciatur certitudine, nos partem ipfius fcripti ad eundem H. pertinentem, noftro et Capituli noftri, ipfe vero H. partem noftram ejusdem cyrographi Domini Ducis Lotharingie, Domini P. de Gillibol, Domini T. militum ejusdem H. fratrum Mediani monafterii Bellicampi abbatum figillis fecimus pariter communire. Im Jahr 1231. schickte der erste Generalvicarius der Fransciscaner in Frankreich einen Brief an den Abt und an die Ordensleute zu St. Denys, worinnen das gemeinschaftliche Siegel seines Ordens durch diese Formul angemeldet wird: Et (6) ut hoc fcriptum in perpetuum robur obtineat firmitatis, illud communi figillo fratrum Minorum de Francia fecimus infigniri. Im Jahr 1234. druckt Nikolas, Bischoff zu Troyes, auf einer Charte für die Abtey zu Moleme die Beyfügung seines Siegels also aus: "Und (c) das "mit dieses fest und beständig sey, und zwar auf allezeit, so haben wir auf Ersu"chen des obbenannten Abts und des Convents und der Männer von Radonviler "diesen gegenwärtigen Brief mit unserm Siegel besiegelt mit Vorbehalt der Lehns: "gebühr des Bisthums zu Troyes." Dieses Siegel ist mit roth und gelbseidenen Fåden angehängt. Des Peter, des Erzbischoffes zu Sens, seins wird auf einer Charte von 1210 mit dieser Formul angemeldet: In (d) cujus rei teftimonium et perpetuum firmamentum præfentem paginam fecimus annotari et figilli. noftri teftimonio confirmari. Dieses mit rothseidenen Fäden angehängte grüne Wachssiegel stellet den Prälaten in bischöflicher Tracht vor, und führet auf dem Gegenfiegel ein Agnus Dei mit einem Kreuz und dieser Umschrift: AGNE DEI, MISERERE MEI. Eine im Jahr 1238 vom Bruder Pontius, Dem Großmeister des Tempelherren Orden in Frankreich, zeiget die Beyfügung des Siegels in diesen Ausdrücken an: Et (e) prefentes litteras in ratificationem prædictorum figilli noftri munimine fecimus roborari. Das schwarze Wachssiegel ist mit einem Pergamenstriemgen angehängt, und stellet auf einer Seite den Tempel mit dieser Aufschrift vor: MILITUM TEMPLI SIMI LITUDO, und auf der andern einen Krieger mit einem Bogen, der von Fuß an bis auf die Scheitel gepanzert ist, nebst diesen Worten: SECRETUM TEMPLI.

§. 323.

(a) CALMET, pieces Juftific. de l'hift. de la ́maison du Chatelet, p. 1.

(b)

FELIBIEN, ibid. p. CXX.
Archiv. de S. Pierre de Melun.

(c) Archiv. de l'abb. de Moleme.

(1)

(e) Archiv. de S. Pierre le Vif à Sens.

S. 323.

Der vor dem Bischoff zu Autun im Jahr 1294 genehmigte und zwischen Ro: Fortfegung. bert dem Herzog von Burgund und Philipp von Vienne getroffene Vergleich weiset folgende Formul auf: "Zum Zeugniß aller (f) obbenannten Dinge haben wir auf "Bitten befagten Philipps diesem gegenwärtigen Brief unser Infiegel benfügen lass "sen nebst dem Siegel des befagten Philipps. Und Wir vorbenannter Philipp, die "Wir erkennen und bekennen, daß alle obgemeldte Stücke und jedes insbesondere gewiß "seyn, haben nebst dem Siegel des hochwürdigen Vaters in JEsu Christo des Herrn "Bischoffes zu Oftun, zu gegenwärtigem Briefe unser Siegel zum Zeugniß der Wahrz "heit hinzugesett. Geschehen und gegeben im Jahr des Heils 1294, die Mittwoch "nach den 14tägigen Hüttenfest" das ist die Mittwoch nach dem ersten Sonntage in der Fasten. Eine Charte von Wilhelm, dem Erzbischoff zu Sens, meldet ihr Siegel also an: Quam (g) conceffionem ratam in pofterum permanere volentes, præfentem paginam in teftimonium et munimentum fcribi præcepimus et figilli noftri auctoritate corroborari. VALETE. Das Siegel ist an die Acte mit einem Pergamenstriemen angeheftet. Im Jahr 1289 drucket sich der Vikdum zu Camerich beym Beschluß eines Vidimus also aus: In (h) cujus vifionis mandati teftimonium, figillum curiæ noftræ prædictæ præfentibus litteris eft appenfum. Das Capitul zu Lüttich bediente sich zweyer (V) Siegel, des einen die eigenhändigen Aufsätze damit zu siegeln, und des andern die davon genommnen Ab: schriften zu beglaubigen. Die Cartäufer zu Maeour bey Valenciennes verbanden fich vermittelst einer Acte vom letzten Jahr des 13. Jahrhunderts die Bibel in 12. Bånden, welche Wilhelm aus Hennegau, der Bischoff zu Camerich, ihnen vers macht hatte, niemals zu verkaufen, zu veräußern, zu verseßen oder zu verleihen. Die Acte wurde mit zweyen Siegeln besiegelt, darunter das erste entlehnt war, wie aus dies fer Anzeige erhellet: In (i) cujus rei teftimonium cum figillo domus Vallis S. Petri ordinis noftri, præfentibus ad preces noftras appenfo, noftrum etiam unicum, quo utimur, duximus apponendum. Auf allen Charten, deren For meln wir angeführet haben, und bey einer Menge anderer, welche wir vorbringen könn ten, vertreten die Siegel die Stelle der Zeugen und der Unterzeichnungen.

S. 324.

Wir kommen nun zu den Acten, worinnen die Siegel und Zeugen zusammen ge: VII. Meldung meldet werden. Im Jahr 1211. segten Radulph, Abt zu Fecam und seine Ordens, der Zeugen

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und Unters schriften;

und zwar erst; leute eine Charte auf, welche bekräftigte, daß der König Philipp Auguft ihnen das lich der Beu placidum ípadæ über alle ihre Länderey, die sie als eigenthümliche Herrschaften be: gen und Sie fäßen, zugestanden habe. Die Zeugen werden darinnen nach den Siegeln und der Zeits gel zugleich. angabe zusammen gemeldet: Quod (f) ut perpetuum robur obtineat, figillorum noftrorum auctoritate, abbatis videlicet et conventus falvis Domino Regi foagio et fervitio decem militum in terra noftra eidem præfentem paginam dignum ducimus confirmare. Actum anno gratiæ M. CC. XI. TESTE univerfitate Capituli noftri. Man liefet auf einer Charte vom Jahr 1252, die von Gilbert, dem Abt zu Haghinon in England, ertheilet worden: Teste (1) Deo et toto Capitulo. Eudes, Abt zu St. Denys und seine Gemeinheit liefern nach Anmeldung der Beyfügung ihrer Siegel und der Zeitangabe (W) die Namen der Zeugen umständlich. Magister Peter von Auxerre, ein Schriftsteller des 13. Jahr hunderts, fertigte ein Schreiben aus, welches mit dieser sonderbaren Anzeige schloß: Ut (m) autem in publicam veniant hominum cognitionem, fub certitudine figilli mei, litteris apertis expreffi donationem. Man nimt hier den Unterschied der offnen und der geschloßnen Briefe wahr. Auf einer Charte vom Jahr 1258 meldet Albero, Abt zu Werden in Deutschland, die Benfügung des Siegels und der Namen der Zeugen an: Ne (n) igitur quod a nobis tam rationabiliter geftum eft, improbitas alicujus infringere, feu temeraria prefumptione audeat infirmare prefentem paginam, cum teftium fubfcriptione, figillo noftro fecimus infigniri: teftes vero funt etc. Die namhaft gemachten Zeugen sind vier Geistliche, fünf Edelleute, eilf Kriegsbediente und erliche Bürger von Helmstådt, darunter keiner unterzeichnet hat. Inzwischen wird die blose Namhaftmachung dieser Zeugen eine Unterschrift genennet. Zum öftern wird beydes durch die Gegenwart des Siegels ohne Anmeldung ersetzet oder durch die Formul, Tefte figillo (0) noftro ausgedruckt, davon es viele Beyspiele giebt.

Meldung der
Zeugen ohne

S. 325.

Man meldet die Zeugen öfters an, ohne des Siegels Meldung zu thun, weil Die Siegel. wirklich nicht alle Acten gesiegelt worden, vornehmlich zu Anfang des 13. Jahrhun

(f) Registre de S. Juft fol. 47. () Monaft. Anglic. t. 2. p. 491.
hift, de Auxerre, t. 2. dans le recueil des chartes p. 34.
contrafigill. p. 24.

(M) Quod (s) ut perpetuæ ftabilitatis obti-
meat firmitatem, nos abbas dictum Prioratum
(Argentolii) in manu noftra tenentes præfens
fcriptum fieri volumus, et tam noftro quam
noftri capituli figillis confirmari.. Actum anno
Domini MCC tricefimo primo, menfe novem-
bri, afantibus in capitulo Odone abbate, Simo-
ne priore, Sevino fubpriore, Dracone tertio
priore, Natali quarto priore, Girardo quinto

derts.

(m) LEBEUF, (n) LEYSER de

priore, Guiberto cantore, Ricardo thefaurario, Ph, cenatore, Theobaldo infirmario, Guillelmo pennetario, presbyteris: Drocone de Serenis, Guillelmo de Peris, Theobaldo de Chambliaco Diaconis: Nicolao . . . Germundo Carnote. nis, fubdiaconis: Petro Lanario, Johanne de fancto Audomaro pueris; ct cetero toto Capitulo.

(S) FELIBIEN, pieces juftificat. de l'hift. da S. Denys, p. CXX.

derts. Wir haben zwo Originalcharten von den Jahren 1201 und 1212 gesehen, auf ́ - deren einer (p) Walther, Erzbischoff zu Rouen, die Zeugen blos mit dieser Formul anmeldet. Teftibus his etc. Auf der andern von dem Erzbischoff Robert stehet nur ein Zeuge, Tefte magiftro Roberto de Effeyo canonico Rotomag. Im Jahr 1221. fertigte Walther, Bischoff zu St. Germain, einen Brief aus, wel cher ein jährliches Einkommen von dreyfig Sols betraf, welches dem Schahmeister der Abtey geschenket worden. Selbiger wird nur durch diese Formul bezeuget: Tefte (4) me Galtero Abbate et univerfitate Capituli noftri. Man siehet aus. diesem Benspiel und aus unterschiedlichen andern, daß die Mönche bey ihren eignen Streithändeln zu Zeugen angenommen worden. Eine Charte Deutschlands, wo. der Bischoff zu Paderborn sich schreibet: Bernardus tertius Dei gratia etc. mel: det die Zeugen also an: Hujus (r) rei teftes funt Johannes fcholafticus ecclefix majoris, Conradus cuftos, Wernherus de Arnheim Mindenfis canonicus.

S. 326.

Bisweilen sehet man ausserhalb Italien einige Unterzeichnungen zu der Bey: Beyfügung fügung des Siegels und der Namen der Zeugen. Hier folgen einige Beyspiele: der Unter Im Jahr 1202. ertheilte Hugo (s), Abt zu Cluni,, eine Charte in Gegenwart zeichnungen einer grossen Anzahl Zeugen: Acta fuerunt hæc omnia apud fanctum Satur- u den Sies geln und ninum, in ecclefia majori fcilicet S. Petri, præfentibus et confentientibus tamen der Girino camerario Cluniacenfi, Simone Camberlano, Girardo notario dom- Zeugen. ni abbatis etc. Darauf folget die Unterzeichnung des Hugo, des Norarius bey Raimunden, dem Grafen zu Toulouse: Hæc fcripfi, sagt er, et fignum meum appofui. Der Kanzler des Grafen unterschreibt h in diesen Ausdrücken: Et ego Raimundus Guillelmus judex, et cancellarius Domini Comitis Tolofa præfens interfui et fubfcripfi, et mandato ipfius figillum ejus appofui. FIAT, DOMINE, COR meum immaculatum. Der Notar des Abts zu Cluni füget gleichfalls seiner Unterschrift einen Bers aus den Psalmen ben: Ego Girardus Domini abbatis notarius præfens fui et fubfcripfi. DIRIGATUR, DOMINE, ORATIO MEA SICUT INCENSUM IN CONSPECTU TUO. Endlich schliessen diese Unterschriften mit des Almoseniers des Abts zu Cluni seiner: Ego Giraudus Eleemofynarius Domini abbatis præfens fui et figillum appofui. Hugo, Bischoff zu Clermont, ertheilte im Jahr 1244. eine Acte, welche die Wahl -Aldemars, des Abts zu Figeac, betraf. Ausser der Anmeldung des Siegels fic: het man darinnen sechs Linterschriften mit Kreuzen. Eine Charte (t) Gerards des Erzbischoffes zu Bourdeaux, ist mit einem entlehnten Siegel versehen und mit vier Unterschriften, die mit ego anfangen. Die erste ist von dem Erzbischoff, die zweyte

(p) Archives de Bonne nouvelle de Rouen. (4) Recueil des pieces de l'hift.
de S. Germain, pag. LIV. (r) Ampliff. collect. col. 1173. ($) Gall.
(t) MARTEN. anecdot. tom, I.

Chrift. tom. 6. inftrum. col. 301. 302.

col. 964.

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Beyfügung einiger Kreus

je und Sprüche.

zweyte von dem Bischoff zu Tusculum, die dritte und vierte sind von ziveenen Cars dinålen, welche blos Kreuze vor ihre Namen hinsetzen. Man hat eine Acte von 1210. (u) bekannt gemacht, worinnen Gosvin, Bischoff zu Dornik, nach Unmels dung seines Siegels unterzeichnet: Sigilli noftri imaginem appendimus, et ad majorem firmitatem teftimonio noftro firmare curavimus. Signum Domini Gofvini Dei permiffione Tornacenfis Epifcopi. Die geistlichen von Nor tarien genehmigten Acten thun ihrer eigenhändigen (X) Unterzeichnungen oder Zeis chen Meldung, sie mögen auch beschaffen seyn wie sie wollen.

§. 327.

Die Prälaten Italiens machen in diesem Jahrhundert noch immer Kreuze zu Anfang ihrer Unterschriften. Wenn die Zeugen nicht schlechtweg namhaft ge macht werden, so zeichnen sie gleichfalls Kreuze vor ihre Namen und Titel. Einige Bischöffe machen große Kreuze, in deren leeren Plähen die Namen der Schuhheiligen der Domkirche stehen, und des unterschreibenden Prälaten seiner. Sie sehen unten bey dem Kreuz einen Vers aus den Psalmen oder ein kurzes Ge: beth hinzu. Dergleichen ist die Unterschrift Philipps, der sich nennet: Dei et apoftolica gratia Ferrarienfis ecclefiæ electus, vorn vor einer Charte von 1243. Zwischen den Armen des Kreuzes lieset man auf dem obern Theil zur Linken S. Georg und zur Rechten S. Maurelius und auf dem untern Theil auf einer Seite Philippus Dei gratia, und auf der andern, Ferr. electus. Unten bey dem Kreuz stehet Gratia fancti Spiritus adfit nobis. Alle diese Unterschriften sind vers muthlich von dem Notar gemacht, nach der Gewohnheit selbiger Zeiten. Hr. Fleus ri (v) bemerket, daß in dem Schreiben, welches die Griechen im Jahr 1279. an den Pabst Likolas 3. ausgefertiget, selbige eine große Anzahl Unterschriften beys gebracht haben, die alle von einerley Hand geschrieben gewesen.

VIII. Ver:
schiedene Zeit mit Ostern an.
angaben.

S. 328.

In Frankreich fing man im 13. Jahrhundert und in den folgenden das Jahr Ob nun gleich dieser Gebrauch sehr gemein war, so wurde er doch nicht durchgängig beobachtet. In gewissen Ländern datirte man zum öftern von der

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