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1. Gebräuche

und Formeln in diesem Jahrhun dert. Ge brauch der

Formul Dei

fedis gratia,

Gebrauch der verschiedenen Indiction,

$.354

Abschaffung der spanischen Jahrzahlen,
$.355.

V. Berbindung verschiedener Zeitangaben in
den geistlichen Acten, S. 356:358.
Zeitangaben von dem Ort, Stunde,
Tage, Monat, Festen, Jahr, Nd:

S. 335.

merzinszahl, Sigung der Päbste, u. f. w. §. 356.

Zeitangaben von der Sigung und Ein: weihung der Bischöffe und Regies rung, §. 357.

Zeitangaben von dem Monatstage und Jahr allein ohne Meldung des Orts, $.358.

ie mehrëften Gebräuche und Formeln des vorhergehenden Jahrhunderts erhalten sich auch noch in diesem. Die eigenhändigen Unterzeichnungen, die ganz von der Hand der Unterschreibenden herrühren und von den Notarien ihren unter: schieden sind, fangen an wieder zum Vorschein zu kommen. Die Formul Dei et facræ fedis gratia wird gemein. Johannes 2 mit dem Zunamen Rebours, Abt zu St. Sergii in Angers, der im Jahr 1315 verstorben, wird in einem an ihn et apoftolicæ abgelassenem Schreiben genennet Dei (g) et fedis apoftolicæ gratia abbas. Eben diese Formul zeiget sich in unterschiedlichen (h) geiftlichen Acten, und unter andern in derjenigen, vermittelst welcher Wilhelm, Bischoff zu Rennes das Anniverfarium bestätiget, das von Johannes dem Abt zu Melaine, in der Kirche seiner Abtey ges stiftet worden. Petrus von Cros nennet sich Bischoff zu Senlis von GOttes und des heiligen Stuhls Gnaden in dem Briefe von 1345. Im Jahr 1365. titulirt sich der Bischoff zu Weaux, Johannes (i) Dei et apoftolicæ fedis gratia Epifcopus. Die Prälaten tituliren sich noch bisweilen, demüthige Diener ihrer Kirchen. Dieß ist der Titul, welchen der Bischoff zu Lvreus zu Anfang einer Urkunde von 1304. aunimt: Mathæus (f) permillione divina Ebroicenfis ecclefie minifter humilis. Die bey den Domkirchen mit Würden versehene nennen sich bisweilen solche von GOttes Gnaden: Nos Fridericus Dei gratia decanus et Henricus Scholafticus ecclefie fancte, Marie Halberstadenfis etc. Datum Halberstad anno Domini 1302. feria fexta proxima poft Dominicam qua cantatur JUBILATE.

S. 336.

Gebrauch der Die sechs Prälaten, welche in dem Parlement zu Paris Siß haben, mit dem Titel Herzog Titul der Herzoge und Grafen Pairs von Frankreich nehmen den Titul derselben. und Pair von in einigen Denkmälern dieses Jahrhunderts an. Man hat fogar einen Brief vom denPrälaten. Meldung des Jahr 1300. darinnen Robert von (1) Courtenas sich schreibet: Erzbischoff Herzog von Rheims, Pair von Frankreich. Dieß ist der erfie von dieser Art, der bekannt ist. In den Briefen und Bittschriften, welche die Prälaten und ihre Capitel an den

Fustusses.

(g) Archives de l'abb. de S. Serge.
384. f.

Pabst

(h) Man sehe unf. 6. Th. §. 630. f. S. (i) Hift. de l'eglife de Meaux, tom. 2. p. 235. (E) Preuves de l'hift. d'Evreux. p. 27. (1) Hift. genealog. de la maifon de France. tom. 2, p. 10.

Pabst ablassen, thun fie des Fußkuffes Sr. Heiligkeit Meldung. Der Bischoff zit Meaux und feine Domherren gebrauchen diesen Ausdruck (B) im Jahr 1383. Die Cardinale des 14 Jahrhunderts glaubten, fie könnten nicht zugleich Bisthümer und die Cardinalswürde zusammen besigen. "Wenn sie (m) zur Zeit ihrer Erwähs "lung Bischöffe waren, so lieffen sie alsbald das Bisthum fahren: jedoch besaffen sie/ "blose Pfarreyen und die Würden der Domkirchen als Commandereyen. Auf solche "Weise war im Jahr 1333. der Cardinal Colonna mit dem Archidiaconat von "Viviers versehen."

S. 337.

Der alte Gebrauch GOtt in den Klöstern Kinder zu widmen, wurde noch in die Gebrauch seiz Fem Jahrhundert beobachtet. Man legte Mädgen von acht Jahren den Nonnen: ne Kinder in Schleyer an. Foulques (n) von Chanac, Bischoff zu Paris, und zween seiner den Klöstern Brüder wurden zum Mönchsleben bestimmet, kraft der legten Willensverordnung, widmen. GOtt zu welche ihr Vater den 27. May im Jahr 1306. auffeßte. Wenn der H. Chryfofto: mus wider die Feinde des Mönchslebens schreibet, so behauptet er, man müsse die Kinder in die Klöster thun; aber er sagt nicht, man solle sie nöthigen darinnen zu bleiz ben, wenn sie das Alter erreicht haben, daß sie ihre Freyheit gebrauchen können. Der Pabst Cölestin 3. und Innocenz 3. sein Nachfolger, verordneten, daß diejenigen, welche von ihren Aeltern den Klosterleben gewidmer worden, che sie die Jahre der Unterscheidung erlangt, nachgehends ihre Einweihung frey bestätigen oder wieder in die Welt zurück gehen könnten.

S. 338.

kaiserlichen

Die apostolischen und kaiserlichen Notarien setzen durch ganz Frankreich Inftrus Amt der apos mente auf. Man trift auch daselbst königliche geistliche Schreiber und Notarien an. stolischen und Nikolas von Baye, Subdiaconus, Chorherr von Soissons und Pfarrer zu Mon- Notarien tigni-Lancour, im Kirchensprengel zu Sens, wurde (0) Schreiber im Parlement und Schreis zu Paris gegen das Ende dieses Jahrhunderts. Die mehresten Vigdume laffen in der. der Ueberschrift ihrer Acten ihre Namen noch immer weg. Wir haben in dem Archiv su St. Pierre le Vif in Sens zwey Vidimus von den Jahren 1359 und 1385.

gesehen,

(n) Gall Chrift. tom. 7. p. 131.

(m) Hift. de Languedoc, tom. 4. p.204.
(0) LEBEUF, hift. de Paris, 1. part. pag. 30,

(B) Sanctiffimo (v) in Chrifto Patri aç Domino, Domino Clementi, divina providentia facrofanctæ Romanæ às univerfalis ec, clefiæ fummo Pontifici,, veftri humiles et de Yoti ac feduli oratores, Guillelmus Epifcopus

(v) Hift. de l'egl. de Meaux, p. 239. Diplom. Ster Th.

et Capitulum veftræ ecclefiæ Meldenfis, ipfius
ecclefiæ Decano abfente, cum omni reverentia
ac fubjectione perenni fe ipfos proftratos ad
pedum ofcula beatorum,

Auffesung

der geistlichen Acten in der gemeinen Landsprache. Gepräge der

Siegel.

Veranstal

5. Buch. Kritische Geschichte. 14. Jahrhundert.

gesehen, darinnen der Vikdum nicht genennet worden: Univerfis præfentes litteras infpecturis officials Senonenfis falutem in Domino, Omnibus præfentes litteras infpecturis officialis Senonenfis falutem in Domino. Aber unten auf ei nem jeden dieser Originalstücke erblicker man einen unterschriebnen Namen, welches vermuthlich des Vigdums oder des Schreibers seiner ist.

§. 339.

Der geistlichen in diesem Jahrhundert in unserer Sprache aufgefekten Acten find eine ziemlich grosse Anzahl. In Deutschland ist die erste die man angetroffen hat, daß sie nicht lateinisch ist, vom Jahr (p) 1319. Renaud von Bar, erwählter Bischoff zu Merz im Jahr 1302. ist der erste unter den Bischöffen dieser Stadt, welcher das Wappen feines Hauses auf seinem bischöfflichen Siegel angebracht hat. Das von der Blanca von Harcourt, der Aebtiffin zu Fontevrault im Jahr 1393. stellet eine Aebtißinn dar, und ihr Gegenfiegel führer zwo Balken und ist von dem Wappen von Bourbon von wegen seiner Mutter zertheilet. Blanca schrieb sich von GOttes Gnaden Aebtißin u. f. w. Im Jahr 1370 war das Bildniß der Jungfrau auf das grüne Wachssiegel des Bischoffes zu Noyon gèpråget. Das von Michael von Crenay, dem Bischoff zu Aurerre, war der H. Michael, Petrus von la Ferte Fresnel, Bischoff zu Meaux, stellte den Märtyrertod des H. Stepha: nus, im Jahr 1398. auf seinem Siegel vor.

S. 340.

Die Kirchenversammlung zu Avignon vom Jahr 1326 die aus Prälaten aus drey tung zur Ver: Landschaften bestund, verordnet, die Obern der Kirchen und Hospitåler und alle mit Pfrün: wahrung der den versehene, follten (4) das Verzeichniß ihrer Charten und ihrer Freiheitsbriefe in ein Urkunden. öffentliches Instrument oder in ihr Copialbuch eintragen. Die Kirchenversammlung, welche zu Toyon im Jahr 1344. gehalten worden von Johannes, dem Erzbischoff zu Rheims, und seinen Suffraganen, verbindet die Bischöffe und die Capitel (r), daß fie einander ohne Betrug die unter sich errichteten Vergleiche, die Freyheitsbriefe und alle andere Beweisschriften zuschicken follten, wenn es die Noth erfoderte. Die Kirs chenversammlung der Provinzien Tarbonne, Toulouse und Auch, die zu Vabres im Jahr 1368 gehalten worden, erkläret jedermann, weß Standes und Würden er fenn möge, feyerlich (8) für des Bannes schuldig, welcher die Freyheitsbriefe, die Char ten und andere Urkunden der Kirchen und der Privatpersonen ungerechter Weise zus rück behalten würde.

11. Beschafe fenheit der geistlichen Urkunden.

S. 34!.

Um die Einrichtung der geistlichen Acten dieses Jahrhunderts- recht zu kennen muß man zwo Gattungen derselben unterscheiden. Einige werden vor den öffentlichen

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(a) Concil. LABBE tom. XL

↑ (r) Ibid. col. 1906.

(6) Ibid, col. 2014.

Notarien, was für einen Titul man ihnen auch sonst giebt, genehmiget. Die andern Unterschied werden unmittelbar von den Bischöffen, Vigdumen, Capiteln, Webten und Klöstern zwischen des ertheilet. Die erstern fangen mit Anrufungen an, welche unterschiedliche Zeitangaben nen, welche vor den No: nach fich haben. Dergleichen ist der Eid des Gehorsams der Aebte zu Pontigni und tarien genchs Roches gegen die Kirche zu Aurerre. In (t) nomine Domini, amen. An- miget und no Nativitatis ejusdem millefimo trecentefimo decimo nono, indictione ter- von den Prås tia, menfis novembris die feptima, pontificatus fanctiffimi in Chrifto Patris laten unmit ac Domini, Domini Johannis, divina providentia Papæ XXII. anno quarto in telbar ertheis præfentia mei notarii et teftium fubfcriptorum etc. Das Testament des Bertrand Caffinel, des Cantors der Kirche zu Auxerre, ist eben so (C) eingerichtet.

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S. 342.

let worden.

Die von den Geistlichen selbst aufgesezten Acten fangen auf verschiedene Weise Verschiedene Erliche nehmen ihren Anfang mit Anrufungen. 3. B. Die im Jahr 1309. Anfangsfors von dem Bischoff zu Pui wegen der Stiftung des Capituls zu Monistrole ertheilte meln der geistlichen Charte führet diese Formeln vorn an: In nomine (u) fanctæ et individuæ Tri- Acten mit der nitatis Patris, et Filii et Spiritus fancti et gloriofæ femper virginis Mariæ, Anrufung matris redemptoris noftri Dei et Domini Jefu Chrifti: nos Bernardus de Caftaneto miferatione divina Anicienfis Epifcopus, ad fcientiam præfentium et memoriam futurorum. Anstatt dieser legtern Worte seket Raimund von Saly, Patriarch zu Antiochien, und beständiger Verweser der Kirche zu Agen, in einer Acte vom Jahr 1364 die Formul hinzu: Ad (v) perpetuam rei me. moriam. Selbige folgt auf die Anrufung der drey Personen der hochheiligen Dreyeinigkeit zu Anfang einer Charte (w) Friedrichs, Bischoffes zu Auxerre, die blos vom Jahr 1389 datirt ist und vom ersten des Brachmonats. Das Vidimus Gg 2

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(C) In nomine (w) Domini noftri Jefu Chrifti, amen, Per hoc præfens publicum inftrumentum omnibus fit manifeftum, quod anno a Nativitate ejusdem Domini millefimo trecentefimo nonagefimo feptimo, indictione fexta more Gallicano, menfis feptembris die penultima. Pontificatus fanctiffimi in Chrifto Patris ac Domini noftri, Domini Benedicti, divina providentia Papæ tertii decimi anno tertio, in mei publici notarii et teftium fubfcripto. rum præfentia etc. Die Römerzinszahl wird hier nach der Gewohnheit in Frankreich an gezeigt, wo sie im Herbstmonat anfing. In

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des

(u) Gall, Christ. nov. tom. 2, (w) Hift. d'Auxerre tom. 2. pieces,

England haben die vor den apostolischen
Notarien genehmigten geistlichen Acten eben
die Schreibart: In Dei (x) nomine, amen,
Per præfens publicum inftrumentum cunctis ap
pareat manifefte, quod anno ab Incarnatione
Domini fecundum curfum et computationem
ecclefiæ Anglicanæ, millefimo CCC octogefimo
fecundo, indictione quinta, Pontificatus fan
ctiffimi in Chrifto Patris et Domini, Domini
Uibani divina Providentia Papæ fexti anno
quinto, menfis julii die quarto etc. So sind
die Anfangsformeln der Acten der Notarien
beschaffen.

(w) Pieces à la fin de l'hift, d'Auxerre p. 125. (x) MADOX, Formul. anglic.

P. 15.

bus,

des Briefes, kraft dessen Peter von Grez, Bischoff eben derselben Stadt, mels
Det, daß die Reliquien des H. Amatrius sich in der Domkirche befänden, weiset
Diese Anfangsformul auf: In (r) nomine Dei, amen. Univerfis præfentibus
litteras infpecturis, Dominorum Epifcopi et decani Autiff. curiarum officia
les, falutem in Domino fempiternam. Engelbert, Bischoff zu Lüttich,
fängt eine Charte, welche er im Jahr 1361. ertheilte, also an: In (») nomine
Domini, amen. Univerfis præfentem paginam infpecturis, Engelbertus
Dei gratia Leodienfis Epifcopus, falutem in eo, qui de terris afcenfurus ad
cœlum pacem nobis reliquit. Wilhelm, Erzbischoff zu Rork, bringt in einer
Acte vom Jahr 1344 diese Formul an; In (3) Dei nomine, amen.
nos Willelmus permiffione divina Eboraci Archiepifcopus Angliæ primas,
fedis apoftolicæ Legatus. Ughelli hat eine Acte vom Jahr 1325 bekannt ges
macht, deren Anfang also lautet: In nomine Domini, amen. Nos Angelus
Dei et apoftolicæ fedis gratia Viterbienfis et Tufcanenfis Epifcopus.
gewöhnliche Gruß wird in dergleichen Acten zum öftern weggelassen.

S. 343.

Den 15. des Christmonats 1307. aufgeschte und ausgehorma etc.

Cum

Der

Die andern, welche sehr zahlreich sind, fangen an mit Univerfis, oder Anfangsfore meln dersel omnibus præfentes litteras infpecturis. Pateat univerfis; noverint uniben mit Uni- verfi; fciant præfentes et futuri etc. Man trift in dem alten Gallia Chriverfis, omni. ftiana (a) ein Vidimus von Heinrichen, dem Abt zu Citeaur, an, welches also anfängt : Univerfis præfentes litteras infpecturis frater Henricus Abbas Ciftercienfis falutem. Noveritis nos vidiffe litteras venerabilis et difcreti viri magiftri Roberti Fabri, archidiaconi Abrincenfis, Regisque Francorum clerici, figillo ejusdem archidiaconi figillatas fub hac forma etc. Dieses Vidimus beweiset den Irrthum derer, welche behaupten, es hätten die Rebte dergleichen Acten nicht ausgefertiget. Peter, Bischoff von Auxerre, bringt verschiedene Ueberschriften an. Im Jahr 1307. macht er von dieser Gebrauch: Univerfis (6) præfentes litteras infpecturis, Petrus divina permiflione Autiffiodorenfis Epifcopus falutem in Domino Chrifto falvatore. Im Jahr 1314. bedienet er fich fols gender Formul: Omnibus (c) hæc vifuris, Petrus miferatione divina Autisfiodorenfis Epifcopus, falutem in filio virginis gloriofe. Im Jahr 1320. richtet er eine Charte an alle glaubige Christen in diesen Ausdrücken: Univerfis (d) Chrifti fidelibus, Petrus miferatione divina Autiffiodorenfis ecclefiæ minifter licet indignus, falutem in eo, qui eft vera falus, in quo vivimus, movemur et fumus. Die Aebrißin zu Quedlinburg in Deutschland richtet gleiche falls eine Charte vom Jahr 1319, an alle glaubige Chriften: Omnibus (e) Chrifti

(*) Hift. d'Auxerre tom. 2. pieces pag. 94.
(3) Monaft. Anglic. vol. 1. p. 392.
Hift. d'Auxerre, t. 2. pieces pag 87.
94. (e) KETTNER antiquitat.

fide

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