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Anfang des felben mit dem 1 Jan ner oder mit Weihnach

ten.

Jahrhunderts fängt das Jahr bald mit dem Palmsonntag und mit dem Osterfest an, und bald mit dem ersten Jänner, daher es komt, daß seine Zeitrechnung sehr verwirrt ist. Der gelehrte Dominicaner P. Eckard (r) beweiset aus dem Zeugniß des Thomas Stubs, eines engländischen Geschichtschreibers, welcher im Jahr 1373 schrieb, daß man (I) in England eben sowohl als in Frankreich das Jahr gemeiniglich den 25. März oder den Tag des Osterfestes und nicht den ersten Jäns ner angefangen habe. In Aquitanien (y) nahm das neue Jahr beständig vom 25. März seinen Anfang, ohne auf das Osterfest Rücksicht zu nehmen. Eben diese Gewohnheit (1) wurde auch zu Limoges und Barcelona beobachter.

S. 350.

Einige Geschichtschreiber, als Bernhard, Bischoff zu Lodeve, welcher im 14. Jahrhundert schrieb, fangen das (a) Jahr den ersten Jänner oder den 25 des Christ: monats an. Hr. de Dalbonnais führet einen Brief an von Heinrich von Villars, dem Erzbischoff zu Lyon, dem Grafen und Statthalter des Dauphin von Viennois welcher also datirt ist: Datum (6) Romanis die vigefima nona menfis decembris M.CCC. XLVII. a nativitate HENRICUS DE VILLARIIS Archiepifcopus et Comes Lugduni totus vefter. Ben diesen Worten vigefima nona decembris, merket der gelehrte Geschichtschreiber des Delphinats an, es wäre der fünfte Tag "des Jahrs, welches der im Delphinat hergebrachten Gewohnheit nach, damals den "fünf und zwanzigsten des Christmonats als den Tag der Geburt angefangen habe.” Man bemerke, daß der Name und die Titel Heinrichs von Villars unten und nicht vorn an in dem Briefe stehen, welchen er an den Kaiser Karl 4. geschrieben. Wir kennen keinen åltern Brief, darinnen derjenige, welcher solchen schreibet, seinen Namen nach der Schrift und zu unterst der Seite seße. Unter den Beweisthümern der (c) Geschichte des Delphinats trift man das Vermächtniß Heinrichs, des erwählten Bischoffes zu Metz, an, welcher sich damals schrieb Reverendus in Chrifto pater, und nach abgelegter geistlichen Tracht den Titul Vir illuftris et potens annahm. In dieser Acte "zählet man die Jahre nach der Menschwerdung eben so wie in dem "Vermächtniß und in den Codicillen des Dauphin Johannes. Jedoch ist nachges "hends der Gebrauch sie mit Weihnachten anzufangen der gewöhnlichste im Delphi, "nat gewesen." Dieß ist eine fernere Anmerkung des Hrn. von Valbonais.

S. 35.1.

(F) Scriptor. ordin. prædicat. t. I. pag. 672. col. 1.
t. I. col. 463.
(1) CANG. Gloffar.
(3) MA B. de re diplom. p. 174. ¤. VII.
diplom. p. 173. n. VI,
(a) De re
(b) Hift. de Dauphiné t. 2. P. 540.
Ibid. p. 225.
(c)

(I) Man trift in dem ersten Bande des Monafticum anglicanum der 2. Ausgabe S. 438. einen zwischen dem Abt zu Abyngdon und dem Brior zu Colne getroffnen Vergleich an, deffen Zeitangabe beweiset, daß das Jahr

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S.'* 35.1.

gen.

Bu Rom fängt das Jahr mit dem Fest der (K) Geburt an, und komt folglich Verbindung um drey Monat dem Jahr Frankreichs zuvor, als welches erst mit Ostern angehet, beyder Jahrs Die (d) Geschichtschreiber drucken bisweilen beyderley Jahrberechnung aus. Man liefet berechauns würklich in der Geschichte der Bischöffe von Auxerre, daß Audoin zu dem Bisthum zu Maguelone versezet worden, anno quinquagefimo tertio (nempe poft M. CCC.) more curiæ Romanæ in nativitate Domini; more autem Gallicano, anno quinquagefimo fecundo. Man nimt hier wahr, daß der Geschichtschrei: ber um die Jahre abzukürzen im Jahr zwey und fünfzig schreibt anstatt des Jahrs tausend dreyhundert zwey und funfzig. Das tausende ist gleichermaßen in unterschieds lichen Acten dieses Jahrhunderts aufsen gelassen.

S.. 352.

Cppern,

In der Lombardey (e) fängt das Jahr mit Weihnachten und die Indiction Anfang des den ersten des Herbsimonats an. Hr. du Cange führet eine alfo datirte Charte an: Jahrs in der Anno a nativitate Lomini 1377. indict. 1. fecundum curfum et confuetudi- Lombardey, in Arrago: nem civitatis Mediolani, 2. decembris etc. In Arragonien (f) wurde ver nien und in ordnet im Jahr 1350. daß man in Zukunft das Jaht auf den Tag der Geburt uns fers Herrn anfangen und die Nonas Idus und Calendas in der Zeitangabe des Tages weglassen sollte. In Cypern wurde das Jahr gleichfalls vom Geburtstage JEsu Christi angefangen. Hr. du Cange beweiset es aus einer Charte, die also datirtist: Anno a nativitate 1378. indict. 1. feptimo martii fecundum curfum regni Cypri.

S. 353.

Trier.

Im Jahr 1333. gaben die (g) Lürricher die französische Berechnung auf, Fahrsanfang um die römische anzunehmen. Seit dieser Jahrbestimmung fingen fie das Jahr mit in Lüttich und Weihnachten an, um sich (h) der Gewohnheit der Kirchen zu Rom und Köln gleich zu bezeigen. Zu (i) Trier war der 25. März der erste Tag des Jahrs. In der Geschichte der Thaten Balduins von Lügelburg, des Erzbischoffes zu Trier, (f) trift man diese Zeitangabe an: Anno Domini 1307. fexto id. martii, more Treverico fcribi confueto etc.

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S. 354.

Gebrauch der Die constantinische oder kaiserliche Indiction, welche den 24, des Herbstmonats verschiedenen angehet, wurde am meisten in Frankreich, in Deutschland und England dieses Indiction. und das folgende Jahrhundert hindurch beobachtet. Eine Acte des Capituls zu Meaux ist also datirt: Anno (1) Domini M. CCC. LXXVI. indictione XV. more Gallicanæ ecclefiæ, Pontificatus SS. in Chrifto Patris ac Domini, Domini noftri, Domini Gregorii, divina providentia Papæ XI. anno fexto etc. Die Generalvicarien eben dieses Kirchensprengels drucken sich zu Ende einer Acte vom Jahr 1397 also aus: Datum (m) et actum anno Domini M. CCC. XCVII. fecundum computationem ecclefiæ gallicanæ, indictione fexta, menfis martii, die decima feptima etc. Die römische oder påbstliche Indiction ist die gemeinste auf den Charten des Delphinats. Man nimt in der ganzen Fork fehung der Acten, die im zweyten Band der Geschichte dieser Landschaft enthalten ist, wahr, daß die Indiction darinnen allezeit mit dem Jahr anfange, der Schreibart in Rom zu Folge. "Wenn sich (n) einiges dieser Gewohnheit entgegen stehendes Bey"spiel findet, so kann dieses nur in denen Acten seyn, die im Königreich Teapel ge "nehmiget worden, wo die constantinopolitanische Indiction weit üblicher gemacht "worden war. Eben diese war es auch, die in der ganzen Levante, ja selbst zu "Venedig beobachtet wurde.”

S. 355.

abschaffung Die Spanier hörten auf (0) sich ihrer Jahrzahl zu bedienen, und setzten an der spanischen ihre Stelle die Jahre der Menschwerdung, welches aus der Zeitangabe der ProJahrzahl. vincialkirchenversammlung der Hauptstadt zu Toledo, die im Jahr 1302 zu Penas fiel gehalten worden, erhellet: Actum (p) eft apud Pennam fidelem, tertio idus maii anno Domini M.CCC. II. Hier ist die christliche Jahrzahl recht angegeben. Die spanische wurde in Arragonien im Jahr 1359 gänzlich aus der Uebung gebracht, und in den Königreichen Caftilien und Leon im Jahr 1384. Man behauptet jedoch, daß Peter 4. König in Arragonien, seit dem Jahr 1350 in seinen Staaten selbige abgeschaffet habe.

S. 356.

Unterschiedliche Charten weisen über einander gehäufte Zeitangaben auf, dere V. Verbin bung verschie gleichen die vom Ort, Tage, Monat, vor oder nach einem Feste, vom Jahr, von der dener Zeitans Regierung des Königes, von der Sihung der Bischöffe und der Verwaltung der gaben in den Stadtschultheisen. Alle diese Zeichen der Zeit werden (1) beysammen angetroffen geifft, Acten.

(1) Hift. de Meaux, tom. 2. pag. 238.
P. 568. (o) De re diplom. pag. 177.
part. 2. col. 2453.

in

(m) Ibid. p. 253.
(n) Ibid.
(p) Concil. LAB B. tom. XI.

(E) Acta (e) fuerunt hæc in capitulo dicti monafterii S. Crucis, die Veneris poft fefttum

Pente.

(e) Gall, Chrift, tom. 2. p. 298.

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in einem Briefe des Abts und des Convents zum H. Rreuz in Bourdeaur. Zeitangabe Außer den Angaben des Orts, des Jahrs, und des Tages, bringt Peter von Orge, von dem Ort, mont, Bischoff zu Paris, (M) die von der Römerzinszahl und die Jahre von der Stunde, Tas päbstlichen Sigung an. Johannes, Bischoff zu Chartres, sehet noch die Stunde ge, Monat, Festen, Jahr, dazu in dem Briefe, welchen er wegen der Verbesserung der Abtey der regulären Römerzins: Chorherren zu St. Jear en Vallee ausgehen ließ Acta (a) fuerunt hæc zahl, Sigung hora Capituli de mane, Anno Domini 1396. indictione IV. pontificatus der Päbste SS. Domini Benedicti Papæ XIII. anno II. die mercurii XXVIII. junii. Die u. f. w. Stunde wird auch angezeigt (N) unter den Zeitangaben der Huldigung, welche dem Erzbischoff zu Bourdeaux von dem Prior zu St. Cyprian geleistet worden. Die Charten der italiänischen Prälaten werden auch von der Geburt datirt und von der Zeit dieses oder jenes Pabstes. Unter denen, die man in Italia facra antrift, führet eine von Guido, dem Bischoff zu Arezzo, diese Zeitangabe: Datum et actum in civitate Aretii in Sala epifcopalis palatii, fub anno Domini a nativitate 1319. indictione fecunda, tempore fanctiflimi patris Domini Johannis XXII. die lunæ menfis martii etc.

S. 357.

Die Zeitangabe von der bischöfflichen Sizung und Weihe der Bischöffe ist in Zeitangabe den Acten dieses Jahrhunderts nichts seltenes. Ughelli hat eine dergleichen bekannt von der Sie gemacht: Anno 1301. (more Florentino) indictione decima quinta, fexto bung und Einweihung kal. martii, exiftente venerabili patre Domino Lothario Dei et apoftolicæ der Bischöffe. fedis gratia Epifcopo Florentino. Radulph, Bischoff zu Londen, vers bindet mit den Jahren des HErrn die von seiner Weihe: Datum (r) in capella hofpitalis (de Illeford) quarto die decembris, anno Domini M. CCC. XLVI. et confecrationis noftræ feptimo. Alexander von Bicknor, Erzs bischoff zu Dublin, bringt eben diese Formul an: Datum (8) Dublini decimo

Hh3

die

(r) Monaft. anglic. vol. 2. pag. 390.

(9) Gall. Chrift. tom. 8. col. 383.
(8) WARALI antiquitat. Hibern. pag. 81.

Pentecoftes, videlicet fexta die exitus maii, anno Domini M. CCC. I. regnante Philippo Rege Francorum, prædicto Domino noftro Bertrando Burdigalenfi Archiepifcopo Johanne Vigerii milite majore Burdigalenfi.

(M) Acta (f) fuerunt hæc in hofpitio noftro juxta portam fancti Antonii Parifius fituato, an no Domini millefimo trecentefimo nonagefimo Octavo, indictione VI. menfis augusti die duodecima Pontificatus fanctiffimi in Chrifto Patris et

Domini noftri Domini Benedicti divina provi
dentia Papæ tertii decimi anno quarto.

(92) Apud (g) fanctum Cyprianum dice
cefis Sarlatenfis, ante magnum altare monafte.
rii ejusdem loci, die XII. menfis decembris,
circa horam tertiam, anno Domini trecentefi.
mo trigefimo tertio, indictione fecunda, Pon-
tificatus SS. Patris et Domini noftri Johannis
divina providentia Papa XXII. anno decimo
octavo, regnante excellentiffimo Principe Do
mino Philippo Rege Francorum.

(f) FELIBIEN, pieces juftif. de l'hift. de S. Denys, pag. CXXXY,
tom. 2. pag. 296.

(g) Ibid

ohne Mel: bung des Orts.

die Februarii anno Dom. MCCCXX. et confecrationis noftræ quarto. Jo hannes von Gotham, Bischoff zu Ely in England, datirt eine Charte nicht nur vom Monatstage, vom Jahr und von der Regierung des Königs; sondern auch von der Zeit, da die Gerichtsbedienten das Land durchreiseten; und vom Jahr der Eroberung: Data (t) apud Nottingham, tempore itineris jufticiariorum itinerantium in eodem Comitatu, videlicet quarto die menfis decembris, anno Dom. M.CCC. XXIX. regni vero Domini Regis Edwardi tertii, post conqueftum, tertio. Nach der Schreibart der Charten Englands ist das Jahr nach der Eroberung eben so viel als das Jahr nach der Krönung des Königs oder seiz ner Gelangung zum Thron. Diese Bedeutung der Ausdrücke poft conqueftum komt in dem lateinischen Wörterbuche des Hrn. du Cange nicht vor.

S. 358.

Beitangaben
Es giebt Acten, welche nur von dem Monatstage datirt find. Dergleichen ist.
Von dem Mo: derjenige Brief Friedrichs, des Erzbischoffes zu Köln, welcher den Reichsabschied
natstage und
Jahr allein, enthält, welcher Urban 6. für den rechtmäßigen Pabst erkennet: Datum (u) Luifze:
die 25 menfis julii. Der berüchtigte Beglaubigungsschein, welcher das Wunder:
werk betrist, das bey dem Grabe Walthers, des Bischoffes zu Poitiers (v) gesche:
hen, der in seiner Hand die Appellation hielt, die er gegen den Pabst eingelegt hatte,
führet keine andere Zeitangabe als die vom Jahre: Datum anno M. CCC. XXIX.
Jedoch sind die mehresten Acten dieses Jahrhunderts vom Orte, vom Jahre, vom
Tage, vom Tage vor oder nach einem Feste datirt. Die Charte, welche Wilhelm,
Bischoff zu Strasburg, den Wilhelmiten Mönchen ertheilte, ist also datirt:
Datum (m) Argentine die XX. menfis Augufti, anno Domini M. CCC.
XCV. Ludwig, Erzbischoff zu Lyon, datirt auf eben diese Weise: Datum (F)
Riorgiis die veneris ante ramos palmarum, anno M. CCC. V. Peter, Bis
schoff zu Auxerre, bedienet sich der folgenden Formul: Datum (n) apud villam
Catuli domum noftram in noftro Autiff. dioecefi, anno Domini millefimo
trecentefimo quarto decimo, die Jovis poft feftum nativitatis B. Johannis
Baptifta. Die Angabe des Orts wird zum öftern aufsen gelassen, wie in einem Briefe
Wilhelms, des Bischoffes zu Meaur: Datum (8) et actum fecunda die
menfis decembris, anno Domini M. CCC. XX. Die Formul der Zeitangabe
thut der Siegel auf eine ganz gewöhnliche Weise Meldung. Man hat einen Brief
von den Grandsvicaires zu Rouen, der also datirt ist: Datum (a) fub figillo
magno curiæ Rotomagenfis, una cum fignetis noftris quibus utimur in
hac parte, anno Domini 1374. die lunæ poft feftum fancti Barnabæ Apo-
ftoli. Die Zeitangaben von dem Sonntage, welcher durch das erste Wort des Ein:
gangs der Messe bezeichnet wird, sind in den Acten so gewöhnlich, daß es unnöthig
wäre, davon Beyspiele beyzubringen.

(t) Monaft. anglic. vol. 2. p. 600. (u) Gall. Chrift. t. 3. p. 140.
(v) Ibid.
tom. 2. pag. 340. (m) Ibid. tom. 5. pag. 495.
(r) Ibid. tom. 4. p. 35.
(1) Pieces de l'hift, d'Auxerr. pag. 91. (3) Hift. de Meaux, tom. 2. p. 208.
(a) Hift, de faint Germain des Pres, pag. LXXXI.

Funf

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