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IV. Titel der Kaiser und anderer.

wenn man zu Rom Siege ankündigte. Dem Bericht des K) Dopiscus nach, ver achtete der Kaiser Carinus das Schreiben so sehr, daß er für sich unterschreiben ließ. Diefer Herr machte einen Kanzler unum ex cancellariis jum præfecto urbis Roma: welches dem Rath eine unerträgliche Beschimpfung zu seyn dünkte; weil damals die Kanzler nichts anders waren als vlose Thürhüter.

S. 406.

Der Titul Dominus wurde bisweilen den Kaifern Severus und Caracalla von den Städten und Pflanzorten beygelegt, welche ihnen ergeben waren; aber dem

(R) Faftidium fcribendi tantum habuit, sagt dieser Verfasser, ut impurum quemdam, cum quo femper meridie jocabatur ad fubfcriben. dum poneret: quem objurgabat plerumque, quod bene fuam imitaretur manum. Bey den Römern waren die fcribæ oder Schreiber, de: nen man die Aufsicht über die öffentlichen Urkunden anvertraute, von einem (u) ehrlic hen Stande. Aber die ædiles, prætores und quæftores hatten Schreiber, welche man mit den Pedellen vermengte. Daher siehet es Titus Livius (v) als eine sehr aufferordents liche Sache an, daß ein Schreiber ædilis cu. rulis geworden.

Diese Schreiber wurden bey den Athes niensern eben so wenig geachtet. Demosthe: nes macht dem (w) Aeschines einen Vor wurf darüber, daß er bey den Archivarien das Amt eines unterschreibers und eines Dieners verwaltet habe, und redet von dem Amt eines öffentlichen Schreibers als von dem untersten der Stadt. Jedoch unterschied man in den folgenden Zeiten zu Athen drey Gattungen von Schreibern, die im Prytaneo, die im Rath, und die Schreiber des Volks oder der Stadt.

Auf den griechischen Münzen (×) wird der Schreiber oder Stadtschreiber von Ephesus, Smyrna, Pergamus, Laodicán, Tralles und Cicicum als obrigkeitlicher Personen ge: dacht. Sie stunden wirklich in großer Chre bey den Städten Asiens. Kaum trift man den Namen einiger andern obrigkeitlichen Person in den öffentlichen Acten und auf den Münzen an. In Antiochien als der Haupt:

Be:

stadt des Morgenlandes wurde der Schreie ber vom Rath und vom Volk erwählt und trug einen weißen Rock und eine Krone von dichtem Gold wie einen Lorbeerkranz gemacht.

Der Herr Abt Belley beweiset in seinen (y) Annierkungen über die Münzen und Aufs schriften der Stadt Sardes, daß jede Stadt ein Behältniß habe, wo die Geseße, das Ar: chiv, die feyerlichen Verträge, die Schlüffe des Raths und des Volks aufbehalten würs den. Derjenige, welcher in den griechischen Städten darüber die Aufsicht hatte, wurde гPAMMATETC genannt. "Er war so zu "war eine wichtige Stelle, welche eine voll "reden der Oberschreiber der Stadt: dieg "tomne Redlichkeit von demjenigen foderte, "welcher solche besaß. Selbige war sogar "die vorderste obrigkeitliche Stelle in vielen "Städten, wenigstens zeichneten sie auf den "Münzen den Namen гPAMMATUTE als zu Sarden war es eine Bedienung von der "des vornehmsten obrigkeitlichen Amtes an. "zweytenOrdnung. Eine Aufschrift lobet einige "Persenen, welche solches mit Ehren bekleider "hatten: гPAMMATETC DIAOTIMNC."

Der Brief des Caßiodor (2) an Densdes dit, einen Schreiber zu Ravenna fcribæ Ravennati meldet die Vortheile und Pflichten dieses Amtes umständlich, welches die Stadt schreiber zu Bewahrern und Aufsehern auf jedermans Nußen und Gerechtsame macht. Von den Bedienten, die Actuarii, chartularii, fcriniarii exceptores etc. genennet werden, kann man nachsehen Codex 1.12. tit. 50.

8.

(a) CIC. in Verrem. 3. c. 78. 79. cap.
9. c. 48. (w) Pro corona.
(y) Mem. de l'Acad. t. 18. p. 128. 129,

SUETON. in Vefp. c. 3. (v) Lib, (x) SPANHEIM, diff. 9. p. 703.706. (2) Lib. 12. Epift. 21.

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Bericht des Lampridius nach, wollte Alexander Severus sich nicht Dominus nennen lassen. Man lieset auf einer Münze des Aurelian diese Umschrift: Deo et Domino nato Aureliano Aug. oder wie man aus dem Cabinet zu St. Genez vieve erstehet: Deo et Domino noftro Aureliano Aug. Eben diese Titel Deus et Dominus sind auch dem Carus auf etlichen Münzen beygelegt. Die Aufschrifs ten legen dem Diocletian und Marimian Hercules die Titel püffimi, felicisfimi und beatiflimi ben.

S. 407.

liffimus.

Caracalla und Gera wurden nebft ihrem Vater Severus Augufti genannt. Die Titel Die benden Philippe wurden mit einander Augufti. Carin wurde samt seinem Auguftus, Vater Carus Auguftus genannt, nachdem dieser lettere diesen Titul einige Zeit: Cæfar nobi. lang allein geführet. Spanheim mag auch dagegen sagen, was er will, so schei net doch Lumerianus gleichfalls auf demselben zugesellet gewesen zu seyn. Wes nigstens ist gewiß, daß er nach dem Tode des Carus nebst seinem Bruder den Titul Auguftus geführet gehabt. Maximian Hercules führte solchen nicht nur allein mit dem Diocletian, sondern auch mit seinem Sohn Marentius, nachdem er sich des Kaiserthums begeben. Die Titel nobiliffimus Cæfar, nobiliffimus Imperator, nobilimus Princeps, werden auf unterschiedlichen Münzen und Aufschriften dieses und der folgenden Jahrhundert gelesen. Die Kaiser nahmen den Titul Proconsul außer Rom ar. Er wird Philipp dem Vater in einer Aufs schrift vom Jahr 247. beygelegt. Die Gemahlin des Maximian Hercules wird Galeria Valeria Eutropia genennet. Weil zu dieser Zeit die Gemahlinnen eben den Namen wie ihre Männer führten.

S. 408.

Der Titul magnificus wurde den Rathsherren unter dem Alexander Se- Der Tital verus gegeben. Die Aufschrift (E) des C. Virius Paulinus, des Præfectus magnificus, Romæ, unter dem Kaiser Aemilian, im Jahr Christi 253 belehret uns, daß das Comes, Dux Wort Comes angefangen als ein Titul einer Würde angesehen zu werden, und daß

also der Titul Comes seinen Ursprung nicht Constantin dem großen lediglich zu

danken habe. Von der Zeit (!) des Kaisers Probus an hatten die Truppen allents halben ihren besondern Befehlshaber, der Dux hieß, welches man ordentlicher Weise durch das Wort General übersehet. Der Ursprung der Herzoge steiget also bis zum Jahr 276. hinauf, da Probus anfing zu regieren. Niemanden ist unbekannt, daß fie nachgehends Statthalter der Landschaften geworden.

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a der Kaiser Galerius sich dem Tode nahe sahe, so befahl er seinen Bedienten, 7. Ueberschrif ten und unter sie sollten ohne Verzug für die Christen ein Edict aufsehen, und der Verfol schriften der gung Einhalt thun. Galerius erlaubte ihnen die Ausübung ihrer Religion Kaiserlichen wieder, ja auch ihre Kirchen wieder aufzubauen, und befahl ihnen zur Erkenntlichs Verordnun feit für diese Vergünstigung ihren GOtt für ihn und für den ganzen Staat zu bitten. gen. Namen Sein Edict führet vorn an die Namen aller Fürsten, die damals regierten, der und Grüffe in den Ueber: Gewohnheit der Kaiser gemäß. Der Gruß wird öfters weggelassen oder drunter und Unter verstanden in der Ueberschrift der Edicte der Kaiser, als in dem, welches Maris min ertheilte, den Christen die freye Uebung ihrer Religion zu lassen: Imperator (m) Cæfar Caius Valerius Maximinus, Germanicus, Sarmaticus, Pius, Felix, Invictus, Auguftus. Das Rescript des Constantin und des Licinius, um die den rechtgläubigen Kirchen weggenommene Güter wieder erstatten zu lassen, fångt

Schriften.

(m) EUSEB. 1.9. c. 10. pag. 363.
(E) Imperator (a) Cæfar Galerius Valerius
Maximianus invictus, Auguftus, Pontifex Maxi-
mus, Germanicus Maximus, Agyptiacus Maxi-
mus, Thebaicus Maximus, Sarmaticus Maxi.
mus quintum Perficus Maximus, fecundo Car-
picus Maximus, fexto Armeniacus Maximus,
Medicus Maximus, Adiabenicus Maximus, Tri.
buniciæ Poteftatis XX. Imperator XIX. Conful
VIII. Pater Patriæ, Procunful. Et Imperator

(a) EUSEB. 1. §. c. 17. P.315.

Cafar Flavius Valerius Conftantinus, pius, felix, invictus, Auguftus, Pontifex Maximus, Tribuniciæ Poteftatis V. Imperator V. Conful, Pater Patria Proconful. Et Imperator, Cæsar Valerius Licinianus, Pius, Felix. Invictus, Auguftus, Pontifex Maximus, Tribunici Poteftatis IV. Imperator III. Conful, Pater Patriæ, Proconful: Provincialibus fuis falutem,

fångt an mit Ave (n) Anuline carissime nobis, und schließet mit diesem Abschieds: wunsch Vale Anuline cariffime et defideratiffime nobis. Der Brief des Constantin an den Bischoff zu Syracus führet diese Ueberschrift: Conftantinus (o) Auguftus Chrefto Syracufanorum Epifcopo, und endiget sich mit diesem Wunsche: Incolumem te Deus omnipotens diutiffime fervet. Wenn er an den Cecilian von Carthago schreibt, so bringt er diesen Abschiedsgruß an: Divinitas (p) fummi Dei multis annis te fervet. Der Brief eben dieses Kaisers an die Kirchenversammlung zu Tyrus hat zur Ueberschrift: Victor (4) Conftantinus Maximus Auguftus, fanctæ fynodo congregate in urbe Tyro. Die Bischöffe werden in dem Abschiedswunsche liebe Brüder genennet: Divinitas vos fervet, fratres cariffimi.

S. 410.

Chrismon.

Da Constantin vom Himmel (M) die Erinnerung erhalten, daß er auf seine Das Labar Schilde den Namenszug sehen sollte, um durch diese beyden verbundenen An rum oder fangsbuchstaben den griechischen Namen Jesu Christi auszudrucken, so ließ er auch Eigenhån denselben auf eine Fahne sticken und brachte solchen in seinen (r) Diplomen an. dige Unters Daher ist dieses (N) þeilige Zeichen, das Chrismon und Labarum genennet worden, schriften der in die Briefe der Päbste, der Kirchenversammlungen und der Könige gekommen. Kaiser. Die Kaiser unterschrieben mit ihrer eignen Hand divina manu die Edicte, Libelle und Rescripte, und dieser Gebrauch blieb unter den Kaisern zu Constantinopel. Das Edict des Constantins (s), das gegen das Jahr 323 ertheilet worden, den

Mm 2

Be:

(B) Ibid. p. 390.
(0) Ibid. pag. 391.
(p) Ibid. p. 393.
(a) De
vita Conftant. 1. 4. p. 546. (r) TROTZ not. ad libr. de prima fcrib.
orig. pag. 281. (3) EUSEB. de vita Const. lib. 2. pag.453.

(R) Commonitus eft in quiete, fagt La ctantius, (b) ut cælefte fignum, Dei nota ret in fcutis atque ita prælium committeret. Fecit ut juffus eft et transverfa X littera fummo capite circumflexo, Chriftum in fcutis notat.

(3) Hr. du Cange beweiset in seiner Ab handlung von den Münzen der constantinos politanischen Kaiser (c), daß der Namens aug nicht allezeit ein Merkmaal des Christenthums sey. Unterschiedliche Denkmä: Jer bezeugen, daß die Heyden davon Gebrauch gemacht haben. Wir haben anderswo ge: meldet, daß man solchen auf einer Münze des Ptolomaus, Königs in Aegypten an: treffe, vermuthlich um den Münzmeister,

(b) De morte perfecutor. cap. 44.
Amftelaedami 1703. in 4to.

welcher solche gepräget, damit zu bezeichnen.
Ein Edelgestein aus dem Cabinet Jacobs
Dewilde (d) ftellet eben diesen Namenszug
zwischen dem Alpha und Omega mit dieser
Aufschrift dar: SAL. DON. ALEX. FIL.
MM. LUCE. Das heißt: Salus donata
Alexandro filio Mamme luce Aid

eft, Chrifti, Man siehet hieraus, daß
Alexander und Mammes der christlichen
Religion geneigt gewesen. Man weiß, daß
Licinius allezeit dem Gößendienst ergeben
gewesen, und auf drey verschiedene Verfol
gungen wider die Christen veranstaltet habe:
inzwischen ließ er den Namenszug JEsu
Christi auf den Fahnen und Münzen ab:
bilden.

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Bekennern JEsu Christi zum Besten und an die Völker von Palästina gerichtet ist, wurde mit eigner Hand von diesem ersten christlichen Kaiser unterzeichnet. Als Theodos der große das Gesetz gebilliget hatte, welches ihm der H. Ainbrofius zu machen angegeben hatte im Jahr 390. um die Vollstreckungen der Leibesstrafen dreysig,Tage hindurch auszusehen, so befahl er, daß man solches aussehen sollte, und er unterschrieb solches eigenhändig. Der große Constantin machte eine Verord: nung den Soldaten zum Besten, Kraft deren er ihnen erlaubte Vermächtnisse zu er richten, auf was Weise sie nur immer könnten, und (O) ohne einige sonst erfoderli: che Gebräuche. Diese Soldaten Vermächtnisse sind Teftamenta in procinctu facta genannt worden.

S. 411.

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11. Seitangas Die Gefeße der Kaiser sind von dem Monatstage, vom Orte und von den Con ben. Sind fuln datirt. Also ist das Gesetz eben dieses Kaisers datirt, das die Vergleiche und bey den rômi: Verträge betrift: Datum VI. non. feb. Romæ Sabino et Rufino COSS. Aber schen Gesetzen nicht gewig, es sind die Worte datum oder data und der Ort, wo ein Gesetz gegeben worden, gar oft weggelassen. Frontin führet ein Gesetz an, das die Gränzen oder die Marken einiger Ländereyen betrift, deren Ueberschrift und Zeitangabe also ausgedruckt werden: Imppp. Theodofius, Arcadius, Honorius AAA. Rufo P. P. C. Dat. prid. non. novemb. Conftantino pio et Arcadio II. et Rufino COSS. Des Lu febius von Cåfarien Berichte nach fassete Constantin selber die Gefeße ab, die er in grosser Anzahl kund machte. Dasjenige, welches er den 18 Jänner 313 gab, ist bezeichnet als ob es zu Rom in dem Coder des Justinian aufgeseket worden sey, und in dem Coder des Theodos wird nur gesagt, daß es daselbst kund gemacht oder ange: schlagen worden sen, propofita. Man bemerket in unterschiedlichen Gefeßen des Cons. stantin Fehler, eben sowohl als in vielen andern. Man kan daher aus den Zeitanga ben des Coder keine sonderlich gewisse Beweise hernehmen, ob es schon erlaubt ist sich derselben zu bedienen, wenn sie nicht durch andere Zeugnisse bestritten werden.

Verschiedene Weise die Consulate an zumerken.

S. 412.

Die Consulate der Kaiser sind diejenigen, worinnen noch mehr Verwirrung und Fehler vorkommen. Die Fafti vom Jahr 307. sind dermassen in Unordnung, daß unterschiedliche zur Vermeidung der Fehler, welche die unterschiedenen Bürgermeister dieses Jahrs verursachten, solches von den Consuln des vorigen Jahrs. datirten: wel cher Gebrauch in den folgenden Zeiten mehr als einmal beobachtet worden. Galli: can und Bassus fingen ihr Consulat nicht eher an als den 17. Hornung 317. Man

(D) Si quid in vagina, sagt der (e) Geseß geber, aut clypeo litteris fanguine fuo rutilantibus adnotaverint, aut in pulvere inferinfe. tint gladio, fub ipfo tempore, quo in prælio

(e) Cod. Juftin. lib. 6. tit. 21. leg. 15.

zählet

vitæ fortem derelinquunt, hujusmodi voluntatem ftabilem effe oportet. Dat. I. Idus Auguft. Nicomedia, Optato et Paulino Conff.

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