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Ego (f) in Dei nomine ac fi peccator, venerabilis vir ille Abbas de monafte rio fancto illo, quod eft in pago illo conftructum.

S. 33.

Die greulichsten Verwünschungen, die Anathema und Verfluchungen sind so III. Verwüns gewöhnlich, daß es wenige Acten giebt, worinnen man solche nicht gegen die Verleger schungen und der Schlüße und Freyheitsbriefe und gegen die unrechtmäßigen Besißer der der Kirche Verfluchun: geschenkten Güter ausspricht. Wir wollen mit den in den Kirchenversammlungen auf gen in den geistlichen Urs gesetzten Diplomen den Anfang machen. Diejenige, welche zu Rom im Jahr 679. funden. versammlet worden um den Handel Wilfrids, des Bischoffes zu Nork zu entscheiden, belegt (U) mit einem ewigen Fluch und Bann, bedrohet so gar mit der Zukunft JEsu Chrifti. Die Bischöffe, Priester, Diaconen, Mönche, clericos, und alle Lanen ohne die Könige auszunehmen, welche sich den Verordnungen dieser Versammlung wider: sehen würden. In Spanien gebrauchen die Kirchenversammlungen zu Sevilla vom Jahr 619. und die zu Toledo, die im Jahr 633. gehalten worden, die schrecklichsten Verwünschungen. In England leget die zu Becancelle oder Bechancelle im Jahr 696. gehaltene Kirchenversammlung einen (V) ewigen Fluch auf den König, den Bischoff, den Abt, den Grafen und jede andere Macht, welche sich vornehmen würde die Charte zu vernichten oder ihr zu widersprechen, welche die Schlüsse dieser Versammlung enthält. In Frankreich enthalten die Vermächtnisse, die Freyheitsbriefe, die Schenkungsurkunden gleiche Verwünschungen. In der Charte über die Stiftung der Abtey zu St. Julien in Auxerre rufet Palladius, der Bischoff dies fer Stadt, (ff) Himmel und Erde, die Engel und Erzengel, die Propheten und Patriarchen, die Apostel und die Märtyrer, die Bekenner und alle Heiligen wider die unrechtmäßigen Besitzer seiner Almosen zu Zeugen an. Er wünschet ihnen die Strafen der Hölien nebst Dathan, Abiran, Anania, Sapphira und Simon dem Zau D 2 berer.

(f) BALUZ. capitul. t. 2. col. 501. (1) Si quis (a) proinde contra horum ftatu. torum Synodalium decreta aufu temerario obfi. ftere tentaverit, vel non obedienter fufceperit, vel poft quodlibet temporis fpatium, qui qui funt vel fuerunt, infringere ea in totum vel in - partes tentaverit; ex auctoritate beati Petri. Apoftolorum Principis, cum hac fanctione per. cellendum cenfemus: ut, fiquidem Epifeopus eft qui hanc piam difpofitionem temerare tentaverit, fit ab epifcopali ordine deftitutus, et aeterni anathematis reus: fimiliter fi Presbyter aut Diaconus fuetit, vel inferioris gradus Ecclefiae: fi vero clericus, monachus, vel laicus cujuslibet ditionis vel Rex, extraneus effi.

(a) Saecul. 4. Bened. part. I. pag. 694.

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(f) MAB. de re diplom. pag. 466. ciatur a corpore et fanguine Salvatoris Domini Jefu Chrifti; nec terribilem ejus adventum dignus appareat confpicere.

(B) Si quis autem Rex unquam poft nos elevatus in regnum, (der König Withrede redet hier in dieser Kirchenversammlung) aut Epifcopus vel Abbas, vel Comes, vel ulla poteftas hominum contradicat huic cartulae aut infringere tentaverit; fciat fe fequeftratum a corpore et fanguine Domini noftri Jefu Chrifti, feu etiam excommunicatum, ficut qui non ha. bet remiffionem neque in hoc faeculo, neque in futuro, nifi ante emendaverit judicio Epifcopi.

IV. Verschie

berer. Sie sollten, seßet er hinzu, die ewige Höllenquaal leiden, wenn sie sich nicht besserten, sie sollten die Herrlichkeit GOttes nicht sehen; und sollten keine Vergebung weder in dieser noch in jener Welt erlangen. Der Coder der Mönchsregeln führer die Formul des Gelübdes an, welche von dem H. Fructuosus oder wenigstens von seinen Schülern gebraucht worden: solche enthält diese erschreckliche Verwünschung, worinnen die Bischöffe, und der zweyte Orden der Kirche eben so wenig verschonet worden als die Layen: Et fi aliquis (g) eum defendere voluerit Epifcopus, vel ejus qui fequitur ordo, aut laicus etc. communicatio illius cum diabolo fit, et participatio cum Juda Scarioth in inferno: et in praefenti faeculo excommunicatus permaneat ab omni cœtu Chriftiano, et nec in fine viaticum accipiat, qui hoc fecerit.

§. 34.

Die Zeitangaben fangen bald mit der von der Regierung JEsu Chrifti, mie Dene Zeitan denen von dem Jahr des regierenden Herrn, von dem Tage, dem Monat, der Rös gaben und merzinszahl, oder der spanischen Jahrzahl an: bald endigen sie sich mit diesen Zeichen Unterzeich der Zeit. In Frankreich macht man den Anfang des Jahrs vom ersten oder vom nungen. Zeit: angaben nach 25. März; und in England vom Christtage oder 25. des Christmonats. In beys der christli den Landen bedient man sich der Römerzinszahl der Kaiser, welche auch die kaiserliche chen Jahr: und constantinische heißet, nach dem Namen ihres Stifters. Es ist jederman ber zahl und de fant, daß sie den 24. des Herbstmonats angehet. Der H. Augustin, der Apostel ren verschie Englands, brachte (h) die chriftliche Jahrzahl mit hinein. Man trift auch in dies fer Inful einige Charten an, die vom Jahr (i) der Menschwerdung unsers HErrn, datirt sind, vor dem Ende des 7. Jahrhunderts. Man begreift nicht, warum dieser berühmte Jahrstermin ganz aus den geistlichen Acten Frankreichs verbannet gewesen seyn sollte. Was hat man für Gewißheit, daß man solchen nachgehends erst in alle Urkunden dieses Jahrhunderts, worinnen sich solcher findet, hinein gerücket habe?

dener An: fang.

Beitangabe von der Re gierung der Pabste und der römischen Kaiser und Der Könige.

S. 35.

Man trift das Jahr von der Sitzung der Päbste in einer Aufschrift an, welche von Herrn (k) Anshelm Bandusi bekant gemacht worden. Man siehet aus den Werken des Braulion, Bischoffes zu Sarragossa, und des chrwürdigen Beda, daß die Spanier und Engländer noch nach den Regierungen der römischen Kaijer in dem 7. und 3. Jahrhundert gezählet haben, ob sie schon ihrer Herrschaft nicht mehr unterworfen waren. Über diese Weise zu zählen fand nur in der Geschichtkunde und in den Büchern Statt. Die franzöfifchen Prälaten fuhren noch immer fort von den Jahren ihrer Fürsten zu datiren. Emino, Metropolitan zu Sens, hielt eine Kire

Aachens

9) Cod. Regular. tom. 2. p. 278.. (h) PAGI tom. 2. ad an. 604. num. X. XI. (i) CASLEY a catolog. of the mff. Plat, 2, et p.348.

P. 724.
Tom. 2. p. 695.

1

chenversammlung im Jahr 657. davon eine Acte (1) fich also endiget: Actum (W) Manfolaco, curte dominica, anno tertio Domini noftri Chlotharii Regis. Der P. Mabillon hat in seiner Diplomatik gefeßt Manfolacum Malay einer unter den alten Palästen unsrer Könige; aber es war dieß nur eine königliche Meyeren, curte Dominicâ. Man muß ihre Palläste nicht mit den königlichen Pachtgütern vermengen, wo sie ihren Lufenthalt gern nahmen, indem sie das Land den Städten vorzogen.

S. 36.

In der 8. Kirchenversammlung zu Toledo, die im Jahr 653. gehalten worden, Ordnung der unterschreiben die Bischöffe (m) zuerst und nach ihnen die Aebte, Erzpriester und Pri- Unterschrif micerii, hernach die Vicarien oder Abgeordnete der abwesenden Bischöffe und zuletzt ten. die (X) Pfalzgrafen. In denen Diplomen, worinnen die Freyheitsbriefe bestätiget werden, unterzeichnen der König, die Königinn, und die Prinzen zuerst, darauf der Erzbischoff zu Toledo und die Geistlichen seiner Domkirche, nach ihnen die Bischöffe, die Ordensmeister, und endlich nach einander die Großen des Reichs.

S. 37.

In der 6. allgemeinen Kirchenversammlung, die zu Constantinopel 680, ge unterschriften halten worden, unterschreiben einige Bischöffe wegen Schwächlichkeit, Alters oder für anderę, Blindheit (n) durch einen andern. Unter den Aebten, welche die Bischöffe schickten, um ihre Stelle auf der Kirchenversammlung zu Chalons an der Saone im Jahr 653 zu vertreten, befindet sich einer, welcher für den Bischoff zu Paris unterschreibet: Germoaldus abba in vicem Audoberti Epifcopi ecclefiæ Parifiacæ fubtcripfi. Ein gelehrter spanischer Diplomatist rechtfertiget einen beglaubten Freyheitsbrief (o) mit leichter Mühe, welcher nur von (Y) drey Bischöffen unterschrieben ist, ob er D 3 schon

(m) Concil. LABB. t. 6. col. 419. (n)

(1) MA B. fæcul. 3. parte 2. pag. 614) PEREZ, differt. ecclef. p. 171. n. 8. p. 173.

Ibid. col. 1033. 1041.

num. 14. 15.

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ten abwesen: der Prälaten.

schon im Jahr 684. auf der Kirchenversammlung zu Toledo, die aus ohngefähr vierzig Personen bestund, ertheilet worden.

S. 38.

Unterschrif Der fast allgemeine Gebrauch dieses Jahrhunderts und der folgenden ist, daß man die Charten durch abwesende Prälaten unterzeichnen ließ, später als die Zeitans gabe lautet. Die Freyheitsbriefe (p) des Emmo, Bischoffes zu Sens für St. Pierre le Vif, und für Ste Colombe, und des Jbbo, Bischoffes zu Tour seiner für die Kirche zu St. Martin liefern Beyspiele davon. Der Freyheitsbrief von Sre Colombe wurde (q) den Bischöffen im Jahr 695. das ist über vierzig Jahr nach ihrer Ze tangabe überreichet. Die Prälaten, an deren Spike Godin, der Metropolitan von Lyon, sich befand, bestätigten denselben, indem sie die Urschrift unterschrieben. Alle, ausgenommen Godin, lassen den Namen ihrer Bisthümer in ihren Unterschriften weg. Die Weise, die von den Bischöffen den Abteyen verwilligte Freyheiten unverleßlich und beständig zu machen war diese, daß man sie durch ihre Nachfolger unterzeichnen ließ. Neque mirere, fagt Herr (r) Mabillon, duos fubfcriptos reperiri Turonenfes Epifcopos. Is enim tum moris erat, ut fuperiorum Pontificum privilegiis fubfcriberent fucceffores in vacuo fpatio, quod de more in authentico relictum erat. Von dieser Gewohnheit, Urschrifs ten in Zeiten, welche erst nach der gefeßten Zeitangabe kommen, zu unterzeichne, rührt die wenige Ordnung her, welche man in den Unterschriften bemerket. Die mehresten Bischöffe von Frankreich merken bey ihren Unterzeichnungen nicht an, von was für (*) Städten oder Kirchensprengeln sie Bischöffe find.

Unterschrift mit dem ge: fegneten

Wein. Ge

brauch der

Siegelringe.

S. 39.

Die Unterschriften, welche man bisweilen mit dem gesegneten Wein, das ist, mit dem theuren Blute unsers HErrn verrichtete, find befant genug. Die Bischöffe be: dienen sich der Siegelringe, wie es der (t) vom H. Ebregesit von Meaux beweiset.

§. 40.

V. Anfangs: Die Erklärung der Formeln dieses Jahrhunderts muß mit denen den Anfang und Schluß: nehmen, der n sich die Geistlichkeit zu Rom bedienete. Nach dem Tode des Pabstes formeln in schrieben der Erzpriester, der Archidiaconus und der Primicerius notariorum an den geistlichen Urkunden. Die den Exarchen Italiens, um ihm die Erledigung des H. Stuhls zu melden. Ueberschrif Ueberschrift ihres Briefes war in diesen Ausdrücken abgefaßt: Domino (u) excelten und Un lentiffimo atque præcellentiffimo, et a Leo nobis longæviter in principaliterschriften bus minifteriis feliciter confervando, ill. Exconfuli, Patricio et Exarcho Italiæ,

(p) MAB. acta SS. Bened. tom. 4. p. 615. et tom. 5. p. 745.

nal. Bened, t. I. p. 603. n. 37.
(8) Annal. Bened. t. I. p. 423.
Pontif. c. 2. P. 9.

(r) Ibid. tom. 2. lib. 19.
(t) Ibid. p. 456.

(q) MA B. an. n. 59. pag. 29. 30. (u) Diurn. Roman,

1

Erledigung

Italiæ, ill. Archipresbyter, ill. Archidiaconus, ill. Primicerius notariorum, der römischen fervantes locum fanctæ Sedis apoftolicæ. Man weiß, daß in Abwesenheit des Geistlichkeit Pabstes die Regierung der römischen Kirche dem Archidiaconus, dem Erzpriester und währender dem Primicerius oder Haupt der Notarien oblag. Die Geistlichkeit, das Volk, die des pabitli Kriegsbedienten und die obrigkeitlichen Personen schickten dem Exarchen das Wahls chen Stuhls. decret wegen des neuen Pabstes zu. Diese Acte in Gestalt eines Briefes war also überschrieben: Domino (v) excellentiffimo etc. Presbyteri, Diaconi et familiaris univerfus Cleras, Axiomati etiam feu exercitus et populus hujus Romanæ urbis fupplices. Der erwählte Pabst unterzeichnete diesen Schluß nicht; sondern die Geistlichkeit und die Layen unterschrieben solchen auf diese Weise: Ego (w) ill. humilis Archipresbyter fanctæ Romanæ ecclefiæ huic decreto in ill. fanctiffimum Archidiaconum et Electum noftrum confentiens fubfcripfi. Ego ill. in Dei nomine conful huic decreto a nobis facto in ill. fanctiffimum Archidiaconum et Electum noftrum confentiens fubfcripfi. Wenn die vors nehmsten Glieder der römischen Geistlichkeit dem Bischoff zu Ravenna von der Ers wählung des neuen Pabsts Nachricht ertheilen, so legen sie ihm die Titel Erzbischoff und Heiligkeit in ihrem Briefe bey, dessen Ueberschrift also lautet: Domino fanctiffimo nobis fpirituali Patri ill. Archiepifcopo, ill. Archipresbyter, ill. Archidiaconus, et ill. Primicerius notariorum, fervantes locum fanctæ Sedis apoftolicæ. In dem Briefe geben sie dem Consul den Titul Eminentiffimus, und den Zunftmeistern den Titul Magnificus.

S. 4T.

Wenn die Geistlichkeit und das Volk des römischen Kirchensprengels die Wahl zuschrift an eines Bischoffes verrichtet hatten, so richteten sie das Decret an den Pabst. Die den Pabst bey Ueberschrift ihres Briefes lautete also: Domino (r) fancto merito Apoftolico, der Wahl eis et divina benedictione decorato, ill. Papæ Patrum, fummæ fedis Præfuli, fes in dem famuli veftri Clerus, et Plebs ecclefiæ ill. Das Glaubensbekentniß, welches römischen der neue Bischoff schriftlich auffeßte, fängt mit der Anrufung an: In nomine (4) Kirchensprens Domini etc. Der Prälat unterschreiber solches also: ill. indignus Epifcopus gel. fanctæ ecclefiæ ill. huic promiffioni fponfionique orthodoxæ fidei fideliter a me factæ, omnia relegens quæ fuperius continentur, confentiensque fubfcripfi. Darauf unterschreibt ein Priester im Namen aller andern und seiner Kirchen selbst in diesen Ausdrücken: Ill. indignus Presbyter fanctæ ecclefiæ Ill. huic promiffioni fponfionique orthodoxæ fidei factæ ab ill. fanctiffimo Epifcopo meo, omnia quæ fuperius profeffa funt, relegens confentiensque fubfcripfi. Die Bischöffe Italiens fangen bisweilen ihre Acten mit der Anrufung an, die die Zeitangabe nach der Regierung der Kaiser nach sich hat: In nomine (8) Domini Dei et falvatoris noftri Jefu Chrifti, imperante etc. und fügen ihren Unterzeichnungen bey: Et teftes qui fubfcriberent rogavi. Dergleichen sind

(b) Diurn. Roman. Pontif. c. 2. pag. 16.
(y) Ibid. p. 58. (3) Ibid. p. 63.

(m) Ibid. p. 20.

die

() Ibid. p. 54.

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