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S. 456.

Unterschrift

Gregorius von Tours (u) bezeuget, daß der König Chilperich in dem Schrei: IV. Strafen ben, welches er an die Richter abließ, verordnet habe, man solle denen, so sich wis in ihren Dis Der seine Diplome widerspenstig bezeigten, die Augen ausreiffen: Et in præceptio- plomen. Ans nibus quas ad judices pro fuis utilitatibus dirigebat, hæc addebat: Siquis meldung der praecepta noftra contempferit, oculorum evulfione multetur. Eben dieser und des Sie: König fehet auch die Drohungen (N) mit dem Zorne GOttes zu der Landesverwei; gels. Dros fung und dem Verlust alles Güter in dem Diplom der Stiftung von St. Lucian hung mit in Beauvais, davon wir in unserm sten Th, (v) ein Muster mitgetheilet haben, schweren Guneram Childebert und Brunehaut wollen in dem Vergleich zu Andlau, daß geib und an Strafen an derjenige (D) Theil, welcher solchen verlehen werde, alle seine Güter verlieren, Gütern ge und derjenige, welcher solchen beobachten werde, davon Vortheil ziehen und von gen die les seinem Eid fren seyn solle. Sie beschwören die Beobachtung dieses Vergleichs: bertreter. Darauf spricht der König Guntram die erschrecklichste Verwünschung wider sich selbst aus, wenn er die verabredeten Stücke übertreten würde. Eben dieser Fürst beschließer sein Diplom für die Stiftung von St. Marcelli zu Chalons mit dieser Berwünschungsformul; Haec autem fic difponimus, ut quicumque ea turbaverint; de vitae libro deleantur. Guntram ertheilte die Belehnung des Königreichs Burgundien seinem Bruderssohn Childebert 2. indem er ihm (w) seine Lanze in die Hand gab, die ihm anstatt des Scepters diente.

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Der Kaiser Justinian seget Geldstrafen drauf, in feiner Sanctione pragmati-Geldstrafenz ca wegen Italien. Die gothischen Könige folgten dieser Gewohnheit. Wenn Re- und Bann ger cared, welcher im Jahr 586 zu regieren anfing, durch ein Edict die Schlüsse der drit: gen dieselben, 242

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(3) Si quis (d) autem, quod minime credimus, contra hoc noftræ fanctionis decretum aliter, quam a nobis dictatum eft agere volue. rit, et hoc præceptum noftrum temerarie tentaverit violare, iram fummi Judicis, pro cujus nomine et amore ifta roboravimus, incur rat, et quantamcumque poffeffionem habere videtur amittats et infuper exul et profugus a poteftate totius regni noftri fugiens recedat.

(D) Hoc (e) etiam huic addi placuit pactioni, ut fi qua pars præfentia ftatuta fub quacumque calliditate, tempore, quocumque

(d) BOUQUET, 1.4. p.625.

1

ten

(W) GREGOR. TURON.

tranfcenderit; omnia beneficia, tam repromiffa,
quam in præfentia, conlata amittat, et illi
proficiat, qui inviolabiliter omnia fupra fcripta
fervaverit et fit de Sacramentorum obligatione
in omnibus abfoluta. His itaque omnibus
définitis, jurant partes per Dei omnipotentis
nomen, et infeparabilem Trinitatem, vel divina
omnia ac tremendum diem judicii, fe omnia
quæ fuperius fcripta funt, absque ullo dole
malo, vel fraudis ingenio inviolabiliter ferva
turos. Et infra: Lectis igitur pactionibus ait
Rex: Judicio Dei feriar fi de his quidquam
tranfcendero, quæ hic continentur.

(*) GREGOR. TURON. lib. 9. c. 201

Anmeldung der Unter

ihren Di

plomen.

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ten Kirchenversammlung zu Toledo bestätiget, so bedrohet er die Geistlichen (P) mit dem Bann und die Layen mit dem Verlust der Hälfte ihrer Güter, ja gar mit der Lans desverweisung, wenn sie den Schlüssen der Kirchenversammlung nicht gehorchen würs den. Gemeiniglich legen die gothischen Könige (r) die Strafe von hundert Pfund Goldes auf diejenigen, welche ihren Diplomen oder Rescripten zuwider handeln würden,

S. 458.

Die Könige von Frankreich vom ersten Stamm melden (4) gemeiniglich ihre Unterschriften mit diesen Formeln: Manus noftræ fubfcriptione, oder vielmehr fchriften in fubfcriptionibus infra roborare, oter confirmare decrevimus, ftuduimus, oder fubtus eam propria manu decrevimus roborare. In dem Diplom Chlo dowichs für Moutier St. Jean wird das Handzeichen und der Namenszug in diesen Ausdrücken angemeldet: Et ut hoc (3) præceptum firmius habeatur, et per omnia tempora confervetur. manus noftræ fignaculo fubter illud decrevimus roborare ac figno crucis quo facramur, auctoravimus. Nach dieser Formul liefet man: Signum Clodovei fortiffimi Regis: gleich darauf kome der Namenszug des Königs, worinnen man die mehresten Buchstaben des Wortes Clodoveus entdecket, welches von diesen Worten begleitet wird: Signum Clodovei Regis Francorum. Zur rechten Seite befindet sich eine Art von verzogenen Namen, die wahrscheinlicher Weise den Namen und die Unterschrift des Referendars abgekürzt enthält. Das Diplom des Clotars (a) für eben dieselbe Abtey weiset auch den Namenszug dieses Fürsten auf, dabey noch stehet Signum incliti Regis Chlotarii; obgleich dieses Zeichen in dem Stücke nicht angemeldet worden. Hr. Perard hat diese Mamens: züge von den Urschriften abgezeichnet; Dieß hindert die Fortseßer des Hrn. du Cange nicht (b) solche für unecht zu erklären; sie geben aber davon keinen Beweis. Gewiß ist es, daß die Namenszüge in selbigen Zeiten üblich gewesen. Man kann bey dem P.Jobert (c) des Kaisers Justinians seinen zu sehen bekommen.

S. 459.

Obschon die merovingischen Diplomen das Gepräge des Bildnisses derer Könige Anmeldung des Siegels welche solche ertheilet haben, führen, so ist es etwas seltenes, daß das Siegel oder der in demselben. Ring darinnen angezeigt wird. Pauca, fi non fallor, fagt (d) der P. Mabillon,

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indubitata invenias (Q) illorum Regum monumenta quæ anuli figillive mentionem faciant, tametfi Regum effigies chartis appofitæ funt. Diefer gelehrte Mann hat (e) die Glaubhaftigkeit des Diploms des Chilperichs für St. Lucian in Beauvais, erkannt, in welchem des Ringes in diesen Ausdrücken Meldung geschie het: Quod (f) quidem noftræ ferenitatis decretum, ut pleniorem vigorem obtincat, annuli noftri impreffione aftipulari fecimus, atque manu propria fubfignantes roboravimus. Das Geboth, welches Childebert im Jahr 528. ausz gab zur Ausstattung des Klosters zu St. Calais meldet den Ring auch in dieser For mul an: Er (g) ut hæc auctoritas firmiorem obtineat vigorem manu propria confirmavimus, et de anulo noftro fubter figillare juffimus. Wenn in einigen andern Diplomen eben dieses Königes dieses Ringes nicht gedacht wird, so komt es daher, weil die Notarien in den Formeln verändern.

S. 460.

merovingi

Die Unterschrift der merovingischen Könige ist geminigtig, mit majuskel, das V. Unter ist mit verlängerten Buchstaben geschrieben. Diejenigen, welche schreiben konnten, schrift der sekten ihren Namen mit ihrer eigenen Hand bey, nachdem sie ein Zeichen beygezeichnet schen Könige hatten, das bald aus mehrern Figuren oder Zügen bestund und bald in Gestalt des und ihrer Re Kreuzes gemacht wurde. Die mehresten festen fubfcripfi hinzu und zwar ganz aus: ferendarien. geschrieben, oder mit den drey ersten Buchstaben oder mit einem einzelnen S. Die Unterschrift Fürsten, welche nicht schreiben konnten oder nicht wollten malten ein Kreuz oder einige der Könige andere Figur zu Anfang oder zu Ende ihrer von dem Notar geschriebenen Namen, als Sigaum Chilperici gloriofi Regis.

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$. 461.

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felber.

Sie unterschrieben die Diplomen von geringerer Wichtigkeit nicht, dergleichen die unterschrift Bescheide placita und gewisse Verordnungen waren. Eine Menge Stücke von ihrer Refes diefer rendarien.

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VI. Zeitangar ben in den

dieser Gattung weisen nur die Unterzeichnung des Notars oder des Referendars auf. In den andern Diplomen unterzeichnet dieser Bediente nach dem Könige und fehet seine Unterschrift an der Seite hin oder ein wenig unten. Selbige stehet nach der Zeitangabe in dem Diplom Chlodowichs für Moutier St. Jean: Ego Anachalus obtuli anno magni Clodovei XVI. Sie stehet des Königs seiner zur Sei ten vor der Zeitangabe auf der Charte Childeberts für eben dieselbe Abtey: Ego Alalus obtuli et fubfcripfi. Selbige wird in der von eben diesem Könige für St. Germain des Pres also ausgedruckt: Ego Valentinianus notarius et (R) Amanuenfis recognovi; und in des Chilperichs seiner für St. Lucian in Beauvais: Ego Eltricus Palatinus fcriptor recognovi. Das Haupt dieser Notarien oder Schreiber war der (S) Großreferendar, welcher das königliche Siegel oder den fåe niglichen Ring in Verwahrung hatte, wie es Gregor (h) von Tours bezeuget. Die -Referendarien von einer untern Ordnung, welche die Diplomen unterschrieben, und sie dem Könige zur Unterschrift überreichten, unterscheiden sich von ihrem Obersten durch die Formul juffus obtuli, welche ihnen eigen war. Die Königinnen hatten auch ihre (i) Referendarien. Diese Bediente, die am Hof unserer Könige eingeführet, waren aus Nachahmung der Kaiser, schrieben die Diplomen nicht, sondern liessen sie durch die Unterreferendarien oder Kanzler schreiben, die sie unter sich hatten. Die angelsächsi schen Könige und Fürsten von Benevent (F) hatten auch ihre Referendarien. Wir kennen keine königlichen Diplomen vom 6. Jahrhundert, welche von den Zeugen unters zeichnet worden wären, ausgenommen das von dem großen Chlodowich für die Abtey zu Mici. Eusebius, Bischoff zu Ocleans, unterschreiber darinnen nach dem Kdz nige also: Eufebius Epifcopus confirmavi. Der zu Andlau zwischen dem Kd: nige Guntram und dem Könige Childebert, dessen Bruderssohn, im Jahr 588 getroffene Vergleich wurde erst laut verlesen, ehe sie ihn unterzeichneten.

S. 462.

Die Diplomen unserer ersten Könige find nach der Gewohnheit der Römer son Diplomen der Tage und vom Monate datirt; jedoch seßen diese Prinzen das Jahr ihrer Regierung merovingi: dazu: welches ihnen was eigenes ist. Indem sie ihre Unabhängigkeit anzeigen wollten, schen Könige.

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fo datiren sie weder nach den Consulaten und nach den Jahren der Kaiser, wie die ah: Wie sie ihre dern Nationen alle thaten. Die merovingischen Fürften drucken gemeiniglich die Zeit: Zeitangaben angabe in der ersten Person aus und beynahe in diesen Ausdrücken: Datum quod fe ausdrucken. cit menfis... dies... anno... regni noftri, Compendio feliciter, oder Datum fub die V. kal, etc. Demohnerachtet lässet die weiter oben angeführte Ver: ordnung Childeberts den Namen des Königes in der Zeitangabe weg: Datum pridie kal. martii anno XX. regni Domni nostri Colonia feliciter, amen. Der Vergleich welchen Guntram mit Childeberten schloß, meldet die Zeitangabe (T) in der dritten Person an.

S. 463.

Obschon die Indiction in den Zeitangaben (1) der Kirchenversammlungen ja auch Die meros so gar auf (U) den Aufschriften auf Stein zum Vorschein kommen, so haben doch die vingischen merovingischen Könige dieselben gar nicht in ihren Diplomen angebracht. Der P, Könige haben nicht von Montfaucon meynet (m) "es geschehe vielleicht aus Nachahmung der römischen von der Rd, "Kaiser, daß die Diplome Chlodowichs von der Römerzinszahl datirt wären." merzinszahl Dasjenige, welches er der Abtey zu Moutier St. Jean ertheilte, führet würklich datirt. diese Zeitangabe: Datum fub die quarto kalendas januarias, indictione quinta. Actum Remis civitate, in Dei nomine feliciter. Ein Gelehrter (V) dessen An denken wir verehren, hat ohne Beweis vorgegeben, die Indiction wäre durch eine spås tere Hand hinzugefeht worden. Die in den königlichen Diplomen dieses Jahrhunderts gemeinsten Formeln der Zeitangaben sind nur in den Ausdrücken voneinander unters Schieben. Childebert setet das actum zu datum in dem Diplom von Moutier St. Jean: Datum (n) fub die VIII. cal. martii, anno V. regni noftri. Actum Suef fionis civitatis, in Dei nomine feliciter. Das fünfte Jahr der Regierung Chil: deberts kann von dem Tod Clodomirs an gezählet werden, welcher in das Jahr 524 fällt, Das Gebot Childeberts zum Besten des Klosters zu Sta Martha in der Stadt

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