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nungen

S. 494.

VIII. Zeitan: Der Plak der Zeichen der Zeit ist nicht beständig. Die Zeitangaben gehen vor gaben und den Unterzeichnungen vorher auf der Charte der Theodilane: Factum pactum Unterzeich fub die XII. Kal. julias anno IIII. regni Domni noftri Dagoberto Regis. S. * der Privat: vir illuftris LANDEGISILO, qui ad vicem Theodilanæ emifit. MAU personen. RINUS pactionem feu convenientiam noftram fubf... EMIUS pro In welcher parte conjuge meæ pactionem feu convenientiam noftram fubf. FURI Ordnung CIUS ad vicem conjuge meæ pactionem feu convenientiam meam subs. folche bey eins SIMPLICIUS pro teftimonio rogitus a fupra fcripto hanc convenienander stehen. tiam fubf. BARONTUS fubf ACOLENUS rogitus a fupra fcriptos hanc convenientiam pro teftimonio fubfcripfi. Man siehet hieraus, daß die Antheil daran habenden Parthien durch einen Bevollmächtigten unterzeichnen. Also låsset Pipin von Heristal die Schenkung, welche er an St. Willebrod machte, durch (k) seine Gemahlin Plectrude unterschreiben, da er in seiner lehten Krankheit nicht unterschreiben konnte. Die Unterzeichnungen gehen vor den Zeits angaben vorher in der Charte der Frau Chrotilde: Signum † inluftris Deo devotæ CHROTILDE, qui hanc deliberacionem pro animæ noftræ remedium fieri rogavemus, manu propria firmavemus. In Chrifti nomine AGIBERTUS ac fi peccator Epifcopus fubfcripfi. Signum † vir inlufter ERMENRIGO. VANINGO fubfcripfi. GHISLEMARUS rogetus fubfcripfi etc. Darauf folgen zwanzig andere Unterzeichnungen, nach welchen die Zeitangase fomt: Datum MORLACAS vico pupl. quod fecit minfis marcius dies decim ann. XVI. regn. Domini noftri (1) CHLOTACHA

(E) Annal. Bened. t. 2. p. 36.

(E) Die Zeitbestimmung vom 16. Jahr der Regierung Clotars hat dem P. Germon einen Fürwand verschaffet, die Charte der Chrotilde als unecht zu verwerfen. Wenn man diesem Jesuiten glauben darf, so ist kein einiger Geschichtschreiber vorhanden, welcher Clotar 3. sechzehen Jahre beylege. Aber 1) find die Geschichtschreiber unter einander und mit sich selbst uneins, in Ansehung der Dauer der Regierung dieses Fürsten: 2) müs fen die Originals und beglaubigten Charten mehr gelten als die Geschichtschreiber und dazu dienen, daß sie die Fehler berichtigen, welche sie oder ihre Abschreiber gemacht ha ben könnten: 3) erklären sich die gelehrten Tagebücherschreiber von Trevour (im Brach: monat 1749. S. 1291.) deutlich genug wider die verwogne Meynung des P. Germon, wenn sie von der Untersuchung des Herrn de Longuemare über die Zeitkunde der me rovingischen Könige handeln. "Der ganze "Artikel, fagen fie, welcher die Zeitberechnung

"Clotars 3. eines Sohns Chlodewichs 2. "betrift, ist überaus wohl getroffen. Man "nimt daselbst wahr, daß Clotar im Jahr "671. im 16. Jahr seiner Regierung versiors "ben, welches das 20. feines Alters war. "Und die gelehrte Untersuchung, welche diese "Schlußfolge herausbringt, kann dienen zwo "Stellen des zweyten Bandes der schönen "Sammlung der französischen Geschichtschreis "ber zu verbessern, wo man Clotar 3. nur "14 Jahre der Regierung beplegt" In dem zweyten Band der Werke des Hrn-Mabillon, die nach einem Tode herausgekommen sind, erkläret eben dieser Gelehrte bey dem Artikel der Alterthümer von St. Denys, das Vers mächtniß der Clottide, einer französichen Frau, müsse in das 16. Jahr Clotars 2. ger fetet werden. Diese Auflösung hebet alle Echwierigkeit; jedoch hat man derselben nicht nöthig zur Rechtfertigung dieses kostbaren Denkmaals. Man fehe die Annales Benedictinos nach tom. I. pag. 501.

CHARIÆ gloriofiffimi Regis. Die Schenkung des Vandemir und der Ers camberte weiset die Zeitangabe und folgende Unterschriften auf: Actum Camiliaco vico publico quod ficit minfis. . . . anno XVII. rigni Domni noftri Theuderice gloriofiffimi Regis. Ego in Dei nomine Vandemiris hanc épiftola a me facta religi et fubfcripfi. ERCAMBERTA fubfcripfi. GHRANNO SUBSCR. Signum viri inluft. AUCERELIO. Signum BOSONE. AURONIUS rogetus a fupra fcriptis hanc epiftolam fubfcripfi. Signum † BOSITTONE, etc. Die der Kirche zu St. Benigni in Dijon von Ermenbert gemachte Schenkung ist auf diese Weise datirt und unterschrieben: Actum (1) in fupradicto monafterio publice, anno ab Incarnatione Domini DCXXXII. Ego Imbertus lector rogatus a fupradi cto Hermenberto hanc donationem confcripfi et datavi die tertio poft kalendas feptembris, anno quinto regni Domini noftri Dagoberti Regis. Hier trift das Jahr von der Regierung Dagoberts 1. mit dem von der Menschs werdung zusammen. Man wird nicht unterlassen zu sagen, diese leßtere Zeitangabe wäre damals noch nicht üblich gewesen, und sey auf dieser Charte, wie auf vielen andern hinzugeseket worden. Da es aber nicht möglich ist, die Zeit genau anzugez ben, da sie in Frankreich angefangen; warum wollte man nicht zugeben, daß sie bisweilen (U) dieses Jahrhundert hindurch daselbst gebrauchet worden sey, wie es in England geschehen?

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§. 495.

tunde.

Hr. Maffei (m) hat einige überbliebné Stücke von einer Schenkung auf Beyspiele auf ägyptischem Papier vom Jahr 639 herausgegeben, wo die Zeitangaben vom Me: einer Schene nat, von der Römerzinszahl und den Jahren der Regierung des Kaisers Hera: kungsure clius vorkommen. Fünf Zeugen unterschreiben, ihre Unterzeichnungen find weitläufe tig und folglich sehr lang. Des Schreibers oder des Stadtschreibers von Ravenna feine ist in diesen Ausdrücken abgefaßt: Vitalianus forenf. civitatis Ravennatis fcribtor hujus chartulæ donationis a præfenti die trium unciarum principalium in integro fundi Terriaticus ex omnibus ad fe pertinentibus, ficut fuperius legitur, poft roboratione teftium complevi et abfolvi. Darauf kommen die bloßen Namen der Zeugen und ihre Titulaturen, die durch diese Ueber: schrift angemeldet werden: Notitia teftium, welches eine auf den Privatcharten unterschiedlicher Jahrhundert gewöhnliche Formul ist.

(1) PERARD, pag. 7. 8. (m) iftor. diplom. pag. 169.

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Achtes Jahrhundert.

Inhalt.

Einleitung, S. 496. L. Formeln der königlichen Befehle und Be: scheide seit dem Anfang des achten Jahrhunderts bis 750. §. 497499. Formeln in einem Diplom Childeberts 3. $.497.

Formeln in einem Diplom Chilperichs z.

$.498.

Unterschied dieser Formeln in den Gebo ten und in den Bescheiden, §. 499.

II. Formeln in den Diplomen der Majorum domus, S. 500: 502.

In den Diplomen des Karls Martels, $.500.

In den Diplomen Pipins, §. 501. In den Diplomen Karlomanns, §. 502. III. Diplome der lombardischen Fürsten und der Könige Englands, §. 503 506. Anfangsformeln, Ueber- und Unterschrif ten in den Diplomen der lombardi: schen Fürsten, S. 503.

Anfangsformeln in den Diplomen der Könige Englands, §. 504. Zeitangaben in solchen, S. 505. Warum Hickes einige Diplome der an gelsächsischen Könige verwerfe, §. 506.

IV. Formeln der Diplomen der Könige in Frankreich vom zweyten Stamm von 752 bis 800. §. 507:: 510. Was in den Diplomen Pipins für An rufungen gebraucht werden, §. 507. Was in solchen für Ueberschriften, Un terzeichnungen und Zeitangaben vor: kommen, §. 508.

Veränderung der Formeln, der Zeitan: gaben und Unterzeichnungen, §. 509. Formeln in den Diplomen Karlomans, $.510.

V. Formeln der Diplomen Karls des großen als König in Frankreich und der Lombarden, S. 511:513.

VI.

Anfang formeln u, Anrufungen in dene felben, S. 511.

Berioünschungen sind in denselben felten,
$.512.

Drehungen mit Geldstrafen in solchen,
§. 513.
Anmeldung der Unterzeichnungen und
des Siegels und Zeitangabe in den
Charten Karls des großen, §.51415
518.

Was für Charten von ihm unterzeich
net worden. §.514.

Zeitangabe von seiner Regierung, §. 515. Verschiedenheit der Formeln der Zeits angaben, S. 516.

Ob sich die Zeitangabe von der Mensche werdung in seinen echten Diplomen befinde, §. 517.

Anfangsformeln in den Diplomen Lud: wigs des frommen, § 518.

VII. Formeln in den Privatcharten des g. Jahrhunders, §. 519:521.

VIII.

IX.

X.

S. 496.

Einrichtung der Vermächtnißbriefe, S.

519.

Charten ohne Anrufung, §. 520. Anfangsformeln auf italianischen und deutschen Charten, §. 521. Drohungsformeln auf den Privatchars ten, §. 522.

Verschiedene Zeitangaben auf den Char ten der Privatpersonen. §. 523.524. Werden von verschiedenen Begebenhei ten datirt, §.523.

Gebrauch der Zeitangaben von der In diction und Menschwerdung, §.524. Gebrauch der Zeugen auf den Privatchar: ten, S. 525.

ie Oberherrschaft der Könige von Frankreich, genannt die merovingischen, ens diget sich in der Person Hilderichs 3. welcher des königlichen Tituls beraubet, beschoren, und in das Kloster zu Sichiu im Jahr 752 eingeschlossen wurde. Pipin der kleine, der in einem Parlement, das zu Soissons im Monat März eben

deffels

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deffelben Jahres gehalten wurde, zum König der Franzosen ausgerufen worden, fing
den Stamm der Carolingen an. Da die Formeln dieser legtern von der erstern ihren,
die bis mitten ins 8. Jahrhundert geherrschet haben, unterschieden sind; so werden wir
fie besonders vortragen, wenn wir von der merovingischen, der lombardischen und angels
sächsischen Fürsten ihren Bericht, erstattet haben werden.

S. 497.

Die merovingischen Formeln zeigen sich in den beyden Originaldiplomen Childe: 1. Formeln der königli berts 3. und Chilperichs 2. dazu unsere 91. Tafel die Muster darreichet. Das erste, wel: chen Befehle ches der Leudesinde, der Aebtissinn zu Argenteuil, verwilliget worden, fängt mit einem und Bescheide Mamenszuge an, worinnen man leicht die Anfangsbuchstaben der Anrufung In Chrifti seit dem Ans nomine entdecket. Gleich darauf liefet man: CHILDEBERTUS REX fang des 8. FRANCORUM, VIR INLUSTER. Si oportuna beneficia ad loca fan- Jahrhun ctorum, quod pro juvamen fervorum vel ancillarum Dei pertinit, libenti berts bis 750. Formeln in animo præftamus, ad hoc nobis ad eterna retributione pertinere confide- einem Di mus. Ideoque cognufcat magnetudo feu hutiletas veftra quod etc. Die plom Childes Unterzeichnung des Königs muß, wenn man darunter die Züge, welche vor ihr herge: berts 3. hen und auf solche folgen, begreift, folgender Maaßen gelesen werden: In Chrifti nomene CHILDEBERCTHUS REX fubfcripfi. Bene valias. Unter dies ser Unterschrift lieset man die vom Unterreferendar, die also ausgedruckt wird: Wlfolaccus juffus optolit. Die Zeitangabe ist in diesen Ausdrücken abgefaßt: Datum quod ficit minfis abrilis dies tertia, anno tertio rigni noftri, Compendio, in Dei nomine feliciter.

S. 498.

Vorn vor dem zweyten Diplom erblicket man einen, kleinen Namenszug und die Formeln in Ueberschrift, welche wir also lesen: In Chrifti nomine CHILPERICHUS einem Dis REX FRACORUM VIR INLUSTER. Das folgende in unserm Muster plom Chilpes enthält diesen Eingang: Se aliquid ad loca fanctorum de noftris munerebus richs 2. priftamus vel concidemus, hoc nobis ad mercidem vel ftabiletate rigni noftri in Dei nomene pertinire confidemus. Ideo cognuscat hutiletas feu magnetudo veftra, quod nos forefta noftra Rouerito cum omnem jure vel termene fuo ad integrum que eft in pago Parifiaco fuperfluvium Sigona etc. Chilperich meldet seine Unterschrift alfo an: Et ut hæc perceptio firmior habeatur vel per tempora confervitur manus noftri fubfcriptionebus fubter eam, decrivemus roborare. Der König unterzeichnet: CHILPRICUS REX SUB. nebst dem Handzeichen. Seine Unterschrift hat eine Figur vor sich her, wor; innen man mit leichter Mühe die Buchstaben JCS entdecket, welche JESUS CHRISTUS bedeuten. Der Referendar bringt eben die Anrufung in einem Nas menszuge vor der Unterschrift an, die also ausgedruckt wird: RAGANFRIDUS OBTOLIT et fubfcripfit. Dieser Unterschrift gegen über erblicket man den Plak des Ringes samt diesen Worten, Bene valias. Unten auf den Stück lieset man

diese

diese Zeitangabe: Datum pridiae kalendas marcias annum fecundum rigni noftri Compendio in Dei nomene feliciter. Dieses und das vorhergehende Dis plom thun deg Ringes keine Meldung, ob sie schon gefiegelt sind.

S. 499.

Unterschied So ist die ordentliche Einrichtung der Gebote der merovingischen Könige des 8. dieser For mein in den Jahrhund rts beschaffen. Aber ihre Urthel oder Bescheide find darinnen unterschies Geboten und den, daß sie blos von den Referendarien, und nicht von dem Fürften unterschrieben worden, wie es in dem sechsten Buche (n) der Diplomatik des Hrn. Mabillon bekannt gemachten Originalien beweisen. Wir haben schon angemerket, daß die völlig ausges schriebne Anrufung zu Anfang der merovingischen Diplomen nicht zum Vorschein kom: me, ohne jedoch zu behaupten, (V) daß solche allezeit daraus verbannet gewesen.

in den Be: scheiden.

11. Formeln

jorum domus:

S. 500.

Nach dem Tode des Königs Theuderichs 4. von Chelles genannt, welcher sich in den Diplo: im April 737 begeben, gab es eine Zwischenregierung bis zum Jahr 742. binnen welmen der Ma cher Karl Martell allein regierte. Er datirte, demohnerachtet seine Diplome von und zwar des den (W) Jahren nach dem Tode des Theuderichs. Karl Martell bedrohet alle Karis Mar: diejenigen, welche der Schenkung, die er der Abtey zu St. Denys macht, zuwider tells. handeln würden, mit dem Zorne (X) GOttes und verurtheilet sie zu einer Strafe von

(n) Pag. 480. 482. 484. 485.
(V) Der Freyheitsbrief des Königs Cheus
derichs 4. für Maurmanfter fängt an: In
nomine (d) fanctæ et individuæ Trinitatis:
Theodericus divina favente clementia Rex
Francorum viro illuftri Luthfrido Alemanno
rum Duci. Diese ungewöhnliche Formul, die
Zeitangaben von der Menschwerbung, von
der Römerzinszahl und von der Regierung,
welche nicht zusammen vereiniget werden
können, sind, nach dem Urtheil des (e) P.
Mabillon, so viel Zusäße, die von einem un
wissenden Einschalter gemacht worden.

(W) Actum (f) Careciaco villa in palatio
quod ficit menfis feptember die XVII. annum
quintum poft defunctum Theodericum Regem.
Das also datirte Diplom Rarls Martells
fängt mit dem Eingang an, welcher die ue
berschrift nach sich hat: Se alequid de rebus
noftris ad loca fanctorum condonamus, hoc
nobis procul dubio apud æternum Domenum
in æterna beatitudine retribuendum confide-

(d) BOUQUET, C. 4. p. 703,

zchen

mus. Igitar ego in Deo nomene inluster vit Karlus Majorim domus, filius Pipini quondam, ab amorem Domeni noftri Jefu Chrifti, vel remiffionem peccatorum meorum, ut veniam de delectis meis confequi merear in futurum, do

no etc.

(E) Si quis vero, quod futurum effe non credemus, fi nos ipfi aut ullus de heredebus noftris, feu quælibet oppofita vel extranea perfona contra hanc epiftolam donationis nostræ, quam nos propter nomen Domeni fieri et confirmari decrevimus venire, aut ageré, aut alequam calumniam partebus S. Dionyfii exinde generare voluerit, imprimis iram Dei cœleftis incurrit, et infuper inferit partebus ipfius mo. nafterii, cogente fifco, auri libras decem, argenti pondo viginti coactus, et quod repetit evindicare non valeat; fed præfens epiftola donationis noftræ omne tempore ferma et stabelis debiat permanere, ftipulatione fubnixa.

(e) Angal, Bened. tom. 2. p. 74. (f) Ibid. p.70%

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