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Frikifinga fub die Confule, regnante magnifico atque gloriofo Karolo Rege Francorum ac Longobardorum feu et Patritio Romanorum anno XX. die menfis, quod facit kalend. octobris, indict. XI. Alboazem, König der Maus ren in Spanien, (p) war von der Tugend und Leutseligkeit der Mönche eines Klo fters vom Benedictinerorden gerührt und befreyete sie von der jährlichen auf die Chris, ften gelegten Auflage Kraft eines Diploms, das von der christlichen Jahrzahl und von der Hegira datirt ist: Fuit facta charta Juzjo æra de Chriftianis DCCLXXII. fecundum vero annos Arabum CXXXXVII. luna XIII.

S. $25.

Den Gefeßen des Justinian zufolge war (9) die Gegenwart der Zeugen ohne X. Gebrauch ihre Unterzeichnungen zur Gültigkeit der Acten hinreichend. Man trift auch darinn der Zeugen auf den Priz einige an, wo die Zeugen nur namhaft gemacht worden. In diesem Fall wird ihre Ges vatcharten. genwart durch unterschiedene Formeln bezeuget, als: His () teftibus, oder coram multis teftibus more Bajoariorum per aurem attractis. Ordentlicher Weise machen die Verfasser der Charten und die Zeugen nur Kreuze vor oder nach Signum, das eben sowohl wie ihre Namen von dem Notar geschrieben worden. Inzwischen sagt man doch in den Acten, sie hätten unterschrieben: Scripta (r) eft hac cartula anno Dominicæ Incarnationis DCC. XC. his teftibus, qui hæc confentientes fubfcripferunt; quorum hic nomina infra tenentur adfcripta. Da die Unterschriften des lehten Willens des Abbo (U) keine Kreuze vor sich her haben, so mỗ gen sie als eigenhändige der Unterschreibenden angesehen werden. Die auf der Charte der Gisel, der Schwester Rarls des großen (V) sind von dem Kanzler gemacht worden, ausgenommen die Kreuze, welche diese Prinzeßin und ihre drey Vettern Karl,

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(T) Die zwote Tafel des Verzeichnisses der Manuscripte der Bibliothek des Königs von Großbrittannien stellet ein Muster der an getfächsischen Schrift dar, welches diese For mul enthält: Scripta eft hæc cartula anno ab Incarnatione Domini nostri Jhefu Christi DCC. LXXIII. his teftibus confentientibus quorum nomina inferius annotari videntur.

(1) Ego (h) A BRA hunc teftamentum a me factum fubfc. RUSTICIUS vir clariffi

mus. MAGNABERTUS vir clariffimus. WIDBERTUS vir clariffimus. SEMPHO. RIANUS vir clariffimus. VITALIS vir clariffimus.

(2) Signum † GHISELE (i) nobiliffi

(b) De re diplom. p.511.

Pipin

(9) Man sehe uns. 4ten Th.

ma filia Pippini Regis qui hanc donatione fieri
Togavi.

Signum † CAROLI nobiliffimi filii domni
Caroli Regis præcellentiffimi.

Signum † PIPPINI nobiliffimi filii domni
Caroli præcellentiffimi Regis.

Signum † CHLODOICI nobiliffimi filii
domni Caroli præcellentiffimi Regis.

WINERADUS Cancellarius juffus a preUnterschrift des Kanzfers hat vor und nach dicte domne Ghifele fcripfi et fubfcripfi. Diese fich Züge von verzognen Namen, welche be deuten In Chrifti nomine. Nach dem fubfcripfi in Handzeichen erblicket man einige tironische Zeichen, worinnen wir Idus junii, Ghisela etc. lesen.

(i) Ibid. p. 389. et 503.

Pipin und Chlodewich gemacht haben. Jeder derselben wird nobiliffimus titulirt, welcher Titul von den Römern den Casars gegeben wurde. Die Unterschrift des (W) Taßilo, des Herzogs von Baiern war gleichfalls ein blofes Kreuz. Die auf Signum folgende Namen stehen am öftersten in dem (X) Gebefall. Wir haben eine Originals charte gesehen vom 8. Jahrhundert, welche dem Kloster zu Bonnenouvelle in Orleans gehöret, worauf wan nur eine wirkliche Unterzeichnung antrift, die keine ausdrückliche sondern eine verblümte oder mit Namenszügen ausgedruckte Anrufung vor sich her hat. Man fehet diese Formul hinzu: Ifti funt qui fubterfirmaverunt actum ipfis rebus; welches nichts anders bedeuten kann, als daß die Zeugen die Acte bekräftiget haben entweder mit Kreuzen oder durch Berührung mit der Hand. Alle Kreuze und Namen, die nach signum stehen, sind von der Hand desjenigen, der das Stück geschrieben hat, welches nach dem Geschmack der Formeln des Marculphs ist. Alle Namen nach fignum stehen im Zeugefall, ausgenommen der leste, welcher im Mennfall stehet. Diese scheinbaren Unterzeichnungen machen mit dem Texte nur ein Ganzes aus, worinnen von einem in dem Vicariat zu Mehun geschehenem Verkauf die Rede ist. Zu Ende der Acten Italiens und Deutschlands trift man eine Notiz oder ein Verzeichniß von gegenwärtigen Zeugen an, die entweder mit ihren eignen Händen oder durch den Notar unterzeichnet haben.

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In den Diplomen Karls des kahlen, $.535.

In den Diplomen Ludwigs des Stamm: lers, §. 536.

In den Diplomen Karls des dicken, §. 537.

In den Diplomen des Eudes oder Odo,
§. 538.

In den Diplomen des Boso, $.539.
In den Diplomen Arnulphs, §.540.
In den Diplomen des Zwentebolds,
S. 541.

In den Diplomen der lombardischen
Fürsten und der angelsächsischen
Könige, S.-542.

III. Drohungsformeln in den Diplomen der
Kaiser und Könige vom 9. Jahrhun:
dert, §. 543:545.
Verwünschungen in diesen Diplomen,
$.543.

Gedrohete Strafen in denselben, S. 544. Formeln die Fürbitten zu verlangen, §. 545.

17. Anmeldung der Siegel und Unterzeich nungen, S. 54611552. Formeln der Anmeldung der Siegel und der Unterzeichnung. §. 546. Unterzeichnung mit dem Namenszuge der Könige und der Unterschrift der Kanzler, §. 547. Außenlassung der Unterzeichnung, §.

548. Formeln der Unterzeichnung und Gegen zeichnung und unterschiedlicher IIn terschriften, S. 549. Formeln der Unterschriften verschiedner Kaiser und Könige und ihrer Kanz ler, $550.

Unterschriften mit Kreuzen und mit ros ther Dinte, §.551.

Formeln der Unterschriften derer, wels che die Diplome ausgewirket, §. 552.

7. Formeln der Zeitangaben in den Diplo men der Kaiser, §. 553:1560. Db die griechische Indiction in allen Diplomen Karls des großen ange bracht worden sey, S. 553.

Was Ludwig der fromme in seinen Di: -plomen für Zeitangaben gebraucht,

$.554. Unterschied der Formeln Data und Actum $.555.

VI.

Berschiedene Zeittermine der Regierung

des Lothars in seinen Diplomen,
$.556.

Verschiedener Anfang der Regierung
Ludwigs 2. §. 557.

Verschiedene Zeittermine der Regierung
Karls des Kahlkopfs, S. 558.
Verschiedener Anfang der Regierung
Karls des dicken, §. 559.
Gebrauch der pisanischen Berechnung
der Jahre der Menschwerdung in
den Diplomen, §. 560.
Formeln der Zeitangaben in den Diplos
men der Könige, §. 561:571.
In den Diplomen Pipins 1. Königs in
Aquitanien, §. 561.

In den Diplomen Karls, Königs in der
Provence, §. 562.

In den Diplomen des Boso, des Königs
in der Provence, §. 563.

In den Diplomen Lothars, des Königs
in Lothringen, S. 564.

In den Diplomen Ludwigs, Königs in
Baiern, S. 565.

In den Diplomen Ludwigs des Stamme

lers, Königs von Frankreich), §. 566. In den Diplomën Karlomanns, §. 567. In den Diplomen des Königes Eudes oder Odo, §. 568.

In den Diplomen Ludwigs Königs von
Germanien §. 569.

In den Diplomen Arnulphs, §. 570. In den Diplomen Zwentebolds, §. 571. VII. Anfangsformeln der Urkunden der welts lichen Herren, §. 572:: 575. Formeln, welche die Milli dominici in ihren Urthein gebraucht, §. 572. Ursprang des Rechts der juftitiæ doma nialis, $. 573.

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Einrichtung der Charten der Prinzeßins nen, §. 574.

Anfang der Privatcharten in Italien mit der Anrufung und darauf folgender Zeitangabe von der Regierung der Könige oder Kaiser, § 575Verschiedene Formeln der Privatchars ten, §. 576:: 581.

Drohungsformeln mit zeitlichen und geistlichen Strafen, §. 576. Sinnbilder der Belehnung in den Chars tën. Unterschreibung mit den Zeis chen des Kreuzes vor oder nach fignum, §. 577. Beits

I Anfangs:

formeln in den Diplo

men verschie

Zeitangabe von der Regierung der Köt
nige und der Kaiser in denselben, S.
578.

Beitangaben von dem Absterben Ludwigs

des frommen, §. 579.

S.

526.

Zeitangabe von der Regierung Karts des

dicken in einigen derselben, S. 580. Zeitangaben in denselben von der Menschwerdung, von Sest- und Sonntagen u. a.m. §. 581.

arl der große wurde zum Kaifer des abendländischen Reiches den 25. des Christs monats im Jahr 800. gekrönet nach der Rechnung der Franzosen, welche das mals das Jahr zu Weihnachten anfingen, oder im Jahr 801. nach der Berech dener Kaiser nung derer, welche es den ersten Jänner anfingen. Die Diplome, welche er seit die: und Könige: fem Zeittermin ertheilte, fangen mit der folgenden Formel an: In nomine Patris et und zwar Filii et Spiritus fancti, Carolus fereniflimus ) Auguflus, a Deo coronatus, Kaiser Karts magnus et pacificus Imperator Romanorum gubernans imperium qui et des großen. per mifericordiam Dei Rex Francorum et Langobardorum: Einige Dis plome sehen noch darzu: ac Patricius Romanus, welchen Titul jedoch Kärl der große von der Zeit an, da er zur Kaiserwürde gelanget, (3) nicht weiter geführet hat, wenn man sich auf den Eginhart in seinen Jahrbüchern berufen darf. Amalarius, Erzbischoff zu Trier, giebt diefem Monarchen, den Titul Chriftianillimus, in seiner Antwort auf die im Jahr 811 vorgelegten F.agen von der Taufe. Es geschahe vielmals, daß sich Karl der große, seitdem er zum Kaiserthum erhoben worden, nur Rönig, und seine Staaten ein Rönigreich nennte. Welches besonders in demjenis gen Diplom bemerket wird, welches er im dritten Jahr seines Kaiserthums dem Pas triarchen zu Grado ertheilte.

In den Diz plomen Lud: wigs des frommen.

S. 527.

Da Ludwig der fromme (A) den 28. Jänner 814 das Kaiserthum erlanges hatte, so fing er seine Diplome mit der folgenden Formul an: In nomine Domini

1) Als der Pabst Leo 3. Karln dem großen die kaiserl. Krone aufs Haupt segte, so wie derholte das ganze römische Volk zu dreyen: malen: Rarin August, der von der Hand GOttes gekrönet ist, dem großen und friedfertigen Baiser der Römer, Le: ben und Sieg. Nach diesem Glückszuruf ist die Anfangsformul der Diplomen dieses Kaisers abgefaffet worden.

(3) Man sehe die Abhandlung des Herrn le Blanc von einigen Münzen Karls des großen c 9. p. 83.

(A) Ludwig der fromme hatte, da er Kaiser war, unterschiedliche Kanzler. Der erste war elisachar, Abt zu St, Riquier, welcher den Faramond, Durand, Jbbo und Arnold zu Notarien hatte. Der zweyte war Fridugifus, ein Engländer von Ge:

Dei

burt und Abt zu St. Martin in Tours und
zu St. Bertin. Seine Notarien waren Dus
Land, Adalulf, Faramand, Sigebert, Siz
meon, Hirminmaris und Meginarius. Der
dritte war Theoton, von welchem man mit
Grunde glaubt, er sey Abt zu Marmoutier
gewesen. Er folgte auf Friðugisen im Jahr
832 und starb im Jahr 834. Er hatte una
ter sich den Herminmaris, Durand und
Der vierte war Hugo, ein
eginarius.
Sohn Rarls des großen, ein natürlicher
Bruder Ludwigs des frommen, und Abt zu
St. Bertin und zu St. Quentin. Seine
Notarien waren. Glorius, Hirminmaris,
Meginarius, Daniel und Bartholomäus
Drogon, Bischoff zu Metz, Hilduin und
Humbert, wurden auch zu der Kanzlerwürde
erhoben.

Dei et Salvatoris noftri J. C. Hludowicus divina ordinante oder propitiante providentia, und bisweilen clementia, Imperator Augüftus. Die Diplome, wele che er gemeinschaftlich mit seinem Sohne Lotharius ertheilte, führen diese Uebers schrift: In nomine Domini Dei et Salvatoris noftri Jefu Chrifti Hludowicus et Hlotharius divina ordinante providentia Imperatores Augufti. Als Luds wig wieder auf den Thron gesetzet worden im Jahr 834, so bediente er sich seiner ers ften Anfangsformul; jedoch seßte er anstatt der Worte ordinante oder propitiante providentia, hingegen repropitiante um die Gnade, welche GOtt ihm erzeigt hatte in Wiederverschaffung des Kaiserthums, zu erkennen. Sein Name hat allezeit ein H vor sich her und das W befindet sich in der Mitten. Die Einrichtung und die Kenns zeichen seiner Diplomen werden auf unfrer (B) 93. Tafel beysammen angetroffen. "Obgleich (8) Karl der große in feinen Diplomen den Titul eines Königes der Frans "zosen allezeit mit dem Kaifertitul verbunden, nachdem er die kaiserliche Krone erhalten "hatte, so nahm dem ohnerachter Ludwig der fromme, seit seiner Nachfolge zur kais "serlichen Würde, keinen andern als den Kaifertitul auf allen seinen Charten an, davon "uns eine sehr große Anzahl übrig geblieben.' Diejenige, vermöge welcher er die der römischen Kirche von Pipin und Karln dem großen gemachte Schenkungen bestå, tigte und vermehrete, entfernet sich von der gewöhnlichen Schreibart der Kanzley. Sie fängt wirklich mit einer ungewöhnlichen Anrufung und Ueberschrift an (C).

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S. 128.

(3) VAISSETTE, hift. de Lang. tom. 3. p. 742.

(B) Selbige stellet die Anfangs und Schlußformeln der Diplomen des Kaisers, Ludwigs des frommen aus der Urschrift dar, welche in dem Archiv zu Sre. Colomba in Sens verwahret wird. Unser Muster wird also gelesen: In nomine Domini Dei et Salvatoris noftri Jefu Chrifti, Hludowicus di. vina ordinante providentia Imperator Auguftus. Si petitionibus fervorum Dei juftis et rationabilibus divini cultus amore favemus, digne retributionis praemio nos a Domino remunerari fideliter credimus. Idcirco noverit omnium fidelium noftrorum tam præfentium quam et futurorum follercia, quia vir venerabilis Sulpicius abba etc. Hanc itaque auctotitatem, ut pleniorem in Dei nomine obtineat vigorem, et a fidelibus fanctæ Dei ecclefiæ et noftris et ut verius credatur, et diligentius confervetur, manu propria fubterfirmavimus, et aauli noftri impreffione fignari juffimus.

(1) De re diplom. p. 76, Diplom. Ster Th.

Signum Hludowici fereniffimi Imperatoris, Meginarius notarius ad vicem Theotonis recoguovi et subscripfi.

Data IV. Idus junii, anno Chrifto propitio XX. Imperii domni Hludowici fereniffimi Imper. Indict, XI. Actum Wormacia civitate in Dei nomine feliciter, amen.

(C) In nomine Dei omnipotentis Patris et Filii et Spiritus fancti, ego Ludovicus Impedas ein Geschäfte von der grösten Wichtig: rator Auguftus. Dieses berüchtigte Diplom, keit betrift, kann auf (1) eine aufferordent liche Weise aufgesezt worden seyn. wollten lieber sagen, es sey untergeschoben Wir worden. ist es der Gegenstand eines hißigen Streites Dem sey nun, wie ihm wolle, so unter den Gelehrten

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