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Gedrohete
Strafen in
Denselben.

Verwünschungen. Die eigenhändige Schrift, vermittelst welcher dieser Fürst im Jahr: 862 die Theilung der Güter von St. Denys bestätiget, weiset folgende Formul auf: Qui (g) vero noftro tempore aliter facere præfumpferit, et poft difceffum noftrum, five quamdiu advixerimus, hanc noftram confirmationem violare voluerit; a Deo cujus extitit contemptor, pœnis æternalibus fe damnandum cognofcat. Hr. Heumann (h) hat die andern Verbietungsformeln gesammlet, die von Rarin dem Rahlkopf angebracht worden. Aus allen diesen Stellen mag man nun von der Kritik des Hrn. Chatelain urtheilen, welcher behauptet (i), die Dros hungen mit der Verdammniß samt Korah, Dachan und Abiran, Juda u. d. gl. wären der Schreibart der Diplomen Ludwigs des frommen und seiner (W) Nachkommen nicht gemäß.

S. $44.

Einige karolingische Kaiser verbinden in ihren echten Diplomen die zeitlichen Strafen mit den geistlichen. Der Kaiser Lothar verfähret also in seinem (X) Dis plom für die Kirche zu St. Ambrofii in Mailand. Jedoch sehen Ludwig der (Y) fromme und die (3) folgenden Kaiser nur die Strafe des doppelten Preises und und anderer Geldbuseń drauf. Rarl der dicke ist vielleicht der einzige dieses Jahrs hunderts, welcher die Todesstrafe zu den Geldstrafen geseket hat. Dieses lieset man in dem Freyheitsbriefe, welcher im Jahr 886 dem Kloster zu Coussai von diesem Füre

(8) De re diplom. pag. 538. (b) Commentar. de re diplom. t. I. p. 391. fq.
Martyrolog. rom. trad. en françois. p. 271.

fe incurfurum iram fanctæ et individuæ Trini-
atis, atque in tremendo jufti Judicis examine
caufam nobiscum dicturum: ac per hoc cum
Juda proditore ab apoftolico agmine cum im-
piis et facrilegis feuqeftratus, pars illius fit in
ftagno ignis ardentis et fulphuris.

(W) Si (a) quis igitur hoc præceptum in
fringere (quod abfit) temptaverit, noftræque
difpofitionis emolumentum, ficut decrevimus,
manere noluerit; conatus ejus apud omnipo.
tentem irritus maneat, cogaturque componere
auri obrizi libras milles atque a fanctorum -
martyrum Gervafii Protafiique et confefforis
Ambrofii juftorumque omnium confortio fe-
gregetur, et infuper anathematis ultione per-
culfus, in extremi examinis die cum Juda
traditore ejusque contribulibus participetur.

(X) Der Kaiser Lothar: Et (b) quicum. que contra hoc noftræ immunitatis præceptum

(a) PURICELL. P. 282.

ire aut aliquid agere tentaverit, vel illud violare præfumpferit, fciat fe eandem immuni. tatem compofiturum. Eine andere Formul: Sciat (c) fe compofiturum mille auri optimi libras, medietatem Palatio noftro et medieta, tem parti ejusdem monafterij.

(Y) Ludwig der fromme: Si (J) quis au tem violator extiterit, fexcentorum folidorum auri ad purum excocti fe noverit pœna mulctandum, ex qua duas partes rectores memo. rati monafterii, tertiam jus fifci recipiat.

(3) Ludwig König der Provence: Si (e) aliquis noftri facti refragator, in aliquo reper tus fuerit, mox pœna quani lex Theodofii præ cipit, id eft, triginta libris auri effe multandum atque Chartario noftro fubftituendum, et absque ulla minoratione Miffis noftris perfolvendum. Diese Formul beweiset, daß dieser Kaiser ein Archiv gehabt habe.

(b) BALUZ. capit. t. 2. col 144T.

RATOR. Antiquit. tom. I. col. 918-
(e) BALUZ. Miscellan. t. 2. p. 156.

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(d) Ampliff, collect. t. I. p. 63.

Fürsten verwilliget worden, dessen Worte folgende sind: Si (f) qui forte illud præfumptive agere tentaverint, aut capite puniantur, aut tantum auri pondus prætaxato fanctiffimo loco conferant, etc.

S. 545.

Die Kaiser und die Könige verlangen gemeiniglich einige Fürbitten in ihren Die Formeln die plomen. Es ist dieß eine Art von Angelöbnissen, welche Ludwig der fromme in die Fürbitten zu fen oder andern gleichgültigen Ausdrücken anzeigt: Quatenus (1) ipfis fervis Dei, verlangen. qui ibidem Deo famulari videntur, pro nobis et conjuge proleque noftra et pro ftabilitate totius Imperii noftri a Deo nobis concelli atque confervandi jugiter Domini mifericordiam exorare delectet.. Man trift bey nahe eben diese Formul in unterschiedlichen (m) Diplomen des Kaisers Lothar an. Man lieset auch diese dafelbft: Ut in (n) Chrifti fervitio indefinenter perfeverantes pro nobis. ac germani noftri Hludowici feu conjugum vel prole noftra exorare dele. ctet. Nichts war gemeiner als diese Formeln im 9. und in den folgenden Jahrhu

derten.

S. 546.

Die Formul fubter plumbum figillari juffimus, welche man beym Beschluß IV. Anme des Diploms lieset, vermöge deffen der Kaiser Karl der große das Vermächtniß des dung der Siegel und Patricius Abbo erneuerte, ist das einzige. Ludwig der fromme und Karl der Unterzeich Rahlkopf bringen die andern Formeln an, deren sich Karl der große in seinen Dis nungen. plomen bedienet hat zur Anmeldung seines Namenszuges und der Aufdrückung seines Formeln ders Ringes, Sie kommen auf diese Ausdrücke an: Manu noftra oder propria fubter- felben. firmavimus, oder fubter eam decrevimus adfignare oder adfignari et de anulo noftro fubter figillare, oder auch anuli noftri impreffione adfignari juffimus. Lothar und Pipin, König in Aquitanien, gebrauchen eben diese Ausdrücke. Karl, König der Provence bedienet sich bisweilen dieser: Manu própria fubfcribere et anuli noftri impreffione decorari cenfuimus oder confignari præcepimus, oder manu propria fubter illam roborantes anuli noftri impreffione infigniri juffimus. Lothar, der König von Lothringen, hat sich einmal dieser Formul be dienet: Et ut (o) hæc conceflionis authoritas firmior in pofterum habeatur, fubter manu noftra confirmavimus, et anuli noftri impreffione fignavimus. Der Kaiser Ludwig 2. und Ludwig, König von Baiern, machen von den Formeln ihrer Vorfahren Gebrauch. Gegen das Ende des 9. Jahrhunderts fangen die Für ften an ihres Siegels und ihrer Bulle Meldung zu thun: beyde werden in dem Origi

Aaa 3

(f) BOUQUET,, t. 9. pag. 348.
(m) MARTEN. ampliff. collect. t. I.
NAT, probat. hist. Fuld. P. 133.

413

nals

(1) BALUZ. t. 2. capitul. col. 1405.
pag. 98. 136. (n) SCHAN-
(0) BOUQUET, t. 8. pag.

Unterzeich nung mit dem Namenszuge Der Könige und der uns terschrift der Rangler.

naldiplom Karls (A) des dicken angemeldet, das im Jahr 884 Fulberren, dem Abe zu Sr. Lore verwilliget worden. Eben dieser Kaiser meldet nur seine Bulle an in bem Diplom von 885 für die Kirche zu Langres: Manu (p) propria firmavimus et bulla noftra fubter fignari juffimus. Gemeiniglich thut Rarl der dicke der Aufdrückung seines Ringes Meldung: Manu (4) noftra propria fubter firmantes anuli noftri impreffione fubter juffimus figillari oder manu propria eam confirmavimus ac de anulo noftræ dignitatis confignari juffimus. Arnulph, K& nig von Germanien, redet von seinem Siegel (B) in dem Originaldiplom, vermits telst dessen er dem Priester Amand seinem Arzt ein beträchtliches Guth schenket, das. auf die Abtey zu St. Arnulph in Metz zurück fallen sollte.

S. 547.

Die Unterzeichnung oder der Namenszug des Kaisers Karls des großen und feiner Nachfolger ist nach Signum gesetzt, und die Worte, welche diesen Namenszuganzeigen, find allezeit von dem Kanzler oder Motar eigenhändig geschrieben, welcher (C) felber ein wenig unter dem Fürsten unterschreibet. Die Ürthel und nicht so gar wichtigen Diplome Karls des großen und seiner Nachfolger haben nicht ihre (r) sons dern ihrer Kanzler ihre Unterzeichnungen oder bisweilen die von einer Anzahl Herren. Die Diplomen des Kaisers Ludwigs des frommen sind also unterschrieben: Signum HLUDOWICI fereniffimi Imperatoris oder Augufti HELISACHAR recognovi, oder recognovit et fubfcripfit. In einigen Diplomen unterzeichnet der Kanzler felber, ohne daß seines Notars Meldung geschehen sey; jedoch unterschreibet dieser Uns tergeordnete gemeiniglich an seiner Statt: DURANDUS Diaconus ad vicem Helifacar recognovi. Andere auch sogar Originaldiplome find nicht gegengezeichnet (8) weder von dem Notar, noch von dem Kanzler, ja nicht einmal von den Königen noch von den Kaisern unterzeichnet. Die Aufdrückung des kaiserlichen oder königlichen Rine ges erfekte diese Gebräuche, welche man öfters wegließ. Die Diplome Pipins 1. Bes Königes in Aquitanien find so wie Ludwigs des frommen seine unterschrieben: Signum (a) Ibid. p. 347-352. (r) De re diplom. p. 512. 513. (5) BOUQUET, t. 6. p. 450.

(p) Ibid. p. 344.
514. fq, 523. 526,
(2) Et ut (f) hæc noftræ conceffionis au-
thoritas per futura tempora verius credatur et
diligentius obfervetur, manu propria noflra
fubtet eam firmavimus et BULLA noftra jus.
fimus figillari, ac SIGILLO noftro corrobo-

rari.

(B) Et (g) ut hoc verius credatur, ac diligentius confervetur, manu propria noftra fub. ter hoc confirmavimus et figillo noftro affignari juffimus.

(f) BOUQUET, com. 9. p. 334.
QUET, t. 5. pag. 770. fq. 774.

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Signum PIPINI Regis, SAXBODUS Diaconus ad vicem ALDRICI recognovi. Aldrich, Erzbischoff zu Sens und Kanzler des Pipins, wird von dem Verfasser seis ner Lebensbeschreibung Præceptor Palatinus genennet, weil dieser H. Prálat die könis glichen Briefe abfaßte, welche größtentheils den Namen Præcepta führten. Die Uns terzeichnung Pipins 2. Königs in Aquitanien, hat bisweilen die Zeitangabe nach sich: Signum (t) PIPPINI præcellentillimi Regis. anno regnante VIII. indict. VIII. Das für die Kirche zu St. Stephani in Limoges ist unterzeichnet: Signum PIPPINI præcellentiffimi Regis. JOSEP Subdiaconus ad vicem Hilduinj recognovi.

S.

548.

der unter:

Zum öftern ist die Unterzeichnung des Kaisers Lothars nebst der Aufdrückung Außenlaffung des Ringes nicht angemeldet. Sie erscheinet auch nicht in etlichen seiner Diplomen, zeichnung. welche blos von einem Notar als Vicekanzler unterschrieben worden: Eichardus ad vicem Agilmari recognovi et fubfcripfi, oder Dructemirus Subdiaconus atque notarius ad vicem Agilmari recognovi. Die Weglaffimg aller Unters zeichnung ist nichts seltenes. Die von Lothar, von seinem Kanzler und Vicekanzler befinden sich nicht in dem (u) kaiserlichen Diplom, welches den Lbbo wieder auf den Stuhl zu Rheims einsehet; jedoch erblickt man daselbst die Namen von zwanzig Erzbischöffen und Bischöffen, welche in Gegenwart einer Anzahl Priester und Diaconey unterschreiben.

S. 549.

Die unterzeichneten und gegengezeichneten Diplomen liefern diese Formeln: Formeln der Signum HLOTHARII gloriofillimi oder fereniffimi Augufti oder Impera- Unterzeich; toris. Ego ERCAMBOLDUS notarius ad vicem AGILMARI re- nung und Gegenzeiche cognovi et fubfcripfi, oder in der dritten Person: DANIEL notarius ad vi nung cem HILDU NI recognovit: Die Originale setzen noch er fubfcripfit dazu. und untere Die Unterschriften der Diplome Rarls, des Königes der Provence, sind in diesen schiedlicher Ausdrücken abgefaffet: Signum KAROLI Regis. DEIDONUS notarius Unterschriften recognovi et fubfcripfi, oder fignum KAROLI Regis gloriofi. DEL DONUS notarius ad vicem HEICARDI recognovit, oder Signum piissimi Domini CAROLI gloriofi Regis. GRIMLANDUS regia dignitatis Cancellarius recognovit, oder Signum CAROLI gloriofiffimi Regis, oder GERARDUS Cancellarius. schlechtweg, Signum CAROLI Regis. Die Formeln der Unterschrift sind in den Diplomen Lothars des Königs von Loths ringen, bey nahe eben dieselben; ausgenommen daß sein Kanzler darinnen den Titul , regiæ dignitatis Cancellarius oder Archicancellarius öfterer gebrauchet. Die Unterzeichnungen eines Diploms, das im Jahr 858 von dem Kaiser Ludwig 2. ers theilet worden, sind also ausgedruckt: Signum HLUDOVICI fereniffimi Augufti. TEUDO notarius ad yicem Ragamfredi Archicancellarii reco

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gnovit

dener Kaiser

und ihrer

Kanzler.

gnovit. Ludwig König von Baiern und Germanien, ertheilte im Jahr 873 ein Diplom, deffen Unterzeichnungen also lauten: Signum (v) Domni HLUDOWICI fereniffimi Regis HEBARHARDUS Cancellarius ad vicem Liutberti Archicapellani recognovi et fubfcripfi In einem andern Diplom: Signum (w) Domni HEUDOVICI piillimi Regis. Liutprandus ad vicem Liutberti recognovi.

§. 550.

Formeln der Die Unterschriften der Diplomen Karls des dicken werden im Jahr 877 also Unterschrif angemeldet. Signum (F) KAROLI fereniffimi Regis. LIUTVARDUS Canten verichte cellarius recognovi. Im Jahr 884. Signum KAROLI fereniffimi Augufti. und Könige Segoinus notarius ad vicem Liutwardi Archicancellarii recognovi. Jm Jahr 88. Signum KAROLI gloriofiffimi et fereniflimi femper Augufti. AMALBERTUS Cancellarius ad vicem Liutwardi Archicancelarii recognovit et fubfcripfit oder recognovi et fubfcripfi. Unterschiedliche Unterzeichnuns gen Rarls des dicken legen ihm die Titel Piiffimus et Imperator Auguitas ben. Die von Arnulphen, dem Könige von Germanien, geben ihm den Titul eines invictillimi Regis. 3wentebold, König in Lothringen, uuterzeichnet also durch feine Notarien: Signum Domni ZWENTEBULCHI oder Zuentebulchi, oder Zuentebolchr oder Zuenteboldi piiffimi oder gloriofiffimi Regis. VALGER oder Waldegerus, Walgerus, notarius ad vicem Ratperti oder Ratpoti Archiepifcopi fummique Cancellarii recognovit. Man kann hier anmerken, auf wie vielerley Art einerley Namen von den Notarien des Hofes geschrieben worden.

S.. 551.

Unterschrif Auf der allgemeinen Kirchenversammlung im Jahr 875. unterschreiben die drey ten mit Kreus Kaiser Basil der Macedoniër und feine beyden Söhne Constantin und Leo so, daß sie zen und mit mit ihrer Hand Kreuze machen und Christoph der Protofecretarius schrieb ihre Namen rother Dinte. Die Könige Englands unterzeichneten auf eben die Weise. Thegan (y) berichtet, Ludwig der fromme habe alle den Kirchen von feinen Vorfahren verwilligte Diplome wieder erneuren lassen und mit seiner eignen Hand bestätiget: Eaque manu propria ipfe cum fubferi, tione roboravit, in dem Diplom, welches Karl der Kahlkopf der Kirche zu St. Martin in Tours verwilligte, folgt nach Signum und dem Naz menszuge eine Unterschrift mit Zinnober. In einem andern Diplom, das (3) von dem Hrn. Baluze bekannt gemacht worden, unterschreibt die Kayserin Judith zus gleich mit ihrem Gemahl. Dieser Fürst ließ auch seinen Bruder Ludwig unterzeich nen, wie wir es in dem Originalfreyheitsbrief der Abtey zu Compiegne angemerket haben, worinnen der Namenszug Karls roth gemalt ist, und Ludwigs seiner mit schwarzer Dinte. Hr. Mabillon (a) führet einen andern Freyheitsbrief an, welcher

(v) Supplem. de re diplom. p. 97.
Ibid. tom. 9. pag. 333.

lautet:

(w) BOUQUET, t. 8. pag. 425. (F) (1) Cap. 10, (1) Mifcellan. 13. pag. 126.

(a) Annal. Bened. tom. 2. p. 643.

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