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Zehendes Jahrhundert.

Inhalt.

1. Anfangsformeln der Diplomen der Könige und der großen Lehnsmänner, S. 582589.

Wie die Herzoge, Grafen und Herren
zu unabhängigen Herren geworden,
S. 582.
Anfangsformeln in den Diplomen Karls

des einfältigen und Rudolphs, §.
583.

In den Diplomen Ludwigs von jenseit des Meers, S. 584.

In den Diplomen des Königs Lothars,
$.585.

In den Diplomen Konrads des Königs
in Arles und Burgund, §. 586.
In den Diplomen der Königinn Gers
berge und Bertha, §. 587.
In den Diplomen des Hugo Capet, §.
588.

Auf den Charten der hohen Lehnsmån:
ner, §. 589.

II. Anrufungen und Ueberschriften verschie dener anderer Kaiser und Könige, $.590.591.

In den Diplomen der Kaiser und Kös
nige Deutschlands, §. 590.
In den Diplomen der Könige Wälsch
lands, Spaniens und Englands,
$.591.

III. Formeln der Verwünschungen und der
Anmeldung der Siegel, $. 592. 593.
Was die Fürsten in ihren Diplomen für
Verwünschungen angebracht, §. 592.
Wie fie ihre Ringe und Siegel anges.
meldet, §. 593.
IV. Unterzeichnungen der kaiserlichen und kö
niglichen Diplomen, S.594597.
In den Diplomen der Könige Frank
reichs des ersten und zweyten Stam
mes, $.594.

In den Diplomen der Könige vom drit/ ten Stamm, §. 595.

V.

In den Diplomen der Könige u. Kaiser
Deutschlands, §. 596.

In den Diplomen der Könige Englands,
$.597.

Zeitangaben in den Diplomen der Könige von Frankreich und anderer mehr, $.598::605.

Seitangaben von der Menschwerdung und von verschiedenem Anfang der Regierung in den Diplomen Karls des einfältigen, §. 598.

In den Diplomen Rudolphs, S. 599.
In den Diplomen Ludwigs von jenseit
des Meers, §. 600.

In den Diplomen Lothars, §. 601.
In den Diplomen Ludwigs 5. verschie

dener Königinnen und Könige,§.602. In den Diplomen der Könige Franks

reichs vom dritten Stamm, §. 603. In den Diplomen des Hugo Capet, §. 604.

In den Diplomen verschiedener Herzoge, $.605.

VI. Verschiedene Fahrtermine und Zeitangas ben der Kaiser u. Könige von Deutschs land und England, S. 606: 608. In den Diplomen Konrads 1. §. 606. In den Diplomen Otto 1. 2. 3. §. 607. In den Diplomen der Könige in Enge land, $.608. Formeln auf den Privatcharten, §.609.

VII.

610.

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S. 582.

Was die Charten der Herren für Zeit: angaben führen, §. 611. 612. Zeitangaben auf Privatcharten, §.613. Verschiedener Anfang des Jahrs in 3 Deutschland und Frankreich, §. 614.

Lach dem Anfang dieses Jahrhunderts maßten sich die Herzoge Grafen und Here . Anfangss ren der königlichen Vorrechte an, und warfen sich zu unabhängigen Oberherren formeln der auf in denen Fädten und Grafschaften, darüber sie vorher nur Richter und Diplomen

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Statts

der Könige

u. der großen Statthalter waren. Von derselbigen Zeit an fingen fie an den Namen derer Städte Lehnsmänner oder desselbigen Landes, darüber sie` herrschten, zu dem Namen der Würde zu sehen, Wie die Her die sie daselbst als Fürsten bekleideten. Die Formeln ihrer Charten sollen nach Ers sogezc. zu un klärung der Formeln der Diplomen unsrer Könige auch erkläret werden,

abhängigen

Herren ges worden.

Anfangsfor:

S. 583.

Karl der einfältige (2) bediente sich der Anrufung und der folgenden Titel: meln in den In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Karolis divina propitiante cleDiplomen mentia, Rex, oder mifericordia Dei Rex, oder auch Carolus Dei gratia Rex. Karls des einfältigen Radulph (B) oder Rudolph, der unrechtmäßige Throninnhaber der Franzosen undRudolphs brachte diese Formul an: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Radulfus mifericordia Dei Rex, oder ejusdem Dei omnipotentis gratia et mifericordia Rex, oder divina clementia Francorum Rex, oder fuperna regente pietata Rex, oder divina ordinante providentia Rex Francorum, oder schlechtweg gratia Dei Rex, oder divina propitiante clementia Francorum Rex, oder endlich gratia Dei Francorum et Aquitanorum atque Burgundionum Rex, pius invictus ac femper Auguftus. Der einige Freyheitsbrief, welcher der Kirche zu Pui im Jahr 924. verwilliget worden, fängt mit dieser Anrufung an: In nomine Dei et Salvatoris noftri Jefu Chrifti, Rodulphus divina ordinante providentia

In den Dis

Rex.

S. 584.

Ludwig von jenseit des Meers (C) sette vor seine Diplomen: In nomiplomen Lud: ne fanctæ, oder fummæ et individuæ Trinitatis, Ludovicus fuperni Regis

(A) Er hatte zu Großkanzlern den Fouls ques, den Erzbischoff zu Rheims, unter welchem hervee die Diplemen bestätigte; den Anskerich, den Bischoff zu Paris, def fen Notarien Ernuft, Lethald, Hugo, Hervee, Erluin und Froger waren; den Eenust, dessen Stellvertreter Benjamin war; den Hervee, den Erzbischoff zu Rheims, unter welchem Hugo und Gozlin die Diplo men unterschrieben; den Ratbod, den Erz bischoff zu Trier, deffen Notar Goslin war; den Roger, den Erzbischoff eben dieser Stadt, welcher unter sich die Notarien Gozlin, Rat: bod und sagan hatte.

(B) Radulph hatte zu Erzkanzlern den Abbo, den Bischoff zu Soissons, und den Ansigis, den Bischoff zu Troyes. Die No: tarien des ersten find Raynard oder Age:⠀ nard, Heribert und Richard; des zweyten: feine find Bugo, Raymund und Gottfried.

h) BOUQUET, L. 9. p. 592

præ

(C) Ludwig traf fast alle Jahre mit dem Erzkanzler eine Veränderung. Er hatte ans fänglich den Ansuse oder Ansegis, den Biz schoff zu Troyes; darauf bald den Artauld, den Erzbischoff zu Rheims, bald den Heirich, den Bischoff zu Langres; zu einer Zeit.den Hugo, den angemaßten Inhaber des Erzs bisthums Rheims, zu einer andern den Ges ronz, den Erzbischoff zu Bourges und den Acard. Odilo that unter Aufegis, Artauld und Heirich Notars Dienste. Gerard, bestätigte und unterschrieb die Diplomen ans statt des Artolds. Rorico versahe even die Aemter für den Hugo, Geronz, und Acard. Man lieset über der Unterzeichnung des Kös nigs in einem Diplom vom Jahr 939: Ginfiabertus (h) Comes recognovit, welches von neuem beweiset, daß der Pfalzgraf audy die Aemter eines Groskanzlers versehen habe.

præordinante oder disponente clementia Rex Francorum, oder Dei gratia wigs von Rex, oder divina propitiante clementia Rex Francorum, oder auxiliante di fenfeit des vina clementia, divina propitiante mifericordia, divina annuente gratia, Meers. Francorum Rex. Ein Diplom vom Jahr 939. weiset diese merkwürdige Formul auf: In () nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Ludovicus pacificus, Auguftus et invictus, gratia Dei Rex. Ein anderes in der Bibliothek zu Cluni angeführtes fängt mit dieser Anrufung an: In nomine Domini Dei et Salvatoris noftri Jefu Chrifti, Ludovicus divina ordinante providentia Rex. Ludwig wurde (3) anfänglich zu Laon gekrönet und zum andernmal zu Rheims in der abtens Lichen Kirche zu St. Remi.

S. 585.

Die Anfangsformeln der Diplomen des Königs Lothars sind nicht beständiger In den D als die von seinem Vater Ludwig von jenseit des Weers. Er fängt gemeiniglich plomen des an mit In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Lotharius gratia Dei Rex, Königs notum fit, etc. Nach der Anrufung der H. Dreyeinigkeit titulirt sich Lothar fers Lothars ner: Lotharius divina propitiante, oder annuente clementia, Francorum Rex. Als Ludwig, der Sohn des Lothars zur Mitregierung des Königreichs aufgenommen worden, so wurden beyder Namen in der Ueberschrift ihrer Diplomen hingefeßt: Lotharius (a) genitor, genitusque Ludovicus. Gerard Dubois

hat (b) ein Diplom bekannt gemacht, welches mit dieser Formul anfångt: In nomine Domini Dei et Salvatoris noftri Jefu Chrifti, Lotharius (D) et Ludovicus divina ordinante providentia Reges Augufti.

S. 586.

Ronrad, (E) König von Arles und Burgundien, jenseit des Gebürges In den Dis Jura fängt gemeiniglich feine Diplomen an mit In nomine fanctæ et individuæ plemen Kom

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Tri- rads des (a)

Adalbero hatte zu Notarien den Adalbero
und Arnulph.

(E) Er hatte vier Erzkanzler, nämlich den
Aymon, den Bischoff zu Valence, Berold,
Heinrich und Reidulph. Der erste hatte
den Heinrich zum Untergeordneten; der
zweyte hatte den Hedolph; der dritte den
Gerard, und der vierte den Pardulph.
Vincent versichert auch die Verrichtungen
eines Kanzlers; Ego (1) Vincentius rece
gnovi,

Königs in
Arles und
Burgund.

In den Dis

plomen der
Königinn
Gerberge und
Bertha.

In den Di plomén des Hugo Capet.

Trinitatis, Chuonradus nutu omnipotentis Dei, oder divino munere lar giente oder gratia Dei, oder divina largiente clementia fereniffimus oder pisfimus Rex, oder schlechtweg Rex ohne Beysak. Er bedienet sich ferner der An rufung: In nomine Dei æterni. Des Diplom, welches er im Jahr 971. dem Kloster zu Jslebarbe zum Besten ertheilte, weiset diese Anfangsformul auf: In nomine omnipotentis, Dei et salvatoris Jefu Chrifti, Chunradus divina præ veniente clementia Rex.

S. 587.

Der P. Mabillon (c) hat ein Diplom der Königinn Gerberge bekannt ge macht, dessen Anrufung und Ueberschrift also lautet: In nomine fanctæ et indivi duæ Trinitatis, Gerberga gratia Dei Francorum Regina. Dieses Diplom ift nicht von der Königinn unterzeichnet, sondern von sieben Zeugen, nach welchen der Kanzler also unterschreibet: Evrardus Subgregarius et Cancellarius fcripfit et fubfcripfit. Berberge ertheilte ein ander Diplom im Jahr 968 worinnen sie nach der Anrufung sich also schreibet: Gerberga (d) divina difpenfante clementia humilis Francorum Regina. Ihre Unterzeichnung ist also ausgedruckt: Signum domnæ Gerbergæ gloriofæ Reginæ, quæ regiæ auctoritatis manu hoc fcriptum, quod fieri juffit, dignanter corroboravit, et aliis confirmare mandavit. Darauf folgen neunzehen Unterzeichnungen, welche mit einigen S anfangen: S. Juve nis magnæ indolis Caroli. S. Anulphi Comitis, qui vice domnæ. Reginæ hanc traditionem fecit etc. Man siehet unter diesen Unterzeichnungen keine von dem Kanzler. Bertha, die Gemahlinn des Radulphs 2. des Königes in Burgund und nachher des Hugo, des Königs in Italien, fängt (e) das Diplom, welches sich im Jahr 962 für Sr. Mayeul ertheilte, mit dem Eingange an.

S. 588.

Die Anrufung der H. Dreyeinigkeit kömmt wieder vor zu Anfang der Diplomen des Hugo Caper, des Hauptes des dritten Stammes unsrer Könige; aber er bringt deren andere mehr an. Das Diplom davon wir ein Muster in unsern fünften (f) Bande mitgetheilet haben, fångt mit dieser an: In nomine Domini Dei æterni et Salvatoris noftri Jefu Chrifti. Die andern Anrufungen find: In Dei nomine: In nomine Domini creatoris noftri Jefu Chrifti: In Chrifti nomine. Die auf diese Anrufungen folgende Ueberschrift ist sehr mannichfaltig; Hugo gratia Dei Rex: Hugo Francorum Rex: Hugo mediatoris Dei et hominum propitiante mife ricordia oder divina ordinante, oder præordinante clementia, oder opitulante divina gratia, oder auch omnipotentis Dei disponente gratia Rex. Da Hugo (F) Ca

(c) De re diplom. p. 571. (b) BOUQUET, t. 9. p. 666, (e) Ibid. p. 667. (F) Hugo Capet hatte zu Erzkanzlern den der dem Adalbero und Gerbert beygefeßte Adalbero und Gerbert, Erzbichöffe zu war der Reginold, welcher Bischoff zu Par Rheims und den Roger. Der Notar oder tis wurde.

Capet feinen Sohn Robert zum Mitregenten angenommen hatte, so segte man nach der Anrufung: Hugo (g) et gloriofiffimus filius fuus Robertus Francorum Reges oder auch: Hugo atque Robertus gratia Dei Reges inclyti.

$. 589.

manner.

Die unabhängigen Grafen und Herzoge fangen zum öftern ihre Charten mit Ein- Auf den gången an, die ihre Titel-oder Ueberschriften nach sich haben. Die Acte, kraft welcher Charten der Wilhelm, Graf von Auvergne und Herzog von Aquitanien, das Kloster zu Sou- hohen Lehns cillanges im Jahr 916 stiftete, ist an die Kirche des Orts gerichtet: Sacro fanctæ (h) ecclefiæ fanctæ et individuæ Trinitatis, fanctæque et intemeratæ Virginis Mariæ, fanctique Johannis Evangelifta: Ego gratia Dei Princeps et Marchio Willelmus. Hugo der Große, Herzog von Frankreich, hatte zum Kanzler den Herluin, den Abt zu St. Pierre auf der Brücke zu Orleans. Hugo nime blos den Titul eines Regierers der Abtey zu St. Martin an vorn vor einer Charte vom Jahr 931: Hugo (i) rector abbatiæ fancti Martini. Die Charte, welche er im Jahr 939 für die Abtey zu St. Julian in Tours ertheilte, fängt sich also an: Hugo (f) Dux Francorum gratia omnipotentis Dei, nec non et Demarcus. Notum fieri cupimus omnibus fanctæ Dei ecclefiæ fidelibus etc. Eine Charte ohne Zeitangabe, die von diesem Fürsten der Kirche zu Chartres verwilliget worden, weiset diese Anfangsformul auf: In (1) nomine fummi et æterni Salvatoris Domini noftri Jefu Chrifti, Hugo excellentiffimus Francorum Dux et Marchio. Die Charte, kraft deren Arnulph, Graf von Flandern, im Jahr 961 die Kirche zu Sr. Donatian in Brugges ausstattete, fångt mit dieser Formul an: In (m) nomine fanctæ et individuæ Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus fancti. Ego Arnulfus dictus Magnus, Balduini calvi genitus, per Dei mifericordiam Flandriæ Marchio. Richard 1. Herzog der Normandie, fängt die Schenkung, welche er im Jahr 968 mit dem Gute Berneval an die Abtey zu St. Denys machte, mit einer sehr gottseligen Vorrede an. Darauf folgt diese Ueberschrift: Idcirco (n) ego memor finis meæ dierumque meorum, Ricardus nomine Normannorum providus Marchio. Die Charte ohne Zeitangabe, welche eben dieser Fürst für die Abtey zu Mont St. Michel ertheilte, weiset diese Anfangsformul auf: In nomine fanctæ et individuæ Trinitatis etc. Ego Ricardus gratia Dei Dux et. Princeps Normannorum pœnas inferni cupiens effugere etc. Das Cartularium der Kirche zu Angers hat uns eine Charte vom Alaim dem Großen, dem Herzog von Bretagne aufbehalten, worinnen er den Königstitul annimt: In nomine fummi omnipotentis Dei et Domini noftri, ego Alan gratia Dei pius et pacificus Rex.

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