Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

rern Zahl, jedoch sehr selten den Ausdruc anulus nach dem König Robert. Der Gebrauch welchen er und sein Vater Hugo (V) Caper von dem Wort figillum ge: macht haben, hat diese beyden erstern Könige des Dritten Stammes nicht gehindert fich des Worts (3) anulus zu bedienen, welches auch in den Diplomen des Radulphs, des Königes von Burgund jenseits des Gebürges Jura zum Vorschein kommt. Ronrad, welcher auf den Thron eben dieses Königreichs im Jahr 937 gelangte, bringt ohne Unterscheid die Worte Siegel und Ring an. Dieses legte erscheinet in den Diplomen Konrads 1. und Heinrichs 1. der Könige von Germanien. Die Kaiser Orro 1. und 2 ziehen bisweilen den Ausdruck figillum vor, wenn sie anzei gen, daß ihre Diplome gesiegelt seyn. Diese Anzeige kommt weder in den Diplo men der Königinnen noch auf den Charten der Herzoge und der Grafen vor. Sie· melden nur ihre (A) Unterzeichnungen und der Zeugen ihre an, und lassen noch dazu dieses oft gar unterweges.

S.. 594.

Es ist bekannt genug, daß die Unterzeichnungen der Könige und der Kaiser blos iv.Unters in ihren Namenszügen bestehen. Die Formeln, welche sie begleiten, find von den zeichnungen Kanzlern geschrieben, oder von den Notarien als geheimen Kanzleyschreibern. Diese der kaiserl. und königl. Formeln sind ziemlich beständig unter den legten Königen des zweyten Stammes; aber Diplomen: unter den ersten capetingischen Königen sind sie immer anders. Die Unterzeichnung und zwar in Rarls des einfältigen wird also ausgedruckt: Signum KAROLI gloriofiffimi denDiplomen oder fereniffimi Regis. Das Originaldiplom, wodurch dieser Fürst die der Kirche zu der Könige

(V) Wenn dieser Fürst die Freyheits: Briefe der Abtey Corbie bestätiget, fo bringt er diese Schlußformul an: Ut autem hoc noftræ auctoritatis præceptum firmum et ftabile permaneat, manu noftra ego filiusque nofter Robertus Rex fubterfirmavimus, figilloque no Aro corroborari juffinus.

(3) Das Originaldiplom von eben diesem Sugo Capet für die Abtey zu Ste Colombe in Šens thut des Ringes Meldung: Hanc itaque auctoritatem, ut pleniorem in Dei no mine obtineat vigorem, et a fidelibus fancta Dei ecclefiæ et noftris, et ut verius credatur, et diligentius confervetur. manu propria fub. terfirmavimus et anuli noftri impreffione figna. ri juffimus. In dem Diplom eben dieses Kö: niges für St. Martin in Tours lieset man: Et de bulla noftra infigniri juffimus.

(A) Wilhelm, Herzog von Aquitanien, fagt, wenn er die Charte der Etiftung des Klosters zu Soucilange rechtskräftig macht: Ut autem hæc noftra donatio ftabilis et inconvulfa permaneat, manu propria fubterfirmavi

Com,

mus et viris illuftribus corroborandam tradi-
dimus.

Die Charte, welche Hugo der große, der
Herzog von Frankreich, im Jahr 939 für
die Abtey zu St. Julien in Tours ertheilte,
gedenket weder des Eiegels noch des Ringes,
sondern der Unterzeichnung mit einem Kreuz
und der Zeugen ihrer: Et ut hujus noftræ au
ctoritatis firmitas notior habeatur, et ab omni-
bus inviolabiliter obfervetur, manu propria eam
fub figno fanctæ crucis firmavimus, et ad fide-
les noftros, utriusque Ordinis manibus propriis
infigniri rogavimus.

Richard 1. Herzog der Normandie, bringt eine ähnliche Formul an in der Schenkung, welche er im Jahr 968 mit dem Gute zu Bers neval an die Abtey zu St. Denys machte: Et ut hæ litteræ pleniorem omni tempore ha beant firmitatem, eas manu noftra corrobo ravimus et fidelibus noftris ad corroborandum tradidimus. Man fichet aus diesen Formeln, daß die großen Kronvasallen noch keine Sier gel gehabt wie unsere Könige.

Frankreichs Compiegne von der Königinn Frederune gemachte Schenkung bestätigte, ist ́in die des ersten fen Ausdrücken unterzeichnet und unterschrieben: Signum KAROLI Regis exund zweyten vellentillimi GOZLINUS notarius ad vicem HERIVEI Archiepifcopi Stammes. fummique Cancellarii recognovit. Die Notarien sehen gemeiniglich hinzu et fubfcripfit. Sie bedienen sich auch der Ausdrücke fcripfit, fubnotavit, und nens nen sich Notarien der Krone: Hugo (m) regiæ dignitatis notarius ad vicem Herivei Archiepifcopi fubnotavit, das ist datavit. Zum öftern reden diese No: tarien in der ersten Person. Eben dergleichen Anmerkungen finden bey den folgenden Königen Statt. Die Unterzeichnung des Radulphs ist: Signum RODULPHI Regis gloriofi, noch öfterer gloriofiffimi und bisweilen fereniffimi. Ein Diplom vom Jahr 928 weiset diese Formul auf: Signum gloriofiffimi atque præcellentiflimi Regis RODULPHI, qui hoc regale præceptum propria manu firmavit. Der Unterkanzler gegenzeichnet in diesen Ausdrücken: Ego Heribertus regalis Cancellarius ad vicem Abbonis Epifcopi fcripfi Raynard, der Notar des Abbo, des Bischoffes zu Soissons und Großkanzler bedienet sich des Worts dictavit. Die Formeln Ludwigs von jenseit des Meers find: Signum LUDOVICI Regis; Signum Ludovici gloriofi oder gloriofillimi Regis: Signum Domini Ludovici gloriofi Regis; Signum Domni Ludovici ferenissi. mi Regis. Die Kanzler Ludwigs verändern mit ihren Unterschriften: Odilo notarius ad vicem Heirici Epifcopi fummique Cancellarii recognovit; Oydilo notarius ad vicem Artaldi Archiepifcopi relegit et fubnotavit; etc. Der gegenzeichnende Notar nimmt öfters den Titul eines Kanzlers an: Rorigus Cancellarius ad vicem Acardi recognovit. Lotharius bedienet sich bisweilen des Worts figillum anstatt fignum: Sigillum LOTHARII Regis excellentiffimi. Seine Unterzeichnung und die Gegenzeichnung seines Kanzlers find bisweis len nach den Zeitangaben hingefeßt. Seine gewöhnlichen Formeln sind: Signum Domini LOTAHRII Regis; Signum Lotharii Francorum Regis gloriofi oder gloriofiffimi Francorum Regis. Aubertus Mirus (p) führet ein Diplom vom Jahr 954 an, dessen Unterzeichnung und Gegenzeichen also ausgedruckt worden: Signum LOTHARII bonæ indolis Regis gloriofiffimi. Ego Wido Cancel larius ad vicem Artoldi Archicancellarii Regis. Gezo, der Notar des Groß: kanzlers Arrold, nimt den Titul Quæftor an, wenn er ein Diplom gegenzeichnet, welches Lothar im Jahr 959 für die Abtey Cluni ertheilet: Gezo humilis Quæftor ad vicem Artoldi Archiepifcopi fummique Cancellarii recognovi. Das Diplom, welches Hugo, der Graf von Provence und König in Italien, dem Kloster zu St. Chef verwilligte, ist in diesen Ausdrücken unterzeichnet und gegens gezeichnet: Sigillum (1) Domini HUGONIS invictiffimi Regis. Petrus notarius ad vicem Gerlanni abbatis (Bobienfis) et Archicancellarii recognovi et fubfcripfi. Die Formeln der Diplomen Rudolphs, des Königs von Bure gund jenseit des Gebürges Jura find: Signum Rodulfi, oder Domni Radulfi

piis

() MARTEN. ampliff. collect. t. 1. col. 269. (r) Cod. donat. piarum p. 145. (p) Spicileg. t. 12. p. 147.

piiffimi Regis, oder Regis piiffimi. Jeronimus Protocancellarius recognovit et fubfcripfit, oder Berengarius notarius ad vicem Theoderici Archiepifcopi (Vefontienenfis) et Cancellarii recognovit. Roncad, König der Provence unterzeichnet also durch seine Notarien: Signum, CONRADUS Rex: Signum Domni Chuonradi piiffimi Regis: Signum Chuonradi ferenissimi Regis; Signum Domini Chuonradi invictiffimi Regis.

S. 195.

plomen der

[ocr errors]

Zu Anfang des dritten Stammes unsrer Könige von Frankreich vereiniger In den Die der Kanzler gemeiniglich die Aemter der Notarien oder Geheimschreiber und gegenzeich Könige vous net die Diplomen selber auf diese Weise: Ragenaldus Cancellarius fcripfit. dritten Rainaldus Epifcopus et Protocancellarius fcripfit. Die Unterzeichnungen des Stamm. Hugo Capet sind fast ben jedem Diplom anders. Bald heiset es: Signum Domni HUGONIS gloriofillimi Regis Francorum, qui hoc præceptum fieri juffit, fidelibusque fuis firmare præcepit. Bald so: Signum Hugonis gloriofiffimi Regis, anno fecundo regnante Hugone Rege. Die im Namen des Hugo Caper und feines Sohnes Roberts ertheilte Diplome weisen diese Unterzeichs Signum ROBERnungen auf: Signum HUGONIS gloriofiffimi Regis. TI inclyti Regis. Ein Diplom vom Jahr 995. fezet hinzu filii fui. Caper ließ bisweilen seine Diplomen von seinen Bedienten, von einer Anzahl Bis schöffe, Erzbischöffe und Herren unterzeichnen. Man trift davon den Beweis in dems jenigen Diplom an, in welchem (B) er die Freyheiten und Freyheitsbriefe der Kira chen des Königreichs bestätiget, und ́in demjenigen (C) welches er besonders dem Klofter Corbie ertheilte. Ueberhaupt.aber find bey weiten nicht alle königliche Diplome dieses 10. Jahrhunderts von denen Fürsten unterzeichnet, welche sie ertheilet haben. Es giebt eine Menge solcher, welche nicht einmal von ihren Großkanzlern noch vow ihren Untergeordneten unterschrieben find.

S. 596.

Sugo

Diese Bedienten verrichten die Unterzeichnungen der Könige und der Kaiser In den Die in Deutschland wie in Frankreich. Die von Ronrad 1. dem Könige in Ger- plomen der manien und von seinen Kanzlern sind in diesen Ausdrücken abgefaßt: Signum Könige und

(B) Dieses Diplom weiset folgende Unter: zeichnung auf: Signum (u) ROBERTI filii noftri. S. Roberti de Nogeria. S. Genfelini Silvanectenfis Buticularii. S. Maurini Camegarii. S. Genfèrici Referendarii.

(C) Es ist vom Hugo Capet, vom Kö sig Robert deffen Sohne, von drey Erzbis

(u) Gall. Christ. tom. 7. cel. 219.

Diplom. Ster Th.

Kaiser

Domni Deutschlands

schöffen, von sieben Bischöffen, von Wal-
theen, dem Grafen zu Amiens und von
feinen drey Söhnen und von dem Kanzler
unterzeichnet, welcher die Stelle des Adals
bero, des Erzbischoffes zu Rheims und Erze
kanzlers des Königes vertrite.

Fff

[ocr errors]
[blocks in formation]

Domni CHUONRADI fereniffimi oder clariffimi oder piisfimi Regis. Der Namenszug ist bisweilen nach fignum gefeßet, jedoch stehet er gemeiniglich nach dem Namen des Königes oder des Kaisers. Der Kanzler des Ronrads gegens zeichnet also: Salomon Cancellarius ad vicem Piligrini Archicapellani recognovi: Die tironischen Zeichen, welche in dem Handzeichen in Gestalt eines Bies nenforbes beygebracht worden, sehen noch et fubfcripfi hinzu. Die Unterzeich nung Heinrichs 1. ist: Signum Domni HENRICI fereniffimi oder invictisfimi Regis. In einem Diplem vom Jahr 926. stehet der Namenszug nach Domni und in zwey andern nach Henrici. Simon der Notar gegenzeichnet auf diese Weife: Simon notarius ad vicem Herigeri oder Hiltiberti Archicapellani recognovi et fubfcripfi. Oro 1. bedienet sich dieser Formeln: Signum Domni OTTONIS invictisfimi, oder ferenisfimi Regis, oder imperatoris invictisfimi Augufti. Signum Domini Ottonis Magni et invictisfimi Imperatoris noftri. POPPO Cancellarius ad vicem Fridugifi Archicapellani fubnotavi et fubfcripfi. Die Unterzeichnung des Orro 2. verändert die (C) Ausdrücke gar oft. Seine Kanzler gegenzeichnen also: Hildiboldus oder Bildiboldus Epifcopus et Cancellarius vice Willigifi Archicapellani notavi, oder recognovi. Dieser Kaiser hatte zween Kanzler auf einmal, einen für die Geschäfte Deutsch lands, und den andern für die von Italien. Seine Nachfolger hielten es eben also. Die Unterzeichnungen der Diplomen des Orro 3. sind bey nahe eben also ein: gerichtet. Da er nur noch König war, so lautete seine Unterzeichnung also: Signum Domini OTTONIS; Signum Domini OTTONIS Regis glo. riofi oder gloriofisfimi Ottonis Magni et Deo difponente invictisfimi Regis. Als er zum Kaiserthum gelanget war, so unterzeichneten seine Kanzler für ihn in diesen Ausdrücken: Signum Domni OTTONIS Cæfaris invicti, oder invictisfimi oder gloriofisfimi Imperatoris Augufti oder Auguftisfimi. Rotbertus Cancellarius ad vicem Heriberti Archicapellani recognovi.

S. 597.

Die Könige von England sehen ihre (3) Unterzeichnungen nach der Zeitans gabe. Sie haben ein Kreuz vor sich her: Ego EADGAR Rex Anglorum fub figillo fanctæ crucis corroboravi. Ego ETHELSTANUS Horentis Brytaniae monarchia præditus Rex, hujus indiculi fulcimentum cum figno fanctæ femperque amandae crucis corroboravi. Diese Unterzeichnuns gen haben eine Menge dergleichen von den Zeugen, sowohl Prälaten als weltlichen Herren nach sich. Im Jahr 948. schenkte der König Edred dem Abt Turqueril das Kloster zu Croisland kraft einer feyerlichen Acte, welche von den beyden Erzs bischöfe

(3) CASLEY, Plate V.

(C) Signum Domini Ottonis invictiffimi Regis. Signum Domini Ottonis Magni et invi. tiffimi Regis. Signum Domini Ottonis invictisfimi Imperatoris Augufti. Signum Do.

mini Ottonis fereniffimi oder piiffimi et invi• ctiffimi, magni et invictiffimi etc. Signum Domini Ottonis fecundi Imperatoris et femper Augufti etc.

bischöffen Vulstan von Porck und Odo von Candelberg und von vier Bischöffen und zweenen Aebten, davon einer der H. Dunstan ist, unterschrieben worden. Es giebt auch eine Menge Zeugen (a) in unterschiedlichen Diplomen der Könige und der Kaiser Deutschlands. Man verwahret zu Rom auf der Engelsburg das mit göldenen Buchstaben geschriebne Diplom, kraft dessen Orto 2. die Schenkungen Pipins und Rarls des großen für die römische Kirche bestätigte. Der Kaiser redet darinnen so wohl in seinem als in des Königs, seines Sohnes, Namen. Nach feiner Unterzeichnung folgen die von zehen Bischöffen, nämlich von Adaldag, dem Erzbischoff zu Hamburg, und sieben Bischöffen aus Deutschland, darauf von dreyen aus der Lombardey, von Hatto, dem Abt zu Fulde, und einem andern deutschen Abte, von fünf Grafen und einigen andern Herren. Gewisse Diplome der Könige von Frankreich sind von Zeugen bezeuget oder unterzeichnet. Sie were den in demjenigen Bescheide blos namhaft gemacht, welchen Rarl der einfältige zum (6) Vortheil Rutgers, des Erzbischoffes von Trier, ertheilte. Dieser Zeugen sind an der Zahl vier und dreyfig, uämlich fünf Bischöffe, zwölf Grafen und siebenzehen Schöpfen oder Räthe. Das Diplom, kraft dessen der König Rus dolph das Gut zu St. Symphorian den Chorherren von Aurun schenkte, ist von zehen Zeugen unterzeichnet, darunter ein einziger ein Kreuz vor seinem Namen zeichnet. Die Königinnen, (c) Richilde, welche mit Karln dem Rahlkopf vers mählt war, Gerberge (d) die Gemahlinn Ludwigs von jenseit des Weers, und Bertha (e), eine Gemahlinn Rudolphs 2. des Königs von Burgund, lassen ihre Diplomen von einer Menge Grafen und Herren unterzeichnen. Wils helm, Herzog von Aquiranien, Hugo der große und Richard 1. Herzog der Normandie, brauchen eben die Vorsichtigkeit auf unterschiedlichen ihrer Charten; jedoch sind die zahlreichen Unterzeichnungen, die man daselbst wahrnimt, alle oder bey nahe alle von einer und eben derselben Hand.

$. 598.

in den Diz

Die Zeitangabe von der Menschwerdung ist so gemein in den königlichen und V. Zeits kaiserlichen Diplomen dieses Jahrhunderts, daß man nicht vermuthen darf, als ob angaben solche erst nachher in diejenigen gesetzet worden sey, darinnen sie erscheinet. Man plomen der hat solche ben weiten nicht in allen Diplomen Rarls des einfältigen angebracht, Könige von weil man sie nur in fünfen antrift. Man zählet vier Zeittermine von der Regierung Frankreich dieses Fürsten. Der erste ist vom 28. Jänner 893 als dem Tage seiner Krdnung, 4. a. m. Von diesem Jahrtermin ist (D) das Diplom datirt, worinnen er einige der Kirche

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
[ocr errors]
« VorigeDoorgaan »