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Hier folget ein Beyfpick aus dem Ughelli: In nomine Domini et Salvatoris no.
ftri Jefu Chrifti, regnante piitlimo atque perpetuo a Deo confervando
Domno Luitprando excellentiflimo Rege Gentis Langobardorum, anno
feliciffimo regni ėjus XII. pro indictione VII. feliciter. Et ideo Chrifto
autore, ego Speciofus Epifcopus nimis peccator etc. Einige Prälaten fans
gen mit der Formul an: In nomine fanctæ Trinitatis, die eine Vorrede nach sich
hat. So ist die Ueberschrift des Vermächtnisses des Bischoffes (g) Tello, das
vom 15. Jahr des Königes Pipins, und vom XVIII. Calendas Januarii datirt
worden, beschaffen. Das Italia facra liefert uns eine Charte, deren Ueberschrift
die Zeitangabe von der bischöflichen Sizung enthält, ohne Anrufung des Namens
GOttes: Ego David fervus fervorum Dei Epifcopus fanctæ Beneventanæ
et Sipontinæ ecclefiæ, anno Epifcopatus noftri XIV. Man nimt keine Zeits
angabe noch Anrufung wahr vorn vor der Befreyungsbulle, welche der Patriarch von
Aquileja im Jahr 772. de Uebtißin zu Brescia ertheilte; er nimt, aber den Titul
eines Knechtes der Knechte des HErrn an: Sigualt (h) fervus fervorum Domini
Patriarcha. Der Indiculus oder das Glaubensbekenntniß der Bischöffe der Lom
bardey fängt sich mit der Anrufung an, und mit der Zeitangabe nach den Jahren
des Kaisers, und der Pabst wird darinnen Vicarius S. Petri genennet: In (i)
nomine Domini Dei Salvatoris noftri Jefu Chrifti, imperante etc.
mitto ego ill. Epifcopus fanctæ ecclefiæ ill. vobis beato Petro Apoftolorum
Principi, Vicarioque tuo beatiffimo Papæ Domino meo ill. ejusque fuccef
foribus etc. Eine Charte vom Jahr 728. deren Gegenstand die Stiftung des
Kloster's zu St. Michaelis bey Lucca ist, fängt mit dieser sonderbaren Zuschrift
an In nomine (F) Domini noftri Jefu Chrifti, regnante Domno noftro
Luitprandum rege feliciffimo, regni ejus XVI. indictione XI. feliciter,
Radchis venerabilis Abbas Presbyter, tibi doctiffimo et in Chrifto filio
Walprandus filio domni Walperti fcilicet Ducis. Man -nimt in dieser Uebers
schrift sowohl die Verderbniß des Lateins als auch die Einfalt eines Abts als Stifters –
wahr, welcher sich selbst den Titul ehrwürdig beylegt.

S. 91.

Pro

In Frankreich zeigt sich eben die Mannichfaltigkeit in den Ueberschriften der geistlichen Acten. Die Charte, kraft deren Hugo 1. Erzbischoff zu Rouen, im Jahr 7151 die Länderey Vigy der Abtey zu St. Arnulph in Merz ertheilte, fångt mit der Anrufung und den Zeitangaben des Tages und der Regierung an: In (1) Chrifti nomine, fub die VIII. kal. julii, anno V. regni domni noftri Dagoberti Regis. Der H. Chrodegang bestätigte den Freyheitsbrief der Abtey zu Görz durch eine Acte, deren Ueberschrift in folgenden Ausdrücken abgefasset ist; In (m)

Dei

p. 707.3 (5) BLANCHINI, vindic. camonic. fcriptur.
(i) Diurn. Rom. Pontif. p. 71.
(E) Ampliff, colle-

(9) Annal. Bened. t. 2.
tom. I. p. 387.
ctio t. I. p. 25.
concil. t. 6. col. 1698.

(1) MAB. Annal. Bened. tom. 2. p. 695. (m) LABB.

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Dei nomine Chrodegangus acfi peccator Mettenfis urbis Epifcopus. Un terschiedliche beglaubigte Charten haben zu Anfang weder eine ausdrückliche Anrus fung, noch Ueberschrift. Dergleichen ist der Freyheitsbrief des Jbbo (u), – des Biz schoffes zu Tours, für das Kloster zu St. Martin in dieser Stadt. Nach einer langen Vorrede meldet sich der Prälat also an: Ego in Dei nomine Ibbo etfi qualibet peccator. Turonicæ urbis gratia Dei vocor, Epifcopus. So ist das Vermächtniß Fulrads, des Abts zu St. Denys, beschaffen, dessen Anrufung uns ter der Figur zu Anfang verborgen ist, und also anfängt: Terminum vitæ (0) pertimefco. Erst nach etlichen gottseligen Gedanken nimt Fulrad die folgenden Titel an: Ego Fulradus acfi indignus facerdos vocatus, filius Riculfo et Ermen garde. Wir könnten eine Menge Charten hinzusehen, deren Anfang auf eben diese Weise eingerichtet ist. Die an die Klöster gemachten Schenkungen sind gemeiniglich an die Kirchen gerichtet: Domino (p) facro-fanctæ Bafilicæ fancti Benigni martyris fub oppido Divione conftructa, quo Apoftolicus vir Afforicus tenet regimen: ego Ermenoara Deo facrata, pro animæ meæ remedio, trado jam dictæ Bafilicæ vel monachis et matriculariis etc. Dergleichen ist die Anfangsformul einer Schenkung, die im Jahr 735 den Mönchen zu Dijon von einer Ordensjungfrau gemacht worden. Diejenige, welche ein Priester im Jahr 763 an eben dasselbe Kloster machte, sångt nicht anders an: Domino (q) facrofanctæ Bafilicæ fancti Benigni martyris, fub, oppido Divionis conftructæ, ubi venerabilis vir Thanothardus præeffe videtur etc. ego in Dei nomine Bago Presbyter, cogitans peccatorum meorum molem, et ut remedium in die judicii ante tribunal æterni judicis et veniam accipere merear etc. Im Jahr 760 schenkte ein Geistlicher, Namens Rudinond, seine Güter der Abtey zu Murbach. Die Schenkungsurkunde, die hier ein Brief genannt wird, fångt also an: Sacro-fancto (r) monafterio, quod eft conftructum fuper rivo Murbach in honore S. Leodegarii martyris et fancti Petri Papæ vel. ceterorumque fanctorum, quod vocatur Murbach, ubi venerabilis vir, Dominus Baldebertus, Epifcopus feu Abbas cum monachis... degere videtur etc. Man fiehet hieraus, daß der Abt zu Murbach Bischoff war. Die Charte oder das Vermächtniß des Ithier, des Abts zu St. Martin in Tours, zur Ers bauung und Aussteuerung des Klosters zu Cormeri, fångt mit dieser Formul, an: In (s) nomine fanctæ ac individuæ Trinitatis Patris et Filii et Spiritus fancti: ego humilis, etfi peccator, Iterius Abba vocatus monafterii fancti Martini Turonis civitatis, quo ipfe pretiofus domnus corpore requiefcit. Alcuin, der Abt eben desselben Klosters giebt sich verschiedene Titel vor einer Charte, die er auf Befehl Rarls des großen ertheilte: In (t) nomine Domini qui regnat in perpetuum. Ego Alcuinus, licet indignus, rector atque gubernator monofterii rerumque fancti Martini præclariffimi confefforis Chrifti.

(n) MA B. de re diplom. p. 484.

§. 92.

(0) Ibid. p. 449. FELIBIEN pieces juftif.

de l'hift. de S. Denys pag.38.
pag. 9. (4) Ibid. pag. 10.
(6) MAB. Annal. Bened. t. 2. p. 714.

MARD recueil de pieces curieufes

(1) MARTEN. the anced. tom. 1. col.9.
(t) Sæcul. IV. Bened. part. 1. p. 177.

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Anfangsfor

meln in den geistlichen Acten

S. 92.

Die Kirchen Deutschlands schrieben Gemeinschaftsschreiben an einander, um die reifenden Geistlichen zu empfehlen. Dasjenige, welches der Erzbischoff zu Maynz

im Jahr 800. zum Vortheil eines Geistlichen, Namens Gerbert, schrieb, führet Deutschlands diese Ueberschrift: Ricultus (u) mifericordia Dei Maguntiæ civitatis Archiepifcopus, Bernario fratri ac Wormacenfis civitatis Epifcopo in Deo Patre et Domino Jefu Chrifto et præfentis vitæ felicitatem et futuræ etiam optamus beatitudinem. Der Erzbischoff erklåret, er habe, um dieses Schreiben glaube würdig zu machen, einige Zahlen und gewisse Berechnungen hinein verzeichnet, die man vor und nach dem Abschiedswunsche erblicket: I. D. XXX. Valete in Domino XCVI. III. Diese Ziffern, deren Bedeutung nur dem Prälaten bekant war, welcher das Schreiben schrieb, und demjenigen, welcher solches empfing, dieneten die falschen Briefe von den (v) wahren zu unterscheiden. Hr. Bernhard (w) Pez hat uns zween Tauschbriefe von Geistlichen geliefert. Einer, der im Jahr 798. von einem Abt mit Beystimmung seiner Mönche gemacht worden, fängt mit der Anrufung des Namens JEsu Christi an, der andere, so im Jahr 799 zwischen dem Erzbischoff zu Salzburg und einem Abt verabredet worden, weiset keine andere Anrufung auf. Man schrieb folchen auf zwo Charten, damit eine jede Parthie wüßte, was sie von der andern empfange. Die Formeln fervus fervorum und gratia Dei erschemen in der Ucber: schrift eines Briefes vom H. Bonifaz von Maynz an den Ubt Fulrad : Bonifacius (r) fervus fervorum Dei, gratia Chrifti Epifcopus, cariffimo confacerdoti Fulrado presbytero, perennem in Chrifto falutem. Der berühmte Gottfried von Bessel (y) thut eines Synodalschreibens Meldung, welches also anfångt: Regnante in perpetuum Domino noftro Jefu Chrifto, in anno vero XXII. regni religiofiffimi Ducis Taffilonis genti Bajoariorum, fub die quod erat II. octobr. atque anno ab Incarnatione dominica DCCLXXII. indictio

Unfangsfor meln in den geistlichen

Acten Eng:

lands.

ne X. etc.

S. 93.

Die Acten der Kirchenversammlungen Englands fangen verschiedentlich an. Einige fangen mit dem Jahre der Menschwerdung an, die andern mit der Formnl Regnante etc. Diese zeiget sich vorn vor den Schlüffen der Kirchenversammlung zu Clos veshou, die im Jahr 747. gehalten worden: Regnante (3) in perpetuum Domino noftro Jefu Chrifto, qui cuncta Patris imperio ac pariter Spiritus fancti gratia vivificante difponit. Darauf komt die Zeitangabe der Menschwerdung und des Jahrs der Regierung Aethebalds, des Königs der Wercier. Egwin, Bischoff zu Worchester, fångt eine Charte vom Jahr 714. mit der Anrufung der drey Pers fonen der H. Dreyeinigkeit an, und tituliret sich gleich darauf: Ego Egwinus (a)

(u) MARTEN. Thefaur. anecdot. tom. I. col. 17.
Th. S. 212. §. 345.
Annal. Bened. t. 2. p. 158.
Britan. t. I. p.94

Wic,

(v) Man sehe unfern 4ten (r) MAB. (1) Concil

(w) Thef. anecdot. t. 5. part. I.
(1) Chronic. Godwic. p.133.
(a) LABBE Concil t. 6. col. 1399.

Wicciorum humilis Epifcopus. ickes (6) hat eine Charte bekant gemacht, die In der Kirchenversammlung zu Colchyr aufgefeßt und in der zu Elif bestätiget werden. Sie fängt mit einer Vorrede an, die die Zeitangabe der Menschwerding nach sich hate Sæculi namque labentis tempora velocius vento aerem tranant etc, anno dominicæ Incarnationis DCCLXXXVIIII. indictione vero XII. qui eft annus XXXI. regni Offan ftrenuillimi Merciorum Regis, factum eft pontificale conciliabulum in loco famofo qui dicitur Celchyth, præfidentibus duobus archiepifcopis, Lamberhto fcilicet et Hygberhto. mediante quoque Offan Rege cum principibus fuis etc. Der Abt Ceolfried gibt, wenn er an einem König der Picten (c) schreibt, ihm die Tifel excellentiflimus und gloriofiffimus,

S. 94.

diesem Jahre

ben.

Wenn die morgenländischen Patriarchen an die Päbste schreiben, so legen sie ihnen vn. Ges große Lobsprüche bey, nebst dem Brudernemen. Wir haben einen Beweis davon in brauchte Che diefer Ueberschrift eines Briefes vom Jahr 712; Sanctiflimo (b) et beatiflimo tennamen in fratri ét comininiftro Domino Conftantino, Joannes indignus Epifcopus in hundert: Domino falutem. Die Unterschrift oder Schlußclausel wiederholet eben dieselben was die Päbs Titel: Fortis in Domino ora pro nobis, fanctiffime ac beatiffime frater. fte für welche Wenn Tarafius, der Patriarch zu Constantinopel, an den Pabst Hadrian von andern Schreibt, so gibt er ihm eben diese Titel: Per cuncta (e) fanctiflimo et beatiffimo erhalten has fratri et comminiftro Domino Hadriano Papæ fenioris Romæ, Tarafius mifericordia Dei Epifcopus Conftantinopoleos novæ Rome, in Domino falutem. Der. Bonifaz, Erzbischoff zu Maynz, verändert mit der Ueberschrift feiner Briefe, wenn er an den Pabst Zacharias schreibt. Derjenige, welchen er im Jahr 741. schrieb, fängt also an: Domino (f) carillimo, fummi Pontificatus infula prædito, viro Apoftolico Zachariæ, Bonifacius fervus fervorum Dei.. Die Ueberschrift eines andern Briefes ist viel länger und entfernet sich weiter von der Einfalt der ersten Jahrhundert: Reverentiffimo (g) Patri, dilectiflimo Domino, cum timore et tremore venerando magiftro, Apoftolici honoris privilegio prædito, Pontificatus infula Apoftolicæ fedis fublimato Zacha riæ, Bonifacius exiguus fervus vefter, licet indignus et ultimus, tamen Legatus Germanicus. devotiflimus, optabilem in Chrifto immarceffibilis caritatis falutem. Wilfried von York titulirt den Pabst Johannes 6, univer falis () Papa.

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Was die Bir Man gibt den Titul Papa den Bischöffen und die Metropolitans werden (1) fchöffe und Apoftolici genennet: welche Benennung nachgehends dem römischen Pabste allein Metropolitas vorbehalten worden. Vor dem Decret der Kirchenversammlung zu Tarbonne, die nen für wels im Jahr 788 gehalten worden, nennet sich Daniel Erzbischoff dieser Stadt unwürdis

che bekom

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ger Bischoff und Sünder: Ego (1) Danihel licet indignus et peccator, gratia
tamen Dei fanctæ metropolitanæ ecclefiæ præmiffæ urbis Epifcopus. Der
Titul Sacerdos (1) ist den Bischöffen und den Aebten, die mit dem Priesterthum bes
ehret worden, gemein; aber diese lettern so wohl als die Mönche werden oft fervi Dei
genannt. Der Titul eines obersten Bischoffes, Pontifex maximus, wird (m) den
Bischöffen von Rarin dem großen beygelegt. Der . Bonifaz wird bisweilen
H.
fummus Pontifex genannt, welcher Ausdruck nicht mehr als die Namen Archipon-
tifex und Archifacerdos bedeutet, welche den Erzbischöffen und Metropolitanen
bengelegt werden. In der Unterschrift einer Charte, die im Jahr 725 von Ina,
dem König von Westfer oder der Westsachsen, ertheilet worden, nimt ein Bischoff
den Titul eines Aufsehers des Volkes GOttes an: Daniel infpector plebis Dei.
Petrus, Erzbischoff von Mailand, zur Zeit Karls des großen, nennet sich anfangs
Erzbischoff von GOttes Gnaden: Petrus (n) per Dei gratiam fanctæ Medio-
lanenfis ecclefiæ Archiepifcopus; aber in seiner Unterschrift nimt er blos die Titel
eines Sünders und eines unwürdigen Bischoffes an: Petrus peccator et indignus
Epifcopus etc. Auf einer Charte vom Jahr 783 nennet sich der Bischoff von Cas
bors: Ego (0) Awarnus Epifcopus humillimus, und auf einer andern vom Jahr
728. schreibt sich ein italiänischer Prålat eximius (p) Epifcopus. Waldrich,
Abt von St. Benigne, in Dijon wird in einer Acte, deren Ueberschrift in dem (4)
Spicilegio angeführt worden, vir venerabilis et Pontifex titulirt.

S. 96.

Die Schreibart der mehresten geistlichen Acten dieses Jahrhunderts ist rauh und voller Sprachschnitzer. 3. B. Der Patriarch von Aquileja unterschreiber in diesen Ausdrücken: Sigoald gratia Dei Patriarca in hoc privilegii textu a nobis falubriter climatam manu propria fubfcripfi. In Frankreich datirt ein Abs eine Schenkungscharte also: Acto Rimis (r)in minfe aprili, anno quarto rigni domni noftri Dagoberto rege. Das Teftament des Fulrado, Abts zu St. De nys, des Magifter capelle oder Großalmoseniers der Könige Pipins, Rarls des großen und Rarlomanns ist in eben einer so rauhen Schreibart abgefaffet. Man kieset darinnen diese Redensarten: Per confeffionem et largitatem de proprias pecunias meas etc. et nullus heredesque meorum poteftatem habeant con

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