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Christi geborth unses hern vertheyn hundert jar dar na im eyn und achtigesten jare, am sondage Invocavit."

An der Urkunde hängen die wohlerhaltenen Siegel beider Aussteller. - Eine andere gleichfalls auf denselben Vergleich bezügliche Urkunde des Abts Bernhard von S. Blasii vom Sonnabend nach Esto mihi 1481 glaubte ich, da sie nichts Neues enthält, hier bloß andeuten zu dürfen.

5. Nach dem Copialbuche des Officialats der Probstei zu Eimbeck belehnte Dieterich Herr zu Plesse am 22. Sept. 1484 Hinrik Raphon, Bürger zu Northeim, mit Gütern zu Langenholtensen, und beleibzuchtet denselben und Greten, seine eheliche Hausfrau, so wie Katerinen und Gesen, ihre ehelichen Töchter, damit. Der Söhne geschicht in dieser Urkunde keine Erwähnung. Herrn Senator Friese in Northeim verdanke ich noch die folgende Mittheilung: "In den Pfahlzins - Registern, so weit mir solche zu Gebote stehen, erscheint in den Jahren 1471-1480 unser Meister Raphon nur unter seinem Vornamen: Stuba oder de olde store, Henrick stover; dagegen im Register von 1495: Mester Hinricus Raphon 1 scl. pallins, 1 den. 1 loth de domo posteriori. Außer der Badstube, die er wohl nur in Pacht hatte, besaß Heinrich Raphon ein Reihehaus allhier. Die Badstube lag an der s. g. Stubenstraße, die davon den Namen führt."

6. Am 1. März 1487 präsentirt Theodericus de Hardenberghe armiger, filius Hermanni pie defuncti, dem PetersStifte in Nörten zu der durch Resignation des legten Besigers, Bertold Raphone, frei gewordenen Vicarie an der Capelle S. Silvestri den Priester Heinrich Ludemans (Wolf, Diplom. Gesch. des Peters-Stiftes zu Nörten. Urkundenbuch S. 74 f.). Ich glaube nicht zu irren, wenn ich diesen Bertold Raphons in dem gleichnamigen Pfarrer zu Hillerse wieder erkenne, nach dessen Tode Hans von Hardenberg am 13. Mai 1520 den Priester Heinrich Steckelen dem Stifte zu Nörten präsentirt (Wolf, Dipl. Gesch: des Peters-Stifts. Urkundenbuch S. 84 f.).

7. Das älteste von Hans Raphon gefertigte Gemälde, das uns bis jest bekannt geworden, beschreibt Eckstorm. Chronicon Walkenredense (Helmaestadii, 1617.) p. 185 sqq.

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Es trug die Inschrift: „Praeclarissimum hoc opus perfectum est procurante Johanne Piper, Priore officiosissimo, Lectore insuper promptissimo, et Hansone Raphon quasi Apelle altero pingente. Anno Domini M. CCCC. XCIX. Es war nach Eckstorm zu Göttingen in dem Paulinerkloster gémalt, und erst nach dessen Verödung nach Walkenried gekommen. In dem dreißigjährigen Kriege (1631) ist es von den katholischen Mönchen nach Prag gebracht worden, wie Leuckfeld Antiquitates Walkenredenses II, S. 129 berichtet.

8. Nach dem schon mehrfach erwähnten Copialbuche des Officialats beleibzuchtete am 27. Detbr. 1499 "Hinrik van Bortfelde, Hinrikes son", Berthold Raphon, Meister Hinrikes Raphon Sohn, mit zwei Hufen Landes in der Feldmark zu Medem in der Maße, wie sie sein Vater, der genannte Meister Hinrik Raphon, von ihm und von denen von Alten 1) zu Lehen gehabt hatte.

9. Dem Copialbuche des Stiftes S. Blasii zu Northeim Thl. II, fol. LXXXI entnehme ich folgende Urkunde vom 2. Februar 1501:

"Wy Bernhardus von Gotz gnaden abt des stifftes sancti Blasii bynnen Northeim, ordens sancti Benedicti, Menssches bisschopdomes, bekennen opinbare vor uns, unse nakomen unde alsweme, dat vor uns is gewesst mester Hinrik Raphon, borgere to Northeym, unde hefft vor seck unde syne rechten erven bekant, dat he myt wyllen unde fulborde der sulven syner erven, den des mochte tho donde syn, vorkofft hebbe eynen garden vor Northeym, belegen vor dem Hockelemer dore an deme wege, dar me geyt na deme sulfften kloster, Bartolde Moringen, borger darsulvest, unde synen erven vor negen marck Northeymesscher weringe, deme ergenanten mester Hinricke dorch Bartolde vorbenant gutliken to dancke wol

1) Herzog Friedrich von Braunschweig hatte 1456 (Dinstag in Pfingsten) die von Bortfeld, von Alten und von Walmoden zu einem Sammt-Mannlchen mit der Voigtei zu Hammenstedt und 12 Hufen Landes zu Medem, vor Northeim gelegen, nebst andern Gütern, welche die von Uslar zu Lehn gehabt hatten, belehnt.

betalet, unde uns angefallen, sodanen kop alse overheren des garden to bewylligen. Dess to opinbaren schyne hebben wy unser ebdie ingesegell festliken an dussen sulfften opin breff don hangen. Gegeven na der gebort Cristi unses heren, als me screff dusent viff hundert unde eyn, am dage purificationis Marie."

10. In der Hausmann'schen Gemäldesammlung in Hannover finden sich zwei aus dem Stifte beatae Mariae Virginis vor Eimbeck stammende Thüren eines Altarbildes, zwar ohne Namen des Malers, aber nach der Versicherung des Herrn Oberbaurath Hausmann augenscheinlich von Hans Raphon gemalt. Vgl. Verz. der Hausmann'schen Gemählde - Samml. in Hannover. (Braunschw. 1831.) S. 128. Nr. 255. An dem ein geschnigtes Marienbild enthaltenden Mittelstücke findet sich die Inschrift: Dns Ioh. Mentzen. canoico, he. ecc. dedit. hanc, ymaginem. ann. 1503." Leider enthalten die Urkunden des Stifts b. Mariae Virginis nichts über das Bild; sie wissen nur, daß Johann Menzen 1510 Dechant des Marienstiftes gewesen ist.

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11. In dem Copialbuche des Officialats zu Eimbeck wird am 7. April 1506 Hinricus Raphon, Cyrologus [d. i. Chirurgus] prudentum dominorum Consulum et consulatus opidi Northeym" genannt.

12. Ein jest im akademischen Museum zu Göttingen befindliches Gemälde des Hans Raphon vom Jahre 1506 wird in der Zeit- und Geschichtbeschreibung der Stadt Göttingen I, S. 95 weitläufig beschrieben (Vgl. Vaterl. Archiv 11, S. 313 f.). Auf der mittleren Tafel findet sich die Jahrszahl 1506, auf dem rechten Flügel: Hans Raphon fecit. Das legte bekannt gewordene Gemälde unseres Meisters ist das des Halberstädter Doms (Zeitung für die elegante Welt 1819. Nr. 180; vgl. Vaterl. Archiv III, S. 45.). Es trägt die Unterschrift : "Anno Domini 1508 praesens opus per me Johannem Raphon in Embeck est completum pariter ac fabricatum."

13. In einem Notariats-Documente vom 11. Jun. 1509 bestellt Hinricus Ruthefogell presbyter, plebanus in Oberhusen ac vicarius ad altare S. Francisci in ecclesia beatae

Mariae Virg. prope et extra muros opidi Embicensis, Maguntinae diocesis, in einem Rechtsstreite wegen des Besizes der genannten Vicarie honorabiles viros dominos Hinricum Raphon et Conradum Hammenstede, presbyteros in opido Gandershem, Hildensemensis diocesis, commorantes, als suos veros, indubitatos ac legittimos procuratores, actorum, factorum negotiorumque suorum gestores, ac nuntios generales et speciales etc.

14. Die bedeutendste Persönlichkeit der Raphonschen Familie nächst dem Maler war unstreitig Bertold Raphon. Er kommt den 5. Jan. 1507 und 27. Novbr. 1512 als Canonicus ecclesiae beatae Mariae Virginis prope et extra muros Embicenses vor, und erhält am 5. Mai 1519 als possessor capellae sancti Bonifacii prope Ingersleben1), Moguntinae dioecesis, von dem geistlichen Commissarius zu Erfurt die Erlaubniß, mit Dith marus Krusen, dem Dechanten des Stifts beatae Mariae Virg. vor Eimbeck, die beneficia zu tauschen. So tritt er denn auch schon am 26. Aug. 1519 urkundlich als decanus beatae Mariae Virginis extra muros Embicenses auf und bekleidete diese Würde bis zum Jahre 1529, wo er sie niederlegte. Er lebte noch den 22. März 1536 als Canonicus des Alexander-Stifts in Eimbed 2). Sein Siegel

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1) Kirchdorf in der ehemaligen Grafschaft Gleichen, im jetzigen. Herzogthum Gotha, unweit Neu-Dietendorf.

2) In einer Urkunde dieses Tages, die in einem der Copialbücher fich findet, heißt es: coram venerabilibus dominis Conrado Olemanno Decano, Johanne Rulemanne Cantore et Seniore, Bertoldo Raphon, canonicis capitularibus congregatis

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zeigt als`redendes Wappen ein Repphuhn (niedersächsisch Rapphohn, Raphon, schwedisch Rapphöna) 1).

15. In Grøten's Geschichte von Northeim, herausg. von Reddersen, findet sich S. 95 die Nachricht: "1510 ist die schöne herrliche Taufe, die zu Northeim in der S. Sixti - Kirche ist, zu Braunschweig gegossen durch den kunstreichen Meister Heinrich Meten. Es hat solche ein gar berühmter Wund- und Leibarzt, ein Bürger zu Northeim, M. Heinr. Raphuhn mit Nahmen, auf seine eigene Unkosten machen und gießen laffen." Laut Mittheilung des Herrn Senator Friese in Northeim lautet die Inschrift oben an dieser Taufe: „Anno. domi. m. cccce. x. do. leit. meister. hinrick. raphaun. me, dusse. dope. godde. to. loue, vnde. den selen. to. bate, gheyten. dorch. meister. hinrick. menten."2) Von der unteren Inschrift ist noch zu lesen: Henrick. menten. de. junger. had. me. goten. to. branswick................ dar. bi. ihs, maria. help, us, gode. to. lofe, byn, ick.................. Vgl. noch Rüling's Beschreibung der Stadt Northeim S. 45. Franciscus Lubecus fügt in seiner handschriftlichen Historia øder Chronica von Northeim hinzu, daß M. Rephuen auch das von Henrich Lippoldt gemachte eiserne Gitter auf seine Unkosten hat machen lassen. Rüling (Beschreibung der Stadt Northeim S. 169), nachdem er über die von M. Heinrich Raphuhn 1510 an die Sixti-Kirche geschenkte Taufe berichtet, fährt fort: "Eine ähnliche Tauffe hat selbiger auch der Alexander Kirche in Einbeck verehrt. Die zu diesen zwo Tauffen gehörige grosse Quantität Meßing, hat selbigen sein Fürst, nach einer

1) Daher auch die abweichenden Schreibarten: Raphonn, Raphoen, Raphoynn, Raphaun.

2) Die Familie Menten in Braunschweig hat sich mehrfach durch ihre Kunstfertigkeit im Erzgießen ausgezeichnet. In der St. Blastikirche zu Münden liegt vor dem Epitaphium des Herzogs Erich I. und seiner beiden Gemahlinnen eine Messingplatte, etwa 7 Fuß lang und 3 Fuß breit, unter welcher dieser Fürst am 28. Sept. 1541 bestattet wurde. Auf dieser Grabplatte steht eine, vom Doctor Burkard Mithof verfer= tigte Grabschrift in lateinischen Hexametern, und in den geschmackvollen Mandverzierungen der Platte findet sich der Name des Meisters mit den Worten: Cordt Menten hat mich ghossen zu Brunswik." (Mittheilung des Herrn Assessor C. Einfeld.) Vgl. auch Rehtmeher's Chronik S. 791,

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