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hångt die Beurtheilung der Frucht ab. Ob aber lezterer Zwek durch eine grösere oder ges ringere Anzahl Staubfäden und Staubwege erreicht wird, kann ihm sehr gleichgültig seyn, und interesfirt blos den Botaniker. Es scheint mir daher sehr unrecht, wenn man den Kopf des Forützdglings mit solchen für ihn bedeus tungslosen Grösen beschweren will, und ich werde bei der Beschreibung der Holzarten der Blüthe stets nur auf diese Art erwähnen.

Was die Frucht anbelangt, so gehört diese zu denen Theilen, deren Kenntnis dem Forstmanne am allerndthigsten ist; auch bleibt sich die Natur in ihrer Bildung am meisten ges treu. Da von der Frucht nothwendig die Rede seyn mußte, so konnte dies nicht ans derst, als in den richtigen Ausdrüken gesches hen, so weit es mir möglich war von solchen, in diesem noch nicht gehörig kultivirten Felde, Gebrauch zu machen. Nur muß hier noch bes merkt werden, daß ich, wegen des gemeinen, besonders im Forstwesen üblichen Sprachgebrauches, die Benennungen Frucht und Sa men öfters als gleichbedeutend annehmen muß. te, und leztern durch den Ausdruk Samenkeru unterschieden habe. Eigentlich umfaßt der Ausdruk Frucht das Ganze, sowohl den Samen, der den Keim in sich schließt, als das Gehäuse, das den Samen umgiebt.

S. 36.

Der Wachsthum dieses Baumes ist ganz vorzüglich, in den ersten Jahren zwar langs fam, nadh dem 12 bis 15jährigen Alter aber um so starker; er geht stets kerzengrade, und mit geringem Abfall in der Dike in die Höhe, und wird zum schönsten und größten Baume

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Deutschlands. Ehmals standen im Schwarz. waldischen Gebirge hie und da alte Lannen von ausserordentlichem Wuchs, die aber nuns mehr sehr selten geworden sind. (') Uebris gens ist er gegen die Kälte nicht sehr ausdaus rend, er verlangt ein gemåsigtes Klima, ist, besonders in der Jugend, etwas zärtlich, und steht am liebsten auf niedrigen oder Vorgebirs gen. In Deutschland findet er sich am häus figsten im Schwarzwäldischen Gebirge, wo er den Hauptbestand der dortigen Waldungen ausmacht, sonst noch in ganz Schwaben häufig, rein oder mit andern. Nadelhölzern gemischt, in Baiern, dem Thüringerwalde, in Böh men u. s. w. In der Schweiz trift man ähn nur auf dem Vorgebirge der Alpen, oder in warmen Thälern an, auf dem eigentlichen Alpengebirg aber, oder auf nur måsig grosen Höhen durchaus nicht mehr. (7) Rüksichtlich des Bodens ist er auch nicht so genügsam, als die andern Nadelhölzer: er verlangt einen gus ten, frischen, nicht zu dürren und losen, aber auch keinen zu festen Waldboden, einen Bos den, der auch für Laubholz gut genug wäre.

(1) Siehe Duroi von Pott. II. 138 und Beks
manns Beiträge oder dessen Forstkalender von
Wernek. Breslau 1777. S. 363, wo von drek
bis 24 klaftrigen Lannen, denn von einem
300 jährigen Stamme von 160 Fuß Hdhe,
und 6′ 6′′ Diametralmaas am Boden, so
wie von einem andern, der auf 80 Fuß Hds
he noch 49 im Durchmesser hielt, (beide aus
dem Schwarzwald) die Rede ist.
Medikus Forsthandbuch. I

(2) In Norwegen (nach den Nachrichten über die wilden Bäume Norwegens in Stahls Forstmagazin II. 287.) hat man nur zwei uns ferer Nadelholzbaumarten, nemlich Fichte und Kiefer, welche leztere indessen dort häufig Lanne genannt wird. Fälschlich glaubt Linné (von Pflanzung nůzlicher Gewächse auf den Lappländischen Gebirgen. Schwed. Abh. 16. 186.) daß unsere Weistanne wild auf den höchsten Bergen der Schweiz wachse, und seine Empfehlung, sie an die Seiten der Lapplans dischen Gebirge unter das Gehölz anzupflans zen, ist wohl sicher nicht ausführbar, da auch die Seiten dieser Gebirge viel zu kalt für sie seyn mögen.

S. 37.

Die Benuzung der Weistanne als Baus holz ist ansehnlich, obgleich das kieferne Holz für besser zu diesem Zwek gehalten wird. Zu Brettklözen wird sie sehr häufig verwendet. Zum Brennen und Verkohlen ist ihr Holz mittelmåsig. Uebrigens dienet es zu einer Menge anderer kleiner Verwendungen. Daß die Weistanne zu Mastbäumen vorzüglich seyn foll, wie man gemeiniglich annimmt, scheint auf einem Irrthume oder Verwechslung zu beruhen. (1) Von harzigen Säften, die im Grofen aus der Tanne gewonnen werden, ist mir noch nie etwas bekannt geworden; nur pflegt man den terpentinartigen Saft zu ge winnen, der sich in Bläschen oder Beulen. der Rinde erzeugt, so lange diese noch glatt ist, also an jungen und mittelwüchsigen Stáms men unten, an alten Stämmen, wo die un

tere Rinde aufgesprungen ist, hoch oben; diese Beulen finden sich auch an unsern Weistans nen, allein sie sind nicht so bedeutend, wie in heisern Gegenden. Im Gouvernement Aigle und den benachbarten Gegenden stechen die Hirtenknaben, wie schon Haller bemerkt, sie mit Geisenhörnern (*) auf, der in diesen gesammelte zähe, schwerflüssige, doch nie ganz erhårtende, helle, terpentinartige Saft heißt dort bijon, und wird bei Verwundungen, oder zur Thier besonders Pferdsarznei u. s. w. vorzüglich gebraucht, auch, nach Duhamel, mit vielem Wasser übergezogen, wo man eine Art Terpentineffenz daraus erhält. Aus dem Weistannensamen wird häufig in der Schweiz, auch in Schwaben, ein wesentlis ches Del durch Destillation gewonnen, und als eine Art Terpentin verkauft, der zu Firs niß, zur Pferdearznei u. del verwendet wird. Auch aus den unreifen um Johanni grün abgebrochenen, und zerhakten Zapfen gewinnet man sogenanntes Terpintinöl durch Destillation derselben mit Wasser. In verschiedenen Ges genden, wie im Herzogthume Wirtemberg bei Schorndorf, schlägt man aus dem Weistans nensamen ein schmieriges oder fettes Del, das vorzüglich dort zum Verbrennen und zur Thiers arzuei gebraucht wird. Die Zapfen werden im Herbste gebrochen, wenn sie etwas abges dörrt sind, und, damit sie um so leichter aus: einander gehen, gedroschen, dann geworfen und geschlagen. In 150 bis 180 Jahren hat

die Tanke ihren Wachsthum vollendet, kann aber jehr alt werden.

(1) Duhamel (sur le transport du bois p. 375) behauptet, daß Tannen und Fichten zu Mas sten nicht viel tangen, daß sie zu mager,. oder zu wenig harzreich seien, daß man sie nicht zu Haupt sondern nur zu kurzen Mas sten nehmen könne. Hiemit stimmt auch das überein, was Hr. Prof. Büsch in seinem Werke vom Geldumlauf (2ter Theil, S. 504 neue Aufl.) gelegenheitlich über die Unbrauchs barkeit der Weistannen zu Masten sagt. Ju den nordischen Reichen, und in Schottland, woher die besten und häufigsten Masten koms men, kann die Weistanne ohnedem nicht mehr sehr zu Hause seyn, wie obige Nachricht von den Norwegischen Bäumen beweist. Wie wes nig übrigens das auf dem Rheine nach Hols land geflöste Weistannenholz dorten geachtet wird, ist bekannt (S. 552.)

(2) Duhamel von Bäumen und Sträuchen I. 9. deutsche Uebersezung gibt eine ähnliche Bes schreibung. Er zicht an mehreren Stellen (z. B. 2. 118), den Terpentin der Tannen dem der Lerchen vor, der hinwiederum nach thm viel besser, als der aus dem flüssigen Kiefernharz gewonnene ist. (Die feinste Art von Terpentin, der aber in nicht groser Quantität gewonnen wird, und daher selten ist, liefert bekanntlich die in wärmeren Klis maten wachsende Pistacia terebinthus.)

S. 38+

Die Fichte oder Rothtanne (Pinus picea du Roy, P. abies L. im Französ. nach Duhamel Sapin à feuilles etroites, oder le

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