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zel, so wie das Ausäßten und Köpfen; das Nadelholz hingegen befizt keine solche Repros duktionskraft, daher es weder aus Stamm noch den Wurzeln ausschlägt, wenn, es ums gehauen oder geköpft wird, sondern in dies sem Fall ohne Rettung rod ist, auch aus dem nemlichen Grund die Beschädigung des Ausåstens nicht gut verträgt. Was das Laubholz anbelangt, so ist es zwar als alls gemeine Regel angenommen, daß ein eins mal an der Wurzel abgehauener Baum zu fels nem einfachen, vollkommenen Hauptstamme mehr wird, sondern busch- oder strauchartig fortwächst, indessen leidet dieselbe nicht sel ten Ausnahmen. In verschiedenen sogar Bus chenwaldungen sabe ich nicht selten Stocks ausschläge, die im dichten Schluß, zu so schönen Stämmen, wie Kernpflanzen erwachs fen waren. Durch die Gefälligkeit des Hrn. Oberstjägermeister von Geufsau sahe ich in dem schönen um Karlsruhe gelegenen Eichs walde einen Distrikt Eichen, die 1713 von dem damals in dortiger Gegend gestandenen Kriegsheer in schon ziemlicher Stärke gehauen, und zwar sicher nicht zum Besten gehauen worden waren; sie wuchsen stark aus der Wurzel nach, und haben meistens einfache schöne Hauptståmme getrieben, die bles uns ten, wo sie gehauen worden waren, Merks male des ehemaligen Hiebes behalten hatten. Beispiele von andern Holzarten kdunten noch Häufiger angeführt werden. Die Fähigkeit der Reproduktion und die Kraft des Ausschla ges ist übrigens, so wie die Epoche des Als ters, in welcher der Ausschlag am besten ers folgt, bey jeder Holzart verschieden: manche Laubhölzer schlagen bis in das hohe Alter sehr gut aus. Was das Nichtausschlagen der Nadelhölzer anbelangt, so hat dieser Saz

in Hinsicht des Einflusses auf den praksischen Forstbetrieb seine völlige Richtigkeit, jedoch bestreiten einige Erfahrungen seine absolute Allgemeinhelt. Bekanntlich bemerkt man nemlich einige Reproduktionskraft bey der Lerche, es sind mir mehrere Beispiele von ganz jungen abgeschnittenen Lerchen bekannt, die Lohden getrieben hatten, auch nachgewachs sen sind, wenn man ihnen in der Jugend, so lange, ihre Nadeln noch einzeln hervorkoms men, Zweige abschnitt. Duhammel bemerk te das nemliche, wenn er sagt: die Lerchenbäume treiben bisweilen Schößlinge aus der Wurzel, man schäzt aber jene Bäume höher, die aus Saamen kommen. (Stahls Forstmas gazin I. 258) Auch bey der Weistanne bemerkte ich in allen Waldungen des Schwarzwaldes, so wie besonders im Hagelschies bey Pforzheim, eine zwar geringe, doch ganz bes fondere und höchstmerkwürdige Art von Res produktionskraft, deren, soviel ich weiß, noch nirgends Erwähnung geschehen ist, und die nicht bis zum völligen Ausschlag gelanget, sondern dabei stehen bleibt, daß die im Bo den gebliebenen Stöcke abgehauener noch nicht allzualter Bäume nach und nach mehr oder minder mit einem hölzernen Wulfte, jedoch ohne Rinde, überwachsen, und manchmal ganz damit bedeckt sind, welche Erscheinung blos von einem noch nach dem Fällen fortges sezten Holzwachsthume herrühren kann. Daß der Wachholder ausschlage, oder fich burch Wurzelbrut vermehren müsse, wird als len denen wahrscheinlich sein, die dieses in mans chen Waldgegenden so auferordentlich stark und unkrautartig umberwuchernde Gewächs in solchen zu beobachten Gelegenheit gehabt haben. Gleichwol habe ich in Schriften noch nichts über diesen Gegenstand finden können,

aufer der Nachricht in Schöpf Reisen durch einige nordamerikanische Staaten (1. 216), daß der Wachholder in Nordamerika durch ausges Stekte Zweige sehr gut fortgepflanzt werden foll (siehe Duroi von Pott 1. 491.). Mans che rechnen ihn ohnedem nicht mehr zu den wahren Nadelhölzern, weil er zwar Nadeln (folia acerosa) bat, aber nicht zu den zas pfentragenden Bäumen (arbores conifera) gehört. Plining (Lib. XVI. cap. 10.) scheint in einer Stelle das Ausschlagen der Nadelhölzer anzunehmen; von solchen Ausa schlägen ist uns nichts bekannt, so wenig als wir indessen das Verhalten der - Nadelhölzer in warmen Klimaten in diesem Punkte genau kennen. Auch der von der Verschiedenheit der Säfte hergenommene Unterschied scheint noch keineswegs binlänglich bestimmt und alls gemein genug zu seyn; wir kennen den Baums faft im Allgemeinen, und besonders die Ums stande, unter denen er sich in resindse, gums möse, oder gummiresinöse Säfte verwandelt, noch viel zu wenig, um hierauf einen Una terschied gründen zu können, um so mehr. da es bekanntlich viele Laubhölzer (ausländis fche), die barzige oder gummiresinde Säfte, so wie Nadelhölzer giebt, die gummöse und resinde Säfte enthalten (§. 50 Anmerk. 3)..

Für den Forstmann verdient es endlich kaum einer Erinnerung, daß der zwischen Laubs und Nadelholz häufig genug von solchen, die nie in Waldungen kommen, angeführte Unterschied, daß nemlich beim Nadelholz die untern Aeste nach und nach von selbst vertroks neten und abfielen, welches beim Laubholz der Fall nicht sein soll, (Weiß am a. D. S. 210) völlig ungegründet ist; dieses sogenanns. te Reinigen oder Puzen hat bei Laubhölzern nicht minder als bei Nadelhölzern statt, und

ist bei beiden eine Folge des geschlossenen Standes.

(2) Hr. v. Wedell in seiner Beurtheilung der Brokenschen Preisschrift S. 6 gibt folgende sehr praktische Eintheilung der Waldungen, die jedoch zum Theil auf die Provinz Schles fien Bezug hat, an: 1) Forsten, die im Ges birg vorkommen, Gebirgsforsten; diese find 1) reine Nadelholzörter, 2) reine Laubholz drter, 3) mit Nadel- und Laubholz gemisch, te Derter, und II) Forsten des platten Lans des, Landforsten. Diese sind. 1) Sanda gegenden, die nur hauptsächlich Kiefern hervorzubringen fåbig sind, 2) sogenannte Schwarzwälder, 9 Fichten und Tannen prådominiren. 3) aus Laubholz bestehende Wälder, 4) aus Laub und Nadelholz ges mischte Oerter, 5) Erlenbrücher. Bei all diesen Forsten unterscheidet der Verfasser wies der nachfolgende Fälle: a) wo die Behütung ohne Einschränkung statt findet. b) wo sich dieselbe nach dem Erforderniß des Holzwaci) 6 thumes richten muß c) wo gar keine statt fiydet. d) wo das Holz in verhältnißmäsis gem Werthe und in unbeschränkter Anwehre, gegen den Zuwachs gehalten, steht, d. h. wo mehr Holz abgesezt werden, als nach. wachsen kann, wo es daher einen hohen Preis hat., e) wo die Anwehre kleiner als der Zuwachs ist, oder wo noch Holzüberfluß stätt hat.

S. 7.

Unsere Laubholzwaldungen find in Ans sehung der Holzarten, mit denen sie bestans den sind, sehr verschieden: wir haben Eichens waldungen, Buchenwaldungen, Birkenwals dungen, Erlenwaldungen, oder, wie die meis

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ften gemischte Laubholzwaldungen, die mit Eichen, Rothbuchen, Hainebuchen, Ulmen, Alo nen, Eschen, Aspen, Linden u. s. w. bestanden sind.

S. 8.

Alle Laubholzwaldungen sind ferner ents weder, Hochwaldungen, Baumholzwaldungen, Saamen oder Kernwaldungen, in denen man die Holzarten ihr natürliches Alter mehr oder minder erreichen läßt, und die also blos durch Saamen unterhalten werden, oder Schlagholzwaldungen, Waldungen auf Stockausschlag, Niederwaldungen, (lebendiges Holz,) in denen man die Laubhölzer im jugendlichkraftvollen Alter unten am Stocke abhauet, worauf sie aus dem Stok, zum Theil auch aus der Wurzel wieder ausschlas gen, und einen dem vorigen ähnlichen Wald in bestimmter Zeit bilden. Sie werden also nicht durch Saamen, sondern blos, oder wes nigstens vorzüglich, durch den Stock - und Wurzelausschlag unterhalten. Man unters scheidet eigentliche Schlagholzwaldungen, die ungefehr in einem Umtrieb von 15, 20, bis 40 Jahren stehen, und sogenannte Buschholzwaldungen () die schon mit 6, 8, 10 Jahren gehauen werden, daher nichts als Reissig liefern können, wie sie manchmal im guten Boden, an Flüssen, auf Inseln ders felben u. s. w. vorzukommen pflegen. Fers ner heißt man reine Schlagholzwaldungen

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