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Brief von Theobald 6. Grafen von Champagne, bekannt gemacht, welcher folgender Gestalt datirt ist: L'an que li miliare coroit (couroit) par mil et CC. et XXXI. an, la vigile de la mi-aoft, das ist im Jahr 1231. Herr Calmer (s) hat einen Brief von Ferri du Chateler abbrucken lassen, der also datirt ist: Furent faites quant li miliares coiroit par mil dous cens foixante et douze ans, le Dimange prochien après Pâques. Herr Secousse þat miliane anstat miliare gelesen.

S. 853.

3wo andere schlechthin so genannte Jahrzahlen gleichen der spanischen darins IX. Noch Ben, daß sie vor der christlichen Jahrzahl vorhergeben obgleich auf unterschiedliche andere Jahre zahlen, die Weise: Eine entfernet sich davon um 8. Jahr und die andere um 28. Niemand vor Chrifti hat, so viel uns wissend, ihren Ursprung recht erkläret. Es haben blos einige Geburt ans Schriftsteller die erste angemerket, und ihre Unterschiede zwischen dem Jahr der fangen, eine Menschwerdung. Selbige hat dieses gemein (t) mit dem Zeitlauft des Victorius, um 28. Jahr. daß fie allezeit (u) ben Calendis Januariis anfängt. Aber anstatt daß der Zeitlauft von dem 28sten Jahre unsers Herrn angebet, so fällt diese Jahrzahl vor seiner Geburt um 28. Jahr vorher. Selbige war in der mittlern Zeit sehr bekannt Ein Manus feript vom 13den Jahrhundert aus der Bibliothek des Herrn Thuanus lehret, wie man sich derselben bedienen solle.

S. 854.

Es gab eine andere Art von Jahrzahlen, welche nur 8. Jahr eher anging Die andere als unsere christliche. Wir kennen niemand, der derselben Meldung gethan hätte. um 8. Jahr. Wir können dieselbige selbst nur auf eine Charte gründen vom Jahr 1100, nach der æra 1108. der 8. Indiction, dem Mondscircul 18. den 29. des Heumonats. Alle diese Zeitangaben so vollkommen zusammen treffen, lassen uns keinen Jrrthum in der Zahle muthmaßen, als ob die Abschreiber oder die Drucker nur die 8. von 38, als der spanischen Jahrzahl, oder von 28. der vorhergehenden æra behalten hätten. Denn alsdenn würden der Mondscircul, die Indiction und die æra von 28. Jahren eder die spanische Jahrzahl nicht mehr mit dem Jahr 1100, zusammen treffen.

S. 855.

Die mahometanische Jahrzahl die Hegira genannt, welches im Urabischen die X. Arabische Flucht (K) bedeutet, hat den 16. des Heumonats im Jahr Christi 622. angefans und armenis

gen.

(*) Hift, genealog. du Chatelet. Pieces juftif. p. 1. (1) CANG. Gloffar. nov.
edit. tom. I. col. 205. (u) PAGI tom. 2. p. 371.

4K) Mahomet wurde zu Mecca, einer Stadt Arabiens im Jahr 571. gebohren. In seiner Jugend begab er sich zu einem Kaufs mann, dessen Wittbe er heyrathete. Er nahm einey Jacobiten, einen nestorianischen Mönch

und einige Juden in seine Gesellschaft, welche
ihm den Alcoran schmieden halfen. Nachdem
er sich zum Haupt einer Bande Räuber mas
chen lassen, so brachte er einen Theil von Aras
bien unter sich und ließ solchen seine neue Re« -

ligion

Jahrzahl. Anfang der Hegira.

Beyspiel

von einem

darnach das tirten Dis

plom.

Vergleichung

der Araber

mit der

gen. Kaum würdigen wir diesen Jahrtermin, daß wir dessen Meldung thun. Dà man inzwischen einige Charten mit der Jahrzahl der Araber antrift: so wird es nicht vergeblich seyn zu erinnern, daß ihr Jahr ein Mondenjahr sey und aus zwölf völligen Menden bestehe. Man kann hierüber die Dissertation des Herrn d'Hermilly nachs fehen in dem zweyten Bande der Geschichte des Ferreras, die in unsre Sprache übersehet ist.

S. 856.

Herr Mabillon (v) führet ein Gerichtsdiplom charta de juzgo an, das vom Alboacem, Fürsten zu Coimbra ertheilet worden, als ein solches, das die spanische und arabische Jahrzahl enthalte, æra de Chriftianis 772. (1) fecundum vero annos Arabum 147. luna 13. Die spanische und die christliche Jahrzahl haben überein 13 nach dem 19jährigen Mondencircul oder nach der göldenen Zahl. Also kann man aus dieser Zeitangabe weder etwas für noch gegen beyde Jahrzahlen schließen. Aber hier ist ein ander Mittel zur Aufklärung einer Zeitangabe, welches verwirrt scheinen wird, wenn man von einem rauhen Fürsten und in einem Jahrhundert und in einem Lande, wo die Unwissenheit sehr weit eingerissen war, eine sehr große Ge nauigkeit erwarten dürfte. Das Jahr 772. in der spanischen Jahrzahl trift auf das Jahr Christi 734. Wenn nun das Jahr 147. in der Hegira mit 734. einerley wäre, so müßte dieselbe wenigstens im Jahr 592. angefangen haben wider alle Glaubwürdigkeit der Geschichte. Im Jahr 734. zählet auch niemand mehr nach 116. der Hegira. Man hat sich also hier um 30 Jahre verrechnet, wenn wir auch nicht von mehrern sagen wollen.

S. 857.

Die Saracenen in Spanien selber würden es von der christlichen Jahrzahl der Jahrzahl verstanden haben, nicht nach der in Spanien, sondern nach dem Jahr Christi. Dieß würde ohne Zweifel nach ihrem Verstande genug seyn. Das Jahr der Hegira 147 christlichen. komt mit dem Jahr 764 nach der christlichen Jahrzahl und nicht mit dem 772 übers ein. Inzwischen verbindet uns der Mondencircul 13. von dem Jahr 772 nicht ab zugehen, zu welchen es sich vollkommen schicket. Wenn man ein X zu der Jahrzahl

men.

(b) MABILL. de re diplom. pag. ligion annehmen, bey welcher er den Leidens schaften schmeichelte und denenjenigen den Tod zuerkannte, welche sich weigerten dazu zu beques Seine Grausamkeiten erregten eine so große Bewegung, wider ihn im Jahr 622, daß er gezwungen war von Mecca zu entfliehen und sich nach Medina in Sicherheit zu bege: ben. Diese Flucht des Mahomets wurde, so schimpflich sie auch war, so berühmt, daß Omar

(q) Tom. 2. bey dem Jahr 734

208.

der

3. Kaiser der Saracenen verordnete, daß man die Jahre von dem Tage der Hegira an zählen sollte.

(2) Da der P. Pagi (q) diese Jahrzahl für die spanische gehalten, weil er solche mit der Hegira verglichen hatte, so hat er die Gesetze des Alboacem unter das Jahr Christi 734 gebracht, da er solche um 30. Jahre weiter hätte zurück setzen sollen.

der Araber thut oder es auch wegnimt, nachdem nun solche geschrieben ist entweder mit CXXXXVII. oder mit CXLVII. fo würde man CLVII. bekommen, davon man noch einmal eine I. abziehen muß, alsdenn würden alle die Zeitangaben mit einander vereiniget seyn; indem man anninıt, die Charte sey vor dem 25. März ertheilet wor den, an welchem man die christliche Jahrzahl nebst dem Mondencircul angehen lass fen.

S.. 858.

Die Jnhrzahl der Armenier, welche in einigen auf französisch geschriebnen Ur: Armenische Jahrzahl. funden lettreure genannt wird, fing im Jahr Christi 552. den 9. des Heumonats. auf einen Dienstag an. Die Jahre dieser Jahrzahl werden wie die bey der nabo nassarischen Jahrzahl gezählet, das ist, indem man jedes fünftes Jahr einen Tag vor demjenigen anfängt, an welchem die vier vorhergehenden angefangen haben. Herr Raybaud, Advocat zu Arles, welcher mit gemeinnüßigen Untersuchungen beschäftis get ist, hat uns vor einigen Jahren von einer Charte Nachricht gegeben, welche nach der Jahrzahle der Armenier datirt ist. Es ist die Schenkung eines Dorfes das gouvaira genannt wird, die dem Guerin, Großmeister des Johanniterordens von Jerusalem, von Constantin gemacht worden, welcher sich titulirt Herr de Lambron oder des Embruns und fers de Deus et Meteor de la couronne des Ermines, das ist Diener GOttes und Schahmeister der Krone der Armenier oder Armes niens. Diese in der Kanzley zu Naltha verwahrte Schrift ist datirt vom Ende des Weinmonats, im Jahr der Jahrzahl der Armenier seit ihrer Erfindung DCLXXXII. Diese Charte muß im Jahr 1232 oder 1233 ertheilet worden seyn nach unsrer Weise die Menate zu zählen. Der Großmeister Guerin, den die Schenkung gemacht worden, lebte damals.

S. 859.

Der Name (M) Olympiade in den Charten des roden Jahrhunderts ist ein XI. Neuere wenig einer seltenen Erscheinung gleich. Zur Erklärung derselben ist uns hinlänglich Olympiaden. Erklärung zu erinnern, daß die Olympias eine Dauer von vier Jahren gewesen sey. Man hatte derselben. lange Zeit das 1. 2. 3. und 4. Jahr der ersten, zwanzigsten, hunderten u. s. w. Olym: piade gezählet. Aber man muß sich nicht vorstellen (w) mit einigen Gelehrten, daß

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Davon.

man die Olympiaden in diesem Verstande im 10den Jahrhundert wieder empor gebracht habe. Wenn man von einer Sprache keine genauen Begriffe hat, so ist es was ge wöhnliches deren Ausdrücke zu vermengen. Daher kommen so viel uneigentliche Aus: drücke, die von den Schriftstellern des 10den Jahrhunderts gebraucht worden, welche fich übrigens durch falschen Glanz und durch gelehrte Redensarten blenden ließen, die ges schickt waren in einem unwissenden Jahrhundert einen grossen Schein der Gelehrsamkeit zu geben. Die Olympiaden dieser vermeynten Gelehrten waren nichts anders, als die Dauer einer Regierung in so viel vier Jahre getheilt als sich thun ließ. Also bedeutete das zweyte Jahr der 5ten Olympiade dieses oder jenen Königs das 18de Jahr feiner Regie: rung. Obschon Hr. Mabillon nicht erkläret, was man unter diesen Gattungen von Olympiaden zu verstehen habe, als auch alsdenn nicht, wenn er davon (x) ein Beyspiel ans führet; so kann man doch nicht zweifeln, daß er solche verstanden habe, oder daß die geringste Aufmerksamkeit ihm solche habe einsehen lassen.

S. 860.

Des du Cans Dieses kann man von dem gelehrten du Cange nicht behaupten. Er war durch eis ge unrichtig neunrichtige Stelle betrogen worden und hatte in diesen Olympiaden nichts anders als ger Begriff der Römer Zinszahl wahrgenommen. Seine Fortseher, welche der natürlichen Bedeus tung dieses Worts näher gekommen, hätten etwas mehr thun können als blos zu zweifeln, ob solches wirklich die Bedeutung der Römer Zinszahl leide. Was die beyden Zahlen anlanget, welche sie zu berichtigen bemühet sind, so war eine ganz in der (y) Diplomatik verbessert, die andere hatte es nicht nöthig.

Des Mabil Ion Fehler hieben.

S. 861.

Lange vor dem 1oden Jahrhundert zählte man bisweilen in Versen nach Olympiar den, wie man heutiges Tages noch nach luftris zählet. (z) St. Colomban erkennet in einigen an den Fedolus gerichteten Versen, er habe die Jahre der achtzehenden Olym piade zurück gelegt:

Nunc ad Olympiadis ter fene venimus annos.

Herr Mabillon, der mehr den Begriff im Kopfe hatte, daß die Olympias allezeit das 5 te Jahr wieder anfing, als den Raum der Olympiaden, welcher aus mehr nicht denn aus vier Jahren bestund, hat aus der angeführten Stelle geschlossen, der H. Colomban sey 90. Jahr alt gewesen, da er die Schrift verfertiget hätte, dazu dieser Bers gehöret: wenn man aber die Olympiade für vier Jahr annimt, wie sie auch so angenommen werden muß, fo wird daraus folgen, daß der H. Abt damals nur 72. Jahr alt gewesen sey. Es nothi get uns daher nichts ihm ein gleiches Alter wie dem H. Gallus oder dem H. Cummian beyzulegen. Hr. Mabillon scheinet die Olympias mit dem luftro, welches eine Zeit von fünf Jahren ist, vermengt zu haben. In dem Leben der heiligen Salaberge wird gesagt, der H. Luftafius habe sein Kloster drey luftra, das ist, funfzehen Jahr regieret.

) MABILL. de re diplom. p. 213.
Bened. t. 1. p. 308.

(y) Ibid.

Ende des sechsten Theils...............

MABILL. Annal.

515

Register

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der vornehmsten Sachen und Namen dieses sechsten Theils, darinnen
die Zahlen die SS, die eingeschlößnen Buchstaben aber die

A.

Anmerkungen anzeigen.

bailard (Pet.) auf deffen Grab ist ein merkwür
diger Absolutionsbrief geheftet worden, 238. (F)
Abolere, was es eigentlich bedeutet habe, 435. (A)
Abschiedsgruß, in den Briefen, was darun:
ter zu verstehen, 753 f. venn
ben solchen auch die Titel der Ueberschrift wieder,
holet werden, 755. findet sich meistentheils in den
Diplomen der Prálaten, 756. wurde mit eigner
Hand geschrieben, wenn auch der Brief von einem
Schreiber geschrieben worden, 757. wurde oft in
| Zügen oder tironischen Zeichen beygefügt, 757.
Abtsståbe, sind in den alten Zeiten ungekünstelt ab:
gebildet, 249.

Adel, dessen verschiedene Gattungen, 566. ff. wenn
deren Siegel gebräuchlich geworden, 114. was sie
dazu gebraucht haben, 116.
Adelbriefe, deren Alterthum, 566.569.
Adeliche, großer Unterschied zwischen diesen und den
Geadelten, 570.

Adfatimire, was dieß bedeute, 604.
Adfatimus, was darunter verstanden werde, 604.
Adler, wenn deren drey in einer Reihe zuerst auf
den Wappen von Lothringen zum Vorschein kom:

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-

Alexandri, deren Gebrauch und Anfang, 816.
(T)

Antiochi, deren Gebrauch und Anfang, 816.
(U)

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diocletiana, deren Gebrauch und Anfang,
martyrum, 816. (S)
Agentes domeftici, was es bedeute, 571.
Anathema, ist in den Urkunden auf deren Uebertreter
gelegt, 714. f.

Augaria, was darunter zu verstehen, 604.
Anima, bedeutet in den Stiftungsurkunden nicht alle
zeit eine verstorbne Person in der Formul pro ani-
ma, 614.

Anmeldung der nicht vorhandenen Namenszüge,
Unterzeichnungen und Zeugen, ob solche die Chars
ten verdächtig mache, 730. ff. in was für Urfun:
den solche nicht geschehe, 735. ff.. wie solche aus.
Diplom. Stet Th.

gedruckt werde, 737. ff. derer Sinnbilder, womit
die Investituren geschehen, 739. f.
Anrufung, was dieß für eine Formul fey, 640. der
ren Alterthum, 640. (B) deren verschiedene Ars
ten, 641.

offenbare, ob solches Zusätze der spätern Zeis
ten seyn, 650. f. Beyspiele von solchen, 653. ff.
völlig ausgeschriebne, 641. mit dem Namenszug
Jesu Christi ausgedruckte, 642.

> verborgne, werden in den ältesten Diplomen
der Könige Frankreichs angetroffen, 648. ff. dafür
wurde das vor die Urkunden gesetzte Kreuz gehals
ten, 647. werden unter gewissen zu Anfang der
Diplomen oder Unterschriften stehenden Figuren
versteckt, 657. ff. warum solche nicht allezeit ents
wickelt werden können, 659. wo sie leichter zu ents
decken, 660. f. werden bisweilen gedoppelt anges
troffen, 663. wenn sie weggelassen worden, 663. ff.
was man in den folgenden Jahrhunderten dafür
für Buchstaben und Züge gesetzt, 664. f. was fole
che auf den Charten für eine Stelle bekommen, 666.
wenn deren Stelle ein Spruch oder das Amen ver:
treten, 667.

Anfelmus, dessen Fleiß in Verbeßrung der alten Hand:
schriften, 419.

Apoftolica fedis gratia, wenn diese Formel von den
Bischöffen aufgebracht worden, 631. (X) 672.
Archiepifcopus, wenn dieser Titul aufgekommen, 673.
684. ist auch blosen Bischöffen beygeleget wors
den, 685.

Auskratzungen, wenn solche die Handschriften nicht
ungültig machen, 416. wenn sie den Charten ente
weder nachtheilig oder unschädlich seyn, 424. ff.
429. mo solche haben angezeigt werden müssen,
430. 432. warum solche bey ganzen Handschrif
ten vorgenommen worden, 429.

Ausstreichung f. a. Durchstreichung, gewisser
Worte, ob solche die Urkunden verdächtig mache,
427. 429.

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