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seines alten Freundes. Diese Linien sind wahrhaft rührend zu lesen.

Hr. OLRY, Lehrer in Allain (Meurthe-et-Moselle), Officier des œffentlichen Unterrichts, ebenfalls korrespondirendes Mitglied (1870) ist den 10ten Juli 1885 mit Tode abgegangen. Er hat sich viel mit der archæologischen und wissenschaftlichen Geschichte des Besirks Toul und Sion-Vaudémont beschæftigt. Alle seine Studien sind in den Verhandlungen der archæologischen Gesellschaft für Lothringen erschienen, wo er sehr beliebt war. Er war nur 55 Jahre alt.

Hr. AUGUST ANCELON, Doktor der Arzneikunde, ehemaliger Volksvertreter im Jahre 1870, hatte lange zu Dieuze gewohnt, und hatte sich dann, zur Zeit des Krieges, nach Nancy zurückgezogen, wo er den 29ten Mærz 1886 das Irdische gesegnet hat. Um seine Musse zu erfüllen, legte er sich auf archæologische Forschungen über das Seilletal zu, und mehrere seiner Beobachtungen sind in den Denkschriften der Metzer Akademie und in denen der archæologischen Gesellschaft für Lothringen verzeichnet worden. D' Ancelon war seit 1861 einer unserer korrespondirenden Mitglieder.

Wæhrend dieses Jahrganges sind uns ebenfalls verschieden:

Hr. TARATTE, akademischer Offizier, lange Lehrer in Metz, wo seine Bücher für den Elementarunterricht die Aufmerksamkeit auf ihn gezogen hatten, nichtresidirender Freigenosse seit dem Jahre 1873;

Hr. AUG. ZUNDEL, gestorben in Strassburg, Obertierarzt von Elsass - Lothringen, korrespondirendes Mitglied (1878);

Hr. LAPAIX CONSTANT, Wappenstecker in Nancy, korrespondirendes Mitglied (1878);

Hr. HARO, Doktor der Arzneikunde, der nach einem langen, den Kranken und Armen unserer Stadt gewidmeten Leben, den 17 en Mai 1886 zu Montpellier gestorben ist. Hr. D' Haro war einer unserer æltesten Titularmitglieder er war in Jahre 1836 in die Akademie aufgenommen worden.

Wæhrend der Tod also sein Werk erfüllte, œffneten Sie neuen Mitbrüdern Ihre Reihen.

Sie haben als nicht residirenden Freigenossen aufgenommen Hrn. PAQUET D'HAUTEROCHE, welchen seine Arbeiten über die Landesgeschichte Ihrer Wahl schon lange empfahlen.

Hr. KARL PREVOT, Ingenieur in Boussu bei Mons (Belgien), welcher die Feder so gut handhabt als den Zirkel;

Hr. Paul de Goy, früher Schüler der polytechnischen Schule, Licenciat in mathematischen Wissenschaften, in diesem Fache sehr bewandert ;

Und Hr. LEON CARRIÈRE, Generalsekretær der Nie

der-Elsæssischen Gesellschaft für Wissenschaften, Künste und Landbau, bekannt durch seine Studien über Ackerbaufragen;

sind zu korrespondirenden Mitgliedern gewählt worden, und werden ihrer Gesellschaft die wertvolle Mitwirkung ihrer Talente bringen.

GESCHICHTE.

ARCHEOLOGIE.

LITTERATUR.

Der grosse Name Bossuet's bewahrt noch heute seinen Zauber für die Einwohner unserer Stadt, und nichts, was auf seine Erinnerung bezug hat, bleibt Ihnen gleichgiltig.

Das wusste Hr. Terrien, früher Inspektor des œffentlichen Unterrichts in Metz, sehr wohl, als er Ihnen eine Abschrift der « Cession de l'Usufruit de la Maison-Dieu de Longeau » einschickte; diese Abtretung geschah durch die Meister und Auditoren von sechs Meisterchaften: Scy, Chazelles, Longeville, Moulins,

- Rozelieurre,

Sainte-Ruffine, Jussy, Vaux, Châtelet Lessy, den 5ten Juli 1668, zu Gunsten der Kompagnie für Bekehrung der Ketzer.

Auffallend ist an diesem Akte dass wir unter den Vertretern besagter Kompagnie Hrn. Jacques-Bénigne de Bossuet, theologischen Doktor der Fakultæt Sorbonne, Beichtvater und ordentlichen Prediger des Konigs, Grossdechanten der Metzer Kathedralkirche, Dechanten und Kommanditarprior von Skt Sulpizius von Gassicourt, erwähnt finden.

Das Vorlesen dieses Aktes hat Hrn. Dr Winskack

veranlasst zu bemerken dass nach dem Inhalte am Palmsonntag die Passion zu Longeau gepredigt werden musste. Diese Ueberlieferung ist noch nicht ganz verloren gegangen. Noch gegenwärtig wird an demselben Palmsonntag die Kirchweih in dieser Ortschaft gefeiert. Dieses Fest wird von den Leuten der Umgegend besucht, und ein Alter von Châtel, Marchal mit Namen, erzählt dass in seiner Jugend ein Moench die Passion auf einem Fasse stehend predigte.

Hr. Abel hat diese Umstænde genauer und vollstændiger machen wollen. Er hat Ihnen eine Arbeit gegeben mit der Ueberschrift: « Grandeur et décadence d'un hospice rural au Pays Messin. » Es ist die Geschichte des Spitals für Aussætzige in Longeau, welches von dem XIIIten Jahrhundert an den zehn Doerfern des sogenannten Vaulx de Metz, welche Châtel-Saint-Germain zum Mittelpunkt hatten, als Siechenhaus diente. Der druidische Felsen, la Pierre aux Oultrées genannt, sah unter der ræmischen Herrschaft ein Wasserschloss, und Bæder mit Wasserleitung neben sich einrichten. Im Jahr 1161 ging an dieser Stelle das « Molendinum de longȧ aquá » die Mühle von Longeau, welche von dem Allodium, dem Schlosse Lessy, abhing. Im Jahr 1226, erfahren wir aus einer Bulle von Honorius dass in diesem Tale die « Leprosaria de longá aquâ,» durch die Bewohner der Umgegend verwaltet, errichtet worden war.

Im XVten Jahrhundert, beim Abnehmen des Aussatzes, wurde diese Anstalt in ein lændliches Lazareth und Zufluchtshaus für die Greise der zehn Nachbardorfer verwandelt. Eine dem heiligen Moritz gewidmete Kapelle ward zum Ziel einer Pilgerschaft

am Namenstage dieses Blutzeugen der Thebaïschen Legion, und am Passionstage predigte man dort jedes Jahr, erst auf der « Pierre aux Oultrées, » dann auf einem Fasse, woraus der Wein nach der Messe allen Abendmahlsgængern verteilt wurde, welche Sitte von den Metzer Bauern Osternwein genannt wurde.

Im Jahre 1668 gründete Bossuet einen Verein zur Verbreitung des Glaubens unter den Neubekehrten von Metz, Männer und Jünglinge. Er erhielt von den sechs Meistern des Krankenhauses die Abtretung ihrer Einkünfte von Longeau und Malmaison. — Im Jahre 1757 benahm der Bischof de Saint-Simon diese Einkünfte dem Verein zur Glaubens verbreitung, um sie den christlichen Schulen der Brüder des Ehrwür

digen Lasalle zu zuerteilen. Im Jahre 1793 zog die Republik die Pachthofe Longeau und Malmaison ein, und versteigerte sie; die Mühle von Longeau, als Gemeindemühle von Lessy betrachtet, wurde erst spæter verkauft.

Das ist die Geschichte jenes Hauses, von dem kaum mehr als Erinnerungen übrig bleibt.

Ebenfalls Hrn. Abel verdanken Sie eine Denkschrift über das Réapparition d'un village disparu devant Metz, mit erklærenden Zeichnungen. Nach Angeben der Ableitung des Wortes Hain, eines in unsern Gegenden ziemlich häufigen Namens, hat unser Mitbruder nach unsern alten Chroniken die Geschichte des gallischen Dorfes Ham unter Metz wieder konstruirt, von dem Jahre 1027 an bis 1719, der Zeit, wo seine Spur verloren geht. Dann hat er uns die verschiedenen Ueberreste bekannt gemacht, welche der Erdræumer oberhalb Montigny zu Tage gefordert

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