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Litteră sacra: mentales

u. f. f.

Geschichte der feierli: chen Eide.

gewiffe Freiheiten bewilligten oder bestätigten, besonders Chartă genant (b). Nach der von den Normannen geschehenen Eroberung aber ist diese Benennung allen. Arten von Urkunden gemein worden: ohnerachtet man sie dennoch durch andere Bes nennungen voneinander zu unterscheiden pflegte; wohin die Namen Conventio, Concordia, finalis Conventio, finalis Concordia u. f. f. gehören.

S. 306.

Der Eid ift eine gottesdienstliche Handlung. Daher wollen wir unsere Unter suchung der verschiedenen Arten von Charten mit denjenigen anfangen, die von diez sem fürchterlichen Gebrauch benank worden. Schon vor sieben oder achthundert Jahren hatten sie sich dergestalt vermeret, daß sie bereits einen wichtigen Theil in den Archiven ausmachten. Anfänglich hatten sie keine andere Namen, als sacramentales Littera, facramentale Scriptum, Charta jurata, Juramenta facramentas lia, Charta sacramentalis, oder auch nur Sacramentum, Sacramentale, Bres ve oder Conditiones Sacramentorum. Nachmals aber bediente man sich, aus: fer den Ausdrücken Juramentum und Jusjurandum, die fast eben so alt waren und in dieser Bedeutung auch zuweilen vorkommen, noch der Ausdrücke Hominatus, Hominium, Hominagium, Homagium, nebst noch vieler andern Namen von eis nem änlichen Ursprung, deren Anfürung hier unnötig seyn würde. Die Chartå jue rată waren in Spanien und den angränzenden Provinzen berümt; ohnerachtet die contrahirenden Personen auch an andern Orten die feierlichen Eidschwüre in den Ur kunden, die sie untereinander aufrichteten, vielleicht eben so häufig gebraucht haben.

S. 307.

Die ersten Christen hielten es für eine Abgötterey, bey dem Leben oder der Ge: sundheit der Kaiser, per falutem Imperatorum, zu schwören. Nachdem aber die lehtern den christlichen Glauben angenommen hatten, war man, besonders in gewißsen Jahrhunderten in diesem Stücke nicht mehr so schwierig. Man kan solches aus einer Urkunde zu Ravenna beweisen, in welcher ein solcher Eidschwur vorkomt; welche Urkunde von Hrn. Maffei aufs höchste ins fünfte Jahrhundert gesehet wird (e). Indessen deucht es uns doch, daß sie solche Merkmale an sich habe, welche sich besser für das sechste oder siebente Jahrhundert schicken würden. Kaiser Carl der grosse aber, dem, wie aus seinen carolinischen Büchern erhellet, noch weit unerheblichere Ausdrücke anstössig waren, verbot dergleichen Eidschwüre bey dem Leben des Königs. oder seiner Prinzen. Nullus praefumat per vitam Regis vel filiorum eius iurare (f). Wenn jemand unter den erstern Königen von der zweiten Linie, imgleï; chen schon unter den Königen der ersten Linie, vor Gericht eine That leugnete, die nicht anders als durch einen Eid bewiesen werden konte; so wurde ihm solcher von den Richtern auferleget. Er muste aber durch eine gewisse Anzal von Conjuratoris

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(d) Formulare Anglicanum. A Disfertation concerning ancient Charters p. 3. feqq. (e) MAFFEI Istor. diplom. p. 144. (f) Leg. Longob. lib. 3. tit. 24. apud LINDENBROG. p. 687.

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cidem loci takı tenore conjurationem facimus. altes, comment' dant much ranchidiy fudny de belero Sermud de frofnero &e. Od ur jdnú pmanedt eno y comunffay albs y conuent auctoritate figillos nos communmus hane carranz. deti eft hoc publice Anno marnationis druce 9. & Levy Ex parte comens by sunt reftes. Perg, Seborence Geobans de moyongto Peg de roncherst..

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Excepta

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nua pensione deceny folidos. Si prefari pueri pus mon congit
naldus puelles wuettura domy ÿ

tota cenfá redder. Gudent i denary ish canoni
Abit.y To Tavy cenfam reddet. Stant puer uneal debita cultura no excolerer.
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uitert wugalus, mille ammufary pfi alus dicis put not undebi

xxx folidos foluer. Similarli Regnald, woon ei p

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hardunaliazma de pede Alaude Them Vallesci fer.

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posinone robozaum. Vare per manu Robilectonis anno dominice

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Millesimo. Leute imo. Jonagefimo pruyo..

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Wolff.Sc.

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bus unterstützt werden, welche in einer gewissen bestimten Zeit eben dieselbe Sache eidlich erhärten musten; worauf denn das diesen Eidschwüren zu Folge ausgefertigte. Urtheil Charta sacramentalis genant wurde (g). Der Eid der Treue war schon lange vorher im römischen Reiche von den Gemeinheiten der Städte abgelegt wor den. Fabretti füret einen solchen Eid an, den die Völker in Lufitanien dem Kaifer Caligula geleistet (h), und welcher, der Hauptsache nach, mit demjenigen Eid der Treue übereinkomt, welcher bis gegen das zwölfte Jahrhundert in den mittågli: chen Provinzen Frankreichs üblich war. Cicero, Titus Livius, Perronius und Aulus Gellius gedenken oft des Eids der Treue, so den Römern abgelegt werden müssen. Wir wollen aber wieder auf die Zeiten der fränkischen Monarchie zurück: feren (88).

S. 308.

Ueberhaupt pflegte man eine jede Urkunde, worin man sich zu etwas verbindlich Charta Samachte, eine Chartam Sacramenti zu nennen; wenn dieselbe durch einen feierli- cramenti. chen Eid bestätiget wurde. Die Eide der Treue füreten zuweilen auch die Namen Charta de Sacramentis et Placitis (i). Da die Königin Radegunde erfur, das Clotharius 1 nach Poitiers kommen und sie wieder abholen wolte, nachdem er sie von sich gelassen: schrieb sie an den heil. Germain, Bischof zu Paris und bat ihn, den König zu bewegen, daß er sie in ihrem Kloster lassen möchte. Der Verfas ser ihres Lebens nennet diesen Brief facramentales litteras fub conteftatione diuina (F). In den ersten Jahrhunderten wurde der von den Kehern geschehene Wiederruf blos durch ihre Unterschriften bestätiget (1). Nachdem aber durch die Ueberschwemmung der barbarischen Völker die Eide sehr häufig geworden waren: so wurde dergleichen Wiederruf eine Abschwörung genant; weil er auffer der eigenhändigen Unterschrift des Schuldigen allemal mit einem wirklichen Eidschwur begleitet wurde. Daher versichert ein ungenanter Verfasser bey Gelegenheit des vom Beren. garius geschehenen Wiederrufs, daß er gegenwärtig gewesen, als derselbe den Ab: schwörungseid eigenhändig unterschrieben. Und so mus man den Ausdruck Sacramentum propriae manus verstehen, der in dem Wörterbuch des du Cange nicht durch eine blosse Unterschrift hätte überseht werden sollen. Denn es ist nicht war: schein

(g) Append. MARCVL F. form. 2.
Hift. de Langued. tom. 2 p. 498.
n. 6.
(1) TERTVLLIAN. 1. de Trinit. aduerfus Prax. edit. Parif. 1616.

(h) FABRETTI Infcript. p. 674. (i)
(F) A&t. ord. S. Bened. fec. 1. p. 327

P. 844.
(88) In den mitlern Jahrhunderten, da man
mehr auf die Menge der Eide, als auf die
rechtmässige Beschaffenheit derselben sahe, war
die sogenante Bidhilfe sehr nötig und üblich.
Dergleichen Personen, die solche Eidhülse leiste
ten, werden daher Confacramentales, Sacra-
mentales, Purgatores, Compurgatores, Iura-
tores, Coniuratores, Iuramentales, Coadiuto-

res, und in teutschen Urkunden Gebülfen ge:
nant; wovon Saltaus im Gloffar. v. Eid, id:
hülfe und Gebülfe S. 277. 281. 620 und
du Cange im Gloffar. v. Juramentum und Bōhi
mers Ius ecclef. Th. 5 B. 5 Tit. 34 §. 20 f.
6.572 nachzusehen ist. Von dem Worte Lid
bülfe pflegt man gemeiniglich den eigentümli-
then Namen Adolph herzuleiten.

Charta Ju ramenti

Sacramen

tale Promis Bouis 2c.

scheinlich, daß man damals ein blosses Zeichen des Kreußes, welches Berengarius vor seiner Unterschrift sehen können, für einen wahren Eid angenommen habe. Oft wer: den auch die Abschwörungseide Jusjuranda oder Juramenta genant; welche Ber nennung sie mit den Eiden der Treue und andern Arten von Verpflichtungen vermits telst eines feierlichen Eides gemein hatten.

S. 309.

Der Eid der Treue gieng bald vor der Huldigung vorher, bald aber folgte er auch erst nach: bald wurde der Eid und die Huldigung zugleich abgelegt, bald aber geschahe auch die Huldigung ohne einige Art eines wenigstens ausdrücklichen Eides. Die Vergleichungen, Versprechen, Verträge wurden oft durch feierliche Eide bestätiget, von welchen sie denn auch ihren Namen zu bekommen pflegten, und davon wollen wir einige Beispiele anfüren. Wir haben eine Chartam Juramenti, worin sich einer der vornemsten Vasallen des Grafen von Champagne verpflichtete, dem Philip August wider den erstern zu dienen; wenn dieser Graf die Verträge, die er mit dem Könige errichtet hatte, nicht erfüllen würde (m). Der Papst Gregorius 7 überschickte dem Bischof von Passau die Eidesformel, welche der zu erwälende römische König abschwören solte. Eben dieser Vapst erpressete von vielen Fürsten und grossen Herren gewisse Eide des Gehorsams. Die Gesandten auf der baselschen Kirchenversamlung musten eidlich angeloben, daß sie die Verordnungen derselben aufrecht rehalten wolten.

S. 310.

Der Eid, den die Geistlichkeit und das Volk zu Rom den Kaisern Ludwig dem frommen und seinem Sohn Lotharius leisteten, füret die Aufschrift Sacramentale Promissionis (n). In dem siebenden Theil der Kirchenversamlungen des V. Labbe (0) finden sich zwey Schriften dieser Art, von welchen sich die erste anfängt: Sacramentale qualiter promitto ego, quod ab ifto die in antea fidelis u. f. f. Der Eidschwur ist folgender Gestalt ausgedruckt: fic me adiuuet Deus et ifta fancta patrocinia. Die zweite ist der erstern sowol in Absicht der Sache als auch der Worte ziemlich änlich, und ist so wie die erste an Carl dem grossen gerich tet. Derjenige Eid, welcher an Cari dem kahlen abgelegt werden muste, fängt sich an, Ab ifta die in antea u. f. f. Man könte behaupten, daß diejenigen Eidesacten, die in Italien und dem mittägigen Frankreich üblich waren, in dem zehnten, eilfteu und zwölften Jahrhundert insgesamt nach diesen Mustern abgefasset worden. Sie fangen sich mehrentheils 1. mit den Worten an, und zwar in Italien: Ab hac hora in antea u. f. f. und in Frankreich: De ista hora in antea (p) u. f. f. wofür man auch wol, aber nur selten zu sehen pflegte: Ab ifta hora u. f. f. 2. Fangen sie sich mit den Worten an: Audi tu quod de, oder Ab ifta hora in antea u.f.f. Und 3. mit eben denselben Worten in der Landessprache: Aus oder Austu

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(m) Amplisf. Collect. tom. 1 p. 1113.
(0) Concil. LAB B. tom. 7 p. 1864.
de l'hift. p. 466. feqq.

d'aquesta,

(n) BALVZ. Capitul. tom. 1 p. 647. (p) Hift. de Langued, tom. 2. Preuves

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