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Gnädigster Churfürst und Herr Herr!

uer Churfürstliche Gnaden huld

reiche Gesinnung gegen Dero getreue Stadt Erfurt ist dem ganzen Reiche ja der Welt bekannt, und verewiget sich durch den Ruhm, den sie überall als eine Forderung von unstreitiger Gerechtigkeit erhält. Sie erstrecket sich, auf alles was die

Auf

ket den vorhandenen schwachen Anfang; Sie entfernet die Hindernisse; Sie verordnet die heilsamste Verbesserung. Sie gedenket auf die Wiederherstellung des Handels, der Manufacturen, der Waldungen; Sie bemühet sich den Landbau, die Viehzucht, die Polizey auf einen bessern Fuß zu seßen. Auf Ihren Befehl wird nicht nur die äusserliche sondern auch die innere Beschaffenheit des Erdbodens untersuchet, das ist, es werden die sichersten Quellen, aus welchen der Ueberfluß ein Land beströmen kann, erforschet.

Euer Churfürstl. Gnaden tiefe Weisheit fasset das ge

genwärtige, so verschieden und auseinander gestreuet es immer seyn mag, in einem einzigen Anblick zusammen, und verknüpfet es durch Anstalten, welche ihrer Tiefe gemäß find, mit einem beglückten zukünftigen, das sein Daseyn ohne diese Weisheit, ohne dieses Voraussehen, ohne diese Anstalten nimmermehr erhalten könnte. Ein siche res Mittel! den Fürsten eines Volkes der Nachwelt eben sowohl, als der izt lebenden, wahrhaftig groß, und einer Verehrung, welche auf wirklichen Empfindungen des Herzens beruhet, würdig vor zustellen.

Ebent

getreuen Unterthanen ihren Siß hat, erfüllet auch das meinige, Euer Churfürstl. Gnaden allergeringsten Knechtes. Ich

erkühne mich aus › keiner andern Ursache dieses Werk in tiefster Demuth vor Dero Füsse zu bringen, als damit ich die Reguntgen der Treue und Dankbarkeit, die für mich eine lebenswierige unverbrüchliche zugleich aber höchstangenehme Schuldigkeit ausmachen, nach meiner Schwachheit bezeigen möchte. Meine Hofnung, es

geruhen etwa Euer Churfürstl. Gnaden einen gnädigen

Blick auf mein Unterfangen zu werfen, ist desto grösser, je ausge

breiteter und nachdrücklicher der Schuß ist, welchen HöchstDieselbe den Wissenschaften und der Gelehrsamkeit angedeyhen

lassen. Gegenwärtiges Werk erkläret eine, die ihre Würde hauptsächlich darinne suchet, daß sie die Gerechtsame, gleichwie hoher Häupter überhaupt, also insbesondere geistlicher Stifter aus den ersten Quellen des entferneten Alterthumes herzuhohlen, und ihnen das helle Licht einer unstreitigen Gewißheit zu ertheilen vermag.

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um Höchstdenenselben durch den Anwunsch beglückter Re

gierung und der zahlreichesten Lebens-Jahre in ununterbrochenem Genusse alles ersinnlichen höchsten Wohlseyns, meine Unterthänigkeit abzustatten

Euer Churfürstlichen Gnaden - 19 adus

Erfurt, den 14. Octobr.

1759%

unterthänigst treugehorsamster Knecht Johann Friedrich Weber.

Vorrede

Vorrede des Uebersetzers.

enn ein Werk einer Vorrede entraten kan, welches wegen seines grossen und lehr reichen Entwurfs und dessen geschikten und glücklichen Ausfürung für ein wah res Meisterstück in seiner Art gehalten werden mus: so würde ein weitläufiger Vorbericht wohl bey keinem Buche überflüssiger und entbehrlicher seyn können, als bey dem gegenwärtigen, welches der gelehrten Welt durch eine reutsche Uebersehung hiermit vor Augen gelegt wird. Das Lob, welches Herausgeber fremder Arbeiten den von ihnen unter andern Verhältnissen bekantgemachten Schriften in diesen vorläufigen Blättern zu opfern pfle: gen, ist ein Gegenstand, welcher bey diesem Werke theils meine Fähigkeiten übersteigt; theils aber auch in dem Munde eines Ueberseķers ein wenig alzuparteiisch lauten würde. Der Uebers seher eines Buchs ist in manchen Verhältnissen als der Verfasser desselben anzusehen. Ist die: ser schon nach seiner Autorpflicht verbunden, bey seinen Urtheilen über eigene Arbeiten die Gren zen der strengsten Bescheidenheit niemals zu überschreiten: so wird diese Bescheidenheit auch je: nem in Betrachtung einer in einer andern Sprache von ihm herausgegebenen Schrift wenigstens eben so wohl anstehen. Mich also in diesem Stücke keines Vorwurfs schuldig zu machen, wil ich zu dem Ruhm dieses Werks nichts weiter hinzusehen, als daß wir solches dem gelehrten Dr den der Benedictiner von der Geselschaft des heil. Mauri zu verdanken haben, und daß es, wenigstens zum Theil, bereits seit dem Jahre 1750 der gelehrten Welt vor Augen liegt und so wohl innerhalb als auch ausserhalb Frankreichs mehr bewundert als mit Lobeserhebungen bez gleitet worden. Die Ausfürung eines solchen Entwurfs, als sich die Verfasser gebildet haben, würde nicht nur die Kosten, sondern auch die Kräfte und Lebensjahre eines einigen Mannes weit übersteigen. Die Våter von der Congregation des heil. Mauri scheinen für den Ruhm der Wissenschaften geboren zu seyn. Ihnen war die Bearbeitung eines bisher noch nicht hinlängs lich angebaueten Feldes vorbehalten; und sie haben solches auch in diesem Werke auf eine Art gethan, welche Bewunderung und Nacheiferung verdienet.

a

Da der Inhalt der erstern drey Bånde, welche von diesem schäßbaren Werke bisher an das Licht getreten sind, in der vorläufigen Nachricht von der teutschen Uebersehung desselben bereits angezeiget worden: so kan derselbe hier, um weitläufige Wiederholungen zu vermeiden, mit gu: tem Rechte weggelassen werden (1). Ich könte daher auch hier für diesmal von meinen Lesern Abschied nemen; wenn nicht die gegründete Erwartung derselben noch eine gedoppelte Anzeige notwendig machte: wovon die erste zugleich einige Einwürfe heben wird, welche wider dieses Werk nicht nur gemacht werden können, sondern zum Theil wirklich gemacht worden; die andere aber sich vornemlich auf dasjenige, was bey dieser reurschen Ausgabe desselben geleistet worden, ein: schráne coup d'Archives célébres et fur tout contre celles des anciennes Eglifes. Par deux Religieux Benedictins de la Congregation de S. Maur. Tome I. 1750. Tome II. 1755. Tome III. 1757 in gros 4to. In der Vorrede zum zweiten Theil werden die Lebenss umstände des V. Touffaint, eines gelehrten Mitars beiters an diesem Werke bekant gemacht; den zwar der Tod an dem fernern Antheil gehindert, dessen Stelle aber von der Geselschaft mit einem anderweiti: gen gelehrten Mitgliede sogleich wieder ersetzet worden.

(1) Die ziemlich ausfürliche Aufschrift lautet im Französischen folgender Gestalt: Nouveau Traité de Diplomatique, où l'on examine les fondemens de cet Art: on etablit des Regles fur le Difcernement des Titres, et l'on expofe hiftoriquement les Carac teres des Bulles Pontificales et des Diplomes don. nés en chaque fiècle: avec des eclaircissemens fur un nombre confiderable de points d'Hiftoire, de Chronologic, de Critique et de Difcipline; et la Réfutation de diverses accufations intentées contre beau

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