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Sitzung der Berliner Anthropologisehen Gesellschaft, Dec. 11., 1869.

Vorsitzender: Herr Virchow.

Als Geschenke wurden überreicht:
durch Herrn Dr. Langkavel:
durch Herrn Dr. Jagor:

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denselben

Anthropological Review Band I. u. II., Catalogue of a Collection of ancient and modern stone-implements (Christy collection).

Congrés d'Anthropologie et d'Archéologie prehi-
storiques, tenu à Paris 1867.

Notice sur la culture au Japon du Riz sec (Estr.
du Bull. de la Soc. Imp. d'Accl. J. et A. 1867.)
Marsh: Description of an Ancient Sepulchral
Mound near Newark, Ohio

sowie verschiedene Vasen und andere Gegenstände, die im Laufe der Sitzung besprochen sind. In den Ausschuss werden gewählt die Herren: du Bois-Reymond, Beyrich, Brehm, Kiepert, Koner, Lazarus, von Ledebur, Pringsheim.

Herr Virchow hält dann einen Vortrag über die Pfahlbauten des nördlichen Deutschland.*)

Herr Bastian bemerkt, dass sich aus den noch jetzt bei verschiedenen Völkern üblichen Pfahlbauten Analogien für die bemerkte Zusammengehörigkeit der Bauten im Wasser mit denen auf dem Lande beifügen liessen.

Auf die Frage des Hrn. Koner, um wieviel der Dabersee gesunken sei, so dass die Köpfe der Pfahlbauten hätten zum Vorschein kommen können, erwidert Hr. Virchow: Anfangs standen noch grössere Abschnitte des alten Seehettes unter Wasser, der See war 5-6 gesunken. Man kann also annehmen, dass, da die Jugend beim Baden nie auf Pfähle gestossen war, die Gerüstwerke noch tiefer gelegen haben. Es spricht aber gerade die künstliche Composition der Balken, die erratischen Blöcke, die ihrerseits wieder auf Pfählen ruhten, dafür, dass das ganze Werk ein Unterwasserbau gewesen ist, während fast alle Schweizer Pfahlbauten Oberwasserbauten sind.

Auf Hrn. Walther's Bemerkung, dass das Elen bis vor kurzer Zeit in Preussen zu finden gewesen, weis't Herr Virchow darauf hin, dass obwohl die Erlegung des letzten Wisent in Pommern als Merkwürdigkeit aufgezeichnet wurde, sich das Elenthier, trotz seiner grössern Auffälligkeit, nirgends in den historischen Nachrichten erwähnt findet. Herr Fritzsch macht darauf aufmerksam, dass die Schweriner Fälschung als lehrreiches Beispiel dienen möge, sich vor ähnlichen zu hüten und theilt weitere Einzelnheiten über dieselbe mit. Herr Erman erinnert an die frühere Fälschung der Götzenbilder in Strelitz. Herr Jagor legt ein auf den Philippinen ausgegrabenes Gefäss vor, für das eine Vergleichung mit altjapanischen Töpferarbeiten wünschenswerth wäre, und knüpft daran Mittheilungen aus seinen dortigen Reisen; zugleich legt derselbe 26 Stereoskopen ethnischer Typen von Eingeborenen auf den Philippinen, auf den Tisch nieder, für einen weitern Vortrag. Hr. Dr. Dönitz: Ich bin in der Lage der Sammlung ein Paar Vasen einverleiben zu können, in deren Besitz ich schon vor längerer Zeit gelangt bin und die in der Nähe von Berlin, bei Friedrichsdorf gefunden worden sind. Es ist die eine eine Henkelvase, deren Henkel abgebrochen sind; das Material, aus welchem sie besteht, ist ein Gemisch von Thon und Quarz, vielleicht auch mit etwas Feldspath, ihre Aussenseite ist mit verschiedenen gebogenen und geraden Linien geziert. Ihr Inhalt bestand aus Knochen von Wiederkäuern. Weiter bin ich durch die Güte des Herrn Knobelsdorf in den Besitz dieser zweiten Vase gekommen, welche im vergangenen Sommer in einem Hünengrabe bei Zahna gefunden worden ist. Die Knochen, welche sich in dieser befinden, gehören allerdings einem Menschen an, und es zeigen sich an ihnen ganz unzweideutige Spuren der Verbrennung. Möglicherweise befinden sich unter ihnen noch Knochen von andern Säugethieren, indess hat das Feuer dieselben so zerstört, dass dies nicht mehr sicher festzustellen ist. Das Material der Urne ist dem der ersten ähnlich, es besteht aus Quarz und Feldspath, welche als dem Thon beigemengt zu erkennen sind, doch sind die Verzierungen ganz anders.

Herr Hartmann legt ein beim Fällen von Eichen 1860 aufgefundenes Bronce-Messer vor, das der Verwalter der Forstwirthschaft zu Proskau, Herr Wagner, überreicht hat, dann ein ausgehohltes Stück Kalkstein eigenthümlicher Form, das Amulet eines Nilschiffers und einige von Herrn Crampe übersendete Urnen von Muskau des Lausitzer Typus, neben welcher Pfeilspitzen und ein Bronzestück gefunden wurde.

*) S. den ersten Artikel dieses Hefte's.

Druck von G. Bernstein in Berlin.

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