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§. 148.

er auf dieser Kupfertafel befindlichen Alphabete find an der Zahl zehn. Ohn. Gallisches erachtet sie faßt insgesamt algemeine Alphabete, find: so wollen wir doch nicht Alphabet. eben von einem jeden derselben behaupten, daß wir unsern Gegensland erschóp, fet hätten. Das gallifche Alphabet nimt auf unsrer 13ten Kupfertafel die erste Stelle ein. Wir haben solches aus einer Aufschrift genommen, die zu Rom gefune den und in dem Roma subterranea und den alten Aufschriften des Fabretti (a) bekantgemacht worden. Nachmals haben auch Mabillon (b), Ruinart (c) und Jacob Martin (d) dieselbe herausgegeben. Wir ziehen die Abbildung im Fabrets ri allen andern vor; weil dieser das alte Denkmal selbst vor Augen hatte, daher man mutmassen kan, daß an der Richtigkeit und Genauigkeit seiner Buchstaben nichts fes Ten werde. Ehe die Römer die Herschaft über die Gallier erhielten, haben die letz tern, in Absicht ihrer Religion nichts schriftlich aufgefeßet. Nur allein in öffentlichen Angelegenheiten und Privatsachen machten sie einigen Gebrauch von der Schrift (e). Wie war aber diese Schrift beschaffen, welches waren ihre Buchstaben und was für Denkmale find noch davon übrig? Die ältesten, die uns bekant find, find in rômis scher Schrift abgefaffet. Insgesamt aber fält die Zeit ihrer Verfertigung erst nach der Eroberung Balliens vom Julius Cäsar. Die Schrift, deren man sich in den meisten dieser Gegenden vor den Zeiten der Römer bedienere, war indessen von der ihrigen so sehr verschieden, als sie mit der griechischen übereinkam. Man hat Urs fach zu glauben, daß sie nicht auf einmal gänzlich abgeschaffer worden. Mabillon hält die Grabschrift Gordiani, eines gallischen Boten oder Couriers, welcher, ihm zu Folge, im dritten Jahrhundert mit seinem ganzeu Hause den Märtyrertod erdul dete, für das einige Denkmal in dieser Schrift, auf deffen Richtigkeit man sich vers faffen fan. Ueber die ächte Richtigkeit der Grabschrift Gordiani werden die Ges lehrten zwar, allem Vermuten nach, keinen Streit erregen (A); indessen könte man

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(a) FABRETTI Infcript. p. 390. (b) MABILLON Muf. tral. t. 1. p. 139. (C) MA BILLON de re diplom. nou. edit. p. 637.. (D) MARTIN Relig. des Gaulois 1. 1. p. 39. (e) CAES. Comment. 1. 6. c. 25. (A) Diš ist ohne Zweifel nicht die Schrift, beren fich die Gallier im dritten Jahrhundert ju bedienen pflegten. Wenn sie Ucten in ib. rer Sprache ausfertigten (1) oder öffentliche Denkmale errichteten: so geschabe solches in römischer Schrift. Allein vor der vom Ca far geschehenen Eroberung Galliens war die griechische Schrift_daselbst üblich. Ganze Böller dieser groffen Gegend wusten nichts von der grichischen Sprache, und bedieneten fich dennoch ihrer Schrift. Cäfar schickte dem Quimus Cicero, der von den Gallien bela

gert wurde, einen Brief in griechischer Spra
dhe zu (2). Wenn ihnen nun die Sprache
der Griechen so wohl befant gewesen wäre,
als ihre Schrift: so würde sich Cäsar sehr
schlecht vorgesehen haben, da er auf eine solche
Art verhindern wollen, daß die Absichten der
Römer ihnen durch diesen Brief, im Fal fie ibit
auffangen solte, nicht verraten werden möch
ten. Wir sehen nicht ein, wie Manutius (3)
nebst einigen andern neuern Schriftstellern
aus diesem Umstand beweisen wollen, daß sich
die Gallier nicht nur der griechischen Buch-

faben,

(1) Dig. 1. 3a. leg. 11. (3) CAES, Comment. 1. §. (3) MANVT, Comment, in lib. 1. Diplom, 1. Th. *

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es zweifelhaft machen, daß dieselbe mit gallischen Buchstaben geschrieben sey. Dis ist nicht das einige Denkmal, da die lateinische Aufschriften theils mit griechischen, theils aber auch mit lateinischen Buchstaben abgefaffet find (f). In dem folgen. den wird man noch einige Beispiele davon gewar werden. Inzwischen wollen wir diese Aufschrift aus dem Fabrerti mittheilen, ohne uns weder für noch wider die Meis nung derer zu erklären, die sie für gallisch halten möchten (B). Wir überlassen

(f) Marmor. Pifaur. p. 69.

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Raben, sondern auch der griechischen Spra,,MILIA TOTA. QVIESCVNT IN PAKE. YTHPILA the bedienet haben. Obierachtet diejenigen ANCILLA FECIT, Bo man im Vorbeigeben Gallier, von welchen hier die Rede ist, wei,,bemerken fan, daß das C der Alten etwas ser gegen Mitternacht moneten und von den hart, wie ein K oder ausgesprochen wor griechischen Pflanistädten entfernter waren, ben, und daß fie pake für pace gefagt u.f.f., als die Schweizer; so leugnen doch viele Ge. Religion des Gaulois B. I. S. 41. Mabillon tehrten, und besonders Lipslus und Glarea har den Berfaffer des Roma fubterranea ei nus, daß die mit griechischen Buchstaben ge niger unrichtig von ihm gelesenen Ausdrücke fchriebene Tafeln (4), so nach dem Siege des wegen getadelt; allein bey dem ersten More Casars in ihrem Lager gefunden worden, auch te der Aufschrift lieset er gleichfals mit ihm in der griechischen Sprache abgefaffet geme. hic. Jacob Martin behauptet, daß man fe fen. Diese Meinung scheinet dem gelebrten fen müsse IS mit dem vorbergegangenen O, Allatius (s) um so viel gegründeter zu seyn, welches die Griechen allen Grabschriften vors Da man in diesem Theile Galliens ganz un zusetzen pflegten (9). Er hat also Mabillons verständliche Aufschriften antrift. Welches Berbefferungen in Absicht der Leseart des al aber nicht seyn würde, wenn sie sich mit der ten Herausgebers noch übertroffen. Allein Schrift der Griechen auch zugleich ihrer Spra- 1. wenn man dem Joseph Laurentius in fei the bedienet båtten. Dergleichen ist ein Stein ner Polymathie glauben darf (1), so ist das bey Tarentaise (6). Uebrigens glaubt man, Daß diese Aufschrift in der Sprache der alten Burgundier abgefaffet worden, die man nicht mehr verstehet. Wenn die griechischen Buch. · Faben in der vorgegebenen gallischen Auf. fchrift ein fremdes Ansehen haben: fo mus man fich folches nicht befremden laffen; in. bem auch die in England oder Frankreich um das achte oder neunte Jahrhundert geschrie Benen griechischen Handschriften durch die fremde Gestalt ihrer Buchstaben leicht von andern unterschieden werden können (7). Even dis gilt von den in Egypten oder Cy. pern seit dem zehnten Jahrhundert geschrie benen griechischen Handschriften (8).

(B),, Wenn man die Ueberseßung nach den Buchstaben geben wil: so wird man fie so lesen müssen: THIS. GORDIANÝS GALLIE NVNSIVS, IVGVLATVS PRO FIDE, CVM FAS

nur allein auf den Grabschriften der Sola daten gebraucht worden. 3. Diese Grab. schrift ist nicht dem Gordianus alleine, sons dern seinem ganzen Hause gefeßt worden. 3. Das bezeichnet vielmehr das Grabmal eines Heiden als eines Martyrers JESU. Es scheinet uns daher warscheinlicher zu seyn, daß This ein ursprünglich griechischer Aus druck ist, der vielleicht in die lateinische oder gallische Sprache aufgenommen worden. Die Lateiner trugen tein Bedenken, Worte, die in ihrer Sprache feleten, von den Gries chen zu entlenen. is aber bedeutet einen

aufen. Bomer bedienet sich desselben, einen Haufen von Menschengebeinen damit zu bes zeichnen (2). Da ein fo berumter Schrift fteller fich dieses Worts bedienet batte: fo war solches hinlänglich, dasselbe auf immer in dieser Bebeutung zu gebrauchen. In den Aufschrif

(4) CAES. Comment. 1. 1, (5) ALLATII animadu. in antiq. Etrufc, n. 38. (6)
Ibid. p. 63.
(7) MONTEAVC. Palaeograph. p. 237. (8) Ibid. p. 318.
(9) Relig. des Gaulois t. 1. p. 39. 40. (1) LAVRENTII Polym. 1. 2. diff. 47.
(2) HOMER, Odyff, 1, 1a. V. 45.

das Urtheil davon völlig den Kennern des Altertums. Das Denkmal, welches wir hier abftechen lassen, und das daraus hergenommene Alphabet werden ihnen ihren Ausspruch erleichtern können (50).

eHG уOP HAYVCVANHEPVPGHVGHVKV
ЛАТУСП РОФНбе сѵмфамилнатГА
HP TTAKE

Y RECCVP ИЛЛ АФЕСНТА

§. 149.

Die zweite Spalte unsrer Kupfertafel liefert das Alphabet der alten Spanier, so wir aus ihren Münzen vor und wärend der Herrschaft der Römer genommen ha ben. Anfänglich hatten wir es von demjenigen entlenet, welches Don Lassare re, Oberbibliothekarius des Königs in Spanien, nach Masgebung vieler alten Denkmale verfertiget hat (g). Er hatte diese Buchstaben unter vierundzwanzig Num mern geordnet, ohne eigentlich zu bestimmen, zu welchen Buchstab unsers Alphabets jeder gehöre. Indessen war es mehrentheils nicht schwer, seine Absicht dabey zu er

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(8) Don NASSARRE Bibl. univ. de la Polygr. Efpann. Prol. fol. 6. feqq. Aufschriften suchte man allemal gerne alte Ausdrücke anzubringen. Ueber dem mus man: einen Punct nach This annemen, so wie vor und nach Ythphila ancilla fecit.

(so) Von der Sprache und Schrift der al ten Gallier wird sowol in Pelloutiers hiftoire des Celtes Ch. 1. S. 379. f. als auch in der Hiftoire litteraire de France Tom. I. part. I. S.. f. und in der algem. Welthift. Tb.16. 6.641. f. gebandelt. Bey dem Streit über den Gebrauch der griechischen Sprache bey den Galliern müffen sowol die Orte als auch bie Zeiten genau unterschieden werden. Denn daß diese Sprache zu Lion, Vienne, Arles und in dem ganzen narbonesischen Gallien in den fpåtern Zeiten wirklich geredet worden, erbel let, dem Ausspruch eines Baumgarten zu Fol. ge, aus dem Irenaus und Casarius. Daß die Kentnis des Griechischen indeffen nicht allen Gallien zu Cafars Zeiten gemein gewesen, erbellet unter andern auch daraus, daß sich dieser römische Held eines Dolmetschers be dienen mufen, als er sich mit dem Divitias sus besprechen wolte; ohnerachtet der erste

raten.

des Griechischen volkommen kundig war.
Strabo meldet im 4ten B. daß sich die Maß
filier so angelegentlich auf die Erlernung der
griechischen Wissenschaften gelegt, daß auch
die übrigen Gallier dadurch zur Nachamung
angereiget worden und ihre Bündnisse und
Verträge in diefer Sprache abgefaffet. Int
Casars Ausspruch von den Galliern lib. 16.
c. 14. graecis vtantur litteris wird vom Scas
liger und Hottoman das Wort graecis, aber
ohne hinlängliche Gründe, für eingeschoben
ausgegeben. Indeffen ist der Gebrauch der
griechischen Buchstaben wohl nur erst spår bey
ihnen eingefüret worden, und von Marseille
einer Pflanzstadt der Griechen zu ihnen gekom
men. Der berümte Berfaffer des Chronicon
Gortwicense lieset Ch. 1. S. 70. die von uns
fern Benedictinern angefürte gallische Auf
schrift gleichfals Hic Gordianus etc. und die
legten Worte: Theophila ancilla fecit; wor
auf er fortfåret: Videmus fane ex hoc Gor
diani fragmento. Gallos veteres litteras Grae
cas, feptentrionalibus mixtas et Gothicis ac
Ranicis quandoque fimiles habuiffe.

Spani. sches Ma phabet.

Gothi sches Ul. phabet des

raten. Wir haben uns für verbunden erachtet, sowol in der Ordnung als auch ber Geltung, die er vielen seinen Buchstaben, allem Vermuten nach, beilegen wollen, ver. fchiedene Veränderungen vorzunemen. Bey diesen ersten Versuch haben wir es aber noch nicht bewenden lassen; sondern wir haben noch eine groffe Menge von Buchsta. ben aus alten spanischen Münzen hinzugethan. Wir haben uns derfelben bedienet, dieses ganze Alphabet umzuschmelzen, und es mit verschiedenen einfachen und doppel. ten Buchstaben zu vermeren, die man miteinander verwechseln fonte. Uebrigens le gen wir diese Arbeit der gelehrten Welt nur als einen unvolkonimènen Versuch vor, wo vieles gewagt ist und auf blossen Mutmassungen berühet; ohnerachtet das meiste gewis zu feyn scheinet. Selbst in Betrachtung der zweifelhaften Buchstaben ift, so viel wir wissen, noch nichts genauers bekant geworden.

S. 150.

Auf der dritten Spalte ist das gothische Alphabet des Ulphilas befindlich. Wir waren erst unschlüssig, ob wir es nicht vielmehr bis auf die lateinischen Alpha. Ulphilas. bete versparen folten, von welchen er einige Buchstaben entlenet hat. Indessen haben wir uns endlich entschlossen, es unter diejenigen Buchstaben zu sehen, die unmittelbar aus dem griechischen herstammen, weil weit mehrere Buchstaben aus diesem Alpha. bet entlenet find, als aus dem lateinischen. Hickes (h) nennet dieses Alphabet Moefogothicum, weil der gothische Bischof Ulphilas, der Erfinder desselben, in Möfien gewonet hat (C). Indessen ist, ihm zu Folge, die berümte Handschrift der Evangelisten, die Junius herausgegeben hat, und die dem Kloster Verden in dem Herzogtum Bergen zugehörete, von einem Teutschen, keinesweges aber von dem llls philas selbst oder einem andern Gothen geschrieben worden. Man müßte dieses Alphabet also mehr für ein teutsches, als für ein gothisches halten. Es scheinet auch, als wenn Spanien, welches fo lange Zeit von den Westgothen beherr schet worden und von dieser Herrschaft noch so viele Denkmale aufzuweisen hat, uns wenigstens einige dieser Buchstaben aufbehalten haben müste. Indessen findet sich daselbst kein einiger. Unter allen alten gothischen Buchstaben sind nur zwen, welche nicht augenscheinlich griechischen und lateinischen Ursprungs find. Dis find die Buchstaben und H. Der erste hat beinahe die Geltung des lateinischen Q2 von Deffen Gestalt er sich auch eben nicht sehr entfernet; der zweite aber komt mit dem griechischen oder o überein, womit er auch manche duffere Aenlichkeit hat (51). S. 155.

(b)-HICKES. Gramm. Anglo-Sax. Praef.
(C)Die Gothen haben den Gebrauch der
Buchstaben nicht ebe als im Jahr 370 von
dem Ulphilas bekommen; dem ausdrückli,
29chen Zeugnis des Socrates hift. ecelef. 1.4.
mc. 33. Ju Folge; Daher Ölai Meinung von
„dem Altertum der gothischen Buchstaben oh.
„ne einigen Grund ist.,, SHVCKFORD hift. du
monde Tb. 1. S. 319.

(51) Von dem gothischen Alphabet des Uls

philas ist mit mehrern das Chronic. Gottwit, Ch.1. S.64 nachzusehen. Die berumte Handschrift der vier Evangeliften, fo erst der Abtey Verden in der Grafschaft Mark, nicht aber in dem Herzogthum Bergen, zugehöret hat, ist nachmals dem Francifcus Junius in die Hånde geraten, worauf sie in die Bibliothek der Königin Cbristina gekommen, die sie wie derum dem Isaac Vossius geschenkt, bis fie

endlich

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