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Fortsetzung.

ältesten griechischen Schrift, ihre Denkmale aus den allerfrühesten Zeiten, wo mak den Grund der griechischen Sprache antrift, und die unzåligen Zeugnisse der Schrift: steller von zweitausend Jahren her, erlauben uns nicht, den unmittelbaren Ursprung der lateinischen, betruscischen, pelasgischen und arcadischen Buchstaben anders: wo, als in Griechenland zu suchen. Man nahm blos das Syrische und Hebräis sche zu Hülfe, die eugubinischen Tafeln und alten Aufschriften mit toscanischen Buchstaben zu erklären, und die Finsternis, womit dieselben umhüllet waren, schien dicker zu werden; je mehr Mühe man sich gab, dieselbe zu zerstreuen. Durch den schlechten Erfolg dieses Versuchs abgeschrecket, lies man sich hierauf blos von der griechischen Sprache, von ihren Mundarten und von der alten lateinischen leiten und die unübersteiglichen Schwierigkeiten haben sich verloren; man hat angefangen in die Geheimnisse einzudringen, welche seit so vielen Jahrhunderten in der Dunkelheit begraben gelegen hatten. Wer entdecket nicht bey so deutlichen Merkmalen die Quelle der lateinischen Buchstaben, wenn man sie aus allen ihren Gesichtspuncten betrachtet?

§. 172.

Es ist nicht so leicht, den Namen des ersten Urhebers der lateinischen Schus len zu bestimmen, als das Land zu zeigen, wo derselbe die Kentnis der Buchstaben gefchöpfet hat. Einige legen diese Ehre dem Saturn bey (a), audere dem Hercus

(a) S. CYPRIAN. de Idol, vanit. initio. "wirklich Buchstaben hätten, und gesetzt auch, daß sie damit versehen gewesen wären, so war "doch die Gestalt derselben völlig unbekaut." Wie sich diese beiden Warheiten miteinander vereinigen lassen, werden vielleicht nicht alle Gelehrte so lebhaft einsehen können, als der Verfasser. Vielleicht werden sich so gar mans che Leser nicht vorstellen können, wie Buchsta ben griechische seyn können, ehe sie uoch den Griechen bekant gewesen; wie sie mitten uns ter einem Volke erhalten werden können, wel ches die Hauptregel gehabt, nichts schriftlich aufzusetzen, und gesetzt, daß sie einigen Gebrauch von den Buchstaben gemacht, wie die Gestalt und selbst das Daseyn der gallischen Buchsta: ben so vielen Völkern in Europa, Asia und Africa, mit denen die Gallier so viele Jahr hunderte hindurch in einem so genauen und mannichfaltigen Verhältnisse gestanden, unbe: Fant bleiben können, wenn diese Buchstaben weit älter gewesen, als Cadmus, und von den gallischen Pflanzvölkern noch vor der Ankunft der Pelasgier u Italien eingefüret worden. Frankreichs Ehre erpresset uns den Wunsch, daß diese Meinung so gegründet seyn möchte, daß fie einmal den Beifal aller Gelehrten erhalten

les

könte. Der Verfasser, welcher so besondere und zahlreiche Untersuchungen angestellet hat, wird vermutlich seine stärksten Beweise bis auf die versprochene Abhandlung der ofcifchen und gallischen Sprache versparen. Da er der Welt zeigen wil, daß die Sprache der Oscier von Wort zu Wort keine andere als die Spras che der Celten gewesen, so würde allem Anses hen nach, unsere Sprache viel dabey gewinnen. Ausserdem aber hoffet der Verfasser auch dars aus noch zu beweisen, daß die Römer celtischen Ursprungs sind. Wenn man dieser Ader nach allen ihren Aesten und Zweigen nachspüren fols te, so würde man dadurch vielleicht zu einer weit richtigern Einsicht der Barbarey unsrer als ten Denkmale, Marmore, Metalle, Hands schriften und Diplomen gelangen; man würde alsdenn zu dem Ursprung der Franken hinaufsteis gen können; eine vielen italianischen und gal. lischen Völkern ursprünglich gemeinschaftliche Sprache, würde uns alsdann überzeugen, daß sie insgesamt von einem Stamme entsprungen sind; unsere Sprache würde alsdenn mehr iht rer äussern Gestalt als ihrem Wesen nach eine neue Sprache zu seyn scheinen.

les (6), die meisten dem Evander (c), noch andere der Vicostrata, seiner Mut: ter mit dem Zunamen Carmenta (d), wiederum andere dem Mercur und viele endlich dem Janus. Tacitus (e) theilet die Ehre, den Aborigenern (B) und Hetrufciern die Kentnis der Buchstaben gelehret zu haben, unter dem Evander und Demaratus. Ben einer so grossen Verschiedenheit der Meinungen bleibet doch noch eine übrig, woben die andern insgesamt vereinigt werden können. Itas lien hat nach dem Geständnis der åltern und neuern Schriftsteller seine Buchstaben aus Griechenland bekommen. Haben nun etwa die Pflanzvölker der Pelasgier und Arcadier, welche aufeinander folgten, solche denjenigen Völkern gelehret, welche vor ihnen in Italien sich niedergelassen hatten? Oder, welches doch nicht einmal wars scheinlich zu seyn scheinet, waren etwa die Buchstaben schon den ältesten Einwonert Italiens bekant, als die neuen Völker in diesem Lande ankamen? Der Ursprung der Buchstaben bleibt allemal derselbe. Griechenland behält beständig die Ehre, daß es diesem Lande sein Alphabet, seine Litteratur, seine Wissenschaften und Geseke mit: getheilet hat. Solte aber die Nenlichkeit der alten griechischen und lateinischen Buchstaben auch wohl so gegründet seyn, als man zu behaupten sucht (58)?

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S. 173.

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(b) Grammaticae latinae ftudio HELIAE PVTSCHII Hahov. 1605. 4. VICTORINVS de re, grammat. p. 1944. (c) DIONYS. HALICARN. lib. 1. GIN. C. 277. LIVIVS lib. I. (D) ISIDOR. orig. l. 1. c. 4. MACRO B. Satur. nal. lib. 1. c. 5. VICTORIN. P. 2468. (e) TACIT. Annal. 1. 11. n. 4. (B) Diese jagten, dem Dionysius von Hali: Buchstaben, welche älter als Cadmus seyn sol carnas B. 1. zu Folge, mit Hülfe der Pelas: len. gier und andern Griechen die Siculer aus Las tiam, welche für die ersten Einwoner desselben gehalten wurden. Eben dieser Verfasser hält nach dem Zeugnis des Porcius Cato und des Cajus Sempronius, der gelehrtesten Männer unter den Römern, vornemlich aber der Verfis cherung des Antiochus, eines Sohnes des Xe. nopbanes, ju Folge, welcher die alten Denk male zu Rathe gezogen hatte, die Aborigenes für die Oenotrier, einem Volke in Achaja oder Arcadien. Ohnerachtet sie nun aus Griechens land herstammeten, wo die Buchstaben am er: ften bekant waren: so hatten sie doch, dem Dios nyfius von Halicarnas zu Folge, nicht ehe die geringste Kentnis von denselben, als bis Evans der nach Italien kam, weil dieser arcadische Fürst ihnen solche erst bekant machte. Es waren also, als die Oenotrier und Aborigener aus Griechenland kamen, die Buchstaben den Ein wonern Italiens ganz was unerhörtes. Dis ist ohne Zweifel ein sehr triftiger Beweis wis der die vorgegebenen attischen und pelasgischen

Diplom. II. Th.

(58) Theodori Rydkii Differtatio de pri mis Italiae colonis et Aeneae aduentu ist seis ner Ausgabe von Luck Holftenii notis et caftigationibus in Stephanum Byzantinum, 1692 angehängt. In Job. ic. Sunccii Schrift de origine et pueritia latinae linguae werden S. 96. f. die Aborigenes als die ältesten und ersten Einwoner Italiens aus Teutschland, und S. 121. f. einige andere Pflanzvölker Italiens von den Celten abgeleitet. von den Celten abgeleitet. Eben dieser Vers faffer handelt auch S. 64. f. de matre linguae larinae germanica. Daß insbesondere die Um: brier, welche mit den Aborigenern einerley Volk sind, nicht von den Galliern und Celten abstammen, wird von den Verfassern der algem. Welthist Ch. 3. der Zusåge in der Geschichte der Umbrier S. 5 und S. 6 weitläufig bes wiesen. Judessen haben doch ihre Gründe noch nicht die erforderliche Stärke, welches ebenda selbst aus der 22 baumgartischen Anmerkung erhellet; wo es für höchft warscheinlich gehal ten wird, daß die celtischen Pflanzvölker in Iz

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calien

Menlichkeit

§. 173.

Daß die ursprünglich von den Morgenländern hergeleitete lateinische Schrift der alten Griechen volkommen einerley gewesen, wird vom Tacitus (f) und dem der lateinis åltern Plinius (g) versichert. Sie hatten noch eine Menge öffentlicher Denkmale schen und griechischen vor Augen, welche die ursprüngliche Aenlichkeit der griechischen und lateinischen Buchstaben. Buchstaben beweisen konten. Der erste bemerkte nicht den geringsten Unterschied unter denselben. Formae litteris Latinis, sagt er, quae veterrimis Graecorum. Plinius füret zum Beweis ihrer Uebereinstimmung eine eherne Tafel aus den ersten Zeiten an, die von Delphos in das Palatium zu Rom (C) gebracht worden. Wenn er nicht sagt, daß ihre Aenlichkeit volkommen geblieben (D); so ist solches deswegen geschehen, weil die lateinischen Buchstaben seiner Zeit in Vergleichung mit den alten, nicht mehr volkommen eben dieselben waren. Auch Tirus Livius nimt einige Verschiedenheit unter denselben an; indem er bey Gelegenheit gewisser lateinischer Aufschriften anmerket, daß sie mit alten Buchstaben geschrieben wors den (h). Quintilian sehet hinzu (i), daß sie den Buchstaben seiner Zeit nicht in allen Stücken ånlich gewesen; nec fimiles his noftris earum formae fuerunt. Mit welcher Stelle man indessen doch nicht zu viel beweisen mus. Einige neuere haben die Schrift der alten Lateiner in den artischen Buchstaben wiederfinden wol: len. Wo sind aber die unstreitigen und reinen arrischen Buchstaben der erstern Zeiten? Diejenigen, welche man von vier: bis fünfhundert Jahren vor Christi Ges burt aufweiset, sind von der gewönlichen griechischen Schrift dieses Zeitraums we nig unterschieden. Man hatte vielen Staat auf die herodianischen Seulen ge: macht. Indessen haben einige Verfasser blosse ionische Buchstaben auf denselben entdecken wollen (F), und andere halten sie für eine Aufschrift aus dem zweiten Jahr: hundert, worauf die alten griechischen Buchstaben, die man nachzuamen suchte, sehr schlecht vorgestellet worden. Wenn man sich auf diese Seulen als auf gute Muster der alten entweder atrischen oder ionischen Buchstaben verlassen wil: so falt man, dem Präsidenten Bouhier zu Folge, in einen sehr merklichen Jrtum, ob man gleich einen Scaliger und Salmafius zu Vorgängern in demselben hat. Uebers dem kan man sich wegen des schlechten Erfolgs der angestelten Versuche, die alten attischen Buchstaben von den cadmischen zu unterscheiden, trösten. Dieser Un terschied ist im Grunde sehr unnötig und wahrscheinlicher Weise auch unmöglich (E). Viel: (a) PLIN. hift. 1. 7. c. 58. (h) LIVIVS (i) QVINTILIAN. Instit. lib. I. c. 7. (F) 141.561.

(f) TACIT. Annal. l. 11. n. 4.
lib. 7. c. 3. edit. Gronov.
MONTFAVC. Palaeogr. p.

talien weit ålter gewesen, als die griechischen.
Indessen leidet dadurch die gegründete Meinung
von dem griechischen Ursprung der lateinischen
Buchstaben nicht den geringsten Abbruch.

(C) Es lag in der zehnten Region.
(D) Veteres Graecas fuiffe easdem pene,
quae nunc funt Latinae,

(E) Wenn die arrischen Buchstaben ur:

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Vielleicht ist man eben so wenig berechtiget, die lateinischen Zalen mit den artis schen zu verwechseln. Indessen kan man doch an denselben eine gewisse Aenlichkeit, eine fast gleichförmige Art mit denselben umzugehen und eine gleiche Verschieden heit von den morgenländischen und meisten griechischen Zalen nicht in Abrede seyn (19).

S. 174.

Allein, wir wollen uns nicht bey einer gewissen Art der griechischen Buch: Fortsetzung. staben vor andern aufhalten. Wir wollen blos die Aenlichkeit der griechischen Buchstaben überhaupt mit den lateinischen zeigen, um den unmittelbaren Ursprung der letztern von den erstern dadurch zu beweisen. Nun sehe man aber nur das gries chische Alphabet an, so wie dasselbe seit mehr als zweitausend Jahren beschaffen ge: wesen: so wird man bey dem ersten Anblick die zwölf lateinischen Buchstaben ent: decken A BEZ HIKM NOT Y. Man suche hierauf die übrigen, welche verschieden zu seyn scheinen, nicht auf den griechischen Denkmalen der spå tern oder der mitlern Zeiten; sondern auf den Denkmalen des höchsten Alter: tums, auf den Metallen, Steinen und Münzen: so wird man mit leich ter Mühe auch diese lateinischen Buchstaben entdecken C D F L Qq R S V, an stat folgender ASAS PET, ohnerachtet diese lehtern weit häufiger sind. Ueberdem waren die alten F der Lateiner von den griechischen im geringsten nicht verschieden. Man findet sie eben so, oder doch beinahe so, auf vielen lateinischen Münjen noch bis in das zweite Jahrhundert. Wenn man bey den Griechen das Y ohne einen Fus antrift, so bemerket man solches bey den Lateinern mit einem Fus, und zwar auch alsdann, wenn es nur ein V seyn kan. Ben beiden giebt es C und I unter der viereckten Gestalt. C. Wenn gleich die alten Lateiner kein Gg 2

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gestehet: so lange wird auch die Unmöglichkeit, dasselbe von dem cadmischen zu unterscheiden, bey allen schon entdeckten und noch zu entdecken deu Denkmalen beständig statfinden. Wenn man sich mit denjenigen begnügen wolte, welche vorher üblich gewesen, ehe die Erlaubnis ertheis let worden, sich in Athen der ionischen Buch: staben zu bedienen, als warum man sich seit zweihundert Jahren bemühet: so würde man solche vielleicht auf dem Marmor des Cointel antreffen, welcher in dem Cabinet der Academie der schönen Wissenschaften aufbehalten wird. Er enthält die Buchstaben A B A ▲ EH OIK L M N O P R Trox. Wie wil man aber glauben können, daß an dem attischen Alphabet blos die Buchstaben XY felen? Wenn sich hingegen bereits fünf von den neuen in dasselbe eingeschlichen haben sol:

Θ

ten: warum macht man denn so vielen Lerm
von dreien, die von demselben ausgeschloffen
waren? Warum wil man alsdann die Einfü
rung der acht Buchstaben bey den Athenien:
fern mit dem Eusebius in die 94 Olympiade
oder in das Jahr 403 vor Chrifti Geburt setzen?
Haben sie sich nicht schon im Jahr 457 vor dies
sem Zeitpunct selbst in den öffentlichen Denks
malen, dergleichen dieses eines ist, dessen Buch:
staben wir vorhin angefüret haben, fast aller
derselben bedienet?

(59) Zu einem Beweis, daß die Lateiner ih:
re Buchstaben von den Griechen empfangen has
ben, meldet Dionyfius von Halicarnas B. 4,
daß noch zu Auguftus Zeit ein in lateinischer
Sprache aber mit griechischen Buchstaben be
schriebener Schild vorhanden gewesen, welcher
den Vertrag des stolzen Tarquinius mit den Ga
biern enthalten habe.

Beitere

gebraucht haben; welches wir aber nicht gewis beweisen können: so war doch dieser Buchstab bey den Herrusciern ungemein üblich. Selbst die Lateiner pfleg ten diesem Buchstab noch in den spåtern Zeiten bey verschiedenen Gelegenheiten eine Stelle in ihrem Alphabet einzuräumen. Es ist nur noch das E der Griechen übrig, dessen Gestalt die Römer völlig verändert zu haben scheinen. Ehe die Gewonheit algemein wurde, die zwey darin befindlichen Mitlauter durch dasselbe auszudrucken, pflegten die Griechen ihren doppelten Laut bald durch KS und bald durch XS zu schreiben. Anfänglich maleten die Lateiner, ihrem Beispiel zu Folge, eben diesen Laut gleichfals durch XS, wie aus der siebenten eugubinischen Tafel erhellet; nach: mals aber begnügten sie sich mit dem ersten dieser zwey Buchstaben ihr X auszudruz cken. Man kan also keine volkomnere Aenlichkeit zwischen allen den griechischen und lateinischen Buchstaben wünschen, die aus den Denkmalen des ehrwürdigen Alters thums genommen werden (F).

S. 175.

Aber, wird man sagen, ohnerachtet man diese Aenlichkeit gemeiniglich nicht so Fortsegung. weit zu treiben pflegt: so giebt es doch heutiges Tages vielleicht wohl keinen Gelehr ten, welcher dieselbe leugnen folte. Es giebt zwar wenige, die bey Untersuchung des unmittelbaren Ursprungs des lateinischen Alphabets nicht auf das griechische hinaufsteigen solten. Die Hauptschwierigkeit bestehet aber in der Bestimmung sowol der Zahl und Buchstaben, welche gleich anfänglich ben beiden Völkern üblich gewesen, als auch der Zusäße, mit welchen ihre Alphabete nach und nach bereichert worden (G). Dis ist noch der einige Umstand, welcher beträchtlicher Aufklärun

(F) Die Aenlichkeit der griechischen und las ́ teinischen Buchstaben ist so gros, daß man ohne Unterlas von der eigen Art auf die andere koms men mus, wenn man ihren Ursprung unterfu then wil. Dis ist uns in unserm ersten Theil bey den griechischen Buchstaben mehr als ein: mal widerfaren. Hier haben wir es mit den lateinischen zu thun. Wenn wir hier gleich auch oft wieder auf die griechischen kommen müssen: so thun wir es doch dergestalt, daß wir nichts zweimal sagen. Wird man es aber wohl übelnemen, daß wir hier einen Gegenstand gründlicher abzuhandeln suchen, welchen man bisher nur obenhin bearbeitet hat? Man erwes ge, daß die Schrift den Grund der ganzen Lit teratur und vornemlich eines Werks ausmacht, welches von der Art ist, als das unfriae. Man wird alsdann mit Vergnügen sehen, daß wir in Absicht des Ursprungs unsrer Buchstaben so viele widrige Meinungen widerlegt haben, wel che zu weiter nichts dienen, als denselben noch

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mehr zu verdunkeln. Man frage sich einmal, zu welcher Zeit und aus welcher Gegend Gries chenlands die Völker gekommen sind, welche den Gebrauch der Buchstaben in Italien eingefüret haben: so wird man sehen, wie unmöglich es ist, die eigentliche Zeit zu bestimmen, ohne vor: her den Zeitpuuct ausgemacht zu haben, in wels chem die Pflanzvölker, von welchen die Griechen ihre ersten Buchstaben erhalten haben, augefoms men sind.

(G) Diese Schwierigkeit ist von dem Be fasser der aus dem englischen übersetzten Ab handlung von der Ungewisheis der Wissens schaften (6) sehr weit getrieben worden.

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scheinet zwar, sagt er, daß die lateinischen Buchstaben von den griechischen, die gries chischen von den phònicischen und diese wie: derum von den hebräischen abstammen. Man hat dieses sowol aus der Geschichte, als auch aus der Aenlichkeit der Buchstaben zu beweisen gesucht; indem man die hebrais

(6) Traité de l'incertit. des Sciences C. 3. p. 33.

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schen

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