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andere thönerne, oder gläserne Gefässe (2). Man hat dergleichen alte Stücke des ren Buchstaben noch von einer so lebhaften Schwärze sind, als wenn sie erst jetzt ge mahlet worden, zum öftern ausgegraben. Die Academiften zu Cortona, Mura tori, Bocchi und Gori haben das Altertum der 1737 fünf Meilen von Adria ge: -fundenen Backsteine um die Wette herauszustreichen gesucht, Sie sind mit Buchsta: ben bedeckt, die den herruscischen ziemlich änlich sehen. Ja man hat so gar manche römische Zahlen darauf entdecken wollen. (m). Der lehte von den jektangeführten Schriftstellern rümet auch die frische und lebhafte Farbe der roten Buchstaben zweier

(m) GORI difefa dell Alfabeto p. 126. 127. würden wir doch befürchten, die Grenzen einer Anmerkung überschritten zu haben; wenn nicht die Sache von alzugroffer Wichtigkeit wäre und felbst die Quelle der ältesten Gebräuche des gals lischen Rechts beträfe.

(84) Es wäre bey diesem §. und dessen An: merkung, sonderlich bey der daselbst behaupteten Verbannung der Druiden aus Gallien noch manches zu bemerken. Weil aber die Anmers kung der Verfasser schon so lang geraten: so wil die Leser in diesem Stücke nur auf Job. Georg Frickii Comm. de Druidis S. 81 f. Pet. Rescaloperium de theologia vet. Gallor. eben daselbst S. 114. Câsaris Egassii Bulai hift. vet, academiarum Galliae Druidicarum Cap. 4. und Aegidii Bucherii Belgium Rom. lib. 5. c. 4. verweisen.

(Q) Ben unserm ersten Theil, wo wir von der Dinte, deren sich unsere Alten zum Schrei: ben bedienet, gehandelt haben, ist es einigen Les fern anstössig gewesen, daß wir den Caneparius, welcher ein grosses Werk de atramentis cuiuscunque generis geschrieben, nicht ein einiges mahi angefüret haben. Vielleicht hat man sich wohl gar eingebildet, daß wir ihn ausgeschrie: ben, ohne ihn zu nennen; welches in der gelehr ten Welt ein sehr grosses Verbrechen seyn wür de. Man müste aber nur die blosse Aufschrift dieses Verfassers gelesen haben, wenn man uns Dieses Verbrechen aufbürden wolte. Sein Buch kan zwar der Aufmerksamkeit der Aerzte, der Chymisten, der Naturkündiger, der Mahler und Farber ganz wohl würdig seyn; aber ein Liebhaber der Altertümer wird schlechten Trost in demselben finden. Wir haben es mit vielem Fleis durchgelesen oder durchgeblättert; haben uns aber verwundert, daß wir so wenig hicher

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andrer

gehöriges in diesem Werke angetroffen. Kaum können wir uns einige wenige Züge aus demset ben zu Nuge machen. Höchstens hätten wir sein Verfertigungsmittel der Dinte der Alten, welches er aus dem 13 B. des Oribasus genom: men, anfüren können. Sie verfertigten solche, ihm zu Folge (6), aus einer Mine Ofenrus, eis nem halben Pfund Gummi, einer Unze und sechs Scrupel Feim, zwene Scrupeln und vierzchn Gran Färberschwärze, so wie solche zum Leder gebraucht wird. Die ersten Buchdrucker haben fich der Dinte der Alten bedienet. Nach der Zeit hat man andere Arten erfunden, die wir eben so wenig beschreiben dürfen, als die vers schiedenen Arten, wie die Neuern ihre Dinte und die Mahler ihre Farben machen. Caneparius lehret auch die Verfertigung der Masse, womit die in dem Marmor eingegrabenen Buchstaben ausgefüllet werden (7). Es würde vielleicht mehr Schaden als Nutzen stiften, wenn wir hier aus ihm und manchen andern Schriftstellern die Kunststücke abschreiben wolten, wie man die · Schrift nach einer gewiffen Zeit unsichtbar mas chen, sie auslöschen, und nach Gutbefinden des Schreibers oder dessen, der mit um das Ges heimnis weis, wieder zum Vorschein bringen könne. Endlich zeiget er, wie man die altenSchriften wieder auffrischen könne. Wenn dieses Kunststück nur auf eine erlaubte Art, besonders aber bey den alten Handschriften gebraucht wird: so kan man dasselbe nicht tadeln. Wenn er übri gens behauptet, daß man eine Schrift so wegs bringen könne, daß keine Spur mehr von dersels ben übrig bleibe: so wird solches von den ges schicktesten in dieser Sache erfahrnen Männern widerstritten.

(6) CANEPARIVS Defcript. 4. c. 3. p. 251. edit. Lond.

(7) Ibid. p. 260.

Fortsetzung.

andrer irdenen Urnen (n). Viele alte Denkmale bestätigen die bey den Hetrufciern übliche Gewonheit, ihre Grabmale mit Aufschriften in roten oder schwarzen Buchstaben auszuschmücken. Vielleicht haben die Römer diese Gewonheit von ihnen ent: lenet (o). Sie bedieneten sich der schwarzen und roten Mennigfarbe (R) auf den Ziegeln und thönernen und gläsernen Gefäßssen; welche Gewonheit die Christen nachgeamet haben, wie vom Bolderti in seinen Anmerkungen über die alten Kirchhd fe der Martyrer und ersten Christen bewiesen worden (p).

S. 248.

Die übrigen Gefässe, welche entweder zum Wasserschöpfen oder zur Aufbehal tung des Weins auf viele Jahre oder auch zu einem andern Gebrauch bestimt was ren, wurden gleichfals sehr oft mit Buchstaben oder Aufschriften versehen. Daher haben sie auch die Namen Vrnae litteratae (q) und litteratae fictiles epiftolae (r) bekommen. Man sagte auch wohl enficulus litteratus. Diese Buchstar ben waren bald vertiefet, bald erhaben, bald aber auch mit einer flüssigen Materie auf den Urnen oder Gefässen geschrieben: Zuweilen pflegte man auch nur Zeddul daran zu heften, worauf ihr Gebrauch bestimt wurde. Oft wurde in den Aufschriften auf den Ziegeln, Backsteinen u. s. f. die Zeit, der Ort, der Eigentümer, der Werkmeister und die Arbeiter ihrer Berfertigung angegeben. Es war nicht selten den Sclaven auch sogar auf der Stirne gewisse Buchstaben zu drucken; daher denn die Ausdrús cke bey den Alten frontes literati (s) oder auch schlechtweg literati (t) herrüren. Der Kaiser Theophilus gieng in der Grausamkeit so weit, daß er dem heil. Theodos rus und Thophanes zwölf jambische Verse auf die Stirne schreiben lies,daher sie auch Graptes genant worden. Diese Buchstaben wurden anfänglich mit einem glüenden Eisen eingebrant; nachmals füllete man sie mit Dinte aus, damit sie desto länger dauern möchten (S). In den gothischen Jahrhunderten vor der Wiederherstels

lung

(n) GORI. p. 187. (0) Eiusd. monumentum fiue columbarium p. 58. 59. (p) BOLDETT1 l. 1. c. I. p. 94. 328. (4) PLAVTI Rudens act. 2. fcen. 5. (r) Ibid. Poenul. act. 4. Scen. 2. (8) APVL 1.6. (1) PLAVTI Cafina,

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Verbrecher hergetragen, man legte sie ihm auch wohl selbst auf, oder hielt sie über seinen Kopf. Der heil. Attalus, einer der Märtyrer zu Lion muste in dem Amphitheater herumgehen, wos bey eine Tafel mit der lateinischen Aufschrift: HIC EST ATTALVS CHRISTIANVS vor ihm hergetragen wurde (8). Es ist uns in dies fer Art nichts bekant, so eine grössere Achtung verdienete, als die vom Pilatus geschriebene und über das Kreuß unsers Erlösers angeheftete Auft schrift. Sie ist von der heil. Selena nebst dem wahren Kreuze wiedergefunden worden. Ruf

finus

lung der Wissenschaften pflegte man die auf den Denkmalen nnd besonders auf den Leichensteinen eingegrabenen Buchstaben gleichfals mit Dinte auszufüllen (85).

finus (9) und Sozomenus (1) bestätigen fol ches. Der letztere scheinet bey Beschreibung der hölzernen Tafel, worauf diese Ueberschrift befind lich gewesen, zu behaupten, daß sie weis anges 'strichen worden, damit man Buchstaben von ei ner andern Farbe darauf mahlen können. Er versichert aber ausdrücklich, daß die Ueberschrift mit hebräischen, griechischen und lateinischen Buchstaben, dem Zeugnis der heil. Schrift zu Folge, noch wirklich zu schen gewesen. Wie hätte nun wohl Hr. Baillet vorgeben können, Sozomenus habe behauptet, daß die Buchska: -ben dieser Aufschrift, als solche gefunden worden, insgesamt verzehret und unfentlich gewesen; wenn er nicht mit alzuvieler Uebereilung ge schrieben und sich nicht ein wenig alzuschr auf die Zuverlässigkeit seines Gedächtnisses verlassen hätte? Die Aufschrift des Kreußes Chrifti wür: de, wenn man dem Vorgeben der Römer Glau ben beimessen darf, von der heil. Helena nach Rom gebracht und in die Kirche des heil. Kreus tes von Jerusalem verwarlich beigelegt. Nach: dem solche daselbst über tausend Jahr versteckt und unbekant geblieben war, wurde sie endlich Im Jahr 1492 unter der Regierung Papst Innos centius 8 wieder entdeckt (2). Eine damals aufgesetzte Nachricht berichtet uns, daß man in einem Kasten, der die Aufschrift gehabt, hic eft titulus verae crucis, eine Tafel gefunden mit fol. genden eingearabenen und rotgemählten Worten: IESVS NAZARENVS REX IVDAEORVM. Die beiden leßten Buchstaben waren durch die Länge der Zeit verloren gegangen. Im Jahr 1564 war das ganze letzte Wort ungemein be: schadiget. Im Jahr 1648 war nichts mehr übrig als NAZARENVS RE (3). Die he: bräischen und griechischen Buchstaben waren also zur Zeit der Entdeckung dieser Aufschrift nicht mehr vorhanden. Wenigstens wird ihrer bey den Schriftstellern mit keinem Worte gedacht. Heutiges Tages ist die Aufschrift so wenig

(1)

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S. 249,

mehr weis, als die Buchstaben noch rot sind; woran entweder die Länge der Zeit Schuld ist, oder auch weil sie so oft begriffen worden, das durch die Farben weggewischet seyn kön nen ”. (4).

(85) Die Bezeichnung der Knechte mit ges wissen Buchstaben war nicht nur eine Strafe für grobe Verbrechen, sondern es war auch zu: weilen gewdnlich, denen Knechten, Soldaten und Priestera die Namen ihrer Herren, Feldherren und Götter, denen sie dieneten, entweder an die Stirn oder auch an einen andern Theil ihres Leibes zu schreiben; um sie dadurch von andern zu unterscheiden. In Pignorii Schrift de Seruis, Wilh. Ernst Ewalds Emblemar Sacr. Th. 1 S. 286 f. Salom. Deylings Obferu. Sacr. Th. 3 S. 423 f. Cölü Rhodigini Antiq. B-4 Kap 3. Radulphi Fornerii Rebus quotid. B. 6 Kap. 25. und Joseph Herii Analect. B. 1 Kap. 37, welche beiden leytern Schrift ten in Everard Ottonis Thefauro Juris Rom. Th. 2. S. 306 und 375 befindlich sind, komt mehrere Nachricht hiervon vor. Von der Uebers schrift des Kreutzes Christi können die in Wolfs Curis philol. Th. 1 S. 406 und Th. 2 S. 977 Ĕ. angefürten Schriftsteller nachgesehen werden. Daß die zu Rom befindliche hölzerne Tafel die wahre Ueberschrift des Kreuzes gewesen, werden wohl nicht alle Lefer so gleich glauben. Es ist ein Glück, daß die Schrift jetzt völlig unkentlich ist. Denn dadurch werden wenigstens den Gege `nern manche wichtige Gründe benommen, die Uns richtigkeit dieses Denkmals aus demselben selbst darzuthun. Es ist indessen was besonders, dass dergleichen Heiligtümer in den Zeiten des Abers glaubens und der Unwissenheit so viele Jahrhuns dert hindurch kentlich und leserlich geblieben; fo bald aber die Wissenschaften aufgekläret wors den und man nicht alles auf ein Gerathewohl zu glauben angefangen, plötzlich unkentlich ges worden und verstummet sind: so wie die Oras kelsprüche

SOZOMEN. lib. 2. (2) Bulle D'ALEBOSIVS tract. de Cruce 1. 1. c. 11. (3) (4) HONORE DE ST. MARIE Réflex, fur

(9) RVFFIN. hift. lib. 10. XANDRE 6 du 25 Juillet 1496. LIPSIVS de cruce 1. 3. c. 14. l'ufage de la Critique 1. 5. Disf. 4 art, 1. §. 1. Diplom. II. Ch.

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S. 249.

Wir haben bisher die Buchstaben betrachtet, in so ferne sie auf Metal, Stek nen, Gläsern, Thon u. f. f. geschrieben oder gegraben worden. Nunmehr müssen wir auch diejenigen in Erwegung ziehen, welche man mit einer metallischen oder mineras lischen flüssigen Materie auf Pergament oder Papier zu schreiben pflegte. Die ganz mit goldenen Buchstaben verfertigten Handschriften scheinen eben so selten zu seyn, als diejenigen, deren Blätter insgesamt purpurfarben sind (T). Unter diesen leh tern haben einige goldene, andere silberne Buchstaben aufzuweisen. In diesem Fal aber ist das erstere Metal blos zu einigen Theilen dieser Handschriften, als zu den Uufschriften, Namen GOttes u. f. f. gebraucht worden. Das purpurfarbene Per: gament mus mit dem safranfarbenen nicht verwechselt werden (U). Wenn indes fen auch die Schrift in papauere von den goldenen oder silbernen Buchstaben auf put: purfarbenen Pergament noch verschieden seyn solte: so ist sie doch derselben unleugbar in manchen Stücken sehr änlich gewesen (X). Man glaubt durchgängig, daß

Felsprüche zu der Zeit der Geburt des Erlösers.
Ob dieser Umstand ihrer guten Sache selbst vors
theilhaft sen, mögen die Leser entscheiden.

(T) Ohnerachtet wir in unserm ersten Theil
$.635 643 bereits von den goldenen Buchsta:
ben gehandelt haben: so ist doch dieser Gegen
fand daselbst nicht so erschöpfet worden, daß wir
Demselben nicht noch manches Merkwürdige und
Erhebliche beifügen könten. Ueberdem ist dis
ein Vorwurf welcher aus verschiedenen Gesichts:
puncten betrachtet werden kan. Hier sehen wir
fonderlich auf die flüssige Materie, womit man
geschrieben und auf die Buchstaben selbst.

(U) Der heil. Ifidor nimt dreierley Pergas ment an, weiffes, gelbes und purpurfarbenes (5). Wir haben nur alzuviel Urfach zu zweifeln, daß dasjenige Pergament, welches Anaftafius Bib liothecarius crocatam und croceam nennet, wirklich purpurfarben gewesen; ohnerachtet Ma: billon solches behauptet (6). Diese Benen nungen schicken sich besser für die gelbe Farbe, die dem Pergament zuweilen gegeben wurde. Ueberdem bedeuten die Ausdrücke membranis croceis und ouaoi ngoxworоis in der zehn ten Handlung der sechsten constantinopolitani fchen Kirchenverfamlung nichts anders als gel bes Pergament (7). Libro membranaceo croeato (8) hat eben keine andere Bedeutung.

(6)

(5) ISIDOR. Orig. lib. 6 c. 10.
Concil. LABB. t. 6 p. 813. 814.
€. 48. (1) Vossi Etymolog.

die

Der Ausdruck xpoxwroî, welcher durch cro ceus und crocarus übersetzet wird, bedeutet uns ftreitig safranfarbig. Wir brauchen uns nicht auf die Wörterbücher zu berufen, die Berichtie gung dieses Versehens zu bestätigen. Wenn dasselbe auch aus keiner bloffen Unachtsamkeit herrüren solte: so ist es unstreitig dadurch vers ursacht worden, weil Mabillon kein altes gelbes Pergament gesehen hatte.

(E) Im eilsten Jahrhundert fand man in dem Grabe des heil. Florentinus eine Aufschrift, worin sein Name und der Tag feines Märtyrers todes angemerket war (9). Wenn man aber die Stelle in seiner Geschichte nach dem Buchstas ben nemen wil: fo wäre diese Aufschrift auf Mohn gewesen; erat autem fcriptum in papsuere. In einer alten Urkunde in Joban Schef fers upsalischen Chronik wird S. 152, der Mes gewande, Chorrdcke, Leichentücher und andrer Zierraten gedacht, die aus papauere verfertiget worden. Die langen Kleider, togae papauera tae waren den Alten gleichfals bekant und gas ben dem Lacilius zu einem sehr satyrischen Ges danken wider den Torquatus Gelegenheit. Voffius glaubt, daß diese Zeuge von sehr reis nem Flachs verfertiget worden (1). Salmafius hålt sie für eine Art von Haaren oder Wolle, die aus der Purpurschnecke und andern Muscheln ge

nominen MABILLON de re diplom. p. 43. (7) (8) Ibid. p. 791.792. (9) PLIN. L8

die Lateiner die Kunst das Gold flüssig zu machen und damit zu schreiben von den Griechen oder von den Morgenländern erlernet haben (u). Allein es ist noch nicht hinlänglich ausgemacht, ob sie auch die Kunst, dem Pergament eine Purpurfarbe zu geben, ihnen zu verdanken haben; indessen ist doch solches sehr wahrschein lich (86).

S. 250.

Vielleicht hat man keine áltern purpurfarbenen Bücher, als diejenigen find, des Fortsetzung. ren Julius Capitolinus in seiner Geschichte Maximins des jüngern gedenket. Als Ihn seine Mutter (Y) dem Unterricht eines gewissen Sprachlehrers anvertrauete: so

(u) IOSEPH. Antiquit. Jud. 1. 12. c. 2. nommen worden (2). Der V. Hardouin ver: ftehet unter diesem Ausdruck diejenige Leinwand, welche mit einem gewissen Mohn glänzend ge: macht worden. Plinius gedenket auch wirklich einer Art Mohn, dessen Saamen dem Flachs eis nen Glanz gegeben; (3) verschiedene Schriftsteller fehen noch hinzu, daß es auch eine besondere Weisse davon bekommen. Die Alten mögen nun den Zeug papauerata mit Recht oder auf eine irrige Ait für eine Leinwand gehalten haben, die aus sehr feinem Flachs, welcher bysfinus genant worden, verfertiget war: so wird man dasselbe doch unmöglich so wenig auf die jetztgedachten Chorrocke, Mesgewande und Tücher als auf die Aufschrift anwenden können. Auf der andern Seite haben die Alten unter unxwv oder papaner einen gewissen Theil von der Purpurschnecke verstanden. Wir möchten daher lieber glauben, daß der Zeug, der in den spátern Jahrhunder: ten den Namen de papauere bekommen, zwar violet over and tosί purpuyfatbe gefarbet mors Den, aber etivas [bledter servefen, als Die (doης und ächte Purpurfarbe der Alten. Die oben gedachte Aufschrift kan also mit einer purpur: farbnen Saft bber and auf 3eug over ergas ment von dieser Farbe geschrieben gewesen seyn. Man kan auch die Ausdrücke papauerata, de papauere, in papauere nicht sowol auf die Farbe als vielmehr auf die Materie des Zeuges oder der Leinwand zichen, so vielleicht aus der Purs purschnecke oder andern haarigten Muscheln vers fertiget worden.

(86) Mabillons Feler, da er crocatus und croceus mit coccineus verwechselt und für einers Ley Farbe gehalten, ist auch vom Bare. Gottl.

(2) SALMAS. inSolin. p. 1126. 1127.

It 2

schenkte

Struvian der Disf. de Criteriis Mftor. §. 6 bei
behalten und nachgeschrieben worden. Die
Stelle aus dem Scheffer in der Anm. (X) laus
tet beim du Cange, woraus unsere Verfasser
folche genommen haben, fo: Obtulit cafulam
Dalmaticam et fubtile cum duabus cappis,
omnia de PAPAVERE. Item duo fupellicea
de riis - Item áliud par dorfalis et ante
pendii de PAPAVERE. Item deputabantur
duo panni de PAPAVERE ad ponenduin fu
per fepulchrum in folennitatibus. Aus dieser
letzten Stelle wo der Leichentücher de papauere
gedacht wird, solte fast zu erhellen scheinen, daß
sie nicht violet oder rot gewesen seyn könten;
wie die Verfasser muthmassen. Wenigstens müs
fte man erst erweisen, daß diese Farbe bey sol
chen traurigen Feierlichkeiten üblich gewesen.
Es ist also wohl noch wahrscheinlicher, daß man
es von einer Art feiner glänzender Leinwand vers
stehen müsse, welches auch Sesychius bestätiget.
Μήκωνες, fagt et, πόα τις λήθην ἐμποι
οὖσα, καὶ τὰ τῆς πίννης περιττώματα,
xai tav oμoiwr nai μégws, nai Pao-
μα βύσσινον, καὶ οἱ ἄγριοι καὶ ἡμερο-
Tirus. Von der andern Bedeutung des gries
πίτυς.
chischen Ausdrucks μńxwv, da es den Koth
oder auch einen gewissen Theil mancher Meers
schnecken und Fische bedeutet, kan Ariftoteles
hift. Anim. 1. 4. c. 4. und Athenaus l. 3. c. 10.
11. p. 87. 88 der Ausgabe Casaubons 1657 ·
nachgesehen werden.

(V) Wir können uns nicht entschlieffen, die
Worte quaedam parens fua von einer seiner
Anverwandten zu übersetzen. Wir glauben daß

(3) PLIN. 1, 20. c. 19.

quae.

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