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Des Palatin und Tori.

Bücher, welche mehr zum Gebrauch der damaligen Schreiber, als der Altertums: kundiger verfertiget sind, enthalten wenigstens die verschiedenen Arten derjenigen Schriften, die in den jedesmaligen Jahrhunderten und Ländern üblich gewesen. Man, fan also die Buchstaben des funfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts in Italien aus diesem Werke volkommen beurtheilen.

S. 274.

Man kan diesen noch die Arbeit des Johan Baptista Palatino beifügen, welche zu Rom 1544 gedruckt ist; ohnerachtet das Privilegium und die Zuschrift bereits 1540 unterzeichnet sind. Dem Ausdruck des Mabillon zu Folge (i), entz hält dieselbe die römische Kanzelleischrift; imgleichen der apostolischen Bullen und der Kaufleute, die französische, neapolitanische, lombaroische, spanische, teuts sche, holländische und florentinische Schrift; ferner die notaresca, incisa (D)

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(1) MABILLON de re diplom. p, 45.
(D) Struv, welcher hier den Mabillon nach
geschrieben hat (3), hat ihn nicht gehörig ver:
standen. Der erste nennet den Ort des Drucks
von der Schrift des Joban Baptista Palatino
Venedig, der lettere aber Rom. Struv beti
telt einen feiner Schriften rognofcam und uns
terscheidet fie von der incifa. Mabillon nennet
fie rognofain und sagt ausdrücklich, daß ihr der
italianische Verfasser den Namen der incifa bei
lege. Struvens Versehen bey dem Ort des
Drucks rúret ohne Zweifel daher, daß Mabil:
lon zugleich eines andern Schriftstellers geden
ket, der ein änliches Werk zu Venedig heraus
gegeben. Die Warheit indessen zu gestehen, so
ist der gelehrte Benedictiner in Absicht des Pa:
latino selbst übel benachrichtiget worden. Die
Arbeit des letztern enthält kein einiges Muster
von der notaresca, incisa und holländischen
Schrift. Durch lettera rognofa verstehet er
nicht sowol eine besondere Art, als vielmehr eine
schlechte Eigenschaft der Schrift, der er noch die
fmorta beifüget, das ist die blasse oder gebliche.
Er gedenket ihrer auch nur im Verhältnis mit der
alzudinnen Dinte und mit der Sprödigkeit oder
Härte der Feder. Was rognófa im Italianis
schen bedeute, ist bekant, oder doch leicht zu
erfaren. Die Kaufmansschriften von Meiland,
Rom, Venedig, Florenz, Genua und Genev,
die unser Verfasser vorstellet, haben viele Aen:
lichkeit miteinander. Sie bestehen aus einer
Vermischung der kleinern und Cursivschrift, wel:

(3) STR VV. de criteriis Mft. §. 8.

und

che noch viel Gothisches enthält. Sein Muster
von den apoftolischen Bullen ist aus dem dreis
zehnten Jahrhundert. Seine Brevenschrift
komt mit der alten italianischen überein, seine?
cancellaresca formata mit unsrer kleinern, und :
seine französische mit der Schrift der alten Cis
vilite's. Seine spanische Schrift ist wenig
von der kleinern unterschieden; ausser daß sie
durch einige unten und oben hervorragende Curs
fivbuchstaben verstellet wurde. Seine lombar:
dische gleicht der lombardischen aus dem zehns?
ten Jahrhundert. Hierauf folgen zwey Beis
spiele der teutschen Schrift; wovon eines die
französische Schrift enthält und in dem Ger
schmack unfrer Grabschriften vor 300 Jahren
abgefafset ist. Es ist die bloffe gothische mit
Winkeln und Puncten ausgerüstete Schrift; die
aber in den Zwischenräumen der Zeilen mit vier
len ineinandergeschlungenen Nebenzügen verses
hen ist. Allen diesen Mustern sind auch die jes
desmaligen Alphabete beigefüget. Eine Art der
Schrift, die von der rechten zur linken gehet,
und nur durch einen Spiegel leserlich ist, nennet
er Mancine. Seine gleichfals nur zur Lust erz
sonnene Lettera trattizata bestehet aus der vers
bundenen, ineinander geschlungenen und gescho:
benen grössern Cursivschrift. Nach einem Al-
phabet der römischen Capitalschrift gehet er zur
Cryptographie fort, wovon er verschiedene Kunsts
stücke beibringet, worauf denn zwey Muster von
zwölf Quadratzeichen und vier Kupfertafeln von

Rebus

und andere wilkürliche Arten. Diesen Alphabeten füget er Probestücke sowol der neuern als auch der alten lombardischen Schrift ben. Die 2 - und Wissen, schaft von dem wahren Maas der Buchstaben des Gottfree ory ist 1549 zu Paris gedruckt worden. Der Verfasser ertheilet daselbst, fieben lateinische Al phabete, deren fünfe die Cadeaux enthalten, imgleichen die Lettres Batardes, Goffes, welche sonst auch kaiserliche oder Bullenschriften genant wurden, die Lettres de Forme und de Torneure. Diese fünf französischen Alphabete sind blos go, thisch (P).

S. 275.

Im Jahr 1594 gab Joffe d'Hond den Schauplät der Schreibekunst las Des Hondil teinisch heraus. Die daselbst befindlichen Müster und Alphabete sind von den ger und le Gags schicktesten italianischen, französischen, teutschen, engländischen und holländis neur. schen Meistern (Q). Man trift daselbst gothische Schriften an, die bey allen die: Sen Völkern üblich gewesen. Es findet sich daselbst die runde französische und rö, mische Schrift, die engländische und holländische Currentschrift, die verbundene Cursiv und alte und neue langsame italiånische Schrift, die Kanzelleyschrift und die französischen und engländischen Batardes, die von den heutigen noch sehr vers schieden sind. Zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts lies le Gagneur seine Technographie drucken, welche verschiedene Schriftmuster und Alphabete enthält, die die Beschaffenheit der schönen Schrift in Frankreich unter Heinrich 4 bewei: fen (R). Zu Zürch fam im Jahr 1605 eine neue Schreibekunst heraus,

Rebus folgen. Doch komt er sogleich wieder: um auf die Alphabete, welche aber insgesamt ausländische grössere Buchstaben enthalten. Ues berdem sind sie insgesamt falsch oder doch sehr verdächtig; das lateinische, griechische, erste bebräische, arabische und äthiopische ausge: nommen, welches lettere er ein chaldäisches nennet. Eine Probe und zwey Alphabete von grössern und kleinern Lettres de forme beschlies fen seine Sammlung. Das übrige bestehet blos aus einigen Regeln für angehende Schreiber, in Betrachtung der Werkzeuge zum Schreiben, des Schneidens der Federn und ihres Gebrauchs.

(P) Von den Lettres de Corneures sagt der Verfasser S. 138, daß die Aren damit geschrie: ben les épitaphes fus les tumbes des trefpasfes. Ils en efcripuoient ausfi en vitres, en tapisferies, comme ont peut le voir en beaucoup de vieulx monaftères, mais aujourd'hui les im primeurs en font les commencemens de leurs livres et des chapitres d'iceux. En impresfion y a maintes diverfes manieres de lettres: comme lettre de forme, qu'on diet canon. ¡ Lettre` baftarde de laquelle on a toujurs par cy devant

worin

imprime liures en François. Il y a lettre bour
geoife, lettre de fommes, lettre Romaine
lettre Aldine, qui eft ditte pourcequi Alde le
noble imprimeur Romain demourant et im-
primant nagueres en Venife a mis en ufage.
Alle Cursivschriften des Tory sind noch gothisch.
Seine Batarde ist der unsrigen gar nicht ans
lich

(Q) Er fängt mit drey Alphabeten der Cur
sivcapital an. Es giebt daselbst gleichfals frans
zösische, teutsche, spanische und italianische, an
der Zahl zehen. Ueberhaupt haben diese Ak
phabete bey einem jeden Buchstab oft mehrere
Charactere.

(R) Man zålet daselbst sieben oder acht Als phabete der runden, italianischen, Kanzelleis schriften und der Lettres forme es. Diese letz tere hat mit der bey dem Tory unter diesem Namen befindlichen Schrift nichts gemein. Es ist vielmehr eben die schöne italianische romis fche Schrift, die nach einiger Zeit austat der italanischen aldinschen in unsern Druckereien eingefüret worden.

Des Peter
Hamon.

worin lateinische, teursche, französische und italiänische Muster ertheilet were den (S).

§. 276.

Peter Hamon, Secretarius Carls 9 that den Vorschlag Probestücke von allen alten und neuen Schriften in der Welt herausgegeben (f). Ausser den königlichen Schäßen, die ihm offen standen, hatte er zu vielen Archiven und besonders zu dem zu St. Germain des Pres und zu St. Denis Zutrit. Er legte auch wirk lich im Jahr 1566 und 1567 die Hand an das Werk. Er verfertigte mit vieler Geschicklichkeit verschiedene Muster qus Originalien; sie blieben aber nur handschrift: lich. Als sie dem Mabillon bey dem Abdruck seiner Diplomatik mitgetheilet wur den, hielt er einige für würdig feinen Mustern mit einverleibet zu werden (T). In: dessen

(F) MABILLON de re diplom. Praef. et p. 45.344.
(S) Dieses Buch ist in teutscher Sprache
abgefasset. Es fánget mit einem Alphabet der
grössern gothischen Kanzelleischrift an. Jeder
Buchstab enthält im Viereck drey Zol und ist
mit etlichen hundert Zügen ausgezieret. Hier:
auf folget ein rundes französisches Alphabet;
nebst zweien italianischen oder Batardes und
fünf teutschen. Schwerlich wird man an eis
nem andern Orte mehr Beispiele von den vers
schiedenen Arten der gothischen Schrift aus die:
fem Zeitpunct beisammen finden, als hier.

(T) Man könte den Mabillon tadeln, daß
er sie mit gebraucht, wenn die Vorwürfe, die
man ihm deswegen gemacht hat, nur wenigstens
einigen Grund hätten (4). Seit wenn haben
aber die Aufrichtigkeit, Redlichkeit und christlich:
ste Demuth diejenige bittere Beurtheilung ver:
dienet, die dadurch vielmehr besänftiget werden
folten? Konte nicht Mabillon das Versehen ver:
bergen, wozu ihn eine betrügliche Aufschrift vers
leitet hatte, deren Unrichtigkeit zu entdecken ihm
weder aus dem Original noch auch aus der Vers
gleichung mit andern Stücken möglich war?
War er aber nicht der erste, der dieses sein Ver.
sehen, selbst in dem Buche, worin es ihm entwis
fchet war, bekant machte (5)? Wer würde es
wohl gemerket haben, wenn er es nicht selbst ents
decket hätte? Der Betrug bestand indessen blos
in der Ueberschrift das Teftament des Julius
Casar anstat Charte von Ravenna. Die Auf
schrift, welche Mabillon gesehen hatte, war
nicht der wirkliche oder vorgegebene Titel des

Originals; sondern nur der Titel in dem Mys ster des Hamon. Das Original, welches MIA: billon in den Zusätzen zu seiner Diplomatik her: ausgab, befindet sich in der Bibliothek des Kös nigs. Es ist eins der schönsten Denkmale dieser Art, die bekant sind und bey welchem alle Bemüs hungen der Kritik fruchtlos seyn würden. Die betrügliche Aufschrift, die demselben gegeben worden, hat vermutlich dessen Werth noch mehr erhöhen sollen. Der B. Mabillon hatte den Hamon in seiner Diplomatik von diesem Bes truge freigesprochen; allein in seinen. Zusätzen läffet er noch einigen Verdacht gegen ihn blicken. Wenn diese Aufschrift noch anderwerts als bey dem Muster des Hamon befindlich ist: so ist es glaublich, daß jemand von denen, die dieses Stück feil gehabt, den Betrug gespielet haben. Der V. Germon beklaget sich darüber, daß man die 'falsche Aufschrift hinten auf der Charta plenae fecuritatis unsichtbar gemacht habe, indem sie zu desto besserer Erhaltung der Urkunde mit Leinz wand überklebt worden (6). Man hätte ihm zu Folge die Unrichtigkeit der ganzen Schrift aus diesem Titel beweisen können. Wir können ihm in den Klagen über einen so grossen Verlust nicht beipflichten. Was wäre es nicht für ein Vers gnügen für den Germon gewesen, wenn er die berumte Charte mit römischer Schrift in der königlichen Bibliothek hätte verdächtig machen können! Allein die verlorne Aufschrift würde ihm kein weiter Vergnügen verursacht haben, als daß er die Warheit anstat einer Unrichtigkeit würde

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einschen

(4) GERMON. Difcept. 1. p. 60. De veterib. haeret. p. 449. (5) MABILL. DI-
plom. p.344.
(6) GERMON. Difcept. I p. 61.

dessen hat Hamon nur sehr wenig latcinische Alphabete verfertiget; ohnerächtet er Willens war, deren aus allen Jahrhunderten herauszugeben (1) (92)

S. 277.

Bouterone hat zwey Alphabete ertheilet. Eines fol bey den Galliern, das Des Boute: andere aber bey den Franken unter der erster Linie üblich gewesen seyn (m). Bei: rone und Mas de sind aus ihren Münzen genommen. Nachdem wir aber das gallische Alphabet billon. dieses Verfassers mit seinen Monzen verglichen haben, haben wir gefunden, daß die ungewöhnlichsten Charactern auf seinen Münzen in seinem Alphabet felen, daß die griechischen wirklich griechischen Münzen und nicht gallischen zugehören können, und daß die übrigen blos lateinisch sind. Was das mehr lateinische als frånkische Alphabet betrift; so kommen an die funfzehn seiner Figuren nicht auf den frånkischen Münzen vor und etliche seltene Buchstaben, die wir hier angetroffen haben, felen in dem Alphabet. Hr. Mabillon hat es ungeändert mit in seine Diplomatik einges rücket (U); so wie dieser gelehrte Benedictiner selbst zehn Alphabete zusammenges tragen bar (X), das Alphabet der florentinischen Pandecten mitgerechnet, welches Hr. Ruinart aus dem Museum Italicum in die Diplomatik der Ausgabe von

(1) MABILLON de re diplom. fupplem. c. 12 p. 55.
Recherches curieuses des monoies p. 157.379.

einsehen können. Diese so sehr bedauerte Auf
fchrift ist noch in der Diplomatik vorhanden.
Man würde indeffen die Unrichtigkeit des ganzen
Diploms, dem sie vielleicht betrüglicher Weise
beigefüget worden, im geringsten nicht daraus be
weisen können. Sie bestehet aus zwey kleinen
Zeilen und enthält demohnerachtet über zehn
Beweise von ihrer schlechten Uebereinstimmung
mit dem Original; welches jederman gar leicht
einsehen kan, der die Gestalt und die Züge der
Buchstaben in der Charta plenae fecuritaris
vor Augen bat. Die Unrichtigkeit der Aufschrift
tan also keinen Einflus auf das Original selbst;
haben. Uebrigens erhellet aus des B. Gers
mons Vorgeben von der darüber geklebten Leins.
wand, daß ihm sein Gedächtnis nicht alle Ges
genstände, die er gesehen haben wil, getreulich
wieder darstelle (7). Jederman kan sich durch
den Augenschein überzeugen, daß die Charte nicht,
auf Leinwand geleimet worden. Wenn solches
geschehen wäre: so würde der Anfang derselben
nicht losgegangen seyn, wie er jegt ist. Sie ist,
blos mit starken Papier bekleidet worden; wenn

(7) GERMON. de veter. haeret. p. 449. Diplom, 11. Th.

1709

(m) BOVTEROVE

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aber solches geschehen, können wir nicht bestim
men. Ist es von dem Samon selbst veranstaltet
worden: so könte solches ihn des Betrugs vers
dächtig machen. Vielleicht hat er das Papier
darüber geleimt, sowol alle Beweise seines Bes
trugs dadurch zu vernichten, als auch ein Denk
mal zu erhalten, welches damals in Frankreich
für das einige in seiner Art gehalten werden kons
te. Wenu man sehr neugierig wáre: so wáre,
es vielleicht nicht unmöglich, eine Untersuchung
hierüber anzustellen, ohne dadurch das Original
zu beschädigen.

(92) Beim Struv de criteriis Msnufcripto-
rum, welche kleine Schrift dem Claui diploma-
ticae des Hrn Barings S.168 f. einverleibet ist,
heist es S. 172 daß Samo feine Samlung im
Jahr 1566 wirklich herausgegeben habe; wel
ches mit der Nachricht unfrer Verfasser nicht bez
stehen kan, und vermutlich ein Versehen ist.

(U) Indessen giebt er dasselbe für nichts sehr sonderbares und zuverlässiges aus.

(X) In seinen Annalibus Th.1. S. 697 hat er noch ein andres bekant gemacht.

Des Monts faucon und

Hides.

1709 feßen lassen (Y). So schäßbar auch die verbundnen Buchstaben und Alphas bete des Mabillon find; so kommen sie doch mit seinen Schriftmustern gar in keine Vergleichung. Es haben ihn daher andere in Betrachtung der Pracht und Schön: heit der Kupferstiche gar wohl übertreffen können: was aber die vielen und verschie: denen Muster aller Art betrift; so hat es ihm bisher doch noch niemand gleich ge: than. Ja wir können sicher behaupten, daß die gelehrte Welt noch kein Werk in dies fer Art hat, welches mit demselben verglichen werden könte.

S. 278.

Montfaucon hat die gelehrte Welt nicht sowol mit lateinischen, als vielmehr mit griechischen Alphabeten bereichert. Indessen hat er doch zwey Alphabete in Uncialschrift herausgegeben (n); wovon das eine aus einer schönen Handschrift des Lactantius aus dem sechsten oder siebenten Jahrhundert in der berümten Bibliothek der Canonicorum regularium zu St. Salvator in Bologna genommen ist. Das zweite ist aus einer Handschrift der vier Evangeliften zu Verceil, welche von dem heil. Eusebius, Bischof in dieser Stadt, um die Mitte des vierten Jahrhunderts eigen: handig geschrieben seyn sol (o). Hickes hat seinem Schah mitternächtiger Spras chen, welcher 1705 herausgekommen, viele Alphabete einverleibet. Der fremden zus geschweigen, die fast alle zu den Runen gehören; so sind deren dreizehn aus angels sächsischen und halbsächsischen Handschriften genommen (p) (3). Ausser zweien einfachen Alphabeten der grössern und kleinern Schrift, welche mit der galloròmis schen, die Alfred der grosse in England einfürete, übereinkommt (q), füret er noch vier andere aus dem eilften und zwölften Jahrhundert an (r). Den Alphabeten der

More (0) Ibid. p. 445. (p) HICKES (q) Ibid. p. 78. (r) Ibid. p. 144.

(n) MONTFAV C. Diar. Ital. p. 405.
Thefaur. l. I. p. I. P. 3•.

(V) Von den neun übrigen blos einfachen,
das ist, wo ein und eben derselbe Buchstab unter
verschiedener Gestalt nicht wiederholet worden,
bestehen vier aus Capital, fünf aber aus Cursiv
schrift. Von den vier ersten gehören zwey gar
nicht zum lateinischen, die andern zwey aber
sind von römischen Denkmalen vor Chrifti Ges
burt hergenommen. Das erste von den fünf Als
phabeten in Currentschrift der Handschriften und
Diplomen ist aus einem Fragment der Charta
plenae fecuritatis oder vielmehr aus einer Abs
schrift dieses Stücks genommen. Zwey meros
vingische oder francogallische Handschriften
haben den Stof zn zweyen Alphbabeten gelies
fert, worauf ein angelsächsisches und ein lom
bardisches folget, fo nach den Mustern sehr we:
niger Handschriften verfertiget worden. Hiers
in bestehen die Alphabete des Mabillon; man
müste denn noch die tyronischen Zeichen mit das
hin rechnen wollen. Er hatte sie aus einer vom

Hamon verfertigten Abschrift von einer Hands schrift in der königlichen Bibliothek genommen. Es ist aber vielmehr eine unrclständige Sam. lung von Worten, deren Anfangsbuchstaben nach alphabetischer Ordnung geschet sind; als eine Reihe von Buchstaben, die ein wahres tyronis fches Alphabet ausmachen könten. Es ist fast eben so ausgearbeitet, wie das vom Hrn. Caw pentier, nur daß jenes kürzer ist.

(3) Er beschlieffet sie mit zusammengezoges nen Buchstaben und Abkürzungen. Dis brobe achter er zwar bey allen seinen Úlphabeten; aber erschränket sich jederzeit nur auf wenige einzele Stücke ein. Seine Muster von der runischen, lateinischen, angelsächsischen, frånkischen und normannischen, alten und neuern gotbischen Schrift find nicht nur von Steinen und aus Handschriften, sondern auch aus Diplomen ges nommen. Bey der angelsächsischen ist er aix allerreichsten.

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