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theil eines Tempels, den Eurotas, ein Vorgänger des Lacedämon, der Minerva gewidmet (h), folte man mutmassen, daß die Aufschrift vielleicht einige Jahrhunderte hernach verfertiget worden. Zwischen dem r und 1 merket man Aenlichkeit genug, daß man dieselben mit einander verwechseln kan.

Das doppelte e vertrat die Stelle des langen e oder des griechischen ŋ. Denn fo wird hier μárng funfzehnmal mit zwey ɛɛ geschrieben.

Man wird nicht darthun können, daß das H ein einigesmal entweder als ein Selbstlauter oder als ein Spiritus asper in unfrer Aufschrift vorkomme, ... Es verò trit blos die Stelle einer harten Aussprache, oder vielleicht auch einer Zahl. Es wird nicht mit den Selbstlautern, sondern mit den Mitlautern, und besonders mit dem μ und v verbunden, deren Klang es hårter macht, es mag nun vorhergehen oder nache folgen. Auf eben diese Art schrieb man ehedem Hludouicus für Ludouicus, Hrabanus für Rabanus. Nachmals wurde das H init den Selbstlautern verbunden und unterschied lange vorher, ehe es selbst einen Theil derselben ausmachte, diejenigen, die eine harte Aussprache haben solten, von denen, die gelinder ausgedrucket werden mue ften. Es komt dieser Buchstab hier nur dreimal, allemal aber unter einer verschie denen Gestalt vor, die indeffen dem hher der Samariter und dem h der Hetrus scier sehr ånlich ist. Aus eben dem Grunde, warum das H mit dem M zusammen. gefehet wurde, nemlich den Ton desselben hårter zu machen, pflegte man auch zuweis Ien das B mit dem M zu verbinden; als in Bmelanippa für Melanippa; wenn nicht Das B hier vielmehr für ein Zalzeichen gehalten werden mus.

S. 71.

In unseer Aufschrift wird das – niemals von dem & unterschieden; ja es werd Den in derselben nicht einmal zwen oo zusammengeseket, um das kurze o von dem lan. gen zu unterscheiden. Die vielen Worte, wo das erstere nötig gewesen wäre, zeigen hinlänglich an, daß man den Gebrauch desselben damals noch nicht gefant habe. In deffen werden in einer an eben diesem Orte gefundenen Aufschrift (1), welche ohnge får 800 Jahr vor Chrifti Geburt verfertiget worden, diese beiden Buchstabenzeichen niemals miteinander verwechselt. Das w komt daselbst beständig unter den drey Fisuren vor 822. Andere Aufschriften von faft eben diesem Alter stimmen gleichfals darin überein. Wenigstens wird das w daselbst mit zwen oo geschrieben.

Das zwar damals eben so wenig im Gebrauch, sondern an dessen stat bediene te man sich des KƐ. Unsere Aufschrift liefert verschiedene Beispiele davon. Wir wollen das und z in derselben übergehen; weil kein Wort dafelbft vorkomt, wo man diese Buchstaben suchen dürfte. Indessen ist es gewig, daß bey Verfertigung dieses Denkmals das y in dem Alphabet noch nicht eingefüret worden.

Es ist nur eine einige Stelle vorhanden, wo man das – håtte anbringen kön. nen. Es wird daselbst σéos anftat Oéos, GOtt, gesetzet. Auf eine änliche Acc liefet

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lieset man auch auf der calamatischen Aufschrift, die der Abt Fourmont bekantgeg macht hat (k), und die, seiner Meinung nach, noch bey Lebzeiten des lacedämoni. schen Königs Theopompus verfertiget worden, ZEопомпоΣ für еEоÈOмÃO und пrЄII für пre101; ohnerachtet das ↔ schon in åltern Denkmalen vorkomt.

Das x war damals noch nicht in dem griechischen Alphabet aufgenommen worden. Das K vertrat gemeiniglich die Stelle desselben. Weil aber bey der Auss sprache gewisser Völker die Gegenwart noch eines andern Buchstabes merklich not. wendig war: so seßte man vor dem K ein N, oder auch wohl ein n und r. Dis kome hier einigemal vor. Die drey berumten Aufschriften, welche sieben bis achthunders Jahr vor Chrifti Geburt verfertiget und vom Fourmont herausgegeben worden, kom men in dem beständigen Gebrauch sowol des x als auch des und H miteinander überein. Welches unter andern auch ein Beweis ist, daß unser Denkmal in ein weit höheres Altertum gehöret.

Zehnter Abschnit.

Erklärung der sechsten Kupfertafel.

Einleitung. §. 72.

Inhalt.

1. Bustrophedonschrift des zweiten Zeitraums. §. 73.74.

II. Bustrophedonschrift des dritten Zeit. raums. §. 75. 76.

III. Anmerkungen über die figåische Auf

schrift. §. 77. 78.

VI. Aufschrift zu Delos. §. 81.
VII. Aufschrift des ointel oder Baudelot.
§. 82.

VIII. Säulen des athenienfischen Herodes.
§. 83.

IX. Griechische Schrift in alten Handschrif.

IV. Leste Bustrophedonanfschrift. §. 79.
V. Aufschriften von achthundert Jahren v. E. "X.
6. die von der Linfen zur Rechten ge
ben. §. 80.

S. 72.

ten. §.84.

Vergleichung des samaritanischen, chale
daischen, griechischen, lateinischen und
hetruscischen Alphabets. §. 89.

Zn der vorhergehenden Kupferplatte haben wir eine Bustrophedonschrift aus dem Einleis ersten Zeitraum gesehen. Die gegenwärtige liefert uns deren nicht nur aus dem tung. zweiten und dritten, welche gleichfals zur Rechten anfangen: sondern enthält auch zwen Beispiele von solchen, die zur Linken anheben. Wir werden die gelehrte Welk in den Stand sehen, die gegenwärtigen Aufschriften mit den dlteften, die bisher bekant geworden find, und entweder in Bustrophedonschrift abgefaffet sind, oder beständig von der Linken zur Rechten gehen, vergleichen und solchergestalt ihr Altertum beur. theilen zu können. Was den Unterschied der artischen Buchstaben von den cadmi, schen und fonischen betrift: so überlassen wir denselben Gelehrten von einer volkome nen Kentnis des Altertums. Denjenigen Steinschriften, welche zwischen zwölf; und Micro

$3

(1) Ibidem

Beit raums

um. 1.

vierzehnhundert Jahren vor Christi Geburt, also in einem Raum von achthundert Jah. ren, verfertiget worden, wollen wir eine Säule beifügen, deren Buchstaben wirklich attische sind, die aber mehr als hundert Jahr nach Chrifti Geburt wiedererncucrt worden. Wir beschliessen endlich die auf dieser Kupfertafel befindlichen verschiedenen Denkmale des alten Griechenlandes mit der Uncialschrift einer sehr alten HandThrift des neuen Testaments. Das Ende der Kupferplatte selbst aber macht eine Vergleichung der haldäischen, phönicischen, griechischen, lateinischen und he. truscischen Alphabete nebst einem runischen Felsenstück, wo die Buchstaben nach krummen und ineinandergeflochtenen Linien eingegraben sind. Dis ist der Hauptinhalt dieses Kupfers. Wir werden im folgenden mehr als einmal Gelegenheit bekom. men, einige der darauf befindlichen Stücke von neuem anzufüren. Indessen wollen wir jeķo nur dasjenige berüren, was mit unserm gegenwärtigen Endzwed unmittelbar verbanden ist und von uns an keinem bequemern Ort abgehandelt werden kan.

S. 73.

Bustro Die erste Aufschrift, welche bey der Rechten anfängt, ist gleichfals zu Amyclä pbedon gefunden worden, welcher Ort jekt Schabochori heisset. Wir sehen dieselbe inzwi. schrift des schen unter die Bustrophedonschriften des zweiten Zeitraums. Verschiedene Grün weiten de bewegen uns, ihr kein höheres Altertum beizulegen, sie aber auch nicht jünger zu machen. Folgende Umstände beweisen, daß sie erst nach der auf der vorhergehenden Kupfertafel befindlichen Aufschrift verfertiget worden. 1. Ihre Zuge find weder so einfach noch auch so grob; woben aber der Kupferstecher unserer Absicht kein Gnüge gethan hat. 2. Es wird hier nicht weitläufig angefüret, wessen Tochter oder Mut ter die Damonaca gewesen, die den Gegenstand dieser Aufschrift ausmacht; dahin, gegen beide Umstände den Namen der vielen Frauenzimmer auf dem andern amys cläischen Marmor allemal beigefüget find. 3. Die A sind hier in Betrachtung der p allezeit widerfinnig gerichtet; welcher Unterschied zu den Zeiten der ersten Aufschrift noch nicht eingefüret war. Aus allen diesen Umständen folget, daß die erste Auf schrift dieser Kupfertafel wohl um etliche Jahrhunderte jünger seyn kan, als die, die wir im vorigen Abschnit beschrieben haben.

Fortse gung.

S. 74.

Was uns aber bereget, diese Aufschrift, ohnerachtet das Wort Tochter wegge. faffen ist, dennoch für sehr alt zu halten, bestehet darin: 1. daß in den drey von dem Abe Fourmont herausgegebenen Aufschriften (a), welche sieben bis achthundert Jahe vor Christi Geburt verfertiget worden, das Verhältnis der Söne oder Töchter, der Våter oder Mütter gleichfals nicht ausdrücklich gemeldet, sondern nur darunter ver standen wird. Eben so finden wir auf den berämten Tafeln, auf welchen alle obrig Feitlichen Stände der lacedämonischen Republick verzeichnet sind (b), daß sowol bey den Königen als auch allen übrigen die zur Verwaltung des Staats beffelten Perso

(a) Mém. de l'Acad. t. 15. P. 397.

(6) Schet Kupfertaf. 6. Num. VI, VIIL

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