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Das

LEIPZIGER REPERTORIUM

für

deutsche und ausländische Literatur.

Unter Mitwirkung der Universität Leipzig

herausgegeben von

Hofrath Dr. E. G. Gersdorf,

Ober-Bibliothekar der Universitäts-Bibliothek zu Leipzig.

(Der Jahrgang von 24 Heften 10 Thaler)

eröffnet mit dem vorliegenden Hefte seinen dreizehnten Jahrgang, der sich in Tendenz und Einrichtung.den abgeschlossenen 12 Jahrgängen würdig anreihen wird. In dieser langen Zeit seines Bestehens hat sich das "Repertorium" zur Aufgabe gestellt, das gelehrte Publikum Deutschlands mit unparteiischer Feder von den neuesten literarischen Erscheinungen des In- und Auslandes in etwa 500 theils kritischen, theils nur den Inhalt aufzählenden Referaten Kenntniss zu geben, und es ist ihm gelungen, durch die Anzahl seiner gediegenen Mitarbeiter einen der ersten Plätze der deutschen Kritik einzunehmen und sich trotz der Ungunst der Zeiten zu behaupten. Neben dem kritischen Theil enthält jedes Heft eine wissenschaftliche Bibliographie, welche der Herausgeber, durch seine amtliche Stellung besonders dazu begünstigt, auch aus der ausländischen Literatur so reich ausstattet, dass ihr bleibender Werth von Gelehrten und Buchhändlern anerkannt ist. Nicht mindern Werth haben die literarischen Notizen aus dem Gebiete der Universitäten und gelehrten Schulen, sowie die

nekrologischen und auf die persönlichen Verhältnisse ausgezeichneter Gelehrten und Staatsmänner sich beziehenden Mittheilungen, wie für dies Alles das vorliegende Heft die Belege bietet, namentlich in der mit besonderem Fleisse zusammengestellten Bibliographie.

Gestützt auf obige Bemerkungen gestattet sich demnach die Verlagshandlung, die gelehrte Welt zur Subscription auf das "Leipziger Repertorium" einzuladen und verbindet damit die Anzeige:

dass zur Erleichterung der Anschaffung der Preis der Jahrgänge 1849-1854 von 60 Thaler auf 30 Thaler herabgesetzt ist, und dieselben so durch jede Buchhandlung bezogen werden können.

Diese aussergewöhnliche Preisherabsetzung dauert indessen nur bis zum 31. Juli 1855, nach welchem Termine der frühere Preis wieder eintritt.

LEIPZIG, December 1854.

T. O. Weigel.

Theologie.

[1] Real-Encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. In Verbindung mit vielen protestantischen Theologen und Gelehrten herausgeg. von Dr. Herzog, ord. Prof. der Theol. in Halle. 1. Bd.: A-Beichtzettel. 2. Bd.: Bekehrung-Columbien. Stuttgart u. Hamburg, Rud. Besser. 1854. VIII u. 792, 798 S. Lex. 8. (à n. 2 Thlr. 20 Ngr.)

Encyklopädien sind gleichsam wissenschaftliche Barometer. Mit der zunehmenden Menge derer, welche sich als Fachgelehrte mit irgend einem besonderen, von dem Baume des allgemeinen Wissens abgelöseten Zweige beschäftigen, muss das Bedürfniss schneller und auslänglicher Uebersicht über das betreffende, im Anbau begriffene Wissensfeld dringend hervortreten, da jeder Einzelne der Betheiligten in die Details einzugehen weder Zeit noch Gelegenheit hat. Nach dieser Seite bin gestalten sich Encyklopädien zu Compte-rendas, indem die einzelne Wissenschaft es nicht wohl unterlassen kann und darf, etwa wie ein wohlgeordnetes Handelshaus, von Zeit zu Zeit ihre Bücher zu revidiren, die Rechnungen zu schliessen und ein neues Inventarium zu entwerfen. Nach anderer Seite hin machen sich Encyklopädien bei dem immer allgemeiner hervortretenden Streben nach höherer Bildung in allen Schichten der Gesellschaft als Hülfsmittel nöthig und geltend, Ergebnisse gelehrter Forschungen in passender Form zu einem Allgemeingut zu machen, und wie sehr ausserhalb der eigentlichen encyklopädischen Literatur das Popularisiren wissenschaftlicher Forschungen in unser dermaliges Bücherwesen eingedrungen sei, liegt am Tage; dass hier aber vorzugsweise gute Encyklopädien am schnellsten und sichersten zu richtiger Erkenntniss und ihrer mannigfaltigen Anwendung führen und die Gefahren des Missverstehens fern halten, bedarf keines Beweises. Auch wird hier, wo es sich um Anziehung von Laien zum Eintritt in irgend ein weitläufigeres Wissensgebiet handelt, der Encyklopädien oft gemachte Vorwurf, dass sie Oberflächlicheit begünstigen und eigenes Studium beeinträchtigen, weniger zutreffen und, wo es der Fall wäre, durch das Bekannte: abusus non tollit usum sich abweisen lassen. In dem Vorstehenden haben wir nach den beiden wichtigsten Seiten hin zugleich die Erscheinung der oben näher bezeichneten Realencyklopädie im Allgemeinen vollkommen

1855. I.

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