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im Kloster unter Versprechung der Ehe soll gebraucht haben, loszumachen. Da er schon im Begriff ist eine andre zu heirathen, kommt ihm seine alte Liebste aus dem Kloster über den Hals, und nöthigt ihn sie zu heis rathen. Seine Freunde Jonas und Spalatinus, um ihn nicht in der Schande stecken zu laßen, nehmen je der eine Nonne, die mit der Katharina aus dem Klos ster kommen. Da alle drei hernach ihre Månner ziemlich ohnmächtig finden, gehn sie fremder Kost nach. Leßing und Gottfched, welche beide einige Stellen aus diesem schändlichen Buche anführen, urtheilen, man könne nichts zotigers finden. Jener sagt: die kleinen Gedichte, welche an der Bildsäule des Priapus sollen gestanden haben, sind bei weitem nicht so schmußig und ungleich sinnreicher; f) Und dieser: diese garstige Schandschrift ist ärger und üppiger geschrieben, als alles, was ein Aretin und andre geile Schriftsteller je« mals ausgeheft haben. 8) Die übrigen Schriften des Lemnius hat Gesner angemerkt, aber seine Sinngedichte und den Mönchshurenkrieg findet man nicht in feiner Bibliothek.") Nach seiner Flucht aus Wittenberg hat sich Lemnius in der Mark Brandenburg, und in den Städten am Rhein aufgehalten. Ob ́er ein Amt bekleidet, weiß man nicht. Er starb 1550. zu

Leßings Schriften. Thl. II. S. 49.

Chur

Gottscheds Vorrath zur Geschichte der deutschen dramas tischen Dichtkunst. Thl. II. S. 192.

Gefneri Bibliotheca per Simlerum. Simon Lemnius.

"

Chur an der Pest. Sonst wurde Lemnius wegen seiner poetischen Talente zu seiner Zeit geschäßt, daher schreibt Schopper von ihm:

Novem Dearum Lemnius

In amne lotus mufica

Ponetur inter nomina,

Dum luna curret aurea.

Johannes Cochläus,

Johann Dobneck wurde um das Jahr 1479. zu Wendelstein bei Nürnberg gebohren, und nahm von seinem Geburtsort den Namen Cochläus an. Er kam 1509. nach Nürnberg in Dienste; um 1511. war er Rector zu St. Lorenz daselbst, welches Amt er aber nicht lange verwaltet; indem er 1517. daßelbe verließ und sich wieder auf Universitäten begab, um zu höhern Aemtern zu gelangen, weil er stolz und ruhmsüchtig war. Er wurde hernach Dechant bei unsrer lieben Frauen zu Frankfurt am Mayn, wo er aber 1525. we gen entstandner ReligionsUnruhen entflohe, und sich nach Cölln begab. Das folgende Jahr erhielt er eine Stelle bei St. Victor zu Mainz; und nach Emsers Tode 1527. wurde er von dem Herzoge George zu Sachsen an deßen Stelle an die Thumkirche zu Meißen berufen. Als aber der Herzog 1539. starb, und Herzog Heinrich den Evangelischen Gottesdienst einführte,

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*) Schopperus de Fallacia Vulpeculae Reinikes. fol.

muste auch Cochläus fort, da ihu denn das Thums Capitel in Breßlau aus Erbarmen, wie er selbst schreibt, zum Canonicus erwählte. 1543. reiste er auf das Con cilium zu Trident, erfuhr aber unterwegs, daß die Versammlung auseinander gegangen. Er starb zu Breß. lau 1552. d. 10. Jan. Jscher ist ungewiß, ob er zu Wien oder zu Breßlau gestorben ist; allein das leßtere leidet keinen Zweifel. Ich habe dort, als ich noch auf dem Gymnasio zu Maria Magdalena studirte, feine Grabschrift oft gelesen, die ich in der Anmerkung anführen will. *)

Coch.

Seine Grabschrift befindet sich in der Thumkirche in dem linken Nebenschiffe an der Mauer rechter Hand, und lautet also; D. A. G. SS. Romanae Ecclefiae Propugnatori acerrimo: Catholicae fidei affertori conftantiffimo, adverfus haerefes athletae fortiffimo, qui certamen certavit, curfum confummavit, fidem fervavit, admodum reverendo, nobili, clariffimo viro, loanni Cochlaeo, S. S. Theologiae Doctori, Wratisl. et Mifnenf. Cathedratium, Budiffinenfisque Canonico, S. crucis cuftodi: obdormienti in Domino MDLII. Íanuar. 10. aetat. LXXII. hoc in loco quiefcenti; Andreas Climannus tanti viri virtutum admirator; cineres collegit, recondidit, monumentum pofuit Anno MDCIX. Aetat. XL. Ueber der Grabschrift steht das Brustbilb des Cochläus gemahlt, welches einen Mann von schöner Gestalt anzeigt. Dieser Climann, der die Grabschrift gemacht hat, war aus Glogau gebürtig, das mals Canonicus zu Breßlau und Official des Breßlauis schen Bischofs Erzherzogs Carls von Oesterreich. Es befindet sich außerhalb der Thumkirche zu St. Johann

noch

مری

Cochläus war ein gelehrter Mann und in der schos lastischen Philosophie und Theologie gab er zu seiner Zeit keinem nichts nach; daher entstand bei ihm die stolze Einbildung, er könne es mit Jedermann im Disputiren aufnehmen; er foderte Luthern und seine Anhänger alle heraus, mit ihm bis auf den Tod zu disputiren.') Wie

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noch eine ältere Grabschrift des Cochläus, die ich nicht gesehen habe, und die ich aus einer Handschrift hier beis fügen will: Egregia pietate et doctrina Clariffimus Vir D. Ioannes Cochlaeus S. Theologiae Profeffor, candidiff. hujus Ecclefiae Canonicus honorifice vocatus et S. Crucis Cuftos digniff. orthodoxae Chriftianae religionis noftrae adfertor conftantiff. fuum claufit diem X. Ianuarii, Anno falutis humanae MDLII. aetatis fuae LXXIII. hic in Domino fideliter quiefcit, cujus anima Deo feliciter in perpetuum vivat. Amen. Hic columen fidei, quam mundo tradidit author Chriftus, hic aeternus relligionis honos. Semper hic adverfus' reprobos audentior ibat, Schifinata deteftans, haereticosque dolos. Nunc igitur placida compoftus pace' quiefcit, Salvifici tanquam fortis athleta Dei.

Monumenta Silefiae a Iohanne Reimanno, Confiliario et Cancellario Bregenfi, et maxiinam quoad partem a Simone Grunaeo Superintendente Lignicenfi collecta. Accedit Appendix Monumentorum extra Silefiam Silefiis pofitorum. Fol.

1) Cochlaeus in epistola ad Lutherum: Ecce tibi adverfarium, pro patrum noftrorum fide et religione tuenda, paratum quodcunque fubire difcrimen. Veni, fi masculum habes animum, ad publicum (quodcun

que

Wie wenig aber Luther dieses geachtet, siehet man aus dem Urtheil, was er von ihm fållet: „Ich pflege des Koglöffels (eine Anspielung auf den Namen Cochläus) Bücher keines zu lesen, seit der Zeit, da er zu Worms. feine Klugheit so redlich an den Tag gab. Er both mir an, ich sollte das Geleit auffagen, so wolte er mit mir disputiren (fcil. mit Beförderung zum Tode, dann ans ders konnte Cochläus nicht). Man håtte sich des Gauchs schier zu Tod gelacht, so närrisch er redet. Und da es an ein Treffen gieng, für dem Bischof zu Trier, und follte nun Doctor Cochlaus seine Kunst beweisen, schlug er mit einem Finger auf den Tisch und sprach: o Martine, Martine, tu loqueris per Talenta, das. war die Kunst gar. Darnach antwortet ich ihm auf. ein Buch im Druck, das ist mir leid, daß ich seinen Namen in meine Bücher gemengt habe, dann das Gäuchlein kann nichts, versteht nichts, dazu halten ihn feine eigne Papisten für ein lauter Gåuchlein, wie sie auch zu Augspurg gethan haben, und noch thun. Weil er nun fühlet, daß er zu Worms so mit Schanden be stund, und immer ein Gauch seyn muß, hat er seit der

Zeit

que nobis Caefar dederit) judicium, vt viva voce sub
judicibus breviffime ex directo, non oblique per am-
bages, vt in libellis fieri folet, difputemus. Victo
mihi nullam deprecabor poenam, non exilium, non
non Gladium, non ignem, aut rotam
carcerem,
Armatus ergo veni ad pugnam, Tu, aut quisquis no-
mine tuo (fi meticulofius tibi times, aut cuti tuae)
pugnare volet.

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